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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

16 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ukraine Geschichte Neue Regierung Mitglieder Der Neuen Regierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Zeitmaschine78 Diskussionsleiter
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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

09.12.2014 um 22:06
Wie setzt sich die neue ukrainische Regierung nun zusammen und welches Regierungskonzept hat die neue Regierung ?

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43209/1.html
Ukraine: Kämpfe um Regierungsbildung
Florian Rötzer 31.10.2014
Die rechtsextreme Swoboda sieht Wahlbetrug zugunsten von Russland und den Oligarchen, Poroschenko und Jazenjuk wollen zur gegenseitigen Kontrolle umfassende Koalition
Die rechtsextreme Swoboda-Partei, mit Udar von Vitali Klitschko und der Vaterlandspartei von Julia Timoschenko nach der Maidan-Revolte Mitglied der Regierung, hat bei den Wahlen den Einzug in die Rada nicht mehr geschafft. Die ebenfalls rechtsnationalistische Radikale Partei und die nationalistische Volksfront von Regierungschef Jazenjuk waren wohl etwas weniger extreme Alternativen. Das passt Swoboda aber nicht, sie sieht, wie sollte es anders sein, die lange Hand Russlands hinter dem Wahlergebnis.
Swoboda sieht sich wie etwa der Rechte Sektor als direkten und unkorrumpierten Vertreter der Maidan-Bewegung, die deren reine Ziele vertreten. Weil die Umfrage nach der Stimmabgabe, bei der Swoboda noch gerade über die 5-Prozent-Hürde zu kommen schien, von der Auszählung der Wahlstimmen abweicht, hier erzielt Swoboda 4,7 Prozent, vermuten Parteianhänger und Kandidaten Wahlbetrug und haben vor der Zentralen Wahlbehörde protestiert.


Swoboda-Chef Oleg Tyagnibok bei dem Protest vor der Wahlbehörde. Bild: Swoboda
Swoboda-Sprecher Yuriy Syrotiuk kündigte schon mal weitere Demonstrationen und Klagen vor Gericht an. Man werde alles "friedlich nach europäischer Art" machen, aber "nach der Revolution der Würde ist es nicht akzeptabel, Stimmen der Bürger zu stehlen". Swoboda will selbst ausgerechnet haben, dass die Partei 5,26 Prozent kommen müsste. Für den vermeintlichen Wahlbetrug machen die schlechten Verlierer die Minsker-Vereinbarungen und die westlichen Partner der Ukraine aus: "Niemand will Swoboda im Parlament sehen", womit Swoboda-Kandidat Ihor Miroshnichenko durchaus Recht hat. Aber die Fäden hätten "Putin und seine Agenten" gezogen – zugunsten Russlands, aber auch der Oligarchen.
Auffällig sei, dass der russische Präsident erst einmal angeblich die Wahlen nicht anerkennen wollte, aber dies dann doch gemacht habe, als mit Swoboda die Nationalisten außen vor blieben. Für Moskau sei es besser, mit den "Liberalen" verhandeln zu können. Verdächtig sei auch gewesen, dass die Wahlbehörde von so vielen Sicherheitskräften umstellt worden sei. Das sei wie in der Zeit von Janukowitsch gewesen. Ähnlich wie der Rechte Sektor wird allerdings auch betont, dass Swoboda, die über keine mächtige Lobby verfügt, nicht besiegt sei, auch wenn der Zugang zum Parlament verhindert wird. Eine Revolution könne das Land nicht plötzlich ändern, es gehe langsam: "Deshalb ist unser Kampf nicht vorbei." Man werde auch weiter für den Nationalismus im Sinne von Bandera kämpfen. Auch Swoboda-Chef Oleg Tyagnibok sprach von "schmutzigen Tricks" und davon, dass man nachdem Sturz von Janukowitsch im Interesse der Ukraine geschwiegen und nachgegeben habe. Man habe es aber geschafft, "die Flamme der Revolution zu entzünden", sie müsse nun weiter aufflammen.
Obwohl die Volksfront von Jazenjuk mit 22,17 Prozent knapp mehr Stimmen als der Block Poroschenko mit 21,82 Prozent erhalten hat, wird Poroschenkos Partei durch mehr Direktkandidaten die größere Fraktion in der Rada stellen. Dass Regierungschef Jazenjuk kurz vor der Wahl noch eine eigene Partei gegründet und sich nicht der Partei von Poroschenko angeschlossen hat, zeigt, dass es zwischen den beiden starken Männern erhebliche Differenzen gibt. Es soll Verhandlungen gegeben haben, die aber zu keiner Einigung führten. Das war auch schon so zwischen den Führungsfiguren nach der Orangen Revolution. Während Poroschenko seit seinem Amtsantritt etwa auf eine Verhandlungslösung mit den Separatisten und Russland setzte, favorisierte Jazenjuk die stärkere Konfrontation und eine militärische Lösung, auch den Nato-Beitritt. Beide sind für die Öffnung zum Westen und einen schnellen Beitritt zur EU, aber auch hier ist Jazenjuk radikaler und dringt vor allem auf schnellere wirtschaftlichen Reformen und Privatisierungen und eine schärfere Bekämpfung der Korruption sowie eine umfassende Säuberung der Behörden von mutmaßlichen Janukowitsch-Anhängern.


Poroschenko und Jazenjuk im Machtclinch. Bild: Block Poroschenko
Poroschenko hatte sicherlich mit einem größeren Erfolg gerechnet und hätte auch gerne einen neuen Regierungschef aus seiner eigenen Partei eingesetzt. Gemunkelt wird, er hätte den Vizeregierungschef für Regionalpolitik, Volodymyr Groysman, vorgezogen. Nach dem überraschenden Erfolg von Jazenjuk wird aber kein Weg daran vorbeigehen, dass Jazenjuk weiter Regierungschef bleiben wird und Poroschenko schon von Beginn an zu einer "lame duck" wird.
Allerdings bestünde die theoretische Möglichkeit, dass Poroschenko versuchen könnte, eine Koalition ohne die Volksfront zu bilden. Nicht umsonst bemüht sich Jazenjuk derzeit darum, strategisch eine Verbindung zum Block Poroschenko zu bilden, sondern auch alle anderen "proeuropäische" Parteien, abgesehen vom Oppositionsblock, in Koalitionsverhandlungen einzubeziehen, also vor allem die christlich-libertäre Samopomich-Partei und die Vaterlandspartei, aber auch die rechte Radikale Partei, in allen gibt es im Übrigen wie in der Volksfront rechtsnationalistische Lager. Heute wird es ein Treffen aller dieser Parteien geben.
Angestrebt werden soll eine umfassende "Europäische Fraktion", die eine verantwortungsvolle Regierung bilden und das Assoziierungsabkommen umsetzen soll. Daneben wird eine Art Regierungsprogramm von der Volksfront vorgelegt, das beschlossen werden soll, u.a. Wiederherstellung der territorialen Integrität, Bindung an die Nato, Deregulierung, Energieunabhängigkeit, Dezentralisierung etc.
Am Mittwoch hatte bereits der Block Poroschenko einen sehr detaillierten Koalitionsvertrag vorgestellt. Auch Poroschenko will eine umfassende Koalition, wohl auch, um die Macht der Volksfront zu begrenzen. Ein "konstruktives" Gespräch zwischen Poroschenko und Timoschenko hat bereits stattgefunden. Samopomich fordert, dass ein Koalitionsvertrag gleichberechtigt zustande kommen müsse und dieser die Freiheit der Abgeordneten nicht einschränken dürfe.
Neben der Regierungsbildung und Koalitionsverhandlungen stehen aber erst einmal die Wahlen in den abtrünnigen "Volksrepubliken" statt, die von der Ukraine und ihren Verbündeten nicht anerkannt werden, während Russland auch diese anerkennen will, obgleich sie den Minsker Vereinbarungen widersprechen. Dazu kommt, dass sich der weiter schwelende Konflikt, der immer wieder Todesopfer fordert, wieder zuspitzt.
Kiew hat klar gemacht, dass es keine Vereinbarung über Pufferzonen gibt, wie sie von den Minsker Vereinbarungen gefordert wird. Die Separatisten wollen die von ihnen kontrollierten Grenzabschnitte zu Russland nicht der Ukraine übergeben, sondern sie höchsten international beobachten lassen. Zudem werden der in Minsk verabredete Sonderstatus und lokale Wahlen im Dezember abgelehnt, man will eigene Wahlen durchführen und unabhängig werden. Und die Separatisten wollen die umkämpfte Hafenstadt Mariupol in ihr Gebiet übernehmen. Wenn dies nicht durch Verhandlungen geschehe, droht man mit Gewalt.


