Ökoverbrechen für die Marke, sinnlose Jagd auf Plagiate
15.11.2006 um 03:46Im HamburgerHafen ist die vermutlich weltweit größte Menge an gefälschten Markenartikeln entdecktworden: Seit Ende August wurden 117 Container mit Schuhen, T-Shirts, Uhren und Spielzeugaus Asien sichergestellt. Dies teilte der Zoll in der Hansestadt mit. Die Plagiate hättenim Original einen Handelswert von mindestens 383 Millionen Euro gehabt. Mit derVernichtung der Ware sei begonnen worden.
Angesichts der Gesamtzahl und desWerts der beschlagnahmten Fälschungen handle es sich vermutlich um den bislang größtenzusammenhängenden Fund von Plagiaten überhaupt, hieß es. Unter der geschmuggelten Waresind 111 Container mit über einer Million Paar gefälschter Sportschuhe, etwa der MarkenNike, Adidas (Xetra: 500340 - Nachrichten) und Puma (Xetra: 696960 - Nachrichten) .Weiterhin wurden etwa 77.000 gefälschte Uhren, gut 1400 Plagiat-Spielzeuge und einContainer mit fast 124.000 gefälschten Textilien beschlagnahmt.
Vertreter dergeschädigten Markenunternehmen sagten, es handele sich um sehr gut gemachte Fälschungen,die vom Durchschnittskäufer mit bloßem Auge nicht unbedingt zu erkennen seien. DieZollfahnder waren bei der Prüfung von Schiffspapieren auf die Markenpiraterie gestoßenund hatten daraufhin Container durchleutet und durchsucht.
Die Plagiate warenmit unterschiedlichen Schiffen in Hamburg eingetroffen. Es gebe aber einen gemeinsamenHintergrund, sagte ein Zoll-Sprecher, ohne Details zu nennen. Die Waren wurden denAngaben zufolge von Asien nach Hamburg verschifft und waren für Empfänger in Österreich,Ungarn und Italien unter Angabe von teilweise nicht existierenden Adressen bestimmt.
Der verhinderte wirtschaftliche Schaden von 383 Millionen Euro war den Angabenzufolge fast doppelt so hoch wie bei den bundesweiten Sicherstellungen von Plagiaten imgesamten vergangenen Jahr, als sich der Schaden auf 213,4 Millionen Euro belief.
Die Vernichtung der Plagiate sei im vollen Gang, teilte der Zoll mit. Wegen deserheblichen Umfangs der zu vernichtenden Warenmenge hätten sich drei HamburgerUnternehmen zusammengeschlossen. Ein Teil der zerschredderten Ware soll einemSpezialunternehmen in Belgien zur Herstellung von Sportplatz-Bodenplatten übergebenwerden.
PS. Wie kann man dermaßen viele Waren vernichten, nur weil derMarkenname nicht stimmt? Ob nun gefälscht oder nicht, Tatsache ist doch, die Waren sinderstmal da, und mindestens die Tonnen von Textilien, hätte man doch noch billig alsRamschware irgendwo absetzen können, das kann man doch nicht einfach alles zerschreddern,nur weil der Aufnäher nicht stimmt! Dann muss man den eben entfernen aber doch nicht vonA bis Z die ganze Produktpalette, kaputt machen nur um irgendwelche sinnlosen Markennamenzu schützen, um die sich sowieso keiner kümmert!
Millionen Menschen inDeutschland haben kaum Geld für neue Textilien oder auch nur eine Armbanduhr und diezerstören da hunderte Tonnen von, als ob wir im Schlaraffenland leben. Ich bin entsetzt!:(