@nocheinPoet @Fedaykin Sicher.
Wer ein gewisses Maß an Freiheit haben will, muss auch bereit sein, die mit diesem Maß in Verbindung stehenden Konsequenzen zu tragen.
Dies allerdings ist auch von jenen zu akzeptieren, die immer nur in eine Richtung wollen, Alternativlosigkeit predigen und den Eindruck erwecken, es gäbe nur eine richtige Entscheidung.
In Paternalismus zu verfallen nach dem Motto:,,Ich weiß, was gut für dich ist, du hast nichts zu sagen", mag bei kleinen Kindern angebracht sein.
Nicht aber bei erwachsenen, mündigen Bürgern. Und solche sind sie wohl, sonst wären sie nicht zur Wahl zugelassen.
Wollte man aber behaupten, sie seien nicht mündig, beispielsweise wegen fehlender Bildung und möchte man sie von der Wahl ausschließen, dann ,,wählt" man die Demokratie ab und ersetzt sie durch eine Version autokratischer Systeme, in denen relativ kleine Eliten über Wohl und Wehe und die Richtung der Welt bestimmen.
Vermeintlich fehlende Bildung als Grund für den Brexit stellt übrigens nicht nur auch wieder eine fragwürdige Überheblichkeit dar, sondern impliziert auch, dass die gebildeten Menschen alle einer Meinung seien, stets in eine Richtung strebten und rein argumentatorisch zu überzeugen seien.
Das behaupten zwar manche Philosophen, doch die Realität sieht anders aus.
Es gewinnt, wer die Herzen der Masse gewinnt. Erst an zweiter Stelle kommen die Köpfe.
Wenn die EU so großartig ist, warum konnte sie das dann nicht rüberbringen?
Alles ein großes Missverständnis, ein Kommunikationsproblem?
Die einfachen Leute sind einfach zu blöd, um die Wunder des Projektes EU zu erkennen?
Es ist genau diese Überheblichkeit und (vermeintliche) Professionalität/Rationalität, die entscheidend dazu beitrug, dass die Briten austraten.
Zudem reicht Bildung allein auch nicht, um einen ,,guten" Menschen zu machen, der ,,richtig" handelt.
Die EU hat versagt. Nicht die Briten.
Die Briten haben Europa wieder gelehrt, was Demokratie ist.