http://www.neopresse.com/politik/ukraine-bekommt-auslaendische-minister-amerikanerin-bestimmt-die-finanzen/ (Archiv-Version vom 05.02.2015)
Ukraine bekommt ausländische Minister: Amerikanerin bestimmt die Finanzen
Von Wilhelm von PaxschließenAutor: Wilhelm von PaxName: Wilhelm von Pax
Email: freieneuezeitung@gmail.com
Seite: http://www.wilhelmpax.blogspot.com
Über: Wilhelm von Pax steht für freien, wissenschaftlichen und kritischen Journalismus. Der Parteilose Publizist und Herausgeber der Freien Zeitung (freieneuezeitung.wordpress.com) sieht seine journalistische Aufgabe in den Ressorts Politik, Medien und Wirtschaft. Politisch ist der Berliner sozialliberal orientiert.Alle Artikel des Autors (214) - Am 04. Dez. 2014 - unter Politik 7

Natalie Jaresko (bearbeitet) // CC-BY F. Logos – Bearbeitung: Wilhelm von Pax
Der ukrainische Präsident Poroschenko greift bei der Auswahl der Minister für die neue Regierung auf höchst zweifelhafte Methoden zurück. Denn in die neue ukrainische Regierung ziehen gleich mehrere Ausländer ein. Das Parlament in Kiew stimmte am Dienstag der Berufung von drei Ausländern für Schlüsselressorts zu. Per Dekret erhielten die neuen Mitglieder der Regierung am Dienstag im Schnellverfahren die ukrainische Staatsangehörtigkeit. Darunter auch eine US-Amerikanerin.
Im Eilverfahren waren die drei Ausländer eingebürgert und zu Ministern ernannt worden. Neben Natalie Jaresko, die Finanzministerin wurde, erhielten auch der Georgier Alexander Kwitaschwili und der Litauer Aivaras Abromavicius per Präsidentenerlass die Staatsbürgerschaft der Ex-Sowjetrepublik. Das teilte das Büro von Staatschef Petro Poroschenko am Dienstag in Kiew mit.
Die Amerkanerin Jaresko hatte über 20 Jahre lang in der Ukraine gearbeitet und davor mehrere Posten im US-Aussenministerium bekleidet. Abromavicius, bislang Partner der US-Investment-Firma East Capital, leitet das Wirtschaftsressort, Kwitaschwili wird Gesundheitsminister – dasselbe Amt hatte er schon in Georgien bekleidet. Auch hier zeigt sich die enge Verstrickung in die westliche Einflussphäre die sich nun sogar an der Besetzung der Ministerposten deutlich macht. EU und NATO-Beitritt scheinen eben ihre Kosten zu haben.
In Kiew stimmte das Parlament wie erwartet dem neuen prowestlichen Kabinett von Regierungschef Arseni Jazenjuk mit großer Mehrheit zu. Dieser kündigte gleich für die neue Amtszeit “die radikalsten und energischsten Reformen” an. Allein aus Sicht der Staatsfinanzen werde das kommende Jahr “noch komplexer” als das laufende Jahr. Anscheinend grund genug um Ausländer an die Sache hernazulassen.


http://www.tagesschau.de/wirtschaft/atomkraftwerk-ukraine-100.html (Archiv-Version vom 08.10.2014)

Atomkraftwerke in der Ukraine Die Angst vor einem zweiten Tschernobyl
Stand: 29.08.2014 13:22 Uhr
15 AKW, nukleare Forschungsreaktoren, hochgiftiger Müll: Noch nie hat es in einem Land mit einer solchen Dichte von Nuklearanlagen einen Krieg gegeben wie jetzt in der Ukraine. Experten warnen vor der Gefahr eines zweiten Tschernobyl.
Von Jürgen Döschner, WDR
Betonklötze blockieren die Zufahrtstraße nach Energodar. Schwer bewaffnete Soldaten kontrollieren jedes Auto. Knapp 200 Kilometer sind es von hier bis Donezk, bis zum Kampfgebiet. 200 Kilometer zwischen Bomben, Granaten, Raketen und dem Atomkraftwerk Saporoschje.
Doch Pressesprecher Sergej Tschimtschew ist überzeugt: Sein AKW mit den sechs Reaktoren ist nicht nur das größte, sondern auch das sicherste Europas. "Das Reaktorgebäude ist sogar gegen Flugzeugabsturz gesichert. Selbst wenn die Kämpfe näher kommen sollten und Minen, Granaten oder gar Raketen auf das Reaktorgelände treffen, müssten wir schlimmstenfalls das Kraftwerk herunterfahren", sagt Tschimtschew.
Dem widersprechen nicht nur Umweltschützer. Nicht einmal gegen den Absturz größerer Flugzeuge seien die ukrainischen Atomkraftwerke geschützt, sagt Sergej Boschko, Chef der ukrainischen Atomaufsicht: "Unsere modernen AKW der Baureihe WWR 320 sind gegen den Absturz kleiner Flugzeuge bis etwa zehn Tonnen gesichert. Aber schon für eine Boeing 737 mit ihren rund 60 Tonnen ist das natürlich nicht ausreichend."
Ukraine-Krise: "Atomanlagen sind für Friedenszeiten ausgelegt"
J. Döschner, ARD-Energieexperte
29.08.2014 12:03 Uhr
Download der Audiodatei
"AKW sind nicht für den Krieg ausgelegt"
Schweren Waffen, wie sie jetzt im Osten der Ukraine eingesetzt werden, sind die Atomkraftwerke nahezu schutzlos ausgeliefert. "Kein AKW auf der Welt ist gegen militärische Angriffe gesichert. Diese Atomkraftwerke sind nicht für Krieg ausgelegt, sondern für Frieden", sagt Boschko.
Das gilt erst recht für die mehr als 100 Spezialbehälter mit abgebrannten Brennelementen, die in Saporoschje ungeschützt im Freien stehen. Hinzu kommt, dass die meisten ukrainischen Atomkraftwerke völlig überaltert sind und manche schon gar nicht mehr am Netz sein dürften.


