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Mut und Feigheit - humanethologische Betrachtungen zum Karfreitag 2017
15.04.2017 um 11:53Das waren zu Karfreitag 2017 “Schlechtwetter“-Gedanken:
Heute etwas tiefer zum Thema „Mut und Feigheit“ im Gedenken an Gottes und auch Mutter Erdes „Signal-Geber“ Jesus von Nazareth am Gedenktag seiner Kreuzigung.
Bezugnahmen auf die Bibel sind durchwegs symbolisch, metaphorisch oder gleichnishaft gemeint und natürlich nicht wörtlich zu nehmen !
Ich persönlich gehe davon aus, dass Jesus tatsächlich eine historische Gestalt war - dass er also wirklich gelebt hat. Niedergeschrieben wurden die Geschichten über ihn allerdings erst geraume Zeit nach seinem Tod. Keiner der Evangelisten hat Jesus persönlich gekannt - keiner war sein Wegbegleiter.
Die erzählten Geschichten sind aber vor allem ein deutlicher Beleg dafür, dass gesellschaftliche Veränderungen VON UNTEN HER stattfinden können. Es braucht eine bestimmte Zahl ähnlich oder gleich fühlender und denkender Menschen - eine „kritische Masse“ sozusagen, damit eine „Kettenreaktion“ in Gang kommen kann. Über den Mut Einzelner muss man diesbezüglich nicht viel sagen. Er gehört in unserer Bildung zum Allgemeingut und ist uns allen bewusst.
Ich habe deshalb etwas im Visier, was im Gegensatz dazu kaum Jemandem bewusst ist.
So wie unser Körper uns anzeigt, dass wir erkranken - so hat auch Jesus angezeigt, dass die menschliche Gemeinschaft „dabei war, zu erkranken“. Er war ein „SIGNAL-GEBER“.
Viele Menschen reagieren auf ihren Körper nicht so, wie es von der Natur „gedacht“ ist. Bekommen sie etwa Kopfschmerzen, werfen sie ein paar Tabletten ein. Sie tun also etwas gegen den Schmerz (gegen die SYMPTOME). Sie wären allerdings gerufen, sich Gedanken darüber zu machen, weshalb die Schmerzen denn entstanden sind, um gegen die URSACHEN etwas unternehmen zu können.
Viele Botschaften von Jesus drehen sich zentral um LIEBE, NÄCHSTEN-LIEBE, HILFS-BEREITSCHAFT, wechselseitige Unterstützung, Wertschätzung und Gleich-Würdigkeit (ein Wort, das es in unserer deutschen Sprache überhaupt nicht gibt - in einigen anderen Sprachen jedoch sehr wohl).
Alleine der Hinweis darauf, dass wir etwas tun sollten oder tun müssten, was wir vormals „natürlicherweise“ getan hatten - alleine die Tatsache, dass wir aufgefordert werden müssen, unsere Nächsten zu lieben - ist ein deutlicher Indikator, der anzeigt, dass etwas „verquer geht“.
Jesus war also in der Tat ein „Signal-Geber“.
So wie wir uns krank FÜHLEN, wenn uns der eigene Körper signalisiert, dass mit ihm etwas nicht mehr in Ordnung ist - so signalisierte uns Jesus, dass mit der menschlichen GEMEINSCHAFT etwas nicht mehr „in Ordnung“ ist. Natürlich tat das nicht NUR Jesus.
Was auf einer elementaren Ebene dahinter-steckt, wissen nur Wenige. Ethologie gehört nicht zum Allgemeinwissen. Mein größter Lehrer in dieser Hinsicht war
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
Als Mitarbeiter und Nachfolger von Konrad Lorenz hat er zur Entwicklung einer damals neuen Disziplin beigetragen - der Humanethologie, der Verhaltensforschung beim Menschen.
Er hat indigene Völker erforscht und beschrieben - so etwa die Himba Namibias. Ähnliches weiß man über andere, noch ursprünglich lebende Völker, wie die Buschmänner der Kalahari, die Pygmäen, die Yanomami Amazoniens oder die Aborigines Australiens. Viele, die noch unberührt-ursprünglich leben, gibt es inzwischen leider nicht mehr.
Man darf - bestätigt durch neurowissenschaftliche Forschungen der heutigen Tage - inzwischen davon ausgehen, dass alle nicht-sexuellen „Spielformen“ der Liebe, wie besonders die Hilfsbereitschaft, in dörflichen Gemeinschaften oder bei wandernden Horden, die eine Größe von ca. 200 Mitgliedern nicht überschritten, ursprünglich eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT war.
Solche Gemeinschaften waren noch wie ein „naturgegebener ORGANISMUS“, in welchem jedes Individuum ähnlich einer Körper-Zelle angenommen und geborgen seinen Platz im GANZEN fand und deshalb ALLES, was der Einzelne für diesen „GESAMT-Organismus“ getan hat, ein Beitrag war, den er AUCH für sich selbst getan hat. Teilweise gibt es bei solchen Völkern nicht einmal ein Wort für „Ich“. Oder das eigene Selbst und das eigene Dorf werden mit ein-und-demselben Wort bezeichnet.
Die dort selbstverständliche, ursprüngliche Nächstenliebe ist bis heute tief-biologisch in uns allen verankert:
Wahre Nächstenliebe wird nicht „ver-geben“. Bei wahrer Nächstenliebe „gibt man nicht NUR her“ - bei ihr gibt man nicht, ohne etwas zu kriegen - bei ihr VERLIERT man selbst NICHTS !
Wer ganz ehrlich zu sich selbst ist, weiß das (bis heute…) ganz genau:
Wer wahrhaft liebt, tut sich damit auch selbst gut ! Unsere gesamten diesbezüglich aktiven neuronalen Netzwerke sind „voll von Endomorphinen“ - den Botenstoffen unseres „Selbst-Belohnungs-Systems“.
Wer im ursprünglichen Sinn hilft, hilft deshalb GERNE, wer unterstützt, freut sich, wenn er für andere etwas tun kann: Weil er SELBST dabei durch positive Gefühle „entlohnt“ wird.
Bei wahrer Nächstenliebe gewinnen also IMMER ZWEI:
Der Geliebte UND der Liebende !
Der Unterstützer UND der Unterstützte !
Der Helfer UND der „Geholfene“ !
Eben DIESES biologische „System“, das wir ALLE natürlicherweise bis heute in uns tragen, ist mit der „Vertreibung aus dem Paradies“ KRANK geworden. Es wuchs in einem UMFELD DER VERTRAUTHEIT. Wir können aber NICHT JEDEN gleichermaßen lieben. Und wir können uns vor allem auch nicht oder kaum selbst dazu motivieren, SO zu lieben, wie es uns einst von der Natur gegeben war.
Dieses sehr tief-gehende Sinnbild einer Vertreibung aus natürlicher Geborgenheit darf in etwa gleichgesetzt werden mit dem ÜBERGANG „natürlicher“ oder „göttlicher“ Gemeinschafts-Ordnungen zu Ordnungen, die sich „der Mensch“ dann mit dem Aufkommen von „KULTUREN“ SELBST GEGEBEN HAT.
Der Mensch hat also irgendwann damit begonnen (damit beginnen müssen), sich selbst eigene Gemeinschafts-Ordnungen zu geben. Und das wiederum kann ziemlich sicher festgemacht werden an einer Zeitenwende, zu der die Gruppen-Größe die Zahl von ca. 200 Mitgliedern zu übersteigen begann. Eine kurze Zeit liegt das eigentlich erst zurück. Denn die Kultur-Geschichte der Menschheit begann erst vor 10 bis höchstens 20.000 Jahren - während der Mensch bis dahin mehrere HUNDERT-TAUSEND Jahre deutlich erkennbar als schon zu unserer Spezies gehörend auf der Erde gelebt hatte.
Die SELBST-GE-GEBENE Ordnung kam nach dem „Sündenfall“ und der Vertreibung aus dem Paradies…
Der wesentliche Sündenfall wiederum war für sich genommen ein komplexes Geschehen, bei welchem im modernsten Menschen nach dem Erwachen des Selbst-Bewusst-Seins auch die Gabe der Introspektion entstand.
Biblisch werden Sündenfall und Vertreibung als ziemlich zeitgleich stattfindend beschrieben. In Wirklichkeit aber dürfte es so gewesen sein, dass sich der Sündenfall als ein über Jahrzehn-Tausende hin-ziehender Prozess abgespielt hatte, der den Menschen langsam aus seiner natürlichen Ordnung entwachsen und im Umgang mit „SEINER“ WELT immer erfolgreicher werden ließ.
Die „Vertreibung aus dem Paradies“ markiert anschließend die Übergangs-Phase zur Sesshaftigkeit, während derer jener der Natur entwachsende Mensch ZU erfolgreich zu werden begann - AUF KOSTEN seiner Umwelt - auf Kosten seiner Mutter Erde, die ihn gebar - und/oder auf Kosten seiner Mit-Geschöpfe bzw. seiner Mit-Menschen.
