Jesus von Nazaret
28.03.2006 um 23:55Hallo liebe Gemeinde.
Was haltet Ihr von Jesus Christus?
Ich bin mirsicher er ist unser Erlöser, und er ist für unsere Sünden am Kreuze gestorben.
Wie denkt Ihr über Jesus?
Glaubt Ihr an Jesus?
Seid Ihr in derKirche?
Oder gehört Ihr einer anderen Religion an?
Für alledie nicht wissen, wer Jesus von Nazaret war, für den habe ich hier einen Text.
Er beantwortet alle Fragen über Jesus Leben und Tod.
Ich freue mich aufeine interessante und angeregte Diskussion mit euch.
Jesus von Nazaret (* vermutlich zwischen 7 und 4 v. Chr. in Bethlehem, Kafarnaum oderNazaret; † 30, 31 oder 33 in Jerusalem) war die historische Person, die hinter dem JesusChristus des Neuen Testaments (im Folgenden: NT) angenommen wird.
Jesus gilt alsJude aus Galiläa, der ungefähr seit dem Jahr 28 öffentlich als Wanderprediger im Gebietdes heutigen Israel und im Westjordanland auftrat. Er wollte laut NT keine neue Religiongründen, sondern das Judentum angesichts des erwarteten Gottesreichs zur Umkehr rufen.Wenige Jahre später wurde er als angeblicher Aufrührer gegen die römische Besatzungsmachtgekreuzigt.
Seine historische Wirkung ist die Bildung einer neuen Weltreligion,des Christentums. Aber auch in anderen Religionen und unter Nichtchristen hat Jesu Wirkenreligiöse, kulturelle, politische und persönliche Bedeutung.
Für antikeVerhältnisse ist die Quellenlage bei Jesus mit mehreren Evangelien relativ günstig. Aberaus ihnen lassen sich nur bedingt gesicherte biografische Details erschließen, da sieJesus als den Christus (Messias, Sohn Gottes, Erlöser) verkünden. So sehen Christen ihnim Lichte der Auferstehungstexte im NT. Daneben erwähnen nur wenige außerchristlicheNotizen Jesus.
Gleichwohl versucht die historische NT-Forschung, aus denGlaubensdokumenten Grundzüge seines Auftretens und seiner Verkündigung zu rekonstruieren.Dieser Artikel stellt einige ihrer heutigen, weithin als plausibel anerkannten, aber auchumstrittene Ergebnisse dar. Die angegebene Literatur führt diese näher aus. Bibelstellenwerden wie üblich abgekürzt.
Grundlagen der Kenntnisse über den historischenJesus
Jesus hat keine schriftlichen Werke hinterlassen. Fast alles Wissen über ihnstammt aus antiken Quellen, die nach seinem Tod verfasst wurden, um ihn als den Messiaszu verkünden. Nur wenige Daten dieser Glaubensdokumente werden durch außerchristlicheNotizen gestützt. Ihre Prüfung und Auswertung unternimmt die historisch-kritischeNT-Wissenschaft, die aus der Leben-Jesu-Forschung hervorging.
Nichtchristliche Zeugnisse
Einige jüdische, römische und griechischeGeschichtsschreiber zwischen 70 und 200 n. Chr. erwähnen Jesus. Diese seltenen und kurzenNotizen wurden frühestens 40 Jahre nach Jesu Tod verfasst und erwähnen fast nur seineHinrichtung, nicht sein Wirken und seine Lehre. Sie sind zudem quellenkritischumstritten, da einige davon auf Gerüchten und Missverständnissen beruhen, andereeventuell später von christlichen Kopisten eingefügt wurden.
