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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

65 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Internet Telekom ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 12:11
Nun denn auf ein neues :D

Also als erstes muss man wohl sagen, was Netzneutralität bedeutet, da es bei der letzten Diskussion den Leuten wohl nicht ganz klar war.
Es geht darum, dass jede Seite im Internet die selben Rechte besitzt und gleich behandelt wird.
Der Datenfluss auf den jeweiligen Seiten darf nicht durch einen Internet Anbieter beeinflusst werden.
Als Beispiel:

Telekom darf nicht zu YouTube ankommen und sagen "wenn ihr den Betrag XY nicht zahlt, dann werden eure Nutzer die Videos nur noch in Zeitlupe ansehen können".

Aber genau das ist nun eingetroffen, Telekom hat es geschafft dies bei dem EU Parlament durch zu quetschen.

Quelle:
http://m.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/a-1060196.html

Dadurch können kleine Start ups Unternehmen künftig Schwierigkeiten bekommen, weil sie erst blechen und dann " groß" werden können.
Schon alleine wenn man sich überlegt wie viele Dienste es mit dieser kapitalistischen Masche nie gegeben hätte, oder nicht mehr geben wird, weiß man was daraus resultieren wird.

Quelle:
http://www.zeit.de/digital/internet/2015-10/netzneutralitaet-telekom-hoettges-startups-spezialdienste

Alternative Medien, kleinere Unternehmen, Leute mit einer netten Geschäftsidee, sie alle werden darunter stark zu leiden haben und sich zweimal überlegen ob es die Kosten wert sind.

Natürlich meldete sich auch Telekom zu dem Vorfall.
https://www.telekom.com/medien/managementzursache/291708

Diese nennt es eine sichere Regulierung für jedermann und Zitat " In Zukunft wird es eben auch die Möglichkeit geben, einen Dienst für ein paar Euro mehr in gesicherter Qualität zu buchen. Qualitätsdifferenzierung ist keineswegs eine Revolution im Netz, sondern die natürliche Weiterentwicklung."

D.h. in der Zukunft wird es dann natürlich auch für uns, den Verbraucher teurer.

So weit ich dass jetzt mitbekommen habe, soll das ganze Ende März abgesegnet werden und an den Vogel aus der letzten Diskussion: Es gibt noch keine gesetzliche Grundlage von der ich dir ein paar Paragraphen zeigen kann, weil das Gesetz noch nicht durch ist :)




So was haltet ihr von dem ganzen, eine "Regulierung" aller Medien im Internet gut oder schlecht?


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 12:15
Das Ganze ist doch völliger Schwachsinn. Haben diese Großkonzerngurus den nichts besseres zu tun als sich zu überlegen wo sie sich denn noch am Besten das meiste Profit rausholen?


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 12:16
@Lessy
Nichts geht über eine gute amerikanische Privatisierung, von sagen wir allem :)


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 12:31
@kamekaze
Ich frag mich da nur mehr was als nächstes kommt. Vielleicht noch dass dann auch für die Anzeige spezieller Farben gezahlt werden muss? Oder dass Bilder nur mehr klein und völlig verpixelt angezeigt werden wenn man nicht draufzahlt usw. :palm:
Das Genie dass diesem Unfug recht gegeben hat kann ja auch nicht ganz bei Trost sein :|


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 12:56
@kamekaze

Ich habe jetzt wirklich keine Lust, mich durch sämtliche Links durchzuarbeiten, um mir ein Bild von dieser Netzneutralität zu machen. Deshalb meine Frage, läuft das so ab wie bei der GEMA, die die Youtube-Videos sperrt? Oder wie soll man sich das vorstellen?


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 13:02
@emz
Um es kurz zu sagen:
Die Netzanbieter wollen ein Stück abhaben von der Torte im Internet.
Auf der einen Seite sollen Internet Medien ihnen, dafür dass sie ihre Daten an die Benutzer weiterleiten etwas angeben.
Auf der anderen Seite sollen Nutzer dafür zahlen, dass sie bestimmte ( nicht alle Seiten hieß es von der Telekom, sondern eher YouTube Facebook ect ) Seiten besuchen und dort Bilder, Videos ect in einer guten Verbindung anschauen, hochladen ect können.


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 13:02
*abgeben


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 13:14
Zitat von kamekazekamekaze schrieb:Auf der anderen Seite sollen Nutzer dafür zahlen, dass sie bestimmte ( nicht alle Seiten hieß es von der Telekom, sondern eher YouTube Facebook ect ) Seiten besuchen und dort Bilder, Videos ect in einer guten Verbindung anschauen, hochladen ect können.
aber das tue ich doch schon. ich kann wählen ob ich 10k oder 100k leitung will, und entsprechend unterschiedlich sind auch die preise...