Die „Lüge“ wiederum dreht sich wesentlich um die ZERSTÖRUNG von VERTRAUEN (Zerstörung des höchsten dem Menschen von Gott gegebenen Guts) sowie um das LEUGNEN der eigenen SCHULD.
Das Leugnen von Schuld (letztlich das Leugnen einer URSÄCHLICHKEIT, die vom eigenen „SELBST“ ausgeht) korreliert schließlich stark mit einem an sie gekoppelten RECHTFERTIGUNGS-DRANG.
Und über diesen kommen wir endlich zum UR-GRUND der Feigheit:
Bei den Urvölkern gab es noch keine „Gebote“ - aber bereits Tabus. Es gab sozusagen einen Verhaltens-Kodex, der unausgesprochen von allen GEWUSST wurde. Wohl noch sehr ähnlich im Ursprung wie auch ein Wolf oder ein Hund „weiß“, dass er den nahen Artgenossen bzw. „Herrchen oder Frauchen“ nicht beißen „darf“: Es ist eine Hemmung, die schon dem Wolf in irgend-einer für uns nicht genau fassbaren Art bewusst ist. Ganz ähnlich kann man es sich bei den ursprünglichen Tabus vorstellen. Es waren „einfach“ Hemmungen, die in JEDEM wirkten und die JEDEM ebenfalls in einer für uns heute nicht mehr so recht fassbaren Art und Weise „sprachlos“ bewusst waren. Ein Tabu war etwas, was NIEMAND tat ohne dass die Notwendigkeit bestand, dass es von IRGEND JEMANDEM in „Worte gefasst werden musste“. Im Ursprung gab es für das entsprechende Verhalten sicherlich weder Namen noch Bezeichnungen. Auch das Wort „Tabu“ gab es bestimmt noch nicht.
Neue Worte entstanden durch STÖRUNGEN.
Und beim Tabu waren die Störungen Tabu-Brüche:
Erst als die ALLER-ERSTEN einmal etwas getan hatten, was zuvor noch NIEMAND getan hatte, entstand damit eine UNTER-SCHEIDUNG und damit neue MÖGLICHKEITEN: Unterscheidungs-Möglichkeit und Wahl-Möglichkeit. Sehr wahrscheinlich sind SO dann erstmals auch neue Begriffe entstanden - mitunter bei entsprechenden Anlässen immer gleich mehrere auf einmal.
Ein Tabu-Bruch muss im Ursprung etwas von gewaltiger Bedeutung gewesen sein. Bis heute wirkt das in uns. Jedem ist bewusst, wie enorm der Gruppendruck sein UND empfunden werden kann, wenn man etwas tut, bei dem man weiß, dass JEDER ANDERE erwartet, dass man es NICHT tut.
Fast selbst-erklärend, dass man sich einen Tabu-Bruch deshalb nur über die VER-FÜHRUNG durch eine höhere Macht erklären konnte. Und das Prinzip der VERSUCHUNG ist auch bis heute nicht bis in seine Urgründe hinein erforscht. Man weiß nur, dass alle nur erdenklichen biologischen Parameter variabel sind. Man weiß allerdings noch nicht, WODURCH genau in bestimmten Bereichen CONSTRAINTS (Einengungen eines Wertebereichs) sich lockern und wodurch sich mithin auf einmal die Variabilität erhöht. Wir haben im Volksmund lediglich ein wundersam-herrliches Wort dafür:
Da schlägt einer auf einmal „über die Stränge“.
Es gibt ein teleologisches (ZIEL-URSÄCHLICHES) Erklärungs-Modell:
Ausweitungen von Wertebereichen - Vergrößerungen einer Variabilität - geschehen immer in Zeiten eines vergrößerten evolutionären Drucks - in Zeiten größerer HERAUSFORDERUNG also. Es ist gewissermaßen ein „riskanteres Experimentieren“ der Natur.
Und so kamen bei uns Menschen als „Experimente der Natur“ wohl auch die Mutigen empor, die etwas taten, was sie das Leben kosten konnte - was sie gleichzeitig aber in Not-Situationen als ein SPRENGEN von GRENZEN allen anderen vor Augen führen konnten und was sie befähigte, diese Anderen als AN-FÜHRER aus sonst ausweglosen Situationen zu befreien.
So bekommt man schließlich das Modell eines verhaltensbiologischen Systems:
Die Schwelle für MUT lag im SOZIALEN Bereich EXTREM HOCH. Tabus wurden nur von BLITZ-WENIGEN gebrochen. Die überwiegende Mehrheit war diesbezüglich angepasst, mutlos bis feige. Unter Hunderten gab es immer nur ein paar, die „über die Stränge“ schlugen. Das führte entweder zu deren Ausschluss aus der Gemeinschaft oder gar zu ihrem Tod. In besonderen Zeiten dagegen wurden sie zu FÜHRERN und RETTERN aus der Not.
Bis heute ist auch all-das tief in uns verankert: Mut der Außenwelt gegenüber ist sehr viel häufiger anzutreffen als Mut gegenüber der sozialen Gruppe, der man zu-gehört bzw. gegenüber deren Repräsentanten. Menschen steigen auf Berge, springen von Flugzeugen, durchschwimmen breite Flüsse und rennen ins Kugelfeuer des Feindes - trauen sich aber nicht, einem Vorgesetzten zu widersprechen, selbst wenn sie dessen Verhalten als unsinnig ansehen. Beides KANN natürlich auch einmal in Kombination vorkommen. Ein Fallschirmspringer kann durchaus auch sozial mutig sein. Aber unter etlichen Fallschirmspringern ist im Durchschnitt wiederum nur Einer AUCH sozial mutig.
Bis hinein in unsere moderne Welt ist sozialer Mut tabuisiert geblieben.
Der normale Mensch zeigt Anpassung, Folgsamkeit oder Hörigkeit - aber keinen sozialen Mut.
Der scheinbare Mut von Repräsentanten, die von einem System getragen werden, ist NIEMALS echt. Der Repräsentant schöpft all seine Kraft aus dem System, das ihn trägt. Erst wenn ihn das System fallen lässt, zeigt sich, wer er als SELBST-STÄNDIGER Mensch in Wahrheit ist. Es wird sich heraus-stellen, dass er dann fast durchwegs mutlos-angepasst reagiert - denn der aus SICH heraus sozial Mutige findet nur selten einmal seinen Weg in die Repräsentation eines bestehenden Systems. Er bleibt meist der Außenseiter und wird von der Natur lediglich für Zeiten des Umbruchs „vorgehalten“. Diese Zusammenhänge sind im Grunde genommen selbst-erklärend. Denn zum Weg in die Repräsentation eines bestehenden Systems gehört, dass man sich in dieses System FÜGT.
Unser diesbezüglich „seltsames“ Verhalten kommt also aus tiefen Urgründen der Vergangenheit: Tabus INNERHALB einer Gruppe, der man angehört, entfalten ÜBER DIESE GRUPPE einen enormen Gruppen-Druck bis Gruppen-Zwang, dem nur ganz Wenige widerstehen können. Die mutigsten Männer können trotzdem soziale Feiglinge sein. Deshalb „funktioniert“ das Führungs-Folge-Prinzip, in dem wir mit den Wild-Pferden sehr verwandt sind, bei uns Menschen so ausgesprochen gut:
Der normale Mensch ist GEHORSAM, HÖRT bzw. „GEHORCHT“ und FOLGT.
Selbst wenn es für ihn persönlich dabei extrem unangenehm wird, gibt er keine Widerrede sondern SCHWEIGT:
Weil die „Latte“ so extrem hoch liegt und es deshalb nur sehr wenig sozial Mutige geben KANN.
Die Mehrheit folgt Führern und BRAUCHT Führer. Den Schwächeren (abfällig „träge Masse“ genannt) muss zudem noch etwas „im Nacken sitzen“. Bei ihr muss „nach-geholfen“ werden. Was wir „Polizei“ nennen kommt von griechisch „Politeia“ und bedeutet eigentlich „Idee der Staatsführung“ bzw. „Staatsverwaltung“ - ein „Apparat“ jedenfalls, der die Aufrechterhaltung der Ordnung gewährleisten und gleichzeitig der „Trägheit der Masse“ entgegenwirken soll. Im übelsten Fall sind es Sklaventreiber.
Mit der beginnenden ERKENNTNIS, wie gut das Führungs-Folge-Prinzip bei Mit-Menschen „funktionieren kann“ - mit der beginnenden Erkenntnis also, wie gut man Menschen instrumentalisieren und sie im Sinne eigener Ideen einspannen kann, ging dann mit dem Aufkommen der menschlichen Kultur und insbesondere mit dem Abschied von der Subsistenzwirtschaft der Sündenfall in seine finale Phase über:
Der Mensch (WELCHER Mensch ?…) hatte vom „Baum der Erkenntnis gegessen“.
Schnörkelloser ausgedrückt: Der Mensch (WELCHER Mensch ?…) hatte Blut geleckt….
