Ewig gestrig
18.10.2005 um 16:07
Ach du lieber Himmel.
Nichtsdestotrotz genau das richtige Thema für mich :)
man solle sein Leben "ohne Vorbehalt" Jesus Christus "ausliefern".
Ein gutes Beispiel dafür, daß Christen ewig gestrig bleiben werden und sich
in ihrer Basis allem Neuen gegenüber verschliessen.
Diesen Aussagen stimme ich vollstens zu! Ich habe mir aus diesem Grund mal erlaubt, von der verlinkten Website mal etwas außerordentlich interessantes hier reinzustellen:
1. Folgen (des Aberglaubens) auf geistlichem Gebiet:
Stumpf gegen alles Göttliche, ohne inneren Frieden, gleichgültig gegen Gottes Wort, geistlicher Hochmut, Pharisäismus, Einschlafen beim Hören des Wortes Gottes, Neigung zum Spott, Zweifel, hartnäckiger Unglaube ...
2. Folgen auf seelischem Gebiet:
Angstzustände, Bettnässen, Depressionen, Eigenwilligkeit, starke sexuelle Triebhaftigkeit, Trunk-, Tabletten- und Rauschgiftsucht, Jähzorn, Klatschgeist, Kleptomanie, Schlafwandeln, Selbstmordgedanken, Streitsucht, schwere Träume, Unversöhnlichkeit, Wahnvorstellungen ...
3. Folgen auf organischem Gebiet:
Plötzlich auftretende Epilepsie, erbliche Belastungen, chronische Hautkrankheiten, Hysterie, Lähmungserscheinungen, Missgeburten, Nervenleiden, Taubheit ...
Nun gut.
Mir haben besonders das "Bettnässen", das "Einschlafen beim hören von Gottes Wort" und die "Tabletten und Rauschgiftsucht" gefallen- ich mußte lachen...
Diese Website ist nun sicherlich ein sehr, sehr krasses Beispiel, dennoch denken recht viele Gläubige- meist Katholiken- so.
Hier wird der infame Versuch gestartet, ALLES, was irgendwie nach Unkeuschheit oder Krankheit aussieht darauf zurückzuführen, daß der Betreffende eben ungläubig sei. Das ist eine recht unzeitgemäße Einstellung- zur Zeit der Inquisition würde diese jedoch sehr gut passen.
Es ist verwunderlich, wie manch einer glauben kann, der christliche Glaube hebe sich hier positiv vom sogenannten "Aberglauben" ab- oben stehende Textstellen beweisen das genaue Gegenteil. Die Tatsache, daß viele Christen extremst rechthaberisch sind, was ihre Religion angeht, ist mir schon Zeit meines Lebens bekannt. Man nimmt so selbstverständlich an, daß die "Worte Gottes" (Welche ein Hohn...) SO wahr wären, wie die Gesetze der Schwerkraft etwa. Vernünftige Begründungen dafür gibt es leider keine. Oft gehörter Ausspruch: "Es ist eben so!"...
Es ist eine Unverfrorenheit, schwere Krankheiten wie Epilepsie oder Depressionen als "Gottes Strafe" für Aberglauben darstellen zu wollen!!!
Gottlob wissen wir heute sehr gut, daß man einem solchen Humbug keinen Glauben schenken darf.
Psychologisch gesehen sind solche extremen Regeln und Dogmen aber außerordentlich interessant: Meist sind die Anhänger einer solchen fundamentalistisch-christlichen Philosophie entweder von mangelnder Bildung, oder sie mußten im Leben schwere Schicksalsschläge erleiden. Die Unfähigkeit, mit der modernen, schnellebigen Welt umzugehen, resultiert dann in Fanatismus und blindem Glauben.
Das Wort "Aberglaube" wird hier in einem Kontext verwendet, der mir hochgradig absurd und lachhaft erscheint- Bezichtigt man doch andere Menschen, an etwas unwahres zu glauben- wobei vergessen wird, daß die eigene Wahrheit keineswegs "wahrer" ist.
Hingedroschene, sich bei näherem Hinsehen als sinnentleert entpuppende Phrasen wie "bedingungslos ausliefern" oder "ohne Vorbehalt" zielen nur auf eines ab- die Erzeugung von blindem Fanatismus. Glücklicherweise sind seit dem letzten Krieg die meisten Menschen nicht mehr dämlich genug, um auf solcherlei groteskes Geschwätz reinzufallen.
Gr,
A.
Bedenkt ihr alle, daß das Dasein reine Freude ist; daß all die Sorgen nichts als
Schatten sind; sie ziehen vorbei & sind getan; aber da ist das, was bleibt.