Das sogenannteTestimonium Flavianum ist das älteste außerchristliche Dokument, das Jesus nennt. Derjüdische Historiker Flavius Josephus berichtet in seinen etwa 90 bis 94 verfasstenAntiquitates Judaicae (Kap. 20,200) über die Hinrichtung des Jakobus, eines Bruders Jesu.Diese Notiz wird in der Regel als echt angesehen. Eine längere Notiz dagegen (Kap.18,63f.), die Jesus als „Christus“ (Messiasanwärter) bezeichnet, gilt meist alsnachträglicher Einschub christlicher Apologeten. Allenfalls die erwähnte Hinrichtungdurch Pilatus wird als echter Kern vermutet.
Tacitus berichtet um 117 in denAnnales (Buch XV, 44) von so genannten Chrestianern, denen Kaiser Nero die Schuld amBrand Roms im Jahr 64 zugeschoben habe. Er fährt fort:
Der Mann, von dem sichdieser Name herleitet, Christus, war unter der Herrschaft des Tiberius auf Veranlassungdes Prokurators Pontius Pilatus hingerichtet worden.
Unklar bleibt, ob dieseNachricht sich auf unabhängige römische Quellen oder bereits auf christlicheÜberlieferung stützt.
Sueton schreibt etwa um 120 in seiner Biografie desKaisers Claudius (Kap. 25,4), dieser habe die Juden, welche, von einem gewissen Chrestosaufgehetzt, fortwährend Unruhe stifteten, aus Rom vertrieben (49). Ob „Chrestos“ sich aufJesus Christus bezieht, ist ungewiss.
Weitere Notizen stammen von Plinius demJüngeren, dem ansonsten unbekannten syrischen Stoiker Mara bar Sarapion sowie ausrabbinischen Quellen. Diese Autoren beziehen sich jedoch nur am Rande oder polemisch aufihnen bekannt gewordene christliche Überlieferungen.
Christliche Zeugnisse
Informationen über Jesus lassen sich primär aus der Analyse der vier Evangelien sowieeinigen apokryphen Schriften, vor allem dem Thomasevangelium gewinnen. Diese bilden eineeigene Literaturform von Christen meist jüdischer Herkunft, die von Jesu Auferstehungüberzeugt waren (Mk 16,6) und ihn als den Messias für ihre Gegenwart erzählerischverkündigen wollten. Sie enthalten fast keine exakten historischen Daten, da sie nichtüber Vergangenes nachprüfbar berichten wollten, sondern die aktuelle Glaubensentscheidungder Leser intendierten. Ihre historische Zuverlässigkeit ist daher seit Beginn derLeben-Jesu-Forschung stark umstritten.
Nach heutigem Wissensstand wurden diedrei synoptischen Evangelien nach Markus, Matthäus und Lukas frühestens 30 bis 40 Jahrenach Jesu Tod schriftlich fixiert, wahrscheinlich erst nach der Zerstörung desJerusalemer Tempels im Jahr 70. Nur wenige Historiker vertreten ein früheresEntstehungsdatum einzelner Evangelien. Demnach hat wohl keiner ihrer Autoren Jesuspersönlich gekannt.
Jedoch lag den Evangelisten Matthäus und Lukas nach der imKern weithin akzeptierten Zweiquellentheorie bereits das Markusevangelium vor. Von diesemübernahmen sie die Komposition und die meisten Texte, wobei sie diese ihren theologischenAussageabsichten gemäß veränderten. Sie verarbeiteten außerdem wohl eine nur ihnenbekannte Logienquelle, in der Reden und Sprüche Jesu gesammelt waren (Peter Stuhlmacher).Ähnliche Jesusworte wurden eventuell zeitlich parallel auch von syrischen Gemeindengesammelt und später im Thomasevangelium fixiert. Alle diese Stoffe wurden seit Jesu Todjahrzehntelang mündlich von Angehörigen der ersten Christengeneration (Lk 1,2)überliefert. Ihre frühesten Bestandteile können direkt auf Jesus zurückgehen, da sieeventuell von Jüngern stammen, die ihn noch selbst erlebt haben.