Betrachten wir die Symptome der sich damit abzeichnenden Erkrankung genauer:
Im „urtümlichen Volks-Körper“ war das INNEN und das AUßEN klar und deutlich getrennt - für JEDEN EINZELNEN einer Gemeinschaft auch klar und deutlich ERKENNBAR:
Die Nächsten waren NAH (vertraut).
Die ANDEREN waren FERN (fremd).
Aggressivität gegen den eigenen Volkskörper kam praktisch nicht vor. In den wenigen, verbleibenden Bereichen, wo Rivalität unvermeidlich war (hauptsächlich während der Partnersuche), wurde sie über Rituale BESCHWICHTIGT.
Aggressivität wandte sich ansonsten fast DURCHWEGS nur nach AUßEN - gegen von außen kommende Bedrohungen also. War das bedrohliche Außen eine andere menschliche Gemeinschaft, so handelte es sich um nicht befreundete Dörfer oder fremde Horden.
Bis heute webt auch DIESES „Muster“ tief in uns.
Als Symptom einer Erkrankung ist es ab dem Moment aus-zu-machen, wo das Zusammengehörigkeits-Gefühl nicht mehr dominant im Vordergrund stand und das INNERE zu „bröckeln“ begann:
Der äußere Feind schweißt das INNERE wieder(!) zusammen.
Im „WIEDER“ ist das Erkrankungs-Symptom zu erkennen!
Sobald wir sozusagen den äußeren Feind BRAUCHEN, DAMIT wir uns unserer ZUGEHÖRIGKEIT, unserer IDENTITÄT und unseres Zusammengehörigkeitsgefühls wieder oder überhaupt noch bewusst werden!
DAS wiederum steht in engster Relation zur ANONYMITÄT unserer Lebensweise:
Wir haben zwar (ganz besonderes in Großstädten) noch unsere Nachbarn, wir haben noch unsere „Stadt-Viertel“ usw.
Nach wie vor „packt“ unser Gehirn aber nicht mehr als ca. 200 Menschen. Wir schaffen es nicht, mehr als 200 Menschen WIRKLICH zu kennen.
Wir suggerieren uns aber nach wie vor, TROTZDEM auch „eng“ verbunden zu sein mit unserer Stadt, unserem Land, unserem Staat.
In Wahrheit ist die Festigung eines fragmentierten Zusammengehörigkeitsgefühls durch „Feinde im INNEREN“ zu Ritualen geworden - Ritualen zur Kanalisierung fehl-geleiteter Aggressionen, bei welchen ganz besonders der SPORT seinen wichtigen Beitrag leistet.
Dabei tritt noch etwas DEUTLICH zutage:
Bei den indigenen Völkern herrschte ZUFRIEDENHEIT im Zustand der NÄCHSTENLIEBE. Im NORMALEN Alltag fühlten sich die Menschen DORT also (höchst-wahrscheinlich) ausgefüllt. Rituale waren schon da - aber eher selten gab es irgend-einen Anlass, wo RIVALITÄT im INNEREN rituell kanalisiert werden musste.
In UNSERER Welt dagegen gehört RIVALITÄT inzwischen zum Alltag. Sie ist all-gegenwärtig. Im beruflichen Alltag, im Geschäftsleben, während der Freizeit und im Verkehr auf den Straßen. Die Notwendigkeit, Rivalität irgendwie zu kanalisieren, gehört deshalb über SPORT, LITERATUR, FILM und FERNSEHEN notwendigerweise EBENFALLS zum Alltag.
Im Ursprung war Rivalität IM INNEREN also nur ein gelegentliches Begleit-Phänomen. In unserer HEUTIGEN Welt ist Rivalität ins ZENTRUM unseres menschlichen Verhaltens gerückt:
Moderne Gesellschafts-Ordnungen gestalten sich aus dem Prinzip der Rivalität und der UN-GLEICHHEIT heraus. Es bedarf PERMANENTER ritueller Beschwichtigung, um dabei Neid, Missgunst, Zurücksetzung, Unterdrückung, Unmut, Unzufriedenheit oder Hass „gedeckelt“ zu halten.
In der Vergangenheit, aus der wir kommen (vor dem Sündenfall und vor der Vertreibung aus dem Paradies), gestalteten sich Gemeinschaften dagegen aus dem Prinzip der VERBUNDENHEIT heraus - aus ZUSAMMEN-GEHÖRIGKEIT und echt-naturgegebener NÄCHSTENLIEBE. Die Notwendigkeit einer „Deckelung“ einiger weniger, die natürliche Ordnung störender Motivationen, war gering.
Abschließend ein paar Worte dazu, wie sich das auch auf unsere Sprache ausgewirkt hat:
Wir haben einige völlig absurde Begriffen geschaffen: „Auf-Opferung“, „Selbst-Losigkeit (??...)“, „Uneigennützigkeit“, „Altruismus“.
WAHRE Nächstenliebe nutzt also AUF JEDEN FALL und IMMER BEIDEN Seiten. Liebe ist ein göttliches Prinzip. Bei Liebe GEWINNT JEDER.
Göttlich ist dieses Prinzip in der Tat deshalb, weil wir streng naturwissenschaftlich gesehen energetische Wesen sind, die (stark vereinfacht zwar) wie Autos zu sehen sind, die Benzin zum Fahren brauchen.
Echte Selbstlosigkeit würde bedeuten, dass ich EIGENES Benzin ABGEBE und NICHTS dafür kriege.
Das mache ich ein paar Mal. Danach ist mein „Tank“ leer - und dann ist „Feierabend“.
Sehr gut erforscht in den letzten Jahren über das sogenannte „Burn-out-Syndrom“.
„Leer-ge-pumt und aus-ge-brannt“...
Bei der Nächstenliebe dagegen gebe ich nach außen ab und gleichzeitig werde ich „vom Himmel innerlich nach-ge-füllt“:
AUS DER NAHRUNG, die wir von Mutter Erde erhalten.
Aus der Nahrung werden in diesem Fall die Stoffe gebildet, die mich selbst in Glück versetzen, sobald ich Glück spende.
Ein „selbstloses Spenden“ OHNE etwas dafür zurück-zu-bekommen, kann dagegen nicht funktionieren.
Wir befinden uns in JEDER Richtung als „biologische Systeme“ in einer Homöostase - in einem dynamischen Gleichgewichtszustand.
Wir können VORRÜBERGEHEND zwar etwas abgeben.
IN DER SUMME MÜSSEN WIR ABER STETS SO VIEL AUCH WIEDER BEKOMMEN WIE WIR GEBEN !
Sonst „schmieren wir ab". Sooo einfach ist das...
Und nun haben wir ZWEI getrennt voneinander arbeitende neuronale Netzwerk-Systeme in uns.
Das EINE ist jenes tief-biologisch in uns verankerte „System der Nächstenliebe“.
Das ANDERE (das mit Ersterem nicht unmittelbar etwas zu tun hat und in unserem Gehirn auch räumlich von diesem getrennt arbeitet) ist das über Spiegelneurone laufende INDIKATOR-System oder SIGNAL-GEBER-System.
Es befähigt uns dazu, „Geist-Theorien“ zu entwickeln. Es befähigt uns dazu, die Situation, in welcher sich ein anderer Mensch befindet, aus DESSEN Perspektive zu betrachten bzw. empathisch ein-zu-fühlen.
Wenn ein Mensch leidet etwa, so erkennen UND erfühlen wir das also.
Mehr und mehr hat die Welt nun aber mit sich gebracht, dass wir in vielen Funktionen als „Maschine“ gebraucht werden - „nicht mehr als Mensch“. Vor allem seit Beginn des technisierten Zeitalters (beginnend bereits im alten Ägypten, wo die ersten Schädel-Trepanationen durchgeführt worden sind) war es erforderlich, dass ein Mensch bei der Ausübung einer entsprechenden Tätigkeit („OPERATION“) HOCH-KONZENTRIERT war.
Hoch-konzentriert und FOKUSSIERT kann man aber nur sein, wenn die eigenen Gefühle auf ein Minimalmaß herab-geregelt und/oder optimal KANALISIERT SIND:
Wenn es dem Betreffenden gelingt, „all seine Energie für DAS einzusetzen, was er gerade tut“.
Das erfordert eine DISTANZIERUNG von AUCH den Gefühlen der Nächstenliebe. Diese können (etwa bei Krankenschwestern) so lange leben, wie sie sich um Patienten als Menschen kümmern - sie drücken, streicheln oder mit ihnen reden können. Diese Gefühle können NICHT mehr leben, wenn man in einen offenen Bauchraum schaut, Klammern halten und parat sein muss für das Zu-Reichen von Instrumenten, die vom Operateur gebraucht werden. Dieser wiederum hat sich beim Hantieren mit seinen Instrumenten voll und ganz auf die komplexe Ausführung seiner Bewegungen zu konzentrieren.
Wir sind diesbezüglich in ein Ungleichgewicht geraten.
Mehr und mehr nehmen wir uns wechselseitig nicht mehr als GANZE MENSCHEN wahr oder DÜRFEN uns SO gar nicht mehr wahrnehmen, weil wir auf irgendwelche technischen Abläufe fixiert sein müssen.
