Link: www.minbuza.nl (extern) (Archiv-Version vom 15.11.2007)Im frühen Mittelalter spielten die Franken in den niederen Landen eine wichtige Rolle.
Der Name "Franken" steht für mehrere germanische Stämme, die sich zum Kampf gegen die römische Herrschaft zusammengeschlossen hatten.
In den ersten Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts zogen die Franken immer weiter südwärts.
Im Jahre 451 allerdings, bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern - im Gebiet von Troyes und Châlons-sur-Marne -, standen die Franken und Römer zusammen mit den Westgoten noch Seite an Seite im Kampf gegen Attila und seine Hunnen.
Der Einfall der Hunnen löste eine riesige Völkerwanderung aus.
Die fränkische Kultur entwickelte sich allmählich aus der spätrömischen Kultur.
Chlodwig (466-511) war ein König aus dem Geschlecht der Merowinger und ein Enkel ihres Stammvaters Merowech.
Chlodwig war der erfolgreichste aller Franken-Kö nige: Unter seiner Herrschaft erstreckte sich der fränkische Machtbereich über ganz Gallien, von den Pyrenäen bis zum Rheindelta im Norden der niederen Lande.
Auf dem Sterbebett teilte er sein Reich unter seinen vier Söhnen auf, das heutige Belgien und ein Teil der jetzigen Niederlande gingen an Chlotar I.
Die Merowinger stellten an ihren Höfen Hausmeier an, die als Ratgeber und Oberaufseher der Hausverwaltung tätig waren.
Den Hofmeiern gelang es mit der Zeit, ihre Macht auszubauen. Schließlich übernahmen sie sogar das Königsamt.
Einer dieser Hofmeier, Pippin II., besiegte 689 den friesischen König Radbod bei dem nördlich des heutigen Wijk bij Duurstede in der Provinz Utrecht gelegenen Dorestad und dehnte so seinen Machtbereich nach Norden und Osten aus.
Zu dieser Zeit setzte auch die Christianisierung der niederen Lande ein. Prediger des Evangeliums zogen durch das Land und 629 wurde in Utrecht, auf den Ruinen eines römischen Forts, eine kleine Kirche gebaut.
In den nördlichen Gefilden des Landes war die Christianisierung weniger erfolgreich:
Die Friesen ließen nicht von ihrem alten Glauben ab.
Der angelsächsische Mönch Willibrord zählt zu den bekanntesten christlichen Missionaren der damaligen Zeit.
Er wirkte vornehmlich in Friesland und wurde vom Papst zum Erzbischof der Friesen und zum Bischof von Utrecht geweiht.
Der zur gleichen Zeit lebende Bonifatius, Bischof von Mainz, wollte nach dem Tod Willibrords 739 dessen Werk fortsetzen, wurde aber schon 754 in Dokkum von den Friesen ermordet.
751 setzte Pippin III. den letzten Merowinger-König ab und ließ sich, mit Zustimmung des Papstes, zum König der Franken ausrufen.
Er wurde von Bonifatius gesalbt.
Damit begann die Herrschaft der Karolinger, des Geschlechts, das nach seinem berühmtesten Vertreter, Karl dem Großen (742-814), benannt wurde.
Karl war ein Sohn Pippins III. und zusammen mit seinem Bruder Karlmann erbte er das Fränkische Reich.
Nach dem Tod seines Bruders kämpfte er gegen die Sachsen, die sich unter ihrem Anführer Widukind gegen die fränkische Herrschaft zur Wehr setzten.
785 unterwarf sich Widukind Karl dem Großen und folgte ihm nach Gallien, wo er ihm die Treue schwor und sich taufen ließ.
Der östliche Teil der niederen Lande und das friesische Gebiet gelangten so endgültig unter Karls Herrschaft.
Karl der Große wollte sein Reich nach dem Vorbild des Imperium Romanum gestalten.
Im Jahre 800 ließ er sich vom Papst zum Kaiser des Heiligen Rö mischen Reichs krönen.
Während seiner 47 Jahre dauernden Regentschaft führte er unzählige Verwaltungsreformen durch, das kulturelle Leben kam zu großer Blüte.
Auf dem Höhepunkt seiner Macht war er Herrscher über ein Gebiet, das sich von der Elbe bis zur spanischen Mark und von Mittelitalien bis an die Nordsee erstreckte.
(kurzer Rückblick)