Der „Markus“genannte Evangelienredaktor fügte seinerseits einen frühen Passionsbericht aus derJerusalemer Urgemeinde in sein Evangelium ein. Dieser legt den Schwerpunkt auf dieEreignisse am Lebensende Jesu, auf die hin alle Evangelien verfasst wurden. Er begannwahrscheinlich mit dem Verrat des Judas (Mk 14,10) und endete mit der Entdeckung desleeren Grabes Jesu. Damit führte er die in den Paulusbriefen überlieferten Credoformelnerzählend aus (Ulrich Wilckens). Diese bilden die wahrscheinlich ältestenKristallisationskerne der NT-Überlieferung. Dem Passionsbericht wurden dann allmählichweitere Ereignisse vorangestellt.
Dass alle Evangelien vom Einzug Jesu inJerusalem an demselben festgefügten Ablauf folgen, gilt als starkes Indiz für Alter undZuverlässigkeit der Passionsüberlieferung. Diese bildet ihren größten Anteil, so dassdiese Literaturform seit Martin Kähler als „Passions- und Ostergeschichte mitausführlicher Einleitung“ gilt.
Das Johannesevangelium kann nach heutigerForschermeinung trotz seiner späten Entstehung (um 130) durchaus unabhängige historischeStoffe enthalten, etwa von Jesu Verhältnis zu den Mandäern oder seinenJerusalem-Besuchen. Da die Evangelisten ihre Quellen auf je eigene Weise theologischgestalteten und in ihre Missions- und Lehrabsichten einordneten, lassen ihreGemeinsamkeiten umso mehr auf einen realen, historischen Kern schließen.
Die Leben-Jesu-Forschung
Seit etwa 1750 entstand die universitäreLeben-Jesu-Forschung, die sich von kirchlicher Bevormundung zu lösen begann. Sieversuchte, historische Informationen von rein theologischen Aussagen des NT nachwissenschaftlichen Kriterien methodisch zuverlässig zu unterscheiden. Seitdem erwogenNT-Forscher jede denkbare Hypothese. Manche bezweifelten Jesu Existenz oder ergänztenspekulativ fehlendes Wissen. Viele der so entstandenen „Jesusbiografien“ gelten seitAlbert Schweitzers Geschichte der Leben-Jesu-Forschung (1899) als überholt. Auch heutegibt es einige spekulative Theorien über Jesus von Nazaret, die die seriöse NT-Forschungverwirft.
Seit dem frühen 20. Jahrhundert werden zunehmend außerbiblischeQuellen herangezogen, um die historische Glaubwürdigkeit der NT-Überlieferung zuüberprüfen. Aufgrund gewachsener Kenntnisse der Archäologie, Sozialgeschichte undOrientalistik und dank immer differenzierterer historisch-kritischer Textanalysen gehenheute auch nichtchristliche Historiker in der Regel davon aus, dass Jesus tatsächlichgelebt hat und sich relativ sicher ermitteln lässt, was er verkündete, wer er sein undwas er tun wollte.
So bieten u. a. die Schriftfunde von Qumran der Judaistikheute ein differenzierteres Bild des palästinischen Judentums zur Zeit Jesu. Danach habensich manche, von theologischen Vorurteilen bestimmte Sichtweisen – etwa Jesu angebliche„Aufhebung“ der Tora und sein Gegensatz zu den Pharisäern – als unhaltbar erwiesen. Auchapokalyptische und weisheitliche Elemente seiner Predigten werden nicht mehr vom Judentumabgerückt. Andererseits hält man auch einen Messiasanspruch und die bewussteLeidensannahme heute eher für Bestandteile der Eigenverkündigung Jesu als nur für einenachösterliche Deutung früher Christen.