Von ANBEGINN an nahm das zwar schon einen Teil unseres menschlichen Daseins ein. Vor URZEITEN schon mussten wir jagen, Tiere zerlegen, Werkzeuge herstellen, Pflanzen sammeln, Essen zubereiten, Kleider nähen usw. Und - so war es uns gegeben - AUCH DABEI konnten wir uns freuen - AUCH ALL DAS konnten wir GERNE tun.
Es dürfte zwischen den unterschiedlichen Bereichen - dem Hantieren mit Sachen und dem Umgang mit vor allem NAHEN anderen Menschen - aber vor Urzeiten weit weniger Konflikte gegeben haben.
WARUM ?
Weil es kaum ERWARTUNGEN gegeben haben dürfte, durch die Menschen ÜBER-FORDERT wurden !
Kommen wir deshalb NUN zum eigentlichen - zum GROßEN Sündenfall:
Menschen haben erkannt, dass andere Menschen ursprünglich ausgehend von Tabus mit einem hohen Angst-Level reagieren und alles daran-setzen, den (zunächst unausgesprochenen) Erwartungen der Gruppe, welcher sie angehörten, GERECHT zu werden.
Schon vor Urzeiten hatten Menschen also Angst davor, sich „daneben-zu-benehmen“.
Alle wollten sich bemühen, „gut angesehen zu sein“.
Und nun kam eben „Satan“ in die Welt bzw. das satanische Prinzip:
Das Essen vom Baum der Erkenntnis KOMBINIERT mit der Lüge (also kombiniert mit dem Missbrauch des Vertrauens):
Menschen (WELCHE Menschen ?...) gaben anderen Menschen eine Ordnung.
Eine Ordnung, die sie sich selbst ausgedacht hatten.
Natürlich geschah das in Wirklichkeit evolutionär über einen langen Zeitraum hinweg.
Von ANFANG AN war das Augenmerk der „Ordnungs-Etablierer“ aber nicht nur auf das Wohl der Gemeinschaft, sondern fast immer auch auf den Nutzen gerichtet, den sie selbst von der neuen Ordnung hatten.
Mochte der Nutzens der Allgemeinheit zwar AUCH vorhanden gewesen sein.
Es kehrte dennoch rasch die Lüge ein.
Von einigen Wenigen wurde der Mehrheit suggeriert, was das „Gesetz“, das „Gebot“ oder die „Ordnung“ von ihnen „ERWARTET“.
Das Erzeugen eines „schlechten Gewissens“ in anderen Menschen war geboren.
Wer es schafft, Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen, „hat sie am Wickel“.
Er hat das satanische Prinzip erkannt.
Er hat erkannt, wie man „es macht“ - wie man MACHT über andere Menschen gewinnt.
Das gilt im Kleinen, wo man nur von „Dominanz“ spricht genau so wie in der „großen Politik“.
In der Sprache schlägt sich dies in allen möglichen Kombinationen nieder, die verhaltensbiologisch bzw. verhaltens-dynamisch Nonsens darstellen - von Menschen, die VERTRAUEN, aber nicht als Nonsens erkannt werden können.
Dazu zählen vor allen Dingen alle möglichen Kombinationen von „Nächstenliebe“ (Auf-Opferung, Selbstlosigkeit, Uneigennützigkeit usw.) mit „MUSS“, „SOLL“, „DARF NICHT“, „KANN NICHT“ usw.
Sehr geschickt schreiben sich das die Ausbeuter zunächst auf den eigenen Leib und tun so, als würden SIE SELBST den Regeln folgen, über welche sie Andere unter ihre Fuchtel zu kriegen trachten. Sehr wichtig ist das Wörtchen „man“ dabei geworden.
Einige Beispiele:
„Man muss nur hart arbeiten, dann...“
„Man muss bereit sein zu geben und darf nicht zu viel erwarten...“
„Man kann sich nicht Rosen wünschen und die Dornen verschmähen...“
„Krankenschwester darf man nicht werden, um Geld zu verdienen. Dafür bekommt man von den Menschen, denen man dient, viel zurück...“
„Zuerst muss man die eigene Pflicht erkennen - dann öffnen sich auch Wege in die Freiheit...“
Und so weiter und so fort.
Natürlich können solche Formulierungen auch von Menschen gebraucht werden (von hoffnungslos überlasteten bzw. überforderten Müttern etwa), die damit nur ihr eigenes Los BESCHREIBEN und es teilweise derart verinnerlicht haben, dass sie just das, worunter sie selber leiden, als notwendige Grundsätze dann wieder an ihre Kinder weiter-geben.
DERART betroffene Menschen sind natürlich NICHT gemeint.
SIE folgen ganz und gar nicht einem satanischen Prinzip. Sie sind dessen oft wehrlose Opfer, was in der Tat so weit gehen kann, dass sie am Ende einem Prinzip sogar DIENEN, das ihnen schadet.
NEIN. Das wahre satanische Prinzip - der wahre Sündenfall - ist der Missbrauch anderer Menschen ZUM EIGENEN NUTZEN.
Dieses Prinzip ist ein inzwischen weltweit etabliertes Welt-Wirtschafts-Getriebe, das sich vor den Augen der Menschen mittlerweile derart gut getarnt hat, dass die meisten Menschen einfach nicht mehr SEHEN, dass (logischerweise !!!), ALLES, was der EINE ZU VIEL NIMMT von IRGEND ETWAS ANDEREM oder von IRGEND JEMAND ANDEREN GENOMMEN WERDEN MUSS.
JEDES Bisschen ZU VIEL eines JEDEN EINZELNEN geht also entweder auf Kosten von Mutter Erde, auf Kosten des Gesamt-Öko-Systems, auf Kosten unserer Mit-Geschöpfe oder auf Kosten von Mit-Menschen.
SOOO einfach ist das !...
Es ist phänomenal, mit welcher „Eleganz“ Satan (Gott Geld) die Menschen auf seine Seite bringen konnte.
JEDER, der zu viel verbraucht, baut irgend ein Rechtfertigungs-Gebäude vor sich auf. JEDER findet irgend-einen Dreh, mit welchem er sich und anderen Sand in die Augen streut. Jeder versucht, sich selbst und anderen plausibel zu machen, dass er DAS, was er hat, auch VERDIENT hat und „ZU RECHT“ besitzt...
WIEEE unendlich weit sind wir inzwischen von diesen indigenen Völkern entfernt, bei denen der frühe Tod zwar noch zum Leben gehörte und auch viele Härten bewältigt werden mussten - bei denen aber die menschliche Seele noch „HEIL“ und unverdorben war...
Insbesondere der „Weiße Mann“ (WELCHER „weiße Mann“ ?…) wurde zu einem Wesen, welches den Kampf, die Rivalität, die Verführung und den Machtmissbrauch mitten in die Herzen anderer Menschen trug und damit statt der NÄCHSTEN-LIEBE der Ausbeutung seiner NÄCHSTEN den Weg und schließlich den Siegeszug bereitete.
Gerade DIESER „Mann“ nennt Angehörige indigener Völker immer noch abwertend „Primitive“...
DIESER „Mann“ münzt den nachfolgenden Spruch auf SEINEN Gott - auf Gott Geld:
„Die aber, die HABEN, werden BEKOMMEN, auf dass sie die Fülle haben.
Denjenigen aber, die NICHTS haben, wird auch DAS NOCH genommen werden, was sie haben“...
Sehr viel wahrscheinlicher aber ist es - so es denn wider JEDES Erwarten DOCH ein jüngstes Gericht gäbe und ein Leben nach dem Tod - dass dieser Spruch DANN im Sinne Luthers auszulegen wäre:
„Was würde es mir helfen, wenn ich die ganze Welt gewinnen könnte, DAFÜR aber Schaden an meiner Seele nähme ?“.
Wenn es Gott DOCH GIBT, wird die letzte Währung LIEBE sein.
Das Maß kennt indes keiner von uns.
Und wer richtet wird gerichtet werden…
Es ist NICHT „unser Ding“, ein Urteil zu fällen.
Aber jedem von uns bleibt doch nur EINES (?) :
Wir können unser Denken und Handeln immer nur nach DEM ausrichten, was wir als „richtig“, „gut“ oder „gerecht“ empfinden.
Und in diesem Sinne müssen wir uns, so wir denn an HÖHERES glauben, natürlich auch fragen, was das HÖHERE von uns ERWARTEN WÜRDE (?).
Es kann kein anderes, LETZTES Entscheidungs-Kriterium für uns geben (?).
Es zählt lediglich, was für mich ganz persönlich denn nun das HÖCHSTE Entscheidungs-Kriterium IST.
Für die Meisten jedenfalls ist es NICHT Gott !
Selbst wenn sie gläubig sind, erfüllt Gott für sie meistens nur eine Funktion:
Auch er tut nichts anderes als das, was man auch von sonstigen Führern erwartet:
Er soll beschwichtigen, trösten, heilen, besänftigen, beruhigen, beistehen, Kraft spenden usw….