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 13:27
@hagen_hase
Danke für deine Ausführungen, so weit war ich bei meinen Überlegungen auch. Mal schaun, ob uns das @kamekaze noch genauer erklärt.


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 14:47
So wie ich das verstehe, soll das so laufen:
Es wird so argumentiert, dass die Leitungskapazitäten ja nicht unendlich sind.

Wenn ich jetzt einen Haushalt habe mit Mama, Papa, Kindern und alle sind online. Ich hab von meinem Internet-Anbieter eine gewisse Geschwindigkeit bzw. Datendurchsatzrate gebucht. Sagen wir mal 10.000.
Mutti streamt jetzt auf RTL2now, die Kiddies sind auf YouTube unterwegs. Damit sind jetzt vereinfacht gesagt 10.000kb/s von 10.000kb/s ständig belegt.

Jetzt will Vati auch noch was streamen. Aber nicht YouTube oder RTL sondern Netflix.
Jetzt wäre eine Geschwindigkeit von 11.000kb/s notwendig, damit alles ruckelfrei läuft. Heute ists so, dass bei allen die Geschwindigkeit langsamer wird. Mal puffert RTL, mal YouTube, mal Netflix.

Künftig könnte das aber so sein, dass RTL und YouTube mit dem Internet-Anbieter einen Vertrag abgeschlossen haben, dass sie bevorzugt behandelt werden. Bedeutet, diese 10.000kb/s, die RTL und YouTube verbrauchen, werden zuerst bedient. Netflix halt leider nicht.
Also so lange, wie Mama und Kiddies online sind, kann Papa nicht ins Internet; zumindest nicht auf irgendeine Seite, die keine Abmachung mit dem Internetanbieter geschlossen hat, dass sie auch bevorzugt behandelt wird.

Und das betrifft natürlich nicht nur einen Haushalt sondern das kann man ja beliebig erweitern. Wenn in der ganzen Stadt jetzt ständig geYouTubed wird, dann gibt’s halt kein Netflix mehr.

Es sei denn, der Endverbraucher geht zu seinem Provider und überredet ihn, dass Netflix für ihn auch bevorzugt behandelt werden soll. Ist natürlich kein Problem, kostet den Verbraucher halt zusätzlich zur Grundgebühr nochmal 5€/Monat. Oder pro Gigabyte. Das ist dann halt vom Provider abhängig.


Falls ich das jetzt falsch verstanden habe, bitte korrigiert mich!


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 14:48
@SergeyFärlich

Das Prinzip hast du richtig verstanden, nur das es bei dem Vorschlag jetzt nicht primär um den Endkunden gehen soll.


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03.03.2016 um 14:49
Man sollte doch bitte erstmal das Internet ausbauen, denn es gibt noch Dörfer und Städte, die kein anständiges Internet haben, dass für alle alltäglichen Bedürfnisse reicht.

Danach kann man über Netzneutralität diskutieren. Vorerst aber sind auch so schon nicht alle Anschlüsse zum gleichen Fähig.


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 15:22
Zitat von FerraristoFerraristo schrieb:Man sollte doch bitte erstmal das Internet ausbauen, denn es gibt noch Dörfer und Städte, die kein anständiges Internet haben, dass für alle alltäglichen Bedürfnisse reicht.
Für die Bedürfnisse reicht es vermutlich schon - letztlich ist das aber eine Frage, was ich unter einem "Bedürfnis" verstehe.

Der Knackpunkt an der Sache ist aber, dass Infrastruktur Geld kostet - und je dünner meine Besiedelung ist, desto mehr kostet die Infrastruktur pro Person.
Auf dem Land habe ich daher für nahezu jeden Aspekt von Infrastruktur eine schlechtere Ausgangsposition. Ich habe weniger Läden, weniger Unterhaltung, längere Zufahrten zu Schnellstraßen etc.

In der Stadt habe ich das - und bezahle das auch in der Regel teuer.

Es wäre auch auf dem Dorf kein Problem, schnelles Internet anzubieten - aber entweder lege ich diese Mehrkosten auf alle um (was grundsätzlich ungerecht gegenüber denjenigen wäre, die diese erhöhten Kosten gar nicht verursachen, weil sie "nicht günstig jwd wohnen") oder aber ich lasse die Nutzer die Erschließung bezahlen - dann sind die Tarife aber sehr teuer.

Insgesamt keine einfache Sache.