Jesu Herkunft
Der Name
Jesus ist die latinisierte Form des griechischen Ιησουςund wird griechisch dekliniert (Genitiv „Jesu“). Es übersetzt den männlichen hebräischenVornamen Jeschua, auch Jehoschua oder Josua. – Hebräisch wurde in Palästina zur Zeit Jesukaum noch gesprochen. Griechische, nicht jedoch hebräische oder aramäische Namen wurdendamals in andere Sprachen übersetzt.
Jehoschua verbindet „Jeho“ (in Vornamenenthaltene Kurzform von JHWH, dem Gottesnamen der hebräischen Bibel) mit „schua“ (retten,befreien; vgl. „Hoshea“ = Rettung). „Jesus“ bedeutet auf Hebräisch also „Gott-rettet“,„Gott-Retter“ oder „Gott-(ist)-Rettung“. Dieser Name war damals unter Juden verbreitet.Nach der Trennung des Christentums vom Judentum wurden Juden aber nur noch selten sogenannt.
Ben oder Bar Joseph hieß Jesus mit Nachnamen, falls man ihn wie üblich beiseiner Beschneidung nach seinem Vater nannte (Lk 2,21). Das NT belegt dies nicht: Lk 4,22nennt „Josefs Sohn“ ohne Vornamen und betont so den Kontrast zur Jungfrauengeburt (Lk3,23). Joh 1,45 betont mit „Jesus, Josefs Sohn aus Nazaret“ seine königliche Abstammungvon David. Frühere Versionen nennen ihn dagegen „Sohn der Maria“ (Mk 6,3; Mt 13,55).
Christus ist die lateinische Form des griechischenΧριστος. Dieses übersetzt das hebräische „Maschiach“,deutsch „der Gesalbte“. Das ist ein jüdischer Ehrentitel für Könige und Hohepriester,später für den erwarteten König der zukünftigen Heilszeit, den Messias.
JesusChristus verbindet den jüdischen Vornamen und griechischen Titel zu einem Nominalsatz,der das christliche Glaubensbekenntnis in Kurzform ausdrückt: Dieser Jesus ist derMessias.
DieKirche hilft jedem, es ist nie zu spät!
Der Herr ist mein Hirte
Was haltet Ihr von Jesus Christus?
Ich bin mirsicher er ist unser Erlöser, und er ist für unsere Sünden am Kreuze gestorben.
Wie denkt Ihr über Jesus?
Glaubt Ihr an Jesus?
Seid Ihr in derKirche?
Oder gehört Ihr einer anderen Religion an?
Für alledie nicht wissen, wer Jesus von Nazaret war, für den habe ich hier einen Text.
Er beantwortet alle Fragen über Jesus Leben und Tod.
Ich freue mich aufeine interessante und angeregte Diskussion mit euch.
Jesus von Nazaret (* vermutlich zwischen 7 und 4 v. Chr. in Bethlehem, Kafarnaum oderNazaret; † 30, 31 oder 33 in Jerusalem) war die historische Person, die hinter dem JesusChristus des Neuen Testaments (im Folgenden: NT) angenommen wird.
Jesus gilt alsJude aus Galiläa, der ungefähr seit dem Jahr 28 öffentlich als Wanderprediger im Gebietdes heutigen Israel und im Westjordanland auftrat. Er wollte laut NT keine neue Religiongründen, sondern das Judentum angesichts des erwarteten Gottesreichs zur Umkehr rufen.Wenige Jahre später wurde er als angeblicher Aufrührer gegen die römische Besatzungsmachtgekreuzigt.
Seine historische Wirkung ist die Bildung einer neuen Weltreligion,des Christentums. Aber auch in anderen Religionen und unter Nichtchristen hat Jesu Wirkenreligiöse, kulturelle, politische und persönliche Bedeutung.
Für antikeVerhältnisse ist die Quellenlage bei Jesus mit mehreren Evangelien relativ günstig. Aberaus ihnen lassen sich nur bedingt gesicherte biografische Details erschließen, da sieJesus als den Christus (Messias, Sohn Gottes, Erlöser) verkünden. So sehen Christen ihnim Lichte der Auferstehungstexte im NT. Daneben erwähnen nur wenige außerchristlicheNotizen Jesus.