Aber FORDERN ? Was für die dunkle Seite von uns Menschen zur aller-größten Selbstverständlichkeit geworden ist, das gestehen wir einem Gott inzwischen nicht mehr zu...
Heute etwas tiefer zum Thema „Mut und Feigheit“ im Gedenken an Gottes und auch Mutter Erdes „Signal-Geber“ Jesus von Nazareth am Gedenktag seiner Kreuzigung.
Bezugnahmen auf die Bibel sind durchwegs symbolisch, metaphorisch oder gleichnishaft gemeint und natürlich nicht wörtlich zu nehmen !
Ich persönlich gehe davon aus, dass Jesus tatsächlich eine historische Gestalt war - dass er also wirklich gelebt hat. Niedergeschrieben wurden die Geschichten über ihn allerdings erst geraume Zeit nach seinem Tod. Keiner der Evangelisten hat Jesus persönlich gekannt - keiner war sein Wegbegleiter.
Die erzählten Geschichten sind aber vor allem ein deutlicher Beleg dafür, dass gesellschaftliche Veränderungen VON UNTEN HER stattfinden können. Es braucht eine bestimmte Zahl ähnlich oder gleich fühlender und denkender Menschen - eine „kritische Masse“ sozusagen, damit eine „Kettenreaktion“ in Gang kommen kann. Über den Mut Einzelner muss man diesbezüglich nicht viel sagen. Er gehört in unserer Bildung zum Allgemeingut und ist uns allen bewusst.
Ich habe deshalb etwas im Visier, was im Gegensatz dazu kaum Jemandem bewusst ist.
So wie unser Körper uns anzeigt, dass wir erkranken - so hat auch Jesus angezeigt, dass die menschliche Gemeinschaft „dabei war, zu erkranken“. Er war ein „SIGNAL-GEBER“.
Viele Menschen reagieren auf ihren Körper nicht so, wie es von der Natur „gedacht“ ist. Bekommen sie etwa Kopfschmerzen, werfen sie ein paar Tabletten ein. Sie tun also etwas gegen den Schmerz (gegen die SYMPTOME). Sie wären allerdings gerufen, sich Gedanken darüber zu machen, weshalb die Schmerzen denn entstanden sind, um gegen die URSACHEN etwas unternehmen zu können.
Viele Botschaften von Jesus drehen sich zentral um LIEBE, NÄCHSTEN-LIEBE, HILFS-BEREITSCHAFT, wechselseitige Unterstützung, Wertschätzung und Gleich-Würdigkeit (ein Wort, das es in unserer deutschen Sprache überhaupt nicht gibt - in einigen anderen Sprachen jedoch sehr wohl).
Alleine der Hinweis darauf, dass wir etwas tun sollten oder tun müssten, was wir vormals „natürlicherweise“ getan hatten - alleine die Tatsache, dass wir aufgefordert werden müssen, unsere Nächsten zu lieben - ist ein deutlicher Indikator, der anzeigt, dass etwas „verquer geht“.
Jesus war also in der Tat ein „Signal-Geber“.
So wie wir uns krank FÜHLEN, wenn uns der eigene Körper signalisiert, dass mit ihm etwas nicht mehr in Ordnung ist - so signalisierte uns Jesus, dass mit der menschlichen GEMEINSCHAFT etwas nicht mehr „in Ordnung“ ist. Natürlich tat das nicht NUR Jesus.
Was auf einer elementaren Ebene dahinter-steckt, wissen nur Wenige. Ethologie gehört nicht zum Allgemeinwissen. Mein größter Lehrer in dieser Hinsicht war
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
Als Mitarbeiter und Nachfolger von Konrad Lorenz hat er zur Entwicklung einer damals neuen Disziplin beigetragen - der Humanethologie, der Verhaltensforschung beim Menschen.
Er hat indigene Völker erforscht und beschrieben - so etwa die Himba Namibias. Ähnliches weiß man über andere, noch ursprünglich lebende Völker, wie die Buschmänner der Kalahari, die Pygmäen, die Yanomami Amazoniens oder die Aborigines Australiens. Viele, die noch unberührt-ursprünglich leben, gibt es inzwischen leider nicht mehr.
Man darf - bestätigt durch neurowissenschaftliche Forschungen der heutigen Tage - inzwischen davon ausgehen, dass alle nicht-sexuellen „Spielformen“ der Liebe, wie besonders die Hilfsbereitschaft, in dörflichen Gemeinschaften oder bei wandernden Horden, die eine Größe von ca. 200 Mitgliedern nicht überschritten, ursprünglich eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT war.
Solche Gemeinschaften waren noch wie ein „naturgegebener ORGANISMUS“, in welchem jedes Individuum ähnlich einer Körper-Zelle angenommen und geborgen seinen Platz im GANZEN fand und deshalb ALLES, was der Einzelne für diesen „GESAMT-Organismus“ getan hat, ein Beitrag war, den er AUCH für sich selbst getan hat. Teilweise gibt es bei solchen Völkern nicht einmal ein Wort für „Ich“. Oder das eigene Selbst und das eigene Dorf werden mit ein-und-demselben Wort bezeichnet.
Die dort selbstverständliche, ursprüngliche Nächstenliebe ist bis heute tief-biologisch in uns allen verankert:
Wahre Nächstenliebe wird nicht „ver-geben“. Bei wahrer Nächstenliebe „gibt man nicht NUR her“ - bei ihr gibt man nicht, ohne etwas zu kriegen - bei ihr VERLIERT man selbst NICHTS !
Wer ganz ehrlich zu sich selbst ist, weiß das (bis heute…) ganz genau:
Wer wahrhaft liebt, tut sich damit auch selbst gut ! Unsere gesamten diesbezüglich aktiven neuronalen Netzwerke sind „voll von Endomorphinen“ - den Botenstoffen unseres „Selbst-Belohnungs-Systems“.
Wer im ursprünglichen Sinn hilft, hilft deshalb GERNE, wer unterstützt, freut sich, wenn er für andere etwas tun kann: Weil er SELBST dabei durch positive Gefühle „entlohnt“ wird.
Bei wahrer Nächstenliebe gewinnen also IMMER ZWEI:
Der Geliebte UND der Liebende !
Der Unterstützer UND der Unterstützte !
Der Helfer UND der „Geholfene“ !
Eben DIESES biologische „System“, das wir ALLE natürlicherweise bis heute in uns tragen, ist mit der „Vertreibung aus dem Paradies“ KRANK geworden. Es wuchs in einem UMFELD DER VERTRAUTHEIT. Wir können aber NICHT JEDEN gleichermaßen lieben. Und wir können uns vor allem auch nicht oder kaum selbst dazu motivieren, SO zu lieben, wie es uns einst von der Natur gegeben war.
Dieses sehr tief-gehende Sinnbild einer Vertreibung aus natürlicher Geborgenheit darf in etwa gleichgesetzt werden mit dem ÜBERGANG „natürlicher“ oder „göttlicher“ Gemeinschafts-Ordnungen zu Ordnungen, die sich „der Mensch“ dann mit dem Aufkommen von „KULTUREN“ SELBST GEGEBEN HAT.
Der Mensch hat also irgendwann damit begonnen (damit beginnen müssen), sich selbst eigene Gemeinschafts-Ordnungen zu geben. Und das wiederum kann ziemlich sicher festgemacht werden an einer Zeitenwende, zu der die Gruppen-Größe die Zahl von ca. 200 Mitgliedern zu übersteigen begann. Eine kurze Zeit liegt das eigentlich erst zurück. Denn die Kultur-Geschichte der Menschheit begann erst vor 10 bis höchstens 20.000 Jahren - während der Mensch bis dahin mehrere HUNDERT-TAUSEND Jahre deutlich erkennbar als schon zu unserer Spezies gehörend auf der Erde gelebt hatte.
Die SELBST-GE-GEBENE Ordnung kam nach dem „Sündenfall“ und der Vertreibung aus dem Paradies…
Der wesentliche Sündenfall wiederum war für sich genommen ein komplexes Geschehen, bei welchem im modernsten Menschen nach dem Erwachen des Selbst-Bewusst-Seins auch die Gabe der Introspektion entstand.
Biblisch werden Sündenfall und Vertreibung als ziemlich zeitgleich stattfindend beschrieben. In Wirklichkeit aber dürfte es so gewesen sein, dass sich der Sündenfall als ein über Jahrzehn-Tausende hin-ziehender Prozess abgespielt hatte, der den Menschen langsam aus seiner natürlichen Ordnung entwachsen und im Umgang mit „SEINER“ WELT immer erfolgreicher werden ließ.
Die „Vertreibung aus dem Paradies“ markiert anschließend die Übergangs-Phase zur Sesshaftigkeit, während derer jener der Natur entwachsende Mensch ZU erfolgreich zu werden begann - AUF KOSTEN seiner Umwelt - auf Kosten seiner Mutter Erde, die ihn gebar - und/oder auf Kosten seiner Mit-Geschöpfe bzw. seiner Mit-Menschen.
Die „Lüge“ wiederum dreht sich wesentlich um die ZERSTÖRUNG von VERTRAUEN (Zerstörung des höchsten dem Menschen von Gott gegebenen Guts) sowie um das LEUGNEN der eigenen SCHULD.