Das Brennelementelager im AKW Saporoschje - rund 200 Kilometer vom Kampfgebiet in der Ostukraine entfernt.
Boschkos Kollege Nikolai Steinberg, Vorstandsmitglied in der ukrainischen Atomaufsicht, formuliert es in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem WDR noch drastischer: "Atomkraftwerke und Krieg sind nicht miteinander vereinbar. Ein Krieg mit konventionellen Waffen in einem Gebiet mit Atomkraftwerken wird früher oder später unweigerlich zu einem 'nuklearen' Krieg."
Heißt im Klartext: Wenn der Krieg in der Ukraine nicht gestoppt wird, ist ein zweites Tschernobyl unausweichlich. Krieg sei eine neue Bedrohung für Atomkraftwerke, die bislang niemand beachtet hat, sagt Boschko. Und die Ukraine ist das erste Land, mit mehr als einem AKW in dem seit Wochen mit schweren und modernsten Waffen Krieg geführt wird.
Bomben mit bis zu 1500 Kilogramm auf beiden Seiten
"Da gibt es Panzerabwehrwaffen wie die 'Kornett', die bis zu fünf Meter Beton durchdringen. Das ist das Modernste auf dem Markt; Ukrainer und Separatisten haben diese Waffen in großer Zahl. Außerdem haben sie 'Grad'-Raketen unter anderem mit Bomblets, Bunkerknacker, thermobarische Munition und Bomben bis zu 1500 Kilogramm", sagt Friedrich Meyer. Der Rüstungsexperte weiß, wovon er spricht. Er hat diese Waffen zum Teil selbst entwickelt. Er will anonym bleiben. Seine Stimme und sein Namen wurden deshalb geändert.
Aus seiner Erfahrung hält er viele Szenarien für möglich, durch die der Krieg in der Ukraine eine nukleare Katastrophe auslösen kann. "Wenn ein Kampfflugzeug unter Beschuss kommt und fliehen muss, dann kann es sein, dass der Pilot alles Überflüssige abwirft, zum Beispiel den Zusatztank oder Munition. Treffen die ein AKW, kann es zur Katastrophe kommen," sagt Meyer.


Das AKW Saporoschje hat sechs Reaktoren - und gilt damit als das größte Kernkraftwerk in Europa.
Gefahren nicht nur in der Kampfzone
Zwar ist das AKW Saporoschje im Moment 200 Kilometer von der Kampfzone entfernt. Aber: Kriege sind unberechenbar, Fronten ändern sich, Kampfzonen weiten sich aus. Und es gibt die Gefahr von Anschlägen. Das muss sogar Oleg Makarenko, der Sicherheitschef des AKW-Betreibers Energoatom, eingestehen: "Sabotageakte halten sich nicht an Himmelsrichtungen. Man könnte denken, dass sie vor allem in der Nähe der Kampfgebiete vorkommen, aber das muss nicht sein. Sie können überall passieren. Die Möglichkeit schließen wir nicht aus."
Das scheinen auch die NATO-Experten so zu sehen. Im Mai waren sie in der Ukraine, um die Kiewer Regierung bei der Sicherung der Nuklearanlagen zu beraten. Sie haben mehr als ein Dutzend Empfehlungen formuliert.
NATO-Fachleute fordern zusätzliche Sicherheitstest
Im Gespräch mit dem WDR zitiert Atomaufseher Boschko aus dem geheimen Papier: "Sie empfehlen unter anderem zusätzliche Sicherheitstests, um alle aktuell drohenden Szenarien zu erfassen, allen voran die Eroberung eines Atomkraftwerks oder aber Kampfhandlungen in unmittelbarer Umgebung der Reaktoren. Viel Aufmerksamkeit haben sie auch der Frage gewidmet, wie die zentralen und lokalen Behörden zusammenarbeiten, wenn die Kämpfe plötzlich in die Nähe eines Atomkraftwerks rücken."


Experten warnen vor einer nuklearen Katastrophe in einem der ukrainischen Kernkraftwerke.
Umweltschützer in der Ukraine und im Ausland schlagen deshalb Alarm. Zumal die Erfahrung in Fukushima zeige, dass nicht einmal der Reaktor selbst getroffen werden muss, um eine Katastrophe auszulösen, sagt Olexi Passiyuk vom "Internationalen Ökologischen Zentrum der Ukraine": "Da gibt's die ganze Infrastruktur mit frischen und abgebrannten Brennelementen, die permanent gekühlt werden müssen. Und wenn die Kühlung zerstört wird, erhitzen sich die Brennelemente, sie schmelzen und Radioaktivität tritt aus. Also: Niemand kann garantieren, dass nichts passiert."
Aber selbst der Umweltschützer muss passen, wenn es um die Frage geht, wie man die Risiken eines Krieges in einem Land mit so vielen Atomkraftwerken einschränken kann. Den Krieg sofort zu beenden, wird kaum gelingen. Zumindest aber sollte man offen darüber diskutieren, dass neben technischem und menschlichem Versagen, Terror und Naturkatastrophen auch Krieg ein reales und wahrscheinliches Bedrohungsszenario für Atomkraftwerke ist.




Natalja Witrenko macht Westen für Massaker von Odessa und Gewalt in der Ukraine verantwortlich
6. Mai 2014 • 17:39 Uhr
Am 2.5.2014, dem Tag des Massakers von Odessa, veröffentlichte Dr. Natalja Witrenko, die Vorsitzende der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine, auf ihrer Webseite eine Erklärung. Frau Dr. Witrenko erinnerte daran, daß sie und ihre Kollegen verschiedenster Parteien und Organisationen die UN, die europäischen Institutionen und die Führung der USA und der EU mehrfach gewarnt hatten, daß es zu monströsen Verbrechen kommen würde, da die Putsch-Verantwortlichen in KIew mit Slogans wie „Ukraine den Ukrainern“, „Stecht die Muskowiter ab“ und „Ruhm der Nation – Tod den Feinden“ mobilisierten.
In einem Land, so schreibt Witrenko, in dem 134 verschiedene ethnische Gruppen zusammenleben, konnte dies offensichtlich zu nichts Gutem führen. „Jetzt ist absolut klar, daß die UN, die OSZE und andere – unter dem Druck der USA – ihre Augen vor den Normen und Prinzipien des internationalen Völkerrechts verschlossen und auf die UN-Charta, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ...und die Erkenntnisse des Nürnberger Tribunals gespuckt haben.“ Ihr „krimineller Mangel an Aktion“ zeige sich darin, daß sie nichts unternahmen, um Neonazi-Parteien und Bewegungen in der Ukraine sowie die Euromaidan-Guerillas-Guerrillas zu verbieten.
Jetzt sei offensichtlich, wohin diese Untätigkeit geführt hat: „Den dritten Monat in Folge verleumden die illegitimen Autoritäten der Ukraine die Bevölkerung des Südostens, die sich mobilisiert hat, um ihre Rechte und Freiheiten zu verteidigen. Sie haben die Armee gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt, Menschen werden von Hubschraubern aus beschossen, Panzer und Schützenpanzer werden gegen sie eingesetzt. Die Regierung belagert Städte, führt massenhafte Unterdrückungsmassnahmen durch und entführt Menschen. Sturmeinheiten von Neonazis und Fußballultras haben in Charkow, Donetsk und jetzt Odessa ein Blutbad angerichtet, ohne daß sie dafür bestraft werden. In Odessa sind sie mit viehischer Grausamkeit vorgegangen: sie haben unbewaffnete Menschen geschlagen und sie dann im Gewerkschaftshaus verbrannt.“
www.vitrenko.org/article/19950

www.vitrenko.org/article/19941
Witrenko rief die Präsidenten Russlands, Chinas und Indiens auf, die Menschen in der Ukraine zu retten, indem sie Friedenstruppen in die Ukraine entsenden und die „Neonazi-Junta von der Macht entfernen“. Die USA und die EU beschützten die Nazis in der Ukraine. Russland, China, Indien hätten deshalb "alles moralische Recht, die ganze Kraft Ihrer Autorität einzusetzen, um das Morden in der Ukraine zu beenden.“
Frau Dr. Witrenko hatte bereits im Januar dieses Jahres mit 28 anderen Organisationen an die Weltöffentlichkeit appelliert, einen faschistischen Putsch in der Ukraine gewarnt. Ende Februar bereiste sie mit einer ukrainischen Delegation Paris, Frankfurt, Mailand, Florenz und sprach bei Veranstaltungen und Pressekonferenzen, so auch im Strassburger Europaparlament.


http://www.we-are-change.de/2014/03/01/neo-nazi-partei-mit-us-unterst%C3%BCtzung-besetzt-schl%C3%BCsselpositionen-in-der-neuen-regierung-der-ukraine/

Paul Joseph Watson
Infowars
28. Februar 2014

Die Übergabe von Schlüsselpositionen innerhalb der neuen ukrainischen Regierung an eine durch die USA unterstützte Neo-Nazi Partei beweist, dass die Euromaidan-Protestwelle ein künstlich herbeigeführter Staatsstreich war und nur wenig mit Freiheit und Demokratie zu tun hatte.