Gleichwohl versucht die historische NT-Forschung, aus denGlaubensdokumenten Grundzüge seines Auftretens und seiner Verkündigung zu rekonstruieren.Dieser Artikel stellt einige ihrer heutigen, weithin als plausibel anerkannten, aber auchumstrittene Ergebnisse dar. Die angegebene Literatur führt diese näher aus. Bibelstellenwerden wie üblich abgekürzt.
Grundlagen der Kenntnisse über den historischenJesus
Jesus hat keine schriftlichen Werke hinterlassen. Fast alles Wissen über ihnstammt aus antiken Quellen, die nach seinem Tod verfasst wurden, um ihn als den Messiaszu verkünden. Nur wenige Daten dieser Glaubensdokumente werden durch außerchristlicheNotizen gestützt. Ihre Prüfung und Auswertung unternimmt die historisch-kritischeNT-Wissenschaft, die aus der Leben-Jesu-Forschung hervorging.
Nichtchristliche Zeugnisse
Einige jüdische, römische und griechischeGeschichtsschreiber zwischen 70 und 200 n. Chr. erwähnen Jesus. Diese seltenen und kurzenNotizen wurden frühestens 40 Jahre nach Jesu Tod verfasst und erwähnen fast nur seineHinrichtung, nicht sein Wirken und seine Lehre. Sie sind zudem quellenkritischumstritten, da einige davon auf Gerüchten und Missverständnissen beruhen, andereeventuell später von christlichen Kopisten eingefügt wurden.
Das sogenannteTestimonium Flavianum ist das älteste außerchristliche Dokument, das Jesus nennt. Derjüdische Historiker Flavius Josephus berichtet in seinen etwa 90 bis 94 verfasstenAntiquitates Judaicae (Kap. 20,200) über die Hinrichtung des Jakobus, eines Bruders Jesu.Diese Notiz wird in der Regel als echt angesehen. Eine längere Notiz dagegen (Kap.18,63f.), die Jesus als „Christus“ (Messiasanwärter) bezeichnet, gilt meist alsnachträglicher Einschub christlicher Apologeten. Allenfalls die erwähnte Hinrichtungdurch Pilatus wird als echter Kern vermutet.
Tacitus berichtet um 117 in denAnnales (Buch XV, 44) von so genannten Chrestianern, denen Kaiser Nero die Schuld amBrand Roms im Jahr 64 zugeschoben habe. Er fährt fort:
Der Mann, von dem sichdieser Name herleitet, Christus, war unter der Herrschaft des Tiberius auf Veranlassungdes Prokurators Pontius Pilatus hingerichtet worden.
Unklar bleibt, ob dieseNachricht sich auf unabhängige römische Quellen oder bereits auf christlicheÜberlieferung stützt.
Sueton schreibt etwa um 120 in seiner Biografie desKaisers Claudius (Kap. 25,4), dieser habe die Juden, welche, von einem gewissen Chrestosaufgehetzt, fortwährend Unruhe stifteten, aus Rom vertrieben (49). Ob „Chrestos“ sich aufJesus Christus bezieht, ist ungewiss.
Weitere Notizen stammen von Plinius demJüngeren, dem ansonsten unbekannten syrischen Stoiker Mara bar Sarapion sowie ausrabbinischen Quellen. Diese Autoren beziehen sich jedoch nur am Rande oder polemisch aufihnen bekannt gewordene christliche Überlieferungen.