Das Leugnen von Schuld (letztlich das Leugnen einer URSÄCHLICHKEIT, die vom eigenen „SELBST“ ausgeht) korreliert schließlich stark mit einem an sie gekoppelten RECHTFERTIGUNGS-DRANG.
Und über diesen kommen wir endlich zum UR-GRUND der Feigheit:
Bei den Urvölkern gab es noch keine „Gebote“ - aber bereits Tabus. Es gab sozusagen einen Verhaltens-Kodex, der unausgesprochen von allen GEWUSST wurde. Wohl noch sehr ähnlich im Ursprung wie auch ein Wolf oder ein Hund „weiß“, dass er den nahen Artgenossen bzw. „Herrchen oder Frauchen“ nicht beißen „darf“: Es ist eine Hemmung, die schon dem Wolf in irgend-einer für uns nicht genau fassbaren Art bewusst ist. Ganz ähnlich kann man es sich bei den ursprünglichen Tabus vorstellen. Es waren „einfach“ Hemmungen, die in JEDEM wirkten und die JEDEM ebenfalls in einer für uns heute nicht mehr so recht fassbaren Art und Weise „sprachlos“ bewusst waren. Ein Tabu war etwas, was NIEMAND tat ohne dass die Notwendigkeit bestand, dass es von IRGEND JEMANDEM in „Worte gefasst werden musste“. Im Ursprung gab es für das entsprechende Verhalten sicherlich weder Namen noch Bezeichnungen. Auch das Wort „Tabu“ gab es bestimmt noch nicht.
Neue Worte entstanden durch STÖRUNGEN.
Und beim Tabu waren die Störungen Tabu-Brüche:
Erst als die ALLER-ERSTEN einmal etwas getan hatten, was zuvor noch NIEMAND getan hatte, entstand damit eine UNTER-SCHEIDUNG und damit neue MÖGLICHKEITEN: Unterscheidungs-Möglichkeit und Wahl-Möglichkeit. Sehr wahrscheinlich sind SO dann erstmals auch neue Begriffe entstanden - mitunter bei entsprechenden Anlässen immer gleich mehrere auf einmal.
Ein Tabu-Bruch muss im Ursprung etwas von gewaltiger Bedeutung gewesen sein. Bis heute wirkt das in uns. Jedem ist bewusst, wie enorm der Gruppendruck sein UND empfunden werden kann, wenn man etwas tut, bei dem man weiß, dass JEDER ANDERE erwartet, dass man es NICHT tut.
Fast selbst-erklärend, dass man sich einen Tabu-Bruch deshalb nur über die VER-FÜHRUNG durch eine höhere Macht erklären konnte. Und das Prinzip der VERSUCHUNG ist auch bis heute nicht bis in seine Urgründe hinein erforscht. Man weiß nur, dass alle nur erdenklichen biologischen Parameter variabel sind. Man weiß allerdings noch nicht, WODURCH genau in bestimmten Bereichen CONSTRAINTS (Einengungen eines Wertebereichs) sich lockern und wodurch sich mithin auf einmal die Variabilität erhöht. Wir haben im Volksmund lediglich ein wundersam-herrliches Wort dafür:
Da schlägt einer auf einmal „über die Stränge“.
Es gibt ein teleologisches (ZIEL-URSÄCHLICHES) Erklärungs-Modell:
Ausweitungen von Wertebereichen - Vergrößerungen einer Variabilität - geschehen immer in Zeiten eines vergrößerten evolutionären Drucks - in Zeiten größerer HERAUSFORDERUNG also. Es ist gewissermaßen ein „riskanteres Experimentieren“ der Natur.
Und so kamen bei uns Menschen als „Experimente der Natur“ wohl auch die Mutigen empor, die etwas taten, was sie das Leben kosten konnte - was sie gleichzeitig aber in Not-Situationen als ein SPRENGEN von GRENZEN allen anderen vor Augen führen konnten und was sie befähigte, diese Anderen als AN-FÜHRER aus sonst ausweglosen Situationen zu befreien.
So bekommt man schließlich das Modell eines verhaltensbiologischen Systems:
Die Schwelle für MUT lag im SOZIALEN Bereich EXTREM HOCH. Tabus wurden nur von BLITZ-WENIGEN gebrochen. Die überwiegende Mehrheit war diesbezüglich angepasst, mutlos bis feige. Unter Hunderten gab es immer nur ein paar, die „über die Stränge“ schlugen. Das führte entweder zu deren Ausschluss aus der Gemeinschaft oder gar zu ihrem Tod. In besonderen Zeiten dagegen wurden sie zu FÜHRERN und RETTERN aus der Not.
Bis heute ist auch all-das tief in uns verankert: Mut der Außenwelt gegenüber ist sehr viel häufiger anzutreffen als Mut gegenüber der sozialen Gruppe, der man zu-gehört bzw. gegenüber deren Repräsentanten. Menschen steigen auf Berge, springen von Flugzeugen, durchschwimmen breite Flüsse und rennen ins Kugelfeuer des Feindes - trauen sich aber nicht, einem Vorgesetzten zu widersprechen, selbst wenn sie dessen Verhalten als unsinnig ansehen. Beides KANN natürlich auch einmal in Kombination vorkommen. Ein Fallschirmspringer kann durchaus auch sozial mutig sein. Aber unter etlichen Fallschirmspringern ist im Durchschnitt wiederum nur Einer AUCH sozial mutig.
Bis hinein in unsere moderne Welt ist sozialer Mut tabuisiert geblieben.
Der normale Mensch zeigt Anpassung, Folgsamkeit oder Hörigkeit - aber keinen sozialen Mut.
Der scheinbare Mut von Repräsentanten, die von einem System getragen werden, ist NIEMALS echt. Der Repräsentant schöpft all seine Kraft aus dem System, das ihn trägt. Erst wenn ihn das System fallen lässt, zeigt sich, wer er als SELBST-STÄNDIGER Mensch in Wahrheit ist. Es wird sich heraus-stellen, dass er dann fast durchwegs mutlos-angepasst reagiert - denn der aus SICH heraus sozial Mutige findet nur selten einmal seinen Weg in die Repräsentation eines bestehenden Systems. Er bleibt meist der Außenseiter und wird von der Natur lediglich für Zeiten des Umbruchs „vorgehalten“. Diese Zusammenhänge sind im Grunde genommen selbst-erklärend. Denn zum Weg in die Repräsentation eines bestehenden Systems gehört, dass man sich in dieses System FÜGT.
Unser diesbezüglich „seltsames“ Verhalten kommt also aus tiefen Urgründen der Vergangenheit: Tabus INNERHALB einer Gruppe, der man angehört, entfalten ÜBER DIESE GRUPPE einen enormen Gruppen-Druck bis Gruppen-Zwang, dem nur ganz Wenige widerstehen können. Die mutigsten Männer können trotzdem soziale Feiglinge sein. Deshalb „funktioniert“ das Führungs-Folge-Prinzip, in dem wir mit den Wild-Pferden sehr verwandt sind, bei uns Menschen so ausgesprochen gut:
Der normale Mensch ist GEHORSAM, HÖRT bzw. „GEHORCHT“ und FOLGT.
Selbst wenn es für ihn persönlich dabei extrem unangenehm wird, gibt er keine Widerrede sondern SCHWEIGT:
Weil die „Latte“ so extrem hoch liegt und es deshalb nur sehr wenig sozial Mutige geben KANN.
Die Mehrheit folgt Führern und BRAUCHT Führer. Den Schwächeren (abfällig „träge Masse“ genannt) muss zudem noch etwas „im Nacken sitzen“. Bei ihr muss „nach-geholfen“ werden. Was wir „Polizei“ nennen kommt von griechisch „Politeia“ und bedeutet eigentlich „Idee der Staatsführung“ bzw. „Staatsverwaltung“ - ein „Apparat“ jedenfalls, der die Aufrechterhaltung der Ordnung gewährleisten und gleichzeitig der „Trägheit der Masse“ entgegenwirken soll. Im übelsten Fall sind es Sklaventreiber.
Mit der beginnenden ERKENNTNIS, wie gut das Führungs-Folge-Prinzip bei Mit-Menschen „funktionieren kann“ - mit der beginnenden Erkenntnis also, wie gut man Menschen instrumentalisieren und sie im Sinne eigener Ideen einspannen kann, ging dann mit dem Aufkommen der menschlichen Kultur und insbesondere mit dem Abschied von der Subsistenzwirtschaft der Sündenfall in seine finale Phase über:
Der Mensch (WELCHER Mensch ?…) hatte vom „Baum der Erkenntnis gegessen“.
Schnörkelloser ausgedrückt: Der Mensch (WELCHER Mensch ?…) hatte Blut geleckt….
Betrachten wir die Symptome der sich damit abzeichnenden Erkrankung genauer:
Im „urtümlichen Volks-Körper“ war das INNEN und das AUßEN klar und deutlich getrennt - für JEDEN EINZELNEN einer Gemeinschaft auch klar und deutlich ERKENNBAR:
Die Nächsten waren NAH (vertraut).
