Link: www.rabenclan.de (extern) (Archiv-Version vom 15.02.2005)Das Internet-Magazin des Rabenclans
Ausgewählte Literatur vom rechten Rand
Julius Evola (1898 - 1974). Die überwiegend im Universitätsmilieu anzutreffendenAnhänger der heidnischen Neuen Rechten interessieren sich weniger für die Geschichte desDritten Reiches, dafür aber um so mehr für das ideologische Substrat, auf dem derNationalsozialismus wuchs. Und dazu gehören die Schriften Evolas, der zur Zeit eineregelrechte Renaissance erlebt.
Evola lieferte Mussolini den philosophischenÜberbau für sein Gewaltregime, und er tat dies wesentlich fundierter als manche vonHitlers Souffleuren. Der kalabresische Baron war Esoteriker und Gründer einer Gruppe vonitalienischen Okkultisten aus der besseren Gesellschaft, die UR hieß. Evola, einglühender Nietzsche-Verherrlicher, fertigte die "Grundrisse der faschistischenRassenlehre" - Sintesi di dottrina dell razza - , die er selbst ins Deutsche übersetzte.Sie könnten als "das Glaubensbekenntnis der geistig kämpfenden Vorhut der Revolution derSchwarzhemden gelten, schreibt Evola im Vorwort zur deutschen Ausgabe. Diesefaschistische Rassenlehre hat für Evola geistig und kulturell die Bedeutung einerrevolutionären Idee.
Bei Evola findet sich auch schon der "Rassegedanke alsAnti-Universalismus", ein Ideologiebestandteil, den die heutige Neue Rechte, die das WortRasse vermeidet, mit einem "Recht auf Ungleichheit" umschreibt. Evola bewunderte 1928 den"Heidnischen Imperialismus", so ein weiterer Buchtitel, und rief 1934 zur "Revolte gegendie moderne Welt". Mit diesem durch den ARUN-Verlag heute wieder vorliegenden Buch istder italienische Adelige eine Stütze für zivilisationsmüde, von Wodka wie Cola angeekelteNeurechte, die "zurück in die Zukunft" und zu einer elitären Ordnung wollen. Evola, der"Operetten-Okkultist", wie ihn Umberto Eco nennt, hat posthum eigene Seiten im Internetmit Bibliographie und Aufsätzen.