Christliche Zeugnisse
Informationen über Jesus lassen sich primär aus der Analyse der vier Evangelien sowieeinigen apokryphen Schriften, vor allem dem Thomasevangelium gewinnen. Diese bilden eineeigene Literaturform von Christen meist jüdischer Herkunft, die von Jesu Auferstehungüberzeugt waren (Mk 16,6) und ihn als den Messias für ihre Gegenwart erzählerischverkündigen wollten. Sie enthalten fast keine exakten historischen Daten, da sie nichtüber Vergangenes nachprüfbar berichten wollten, sondern die aktuelle Glaubensentscheidungder Leser intendierten. Ihre historische Zuverlässigkeit ist daher seit Beginn derLeben-Jesu-Forschung stark umstritten.
Nach heutigem Wissensstand wurden diedrei synoptischen Evangelien nach Markus, Matthäus und Lukas frühestens 30 bis 40 Jahrenach Jesu Tod schriftlich fixiert, wahrscheinlich erst nach der Zerstörung desJerusalemer Tempels im Jahr 70. Nur wenige Historiker vertreten ein früheresEntstehungsdatum einzelner Evangelien. Demnach hat wohl keiner ihrer Autoren Jesuspersönlich gekannt.
Jedoch lag den Evangelisten Matthäus und Lukas nach der imKern weithin akzeptierten Zweiquellentheorie bereits das Markusevangelium vor. Von diesemübernahmen sie die Komposition und die meisten Texte, wobei sie diese ihren theologischenAussageabsichten gemäß veränderten. Sie verarbeiteten außerdem wohl eine nur ihnenbekannte Logienquelle, in der Reden und Sprüche Jesu gesammelt waren (Peter Stuhlmacher).Ähnliche Jesusworte wurden eventuell zeitlich parallel auch von syrischen Gemeindengesammelt und später im Thomasevangelium fixiert. Alle diese Stoffe wurden seit Jesu Todjahrzehntelang mündlich von Angehörigen der ersten Christengeneration (Lk 1,2)überliefert. Ihre frühesten Bestandteile können direkt auf Jesus zurückgehen, da sieeventuell von Jüngern stammen, die ihn noch selbst erlebt haben.
Der „Markus“genannte Evangelienredaktor fügte seinerseits einen frühen Passionsbericht aus derJerusalemer Urgemeinde in sein Evangelium ein. Dieser legt den Schwerpunkt auf dieEreignisse am Lebensende Jesu, auf die hin alle Evangelien verfasst wurden. Er begannwahrscheinlich mit dem Verrat des Judas (Mk 14,10) und endete mit der Entdeckung desleeren Grabes Jesu. Damit führte er die in den Paulusbriefen überlieferten Credoformelnerzählend aus (Ulrich Wilckens). Diese bilden die wahrscheinlich ältestenKristallisationskerne der NT-Überlieferung. Dem Passionsbericht wurden dann allmählichweitere Ereignisse vorangestellt.
Dass alle Evangelien vom Einzug Jesu inJerusalem an demselben festgefügten Ablauf folgen, gilt als starkes Indiz für Alter undZuverlässigkeit der Passionsüberlieferung. Diese bildet ihren größten Anteil, so dassdiese Literaturform seit Martin Kähler als „Passions- und Ostergeschichte mitausführlicher Einleitung“ gilt.
Das Johannesevangelium kann nach heutigerForschermeinung trotz seiner späten Entstehung (um 130) durchaus unabhängige historischeStoffe enthalten, etwa von Jesu Verhältnis zu den Mandäern oder seinenJerusalem-Besuchen. Da die Evangelisten ihre Quellen auf je eigene Weise theologischgestalteten und in ihre Missions- und Lehrabsichten einordneten, lassen ihreGemeinsamkeiten umso mehr auf einen realen, historischen Kern schließen.
Die Leben-Jesu-Forschung
Seit etwa 1750 entstand die universitäreLeben-Jesu-Forschung, die sich von kirchlicher Bevormundung zu lösen begann. Sieversuchte, historische Informationen von rein theologischen Aussagen des NT nachwissenschaftlichen Kriterien methodisch zuverlässig zu unterscheiden. Seitdem erwogenNT-Forscher jede denkbare Hypothese. Manche bezweifelten Jesu Existenz oder ergänztenspekulativ fehlendes Wissen. Viele der so entstandenen „Jesusbiografien“ gelten seitAlbert Schweitzers Geschichte der Leben-Jesu-Forschung (1899) als überholt. Auch heutegibt es einige spekulative Theorien über Jesus von Nazaret, die die seriöse NT-Forschungverwirft.