Die ANDEREN waren FERN (fremd).
Aggressivität gegen den eigenen Volkskörper kam praktisch nicht vor. In den wenigen, verbleibenden Bereichen, wo Rivalität unvermeidlich war (hauptsächlich während der Partnersuche), wurde sie über Rituale BESCHWICHTIGT.
Aggressivität wandte sich ansonsten fast DURCHWEGS nur nach AUßEN - gegen von außen kommende Bedrohungen also. War das bedrohliche Außen eine andere menschliche Gemeinschaft, so handelte es sich um nicht befreundete Dörfer oder fremde Horden.
Bis heute webt auch DIESES „Muster“ tief in uns.
Als Symptom einer Erkrankung ist es ab dem Moment aus-zu-machen, wo das Zusammengehörigkeits-Gefühl nicht mehr dominant im Vordergrund stand und das INNERE zu „bröckeln“ begann:
Der äußere Feind schweißt das INNERE wieder(!) zusammen.
Im „WIEDER“ ist das Erkrankungs-Symptom zu erkennen!
Sobald wir sozusagen den äußeren Feind BRAUCHEN, DAMIT wir uns unserer ZUGEHÖRIGKEIT, unserer IDENTITÄT und unseres Zusammengehörigkeitsgefühls wieder oder überhaupt noch bewusst werden!
DAS wiederum steht in engster Relation zur ANONYMITÄT unserer Lebensweise:
Wir haben zwar (ganz besonderes in Großstädten) noch unsere Nachbarn, wir haben noch unsere „Stadt-Viertel“ usw.
Nach wie vor „packt“ unser Gehirn aber nicht mehr als ca. 200 Menschen. Wir schaffen es nicht, mehr als 200 Menschen WIRKLICH zu kennen.
Wir suggerieren uns aber nach wie vor, TROTZDEM auch „eng“ verbunden zu sein mit unserer Stadt, unserem Land, unserem Staat.
In Wahrheit ist die Festigung eines fragmentierten Zusammengehörigkeitsgefühls durch „Feinde im INNEREN“ zu Ritualen geworden - Ritualen zur Kanalisierung fehl-geleiteter Aggressionen, bei welchen ganz besonders der SPORT seinen wichtigen Beitrag leistet.
Dabei tritt noch etwas DEUTLICH zutage:
Bei den indigenen Völkern herrschte ZUFRIEDENHEIT im Zustand der NÄCHSTENLIEBE. Im NORMALEN Alltag fühlten sich die Menschen DORT also (höchst-wahrscheinlich) ausgefüllt. Rituale waren schon da - aber eher selten gab es irgend-einen Anlass, wo RIVALITÄT im INNEREN rituell kanalisiert werden musste.
In UNSERER Welt dagegen gehört RIVALITÄT inzwischen zum Alltag. Sie ist all-gegenwärtig. Im beruflichen Alltag, im Geschäftsleben, während der Freizeit und im Verkehr auf den Straßen. Die Notwendigkeit, Rivalität irgendwie zu kanalisieren, gehört deshalb über SPORT, LITERATUR, FILM und FERNSEHEN notwendigerweise EBENFALLS zum Alltag.
Im Ursprung war Rivalität IM INNEREN also nur ein gelegentliches Begleit-Phänomen. In unserer HEUTIGEN Welt ist Rivalität ins ZENTRUM unseres menschlichen Verhaltens gerückt:
Moderne Gesellschafts-Ordnungen gestalten sich aus dem Prinzip der Rivalität und der UN-GLEICHHEIT heraus. Es bedarf PERMANENTER ritueller Beschwichtigung, um dabei Neid, Missgunst, Zurücksetzung, Unterdrückung, Unmut, Unzufriedenheit oder Hass „gedeckelt“ zu halten.
In der Vergangenheit, aus der wir kommen (vor dem Sündenfall und vor der Vertreibung aus dem Paradies), gestalteten sich Gemeinschaften dagegen aus dem Prinzip der VERBUNDENHEIT heraus - aus ZUSAMMEN-GEHÖRIGKEIT und echt-naturgegebener NÄCHSTENLIEBE. Die Notwendigkeit einer „Deckelung“ einiger weniger, die natürliche Ordnung störender Motivationen, war gering.
Abschließend ein paar Worte dazu, wie sich das auch auf unsere Sprache ausgewirkt hat:
Wir haben einige völlig absurde Begriffen geschaffen: „Auf-Opferung“, „Selbst-Losigkeit (??...)“, „Uneigennützigkeit“, „Altruismus“.
WAHRE Nächstenliebe nutzt also AUF JEDEN FALL und IMMER BEIDEN Seiten. Liebe ist ein göttliches Prinzip. Bei Liebe GEWINNT JEDER.
Göttlich ist dieses Prinzip in der Tat deshalb, weil wir streng naturwissenschaftlich gesehen energetische Wesen sind, die (stark vereinfacht zwar) wie Autos zu sehen sind, die Benzin zum Fahren brauchen.
Echte Selbstlosigkeit würde bedeuten, dass ich EIGENES Benzin ABGEBE und NICHTS dafür kriege.
Das mache ich ein paar Mal. Danach ist mein „Tank“ leer - und dann ist „Feierabend“.
Sehr gut erforscht in den letzten Jahren über das sogenannte „Burn-out-Syndrom“.
„Leer-ge-pumt und aus-ge-brannt“...
Bei der Nächstenliebe dagegen gebe ich nach außen ab und gleichzeitig werde ich „vom Himmel innerlich nach-ge-füllt“:
AUS DER NAHRUNG, die wir von Mutter Erde erhalten.
Aus der Nahrung werden in diesem Fall die Stoffe gebildet, die mich selbst in Glück versetzen, sobald ich Glück spende.
Ein „selbstloses Spenden“ OHNE etwas dafür zurück-zu-bekommen, kann dagegen nicht funktionieren.
Wir befinden uns in JEDER Richtung als „biologische Systeme“ in einer Homöostase - in einem dynamischen Gleichgewichtszustand.
Wir können VORRÜBERGEHEND zwar etwas abgeben.
IN DER SUMME MÜSSEN WIR ABER STETS SO VIEL AUCH WIEDER BEKOMMEN WIE WIR GEBEN !
Sonst „schmieren wir ab". Sooo einfach ist das...
Und nun haben wir ZWEI getrennt voneinander arbeitende neuronale Netzwerk-Systeme in uns.
Das EINE ist jenes tief-biologisch in uns verankerte „System der Nächstenliebe“.
Das ANDERE (das mit Ersterem nicht unmittelbar etwas zu tun hat und in unserem Gehirn auch räumlich von diesem getrennt arbeitet) ist das über Spiegelneurone laufende INDIKATOR-System oder SIGNAL-GEBER-System.
Es befähigt uns dazu, „Geist-Theorien“ zu entwickeln. Es befähigt uns dazu, die Situation, in welcher sich ein anderer Mensch befindet, aus DESSEN Perspektive zu betrachten bzw. empathisch ein-zu-fühlen.
Wenn ein Mensch leidet etwa, so erkennen UND erfühlen wir das also.
Mehr und mehr hat die Welt nun aber mit sich gebracht, dass wir in vielen Funktionen als „Maschine“ gebraucht werden - „nicht mehr als Mensch“. Vor allem seit Beginn des technisierten Zeitalters (beginnend bereits im alten Ägypten, wo die ersten Schädel-Trepanationen durchgeführt worden sind) war es erforderlich, dass ein Mensch bei der Ausübung einer entsprechenden Tätigkeit („OPERATION“) HOCH-KONZENTRIERT war.
Hoch-konzentriert und FOKUSSIERT kann man aber nur sein, wenn die eigenen Gefühle auf ein Minimalmaß herab-geregelt und/oder optimal KANALISIERT SIND:
Wenn es dem Betreffenden gelingt, „all seine Energie für DAS einzusetzen, was er gerade tut“.
Das erfordert eine DISTANZIERUNG von AUCH den Gefühlen der Nächstenliebe. Diese können (etwa bei Krankenschwestern) so lange leben, wie sie sich um Patienten als Menschen kümmern - sie drücken, streicheln oder mit ihnen reden können. Diese Gefühle können NICHT mehr leben, wenn man in einen offenen Bauchraum schaut, Klammern halten und parat sein muss für das Zu-Reichen von Instrumenten, die vom Operateur gebraucht werden. Dieser wiederum hat sich beim Hantieren mit seinen Instrumenten voll und ganz auf die komplexe Ausführung seiner Bewegungen zu konzentrieren.
Wir sind diesbezüglich in ein Ungleichgewicht geraten.
Mehr und mehr nehmen wir uns wechselseitig nicht mehr als GANZE MENSCHEN wahr oder DÜRFEN uns SO gar nicht mehr wahrnehmen, weil wir auf irgendwelche technischen Abläufe fixiert sein müssen.