Im Dezember, ungefähr zur gleichen Zeit als die amerikanische Top-Diplomatin Victoria Nuland verkündigt hat, dass die USA fünf Milliarden Dollar investierten um den Ukrainern bei der Schaffung einer neuen Regierungsform zu helfen, traf sich Senator John McCain mit Oleh Tjahnybok, dem Vorsitzenden der Swoboda Partei, dem McCain bei einem gemeinsamen Auftritt den Segen der USA für eine Revolution gab.

Vor nur drei Wochen traf sich Nuland sowohl mit Tjanhybok als auch mit Arsenij Jazenjuk, dem neuen Interimspremierminister der Ukraine. In einem an die Öffentlichkeit gelangten Telefongespräch wurde Nuland dabei überführt, wie sie den Einsatz Jazenjuks in der Regierung schon plante, bevor Präsident Wiktor Janukowytsch aus Kiew geflohen war.

Die Tatsache, dass Tjahnybok und Jazenjuk nach der Vertreibung Janukowytschs an die Macht kamen, nur Wochen nachdem Nuland ihnen die Zustimmung aus Washington versichert hat, zeigt deutlich die zentrale Rolle der Vereinigten Staaten beim Umsturz der demokratisch gewählten Regierung der Ukraine.

Jazenjuks Vergangenheit als Banker macht ihn zum perfekten Kandidaten für die Rolle eines Technokraten, der die Ukraine zu einem Schuldsklaven des IWF macht. Der Aufstieg der Swoboda Partei ist aber noch unheimlicher, wenn man sich die klaren Verbindungen zu extremistischen Gruppen und zum Antisemitismus ansieht.

Trotz Swobodas Neo-Nazi-Verbindungen wurden der Partei drei Schlüsselpositionen in der neuen Regierung gegeben.

"Zu diesen Posten gehören der des Vizepremierministers und der des Umwelt- und Landwirtschaftsministers. Außerdem wurde ein Swoboda-Politiker zum Generalstaatsanwalt der Interimsregierung ernannt", berichtet der Daily Caller.

Durch die Unterstützung der Swoboda werfen die USA, die auch schon Extremisten in Syrien unterstützten, ihr Gewicht hinter eine der anrüchigsten Parteien in Europa.

Anhänger der Partei wurden kürzlich während der Aufstände in der Ukraine mit "Wolfsangel" Armbinden fotografiert. Dieses Logo wurde auch von Hitlers Waffen-SS und zahlreichen Neo-Nazi-Vereinigungen weltweit benutzt.

Zahlreiche Parteifunktionäre haben im Laufe der letzten Jahre wiederholt schamlos antisemitische Äußerungen getätigt, aber der schockierendste Einblick in die Ideologie der Partei ist vielleicht die Tatsache, dass eines ihrer wichtigsten Mitglieder, Yuri Michalchyshyn, eine Denkfabrik gegründet hat mit dem Namen "Joseph Goebbels Forschungszentrum für Politik" als Hommage an den Nazi-Propagandaminister.

"Nach Informationen von Per Anders Rudling, einem führenden Experten für europäischen Neo-Faschismus, ist der selbsterklärte 'sozialistische Nationalist' Michalchyshyn die Hauptschnittstelle zwischen dem offiziellen Flügel der Swoboda und militanten Neo-Nazis wie dem 'Rechten Sektor'", schreibt Max Blumenthal von Salon.

Die Partei selbst streitet jegliche Fremdenfeindlichkeit oder Antisemitismus ab, was Teil eines Manövers ist, mit dem sich die Partei neu erfindet um ihre Legitimität zu erhöhen. Dabei wurde auch ein Hakenkreuz-Symbol über Bord geworfen, das vorher das Haupterkennungszeichen der Organisation war.

Trotz der klar dokumentierten Verbindungen zwischen Swoboda und extremistischen Neo-Nazis versuchen einige Teile der US-Medien ihre Rolle in der ukrainischen Revolution herunterzuspielen. Das Time Magazine behauptet lächerlicherweise, dass "bei der Revolution in der Ukraine nirgendwo Neo-Nazi-Gruppen involviert waren". Es ist anzunehmen, dass die Zeitung anders reagieren würde, wenn Anhänger der Tea Party anfingen SS-Armbinden zu tragen.

Swobodas zentrale Rolle bei der ukrainischen Revolution und ihre Belohnung mit mehreren Schlüsselpositionen innerhalb der neuen Regierung zeigt wieder einmal, wie die Vereinigten Staaten bereit sind einige der abstoßendsten und gefährlichsten Organisationen auf dem Planeten zu unterstützen, solange dies mit dem langfristigen Ziel der Hegemonie und der geopolitischen Vormachtstellung der USA vereinbar ist.


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10.12.2014 um 23:01
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-12/ukraine-neues-kabinett-auslaender-informationsministerium

Jazenjuks schräges Krisenkabinett
Kontinuität in Schlüsselressorts, drei Ausländer im Kabinett und ein Informationsministerium: Die neue ukrainische Regierung ist fragil – und steht unter großem Druck. VON LUCIAN KIM


Zwei der neuen ukrainischen Minister: Wirtschaftsminister Aivaras Abromavicius, bis gestern Litauer, und Finanzministerin Natalie Jaresko, bis gestern US-Amerikanerin. | © Vladimir Shtanko/Anadolu Agency/dpa
Die Ukraine hat eine neue Regierung – mit großen Überraschungen und Enttäuschungen. Zu den Überraschungen gehört, dass drei ausländische Experten Minister im bunt gemischten Kabinett geworden sind, denen Präsident Petro Poroschenko am Dienstag per Dekret die ukrainische Staatsbürgerschaft verliehen hatte. Zu den Enttäuschungen gehört, dass ein neues Ministerium für Informationspolitik geschaffen wurde, von dem befürchtet wird, es werde eine Art Propagandaministerium.
Nach den Tumulten des vergangenen Jahres hoffen Ukrainer und internationale Geldgeber gleichermaßen auf eine tatkräftige Regierung, die das von Krisen und Krieg erschütterte Land auf Reformkurs bringen kann. Ein Jahr nach Beginn der Maidan-Proteste befindet sich die neue Regierung unter enormem Druck.
Die neue Regierung sei ein "Frankenstein" aus alten Insidern und völlig unbekannten Neulingen geworden, urteilt der ukrainische Politologe Petro Oleschtschuk beim Nachrichtenportal liga.net. Sechs Minister aus der Übergangsregierung sind im neuen Kabinett wieder vertreten, darunter Premier Jazenjuk, Außenminister Pawlo Klimkin, Verteidigungsminister Stepan Poltorak und Innenminister Arsen Awakow.
Hoffnung auf Minister mit Migrationshintergrund
"Die Ukraine steht vor ungewöhnlichen Herausforderungen: die extrem schwierige Wirtschaftslage, die Aggression aus Russland, die Notwendigkeit radikaler Reformen und der Kampf gegen die Korruption. Das alles fordert ungewöhnliche Entscheidungen in den Regierungsgeschäften", hatte Präsident Poroschenko gesagt. Offenbar setzt er auf die Minister mit Migrationshintergrund die Hoffnung, dass sie weder populistisch noch im Eigeninteresse handeln.
Die drei ehemaligen Ausländer in der Regierung sind einerseits ein Zeichen dafür, dass von der neuen Regierung wirklich neue Impulse ausgehen sollen. Doch gleichzeitig zeugt ihre Nominierung davon, wie kaputt und korrupt die einheimischen Kader sind. Im Korruptionsindex 2014, der soeben von Transparency International veröffentlicht wurde, ist die Ukraine Schlusslicht in Europa; hinter dem Kosovo, Albanien und Russland.


