Tussinelda schrieb:das ist aber erstens etwas anderes, als das von mir Zitierte und zweitens kein Beleg
Das intrinsische Motiv derartiger Täter ist häufig schwer nachweisbar. Im Wiener Fall des afghanischen Mädchens etwa, hat der Bruder ebenfalls bestritten, dass es sich um einen Ehrenmord handelt.
Er sagte aus, dass er
a) 17 Jahre ist (was mittlerweile durch ein Handwurzelröntgen zweifelsfrei widerlegt ist) und
b) dass es sich um einen gewöhnlichen "Geschwisterstreit" handelte, der eskaliert sei. Natürlich habe ihn die Schwester "provoziert" deshalb habe er sie erstochen.
Nur wird er damit nicht durchkommen, da Protokolle der Jugendwohlfahrt vorliegen, die bereits seit Juni 2017 belegen, dass ein erheblicher familiärer Druck auf das Mädchen ausgeübt wurde, weil es freier leben wollte.
Ich halte es für einen Fehler, zu vermeinen, dass ich bei jeder einzelnen Tat das (häufig schwer belegbare) intrinsische Motiv des Ehrenmordes nachweisen muss, damit sich dann endlich nach Jahren und einer gewissen Anzahl an eindeutigst bewiesenen Fällen endlich etwas bewegt.
Wer jemals - so wie ich - in diesen Ländern unterwegs war (und nicht mit Mami und Papa im All - In Club), sondern wochenlang auf eigene Faust (mit einer Gruppe Freunde), der weiß wovon er spricht.
Ich hätte als Jugendliche in diesen Familien vmtl. keinen Monat überlebt, bei dem Freiheitsdrang den ich damals hatte und bei meiner Familie in Österreich auch einigermaßen ausleben durfte.