Von ANBEGINN an nahm das zwar schon einen Teil unseres menschlichen Daseins ein. Vor URZEITEN schon mussten wir jagen, Tiere zerlegen, Werkzeuge herstellen, Pflanzen sammeln, Essen zubereiten, Kleider nähen usw. Und - so war es uns gegeben - AUCH DABEI konnten wir uns freuen - AUCH ALL DAS konnten wir GERNE tun.
Es dürfte zwischen den unterschiedlichen Bereichen - dem Hantieren mit Sachen und dem Umgang mit vor allem NAHEN anderen Menschen - aber vor Urzeiten weit weniger Konflikte gegeben haben.
WARUM ?
Weil es kaum ERWARTUNGEN gegeben haben dürfte, durch die Menschen ÜBER-FORDERT wurden !
Kommen wir deshalb NUN zum eigentlichen - zum GROßEN Sündenfall:
Menschen haben erkannt, dass andere Menschen ursprünglich ausgehend von Tabus mit einem hohen Angst-Level reagieren und alles daran-setzen, den (zunächst unausgesprochenen) Erwartungen der Gruppe, welcher sie angehörten, GERECHT zu werden.
Schon vor Urzeiten hatten Menschen also Angst davor, sich „daneben-zu-benehmen“.
Alle wollten sich bemühen, „gut angesehen zu sein“.
Und nun kam eben „Satan“ in die Welt bzw. das satanische Prinzip:
Das Essen vom Baum der Erkenntnis KOMBINIERT mit der Lüge (also kombiniert mit dem Missbrauch des Vertrauens):
Menschen (WELCHE Menschen ?...) gaben anderen Menschen eine Ordnung.
Eine Ordnung, die sie sich selbst ausgedacht hatten.
Natürlich geschah das in Wirklichkeit evolutionär über einen langen Zeitraum hinweg.
Von ANFANG AN war das Augenmerk der „Ordnungs-Etablierer“ aber nicht nur auf das Wohl der Gemeinschaft, sondern fast immer auch auf den Nutzen gerichtet, den sie selbst von der neuen Ordnung hatten.
Mochte der Nutzens der Allgemeinheit zwar AUCH vorhanden gewesen sein.
Es kehrte dennoch rasch die Lüge ein.
Von einigen Wenigen wurde der Mehrheit suggeriert, was das „Gesetz“, das „Gebot“ oder die „Ordnung“ von ihnen „ERWARTET“.
Das Erzeugen eines „schlechten Gewissens“ in anderen Menschen war geboren.
Wer es schafft, Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen, „hat sie am Wickel“.
Er hat das satanische Prinzip erkannt.
Er hat erkannt, wie man „es macht“ - wie man MACHT über andere Menschen gewinnt.
Das gilt im Kleinen, wo man nur von „Dominanz“ spricht genau so wie in der „großen Politik“.
In der Sprache schlägt sich dies in allen möglichen Kombinationen nieder, die verhaltensbiologisch bzw. verhaltens-dynamisch Nonsens darstellen - von Menschen, die VERTRAUEN, aber nicht als Nonsens erkannt werden können.
Dazu zählen vor allen Dingen alle möglichen Kombinationen von „Nächstenliebe“ (Auf-Opferung, Selbstlosigkeit, Uneigennützigkeit usw.) mit „MUSS“, „SOLL“, „DARF NICHT“, „KANN NICHT“ usw.
Sehr geschickt schreiben sich das die Ausbeuter zunächst auf den eigenen Leib und tun so, als würden SIE SELBST den Regeln folgen, über welche sie Andere unter ihre Fuchtel zu kriegen trachten. Sehr wichtig ist das Wörtchen „man“ dabei geworden.
Einige Beispiele:
„Man muss nur hart arbeiten, dann...“
„Man muss bereit sein zu geben und darf nicht zu viel erwarten...“
„Man kann sich nicht Rosen wünschen und die Dornen verschmähen...“
„Krankenschwester darf man nicht werden, um Geld zu verdienen. Dafür bekommt man von den Menschen, denen man dient, viel zurück...“
„Zuerst muss man die eigene Pflicht erkennen - dann öffnen sich auch Wege in die Freiheit...“
Und so weiter und so fort.
Natürlich können solche Formulierungen auch von Menschen gebraucht werden (von hoffnungslos überlasteten bzw. überforderten Müttern etwa), die damit nur ihr eigenes Los BESCHREIBEN und es teilweise derart verinnerlicht haben, dass sie just das, worunter sie selber leiden, als notwendige Grundsätze dann wieder an ihre Kinder weiter-geben.
DERART betroffene Menschen sind natürlich NICHT gemeint.
SIE folgen ganz und gar nicht einem satanischen Prinzip. Sie sind dessen oft wehrlose Opfer, was in der Tat so weit gehen kann, dass sie am Ende einem Prinzip sogar DIENEN, das ihnen schadet.
NEIN. Das wahre satanische Prinzip - der wahre Sündenfall - ist der Missbrauch anderer Menschen ZUM EIGENEN NUTZEN.
Dieses Prinzip ist ein inzwischen weltweit etabliertes Welt-Wirtschafts-Getriebe, das sich vor den Augen der Menschen mittlerweile derart gut getarnt hat, dass die meisten Menschen einfach nicht mehr SEHEN, dass (logischerweise !!!), ALLES, was der EINE ZU VIEL NIMMT von IRGEND ETWAS ANDEREM oder von IRGEND JEMAND ANDEREN GENOMMEN WERDEN MUSS.
JEDES Bisschen ZU VIEL eines JEDEN EINZELNEN geht also entweder auf Kosten von Mutter Erde, auf Kosten des Gesamt-Öko-Systems, auf Kosten unserer Mit-Geschöpfe oder auf Kosten von Mit-Menschen.
SOOO einfach ist das !...
Es ist phänomenal, mit welcher „Eleganz“ Satan (Gott Geld) die Menschen auf seine Seite bringen konnte.
JEDER, der zu viel verbraucht, baut irgend ein Rechtfertigungs-Gebäude vor sich auf. JEDER findet irgend-einen Dreh, mit welchem er sich und anderen Sand in die Augen streut. Jeder versucht, sich selbst und anderen plausibel zu machen, dass er DAS, was er hat, auch VERDIENT hat und „ZU RECHT“ besitzt...
WIEEE unendlich weit sind wir inzwischen von diesen indigenen Völkern entfernt, bei denen der frühe Tod zwar noch zum Leben gehörte und auch viele Härten bewältigt werden mussten - bei denen aber die menschliche Seele noch „HEIL“ und unverdorben war...
Insbesondere der „Weiße Mann“ (WELCHER „weiße Mann“ ?…) wurde zu einem Wesen, welches den Kampf, die Rivalität, die Verführung und den Machtmissbrauch mitten in die Herzen anderer Menschen trug und damit statt der NÄCHSTEN-LIEBE der Ausbeutung seiner NÄCHSTEN den Weg und schließlich den Siegeszug bereitete.
Gerade DIESER „Mann“ nennt Angehörige indigener Völker immer noch abwertend „Primitive“...
DIESER „Mann“ münzt den nachfolgenden Spruch auf SEINEN Gott - auf Gott Geld:
„Die aber, die HABEN, werden BEKOMMEN, auf dass sie die Fülle haben.
Denjenigen aber, die NICHTS haben, wird auch DAS NOCH genommen werden, was sie haben“...
Sehr viel wahrscheinlicher aber ist es - so es denn wider JEDES Erwarten DOCH ein jüngstes Gericht gäbe und ein Leben nach dem Tod - dass dieser Spruch DANN im Sinne Luthers auszulegen wäre:
„Was würde es mir helfen, wenn ich die ganze Welt gewinnen könnte, DAFÜR aber Schaden an meiner Seele nähme ?“.
Wenn es Gott DOCH GIBT, wird die letzte Währung LIEBE sein.
Das Maß kennt indes keiner von uns.
Und wer richtet wird gerichtet werden…
Es ist NICHT „unser Ding“, ein Urteil zu fällen.
Aber jedem von uns bleibt doch nur EINES (?) :
Wir können unser Denken und Handeln immer nur nach DEM ausrichten, was wir als „richtig“, „gut“ oder „gerecht“ empfinden.
Und in diesem Sinne müssen wir uns, so wir denn an HÖHERES glauben, natürlich auch fragen, was das HÖHERE von uns ERWARTEN WÜRDE (?).
Es kann kein anderes, LETZTES Entscheidungs-Kriterium für uns geben (?).
Es zählt lediglich, was für mich ganz persönlich denn nun das HÖCHSTE Entscheidungs-Kriterium IST.
Für die Meisten jedenfalls ist es NICHT Gott !
Selbst wenn sie gläubig sind, erfüllt Gott für sie meistens nur eine Funktion:
Auch er tut nichts anderes als das, was man auch von sonstigen Führern erwartet:
Er soll beschwichtigen, trösten, heilen, besänftigen, beruhigen, beistehen, Kraft spenden usw….
Aber FORDERN ? Was für die dunkle Seite von uns Menschen zur aller-größten Selbstverständlichkeit geworden ist, das gestehen wir einem Gott inzwischen nicht mehr zu...