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11.12.2014 um 07:39
Die Rechtsextremisten wurden ja hier immer als lammfromme, zahlenmäßig völlig unwichtige Gruppierung verharmlost. Ist dem wirklich so? Ich glaube nicht.

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43589/1.html
Aufruhr in Poroschenkos Heimatstadt

Ulrich Heyden 11.12.2014

Im westukrainischen Vinnytsia wurde ein rechter "Volksgouverneur" gewählt, in Saparoschje der Bürgermeister vom rechten Mob zum Rücktritt gezwungen. Spezialbataillon Ajdar soll die Ruhe wieder herstellen

Steht der Ukraine ein neuer Maidan bevor, diesmal aber unter eindeutig rechtsradikalem Vorzeichen? Für diese Frage, gibt es nach den Ereignissen der letzten Tage durchaus Gründe.

Am 6. Dezember wurde in Vinnytsia, der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten, von 600 Demonstranten mit Rauchbomben unter den Fahnen der rechtsradikalen Partei Swoboda eine Sitzung des Gebietsrates gesprengt.

Müllcontainer im Amtssitz des Gouverneurs

Unter den Rufen "Es lebe die Nation", und "Ukraine über alles" stürmten die Demonstranten den Amtssitz des Gouverneurs von Vinnytsia. Der 26-jährige Juri Pawlenko ergatterte ein Porträt des ukrainischen Präsidenten, rief, dass er diesen Präsidenten nicht gewählt habe, und zerstörte das Porträt, weshalb der junge Mann später zu einer zweimonatigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Extra für den Gouverneur Anatoli Olejnik hatten die Demonstranten einen Müllcontainer in den ersten Stock geschleppt. Doch der Gouverneur war nicht an seinem Arbeitsplatz und so konnte er nicht, wie in vielen anderen Fällen schon praktiziert, in den Container gesteckt werden. In den ukrainischen Medien nennt man diese Aktionen "Müll-Lustration".

Am Montag wurde auf einer Protestversammlung mit 200 Teilnehmern das Swoboda-Mitglied Aleksej Furman zum "Volksgouverneur" gewählt.

"Taktik von Idioten"

Der ukrainische Innenminister Arsen Awakow verurteilte den Aufruhr in Vinnytsia via Facebook als Aktion "von Debilen". Natürlich müsse man "viele" Minister, Polizisten, Richter und Staatsanwälte" austauschen, "aber nicht mit der Taktik und den Emotionen von Idioten". Solche Aktionen könnten "Anderen" nützen. Damit war vor allem Russland gemeint.

Die Proteste begannen, weil angeblich der Gebietsrat von Vinnytsia seinen Vorsitzenden, Sergej Switkow, entlassen wollte. Switkow gilt als "Mann des Maidan" und ist Mitglied von Julia Timoschenkos Partei Vaterland.

Zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung in der Heimatstadt des Präsidenten schickte Kiew das Bataillon Ajdar nach Vinnytsia. Das Bataillon ist im Krieg in der Ost-Ukraine im Einsatz und für Menschenrechtsverletzungen bekannt. Ajdar-Kommandeur und Abgeordneter der Werchowna Rada, Sergej Melnitschuk, erklärte, die Wahl des "Volksgouverneurs" sei "ein Fake". Mitglieder der Partei der Regionen und Kommunisten seien noch immer an der Macht. Nun werde man "eine Lustration" (Säuberung) in der Region durchführen.

"An die Ostfront oder ins Gefängnis"

Am 10. Dezember wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel wie in Vinnytsia in der zentralukrainischen Stadt Saparoschje. Der Bürgermeister Aleksandr Si, wurde von einem Mob unter Führung des Chefs der Radikalen Partei, Oleg Ljaschko, zum Rücktritt gezwungen. Ljaschko, der bei den Präsidentschaftswahlen im Mai auf Platz drei landete, schüttelte den Bürgermeister rüde (Minute 1:10) und drohte, entweder er gehe an die Ostfront oder ins Gefängnis.

Der Bürgermeister verteidigte sich: "Ljaschko versucht mit Gewaltmethoden seine Ordnung in unserer Stadt durchzusetzen." Die Revolution in der Ukraine habe "nicht gesiegt, damit an Stelle eines Usurpators andere Usurpatoren kommen". Der Bürgermeister unterschrieb das Rücktrittsgesuch dann aber doch. Da viele Stadtratsabgeordnete die Sitzung verließen, waren allerdings nicht genug Deputierte zugegen, um den Rücktritt zu bestätigen.

Vor der Attacke auf den Bürgermeister hatte es vor dem Stadtrat eine Protestversammlung mit 300 Teilnehmern gegeben. Die Versammlung war von Maidan-Aktivisten organisiert. Die Protestierenden hielten Plakate mit den Forderungen "Wo bleibt die Reform der Kommunalbewirtschaftung?", "Es reicht mit der Ausraubung von Saporoschje".

Vorboten eines Chaos?

Die regierungsnahe Ukrainskaja Prawda wollte nicht ausschließen, dass die Vorgänge in Vinnytsia die Vorboten einer "Anarchie" in der Ukraine sind. Das Internet-Portal erinnerte daran, dass die Unruhen in der Ost-Ukraine auch mit der Wahl von "Volksgouverneuren" begannen. Auch in Gebieten mit "hoher Spannung" wie Charkow und Odessa, könne es zu Ereignissen wie in Vinnytsia kommen.

In einer dramatisierenden Erklärung der von Julia Timoschenko geführten Partei "Vaterland" heißt es, "in letzter Zeit" sei "in vielen Regionen des Landes" versucht worden, "die Aktivisten der Revolution der Würde" aus den Verwaltungen zu verdrängen. An ihre Stelle versuchten Gefolgsleute des gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch "an die Macht zurück zu gelangen".

Die Ukraine kommt nicht zur Ruhe, denn die militärischen Erfolge an der Ost-Front bleiben aus und die soziale Lage wird immer unerträglicher. Stromabschaltungen und ausbleibende medizinische Versorgung machen den Menschen zu schaffen. Der Griwna hat gegenüber dem Dollar die Hälfte seines Wertes verloren. Wegen des rapide gesunkenen Bruttoinlandprodukts und um den Staatsbankrott abzuwenden, braucht die Ukraine nach Angaben des IWF kurzfristig 15 Milliarden Dollar, zusätzlich zu den 17 Milliarden Dollar, die der IWF im nächsten Jahr bereit stellen will. Die Linke ist schwach und kann wegen der starken Repression kaum öffentlich auftreten. Die Rechtsradikalen lenken mit ihren Aktionen von den Verursachern der Krise - Oligarchen und Nationalisten - ab. Ihre Proteste kommen der Regierung in Kiew trotzdem nicht gelegen, denn das Land könnte unregierbar werden.