Seit dem frühen 20. Jahrhundert werden zunehmend außerbiblischeQuellen herangezogen, um die historische Glaubwürdigkeit der NT-Überlieferung zuüberprüfen. Aufgrund gewachsener Kenntnisse der Archäologie, Sozialgeschichte undOrientalistik und dank immer differenzierterer historisch-kritischer Textanalysen gehenheute auch nichtchristliche Historiker in der Regel davon aus, dass Jesus tatsächlichgelebt hat und sich relativ sicher ermitteln lässt, was er verkündete, wer er sein undwas er tun wollte.
So bieten u. a. die Schriftfunde von Qumran der Judaistikheute ein differenzierteres Bild des palästinischen Judentums zur Zeit Jesu. Danach habensich manche, von theologischen Vorurteilen bestimmte Sichtweisen – etwa Jesu angebliche„Aufhebung“ der Tora und sein Gegensatz zu den Pharisäern – als unhaltbar erwiesen. Auchapokalyptische und weisheitliche Elemente seiner Predigten werden nicht mehr vom Judentumabgerückt. Andererseits hält man auch einen Messiasanspruch und die bewussteLeidensannahme heute eher für Bestandteile der Eigenverkündigung Jesu als nur für einenachösterliche Deutung früher Christen.
Jesu Herkunft
Der Name
Jesus ist die latinisierte Form des griechischen Ιησουςund wird griechisch dekliniert (Genitiv „Jesu“). Es übersetzt den männlichen hebräischenVornamen Jeschua, auch Jehoschua oder Josua. – Hebräisch wurde in Palästina zur Zeit Jesukaum noch gesprochen. Griechische, nicht jedoch hebräische oder aramäische Namen wurdendamals in andere Sprachen übersetzt.
Jehoschua verbindet „Jeho“ (in Vornamenenthaltene Kurzform von JHWH, dem Gottesnamen der hebräischen Bibel) mit „schua“ (retten,befreien; vgl. „Hoshea“ = Rettung). „Jesus“ bedeutet auf Hebräisch also „Gott-rettet“,„Gott-Retter“ oder „Gott-(ist)-Rettung“. Dieser Name war damals unter Juden verbreitet.Nach der Trennung des Christentums vom Judentum wurden Juden aber nur noch selten sogenannt.
Ben oder Bar Joseph hieß Jesus mit Nachnamen, falls man ihn wie üblich beiseiner Beschneidung nach seinem Vater nannte (Lk 2,21). Das NT belegt dies nicht: Lk 4,22nennt „Josefs Sohn“ ohne Vornamen und betont so den Kontrast zur Jungfrauengeburt (Lk3,23). Joh 1,45 betont mit „Jesus, Josefs Sohn aus Nazaret“ seine königliche Abstammungvon David. Frühere Versionen nennen ihn dagegen „Sohn der Maria“ (Mk 6,3; Mt 13,55).
Christus ist die lateinische Form des griechischenΧριστος. Dieses übersetzt das hebräische „Maschiach“,deutsch „der Gesalbte“. Das ist ein jüdischer Ehrentitel für Könige und Hohepriester,später für den erwarteten König der zukünftigen Heilszeit, den Messias.
JesusChristus verbindet den jüdischen Vornamen und griechischen Titel zu einem Nominalsatz,der das christliche Glaubensbekenntnis in Kurzform ausdrückt: Dieser Jesus ist derMessias.
DieKirche hilft jedem, es ist nie zu spät!
Der Herr ist mein Hirte