Das Thema "Netzneutralität" spielt in eine ähnliche Richtung. Ich habe jemanden, der Infrastruktur baut und ich habe jemanden, der sie nutzt. Derjenige, der sie baut, möchte dafür bezahlt werden.
Bislang bezahlt das von den Nutzern ausschließlich einer - nämlich der "Endnutzer" der Dienste. Der andere Nutzer - der "Bereitsteller" der Dienste bezahlt natürlich auch den Upload, aber nur dort, wo er hoch lädt. Google z.B. hat Verträge mit US-amerikanischen Providern. Davon hat die Telekom z.B. aber nichts - sie holt sich das Geld für ihre Infrastruktur nur vom Endkunden, der in ihrem Einflussgebiet lebt.

Letztlich wird dieser also die Infrastruktur zahlen - entweder direkt oder indirekt über einen Diensteanbieter.


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 15:28
Zitat von kamekazekamekaze schrieb:Dadurch können kleine Start ups Unternehmen künftig Schwierigkeiten bekommen, weil sie erst blechen und dann " groß" werden können.
Verstehe nicht, wie das in den Zusammenhang gebracht wird.......warum sollten Start-Ups Schwierigkeiten dadurch bekommen? Es würde doch NUR diejenigen Start-Ups betroffen sein, die zB Streaming-Dienste anbieten wollen.

Die Diskussion stellt sich mir als eine lediglich "prinzipielle" dar.


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03.03.2016 um 15:34
@CurtisNewton

Das kommt drauf an wie groß das Star-Up ist und was es macht.
Sollte es nur E-Mail Verkehr haben und es wird nur ab und zu im Internet gesurft, wird eine Drosselung nicht unbedingt auffallen. Sollte das Star-Up aber Internetdienste wie Facebook, Youtube und Co. für die Arbeit brauchen, so könnte die Drosselung bewirken das diese Dienste langsamer sind. Heißt also, es dauert länger bis ein YT-Video zu ende geladen ist. Auf FB dauert es länger bis man alle Bilder sieht usw. Rechnet man das auf alle Mitarbeiter um, so kommt es zu einem enormen Zeitverlust wenn die verwendeten Dienste auf einmal drei oder vier Mal länger brauchen, bis man sie benutzen kann.


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03.03.2016 um 15:38
@Yotokonyx

Also im Zuge des immer weiter voranschreitenenden Breitband-Ausbaus wird sich das Thema sowieso im Bereich Festnetz von selbst erledigen...... ob der Mobilfunkbereich für ein Start-Up im B2C Segment dann entscheidend für Erfolg oder Misserfolg ist, naja, glaub ich nicht so wirklich.


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03.03.2016 um 15:46
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: oder aber ich lasse die Nutzer die Erschließung bezahlen - dann sind die Tarife aber sehr teuer.
Alles andere wäre sozialismus, und gegen den sträuben sich vorallem die landbewohner.
auch wenn sie so gut leben von unseren subventionen...
Zitat von SergeyFärlichSergeyFärlich schrieb:Und das betrifft natürlich nicht nur einen Haushalt sondern das kann man ja beliebig erweitern. Wenn in der ganzen Stadt jetzt ständig geYouTubed wird, dann gibt’s halt kein Netflix mehr.
Ich bezahle aber doch trotzdem für meine 10k.


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 15:47
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Für die Bedürfnisse reicht es vermutlich schon - letztlich ist das aber eine Frage, was ich unter einem "Bedürfnis" verstehe.
Mein Bedürfnis ist Streamen (Netflix, Amazon undso)
das geht nicht in ausreichender Qualität bei mir.


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 15:47
@CurtisNewton

Das könnte man meinen. Jedoch ist dieser Breitbandausbau eines der Argumente die dazu benutzt werden, um eine Bevorzugung einzubauen. Heißt also, die Dienste die viel von der Bandbreite verbrauchen sollen auch zahlen. Das gleiche will man auch auf den normalen Verbraucher umsetzten. Wer zu viel verbraucht, der wird eben gedrosselt oder muss mehr zahlen. Egal ob es sich dabei nun um einen stationären oder mobilen Anschluss handelt.


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Netzneutralität, freies Internet bald vorbei?

03.03.2016 um 15:49
@Yotokonyx
Zitat von YotokonyxYotokonyx schrieb:Wer zu viel verbraucht, der wird eben gedrosselt oder muss mehr zahlen. Egal ob es sich dabei nun um einen stationären oder mobilen Anschluss handelt.
Äh, beim Endverbraucher ist das doch schon seit Jahren Praxis. Fällt also aus meiner Sicht nicht ins Thema.


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