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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

11.12.2014 um 17:56
Zitat von defdef schrieb:Steht der Ukraine ein neuer Maidan bevor, diesmal aber unter eindeutig rechtsradikalem Vorzeichen? Für diese Frage, gibt es nach den Ereignissen der letzten Tage durchaus Gründe.
Ja klar. Die Lage hat sich jetzt wirklich schlimm zugespitzt, nach dem die halbe Infrastruktur kaputt, und die andere Hälfte im Kriegsdienst ist. Überspitzt gesagt.
Viele Leute, die vorher noch gemäßigt waren, wurden radikalisiert, und ein Schuldiger muss her.
Wollen hoffen, dass sie ihre eigenen korrupten Eliten erstmal entmachten, bevor sie auf einen Nachbarstaat los gehen.


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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

11.12.2014 um 18:57
@def

Interessant find ich auch diese Info aus dem heise Artikel.
Zitat von defdef schrieb:Ajdar-Kommandeur und Abgeordneter der Werchowna Rada, Sergej Melnitschuk, erklärte, die Wahl des "Volksgouverneurs" sei "ein Fake". Mitglieder der Partei der Regionen und Kommunisten seien noch immer an der Macht. Nun werde man "eine Lustration" (Säuberung) in der Region durchführen.
Noch ein Nazibattallions Kommandeur in der Rada, nebst Jarosch (Rechter Sektor), Bikelski (Azov), Bereza (Dnepr-1), Sementschenko (Donbass) und nun auch Melnitschuk (Aidar).

Ich glaub ich geh mal auf die Suche nach ner Liste aller Abgeordneten.


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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

11.12.2014 um 19:07
Andrej Parubi ist stellvertretender Vorsitzender der Werchowna Rada. Auch "interessant".
https://z5h64q92x9.net/tr-url/ru-en.en/ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9F%D0%B5%D1%80%D0%B2%D1%8B%D0%B9_%D0%B7%D0%B0%D0%BC%D0%B5%D1%81%D1%82%D0%B8%D1%82%D0%B5%D0%BB%D1%8C_%D0%9F%D1%80%D0%B5%D0%B4%D1%81%D0%B5%D0%B4%D0%B0%D1%82%D0%B5%D0%BB%D1%8F_%D0%92%D0%B5%D1%80%D1%85%D0%BE%D0%B2%D0%BD%D0%BE%D0%B9_%D0%A0%D0%B0%D0%B4%D1%8B_%D0%A3%D0%BA%D1%80%D0%B0%D0%B8%D0%BD%D1%8B

Stellvertretender Premierminister und Kulturminister ist Wjatscheslaw Kyrylenko.

Definitiv Nazi.
In 2013, together with the deputies Ivan Stoyko and Oleg Lungwort has proposed a bill on recognition of OUN-UPA fighting for Ukraine's independence party in the Second world war. According to a statement Kirilenko "the bill is aimed at restoring historical justice and aims at eliminating the consequences of lawlessness and tyranny committed by the leadership of the Union of SSR and the Ukrainian SSR, as well as updates of the civil rights of members of the OUN and the UPA"
Dabei hab ich mir erst 5 Namen von Jazenjuks Volksfront angeschaut. Öha.


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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

11.12.2014 um 19:13
Noch die Quelle zu Kyrelenko.
http://ru.wikipedia.org/wiki/Кириленко,_Вячеслав_Анатольевич


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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

12.12.2014 um 07:58
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43604/2.html
Zahlungsausfall der Ukraine droht

Ralf Streck 12.12.2014

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) braucht das Land weitere 15 Milliarden US-Dollar, die aber vom IWF nicht kommen dürfen

Die Nachrichten aus der Ukraine werden immer ungemütlicher. Trotz der Einigung mit Russland über die Gasschulden wird es für viele Bewohner ein kalter Winter werden. Da überall Milliardenlöcher klaffen, will die neue Regierung die Energiepreise nun auf Marktniveau deutlich anheben, weil der staatliche Energiekonzern Naftogaz ein Defizit von 5,6 Milliarden Euro ausweist. Nun sollen Renten und Sozialleistungen gekürzt und Staatsfirmen privatisiert werden. Das Land fordert eine internationale Geberkonferenz, um die drohende Pleite abzuwenden. Es war schon vor dem Krieg höchst defizitär und wurde darüber zum Fass ohne Boden.

Der Bericht der Financial Times (FT) schlägt wie eine Bombe in dem Krieg ein, den sich das Pleite-Land trotz seiner fatalen Situation in der Ostukraine leistet. Mit Bezug auf den IWF schreibt die FT, das kriegszerrüttete Land stehe vor dem Zusammenbruch und die westlichen Staaten müssten 15 Milliarden Dollar in wenigen Wochen aufbringen, um den Kollaps zu vermeiden: "The International Monetary Fund has identified a $15bn shortfall in its bailout for war-torn Ukraine and warned western governments the gap will need to be filled within weeks to avoid financial collapse."

Diese 15 Milliarden Dollar (allein etwa 10% der jährlichen Wirtschaftsleistung) sollen auf die 17 Milliarden aufgesattelt werden, die dem Land ohnehin schon im April zugestanden wurden. Zwei Tranchen der IWF-Gelder wurden mit 3,2 Milliarden Dollar im Mai und mit 1,4 Milliarden Dollar September schon ausgezahlt. Doch zuletzt weigerte sich der IWF, die dritte Tranche nach Kiew zu überweisen. Die Finanzorganisation aus Washington forderte, die neue Regierung müsse zunächst einen glaubwürdigen Haushalt vorlegen. Denn der IWF schätzt, dass die Wirtschaft in diesem Jahr bis zu 10% schrumpfen können, womit alle bisherigen Prognosen weit übertroffen würden.

Hält der Konflikt an oder entwickelt sich erneut zum offenen Krieg, soll nach Ansicht des IWF die Wirtschaft auch 2015 um 7,3% schrumpfen. Dazu kommen einbrechende Steuereinnahmen, höhere Finanzierungskosten, denn die Zinsen, die die Ukraine für Staatsanleihen zahlen muss, sind nun auf 15% explodiert, was die Befürchtungen eines Zahlungsausfalls verdeutlicht. Trotz des Kriegs lagen sie noch im Sommer bei schon unbezahlbaren 10%. Ohnehin haben sich die Staatschulden seit 2010 schon auf 70 Milliarden Dollar vervierfacht.

Die Ausgaben steigen aber weiter, da auch die Landeswährung Hyvrnia abstürzt. Sie hat zum Dollar allein in diesem Jahr mehr als 80 Prozent an Wert verloren. Und dadurch explodieren Energiepreise und nun muss sogar Kohle auf dem Weltmarkt für teure Dollars gekauft werden. Wegen des Kriegs arbeiten nur noch wenige Bergwerke im umkämpften Osten. Wegen zerstörter Straßen und Brücken kann meist aber nicht einmal die dort noch geförderte Kohle abtransportiert werden (Der kommende Winter könnte "für die einfachen Bürger ziemlich kalt werden"). Insgesamt muss das Land wegen ausfallender Produktion mehr Waren teuer aus dem Ausland importieren.

Wir haben es also mit einer perfekten Ausfallsituation zu tun. Ob es bei 15 Milliarden bleibt, die der IWF nun veranschlagt, darf ohnehin noch bezweifelt werden. Denn klar ist längst, dass die Ukraine diese Summe alleine braucht, um fällige Schulden im nächsten Jahr zu refinanzieren (Wie viele Milliarden sollen es denn für die Ukraine werden?). Man darf gespannt sein, wie sich Russland verhält, wo demnächst ein Kredit über drei Milliarden Dollar fällig wird. Die steigenden Zinsen treiben die Zinslast weiter in die Höhe, die ohnehin schon bisher mit 2,6 Milliarden pro Jahr veranschlagt wurde. So versteht man, wenn die FT eine mit den Vorgängen betraute Quelle mit diesen Worten zitiert: "Es wird nicht leicht werden", denn es gäbe wohl nicht so viel Geld da draußen.

Denn die Bereitschaft nimmt in Ländern wie Deutschland ab, den Krieg der Ukraine zu finanzieren. Trotz allem, so berichtet die Zeitung weiter, will der EU-Wirtschafts- und Steuerkommissar erneut Geld locker machen. Über die 1,6 Milliarden Euro hinaus, die bisher schon geflossen sind, soll ein drittes Rettungsprogramm aufgelegt werden. Die Ukraine fordert gleich weitere zwei Milliarden Euro aus Brüssel nach. Insgesamt beziffert die Regierung unter Arseni Jazenjuk, dass von den zugesagten Geldern bisher 8,2 Milliarden Dollar nach Kiew geflossen seien.

Doch seine Hände hält der ukrainische Regierungschef immer weiter auf. "Um diese komplizierte Zeit zu überstehen und einen Staatsbankrott nicht zuzulassen, brauchen wir eine internationale Geberkonferenz und Hilfe unserer westlichen Partner." Das sagte er bei der Vorstellung des Regierungsprogramms am Donnerstag im Parlament in Kiew. Jazenjuk begründete die Forderungen damit, die Ukraine sei ausgeplündert worden und sei nun "einer militärischen Aggression Russlands ausgesetzt". Ohne die Hilfe aus dem Ausland könne es diese Krise nicht bewältigen.

Interessant ist, dass nur noch von Hilfen und von einem "Rettungsprogramm" gesprochen wird, also nicht einmal mehr von Krediten. Denn es dürfte allen klar sein, dass Kiew diese Gelder nie zurückzahlen wird. Doch man sollte einmal bei der Wortwahl kurz innehalten. Bisher wurden von der EU in Rettungsprogrammen Mitgliedsländer insbesondere Euro-Länder wie Griechenland, Zypern, Irland, Portugal und Spanien gestützt und stets wurde von "Krediten" gesprochen.

Eigentlich bleiben angesichts der fatalen Lage im Land nur der Zahlungsausfall und ein Schuldenschnitt. Da der von der EU und den USA nicht gewollt wird, und sich vor allem die EU in dem Konflikt in eine Sackgasse manövriert hat, wird wohl uns wohl demnächst als "alternativlos" verkauft werden, dass man die Machthaber in der Ukraine mit Milliarden der europäische Steuerzahler heraushaut. Denn vom IWF dürfte kaum noch etwas zu erwarten sein. Denn der hat eigentlich längst alle roten Linien bei der bisherigen Milliardenhilfe überschritten.

So spricht die ehemalige IWF-Mitarbeiterin Susan Schadler davon, dass der Währungsfonds längst im "ukrainischen Sumpf" stecke. Die Wissenschaftlerin, die lange in einer IWF-Leitungsfunktion in Osteuropa arbeitete, zeigte die Probleme auf, die weitere Geldspritzen des IWF praktisch unmöglich machen. Längst habe der Fonds gegen die eigene Tradition verstoßen, dass kein Geld an Länder mit internen kriegerischen Konflikten fließen dürfe. Zudem seien schon jetzt mehr Mittel gewährt worden, als nach den üblichen Quoten möglich sei.

Dazu, das hatte der IWF auch im Fall Griechenland immer wieder als Druckmittel angeführt, müsse eigentlich sichergestellt sein, dass das entsprechende Land seinen finanziellen Verpflichtungen auch in den folgenden 12 Monaten nachkommen kann. Ein weiteres Kriterium für Finanzhilfen ist, dass der Hilfskandidat schnell seine Schulden schnell wieder eigenständig tragen müsse. Doch nichts davon kann angesichts der Lage in einer abstürzenden Ukraine als gegeben angesehen werden. Das bedeutet eigentlich, dass der IWF sogar das bisherige Programm abbrechen müsste.

Um gegenüber den Mitgliedsländern eine Argumentationsbasis zu haben, um diesen Schritt zu vermeiden, soll die ukrainische Bevölkerung massiv zur Kasse gebeten werden. Die üblichen IWF-Programme werden auch auf die Ukraine angewendet, die aber schon in Griechenland (ohne Kriegszustand) versagt haben. Jazenjuk fand am Donnerstag im Parlament dramatische Worte, um seine Bevölkerung auf neue, bisher noch völlig ungeahnte Entbehrungen einzustimmen. Es gehe im kommenden Jahr ums "Überleben", erklärte er, dann würden es "alle sozialen Schichten schwer haben". Dabei ist klar, dass es den einfachsten Menschen an die Geldbörse geht. Schon jetzt liegt die Inflation bei 19 Prozent. Trotzdem sollen die Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des BIP hochgehoben werden. Das soll nach Jazenjuk, ähnlich wie der Bau der Mauer an der Grenze zu Russland, auch als Förderung des Wirtschaftswachstums wirken.

Bei vielen Menschen wird es demnächst vermutlich wahrlich das blanke Überleben auf dem Spiel stehen. Aber nicht wegen des Kriegs. Dramatisch wird es vor allem im Winter für viele werden, dass die Energiepreise erneut deutlich angehoben werden sollen. "Es gibt keine andere Möglichkeit, als die Tarife auf Marktniveau anzuheben", erklärte Jazenjuk. Wie die Bevölkerung, die schon Probleme hat, die bisher angehobenen Energiepreise zu bezahlen, Preise auf Weltmarktniveau bezahlen soll, sagt er nicht. Er begründete diesen Schritt allerdings mit dem enormen Defizit von 5,6 Milliarden Euro beim Staatsbetrieb Naftogaz.

Doch damit nicht genug, die Renten sollen gesenkt und das Steuersystem insgesamt umgekrempelt werden. Kleine und mittlere Betriebe sollen für zwei Jahre von Steuern befreit werden und auch eine Einheitssteuer wird debattiert, um Betriebe zu entlasten. Die Ausfälle müssen an anderer Stelle kompensiert werden. Es soll eine massive Privatisierung durchgezogen werden, um Geld in die Kassen zu spülen. Renten werden eingefroren und Zusatzrenten gekürzt. Mittagessen in den Schulen soll genauso gestrichen werden, wie das für Patienten in Krankenhäuser, die teilweise privatisiert werden sollen. Wie üblich sollen auch im öffentlichen Dienst massiv Stellen abgebaut werden. 28.000 waren es in diesem Jahr, 2015 sollen weitere 10 Prozent entlassen werden, die verbleibenden Staatsangestellten sollen dafür mehr Lohn erhalten – das erschwert die Solidarität.

Es ist klar, dass diese Vorgänge nicht ohne Widerstand durchgesetzt werden können. Schon bevor diese harten Maßnahmen verkündet wurden, gab es bereits Proteste (Aufruhr in Poroschenkos Heimatstadt). Schon in Griechenland kommt es angesichts dieser Maßnahmen immer wieder zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, wie zuletzt wieder Anfang dieser Woche (Athen: Von anarchistischen Luftlandetruppen und anderen Surrealitäten). So kann man sich lebhaft Szenen in einem Land ausmalen, in dem es an Waffen nicht mangelt und in dem schon jetzt bewaffnete Milizen den Ton angeben.



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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

12.12.2014 um 08:03
Zitat von sarasvati23sarasvati23 schrieb:Dabei hab ich mir erst 5 Namen von Jazenjuks Volksfront angeschaut. Öha.
Ach pfff... so ein paar rechtsextreme Paramiliz-Kommandeure im Parlament sind doch kein Problem. Das schafft eine wehrhafte Demokratie wie die Ukraine locker wegzustecken...

:troll:


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12.12.2014 um 19:16
@def
Ich hab mir das noch nicht weiter angesehen. Aber das Sementschenko ebenfalls dem rechten Spektrum zuzuordnen ist, und durch die Selbsthilfe Partei einen Sitz in der Rada ergattert hat ist auch für diese Partei sehr bezeichnend. Er und Yurij Bereza waren auch in Washington bei McCain gewesen. Wer weiß, wer sich noch so in der Partei tummelt. Deshalb kommt man auch auf ca. 40% (inkl. Ljaschkos Radikale Partei) rechts zuzuordnenden Kräften in der Rada.

Tetjana Tschornowol, die als 2. auf Jazenjuks Liste war leitet die "Antikorruptionsbehörde" in der Ukraine.
Ihr Mann, der Mitglied des Azov Battallions gewesen war, ist im September gefallen. Die Frau ist also auch rechts. Behaupte ich jetzt einfach mal so, Azov war das Battallion mit den Hakenkreuzen und SS auf den Helmen, das im ZDF als "Freiwilligen-Battallion" verkauft wurde und als Frau ist man wohl kaum mit jemandem verheiratet mit dem man nicht im Ansatz Lebens- und Wertvorstellungen teilt.

Meines Erachtens muss die Ukraine entnazifiziert werden, wenn ich aber lese, dass Plänen nach Schulbildung auf 9 Jahre gesenkt werden soll, was ja hier dem Hauptschulabschluss entspricht, seh ich da wenig Hoffnung, dass diese Entnazifizierung in naher Zukunft mal durchgeführt wird.


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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

12.12.2014 um 21:58
http://de.ria.ru/post_soviet_space/20141212/270195583.html

Verteidigungsminister: Ukraine wird 2015 Armee um 7,5 Prozent aufstocken
Thema: Regelung der Krise in der Ukraine

© East News AP Photo/Sergei Grits
12:35 12/12/2014
KIEW, 12. Dezember (RIA Novosti).
mehr zum Thema
• Poroschenko: Ukrainische Streitkräfte widerstehen der stärksten Armee Europas
• Ukrainischer Militärsprecher: Armee muss auf bewaffnete Aggression Russlands gefasst sein
• Neuer ukrainischer Verteidigungsminister will starke Armee
• Poroschenko: Ukraine braucht militärische Kooperation mit Nato und USA
• Nato übernimmt Ausbildung von Unteroffizieren für ukrainische Armee
Laut dem ukrainischen Verteidigungsminister Stepan Poltorak will die Ukraine die zahlenmäßige Stärke ihrer Streitkräfte im Jahr 2015 von 232 000 auf 250 000 Mann aufstocken. Zum Grundwehrdienst sollen 45 000 Rekruten einberufen werden. 10 500 unter Vertrag stehende Armeeangehörige werden an militärischen Lehreinrichtungen ausgebildet, wie Poltorak in der Rada sagte.

Seinen Worten nach plant das ukrainische Verteidigungsministerium, im Jahr 2015 eine Reihe von Truppeneinheiten in den Südosten zu verlegen und dort neue Truppenteile zu stationieren.




http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-hardliner-ist-neuer-verteidigungsminister-a-997171.html

Wahl in Kiew: Ukrainischer Hardliner wird Verteidigungsminister

REUTERS/ Ukrainian Presidential Press Service
Neuer Verteidigungsminister Poltorak: Kiewer Führung baut auf ihn
Stepan Poltorak soll als neuer ukrainischer Verteidigungsminister eine harte Linie gegen die Separatisten fahren. Im Osten des Landes wurden laut Regierung fünf Zivilisten durch Granaten von prorussischer Seite getötet.




Berlin/Kiew - Er ist schon der vierte Amtsträger seit Jahresbeginn: Der bisherige Chef der Nationalgarde, Stepan Poltorak, ist vom Parlament zum neuen Verteidigungsminister der Ukraine gewählt worden. Von Poltorak, der als Hardliner gilt, erhofft sich die prowestliche Führung Erfolge im Kampf gegen die prorussischen Aufständischen in der Ostukraine. Der Generaloberst sagte, er freue sich "auf die Zusammenarbeit mit Experten und Patrioten".


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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

13.12.2014 um 11:02
Freitag, 12. Dezember 2014

Ukraine verdoppelt Militärhaushalt und zieht 40.000 Wehrpflichtige ein
Inmitten des Konflikts in der Ost-Ukraine will die Regierung in Kiew ihre Militärausgaben mehr als verdoppeln. Wie Verteidigungsminister Poltorak mitteilte, wird das entsprechende Budget im kommenden Jahr auf umgerechnet 2,4 Milliarden Euro aufgestockt. Zugleich kündigte er an, rund 40.000 Wehrpflichtige einzuziehen. - Seit April kämpfen die ukrainischen Streitkräfte im Osten des Landes gegen pro-russische Separatisten. Nach Angaben der UNO wurden dort seitdem mehr als 4.300 Menschen getötet. Eine seit Dienstag geltende Feuerpause für die Region wird offenbar weitgehend eingehalten.
http://www.deutschlandfunk.de/ukraine-verdoppelt-militaerhaushalt-und-zieht-40-000.353.de.html?drn:news_id=431022

Militärhaushalt +100%++ und wir, also der Westen, sollen das dann bezahlen! Wahnsinn.
Und die Bevölkerung in der Ukraine darf dann hungern und frieren.


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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

14.12.2014 um 09:27
Scharfschützenmorde in Kiew

Stefan Korinth 14.12.2014

Die Spur führt zum Rechten Sektor

Der kanadisch-ukrainische Politikwissenschaftler Ivan Katchanovski von der Universität Ottawa hat das Kiewer Blutbad des 20. Februar in Eigenregie untersucht. Akribisch wertete er monatelang Zeugenaussagen, Filmmaterial und Funkübertragungen aus, um den Massenmord im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt zu rekonstruieren. Katchanovski belegt, dass auch Oppositionskräfte Scharfschützen einsetzten. Dabei nahmen die Maidan-Schützen nicht nur Polizisten sondern auch die eigenen Leute und Journalisten unter Feuer. Die Spur führt zum Rechten Sektor.
...

Ganzer sehr lesenswerter Artikel hier:

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43590/1.html


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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

15.12.2014 um 08:03
@Egalite

Wirklich sehr interessanter Artikel...


Scheint aber wohl kaum einen der Foristen hier zu interessieren... Scheint fast so, als würde man dieses Kapitel des Maidan wohlwissend ignorieren. Was nicht sein darf das kann schließlich nicht sein.

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43590/4.html
Der Westen fragte nicht nach

"Die Regierungen und Medien im Westen haben sofort akzeptiert, dass das Scharfschützenmassaker von Regierungskräften und auf direkten Befehl Janukowitschs ausgeführt wurde", sagt Katchanovski gegenüber Telepolis. Für die Thesen der damaligen Opposition gebe es jedoch keine schlüssigen Beweise. Dass Janukowitsch einen Massenmord befohlen haben soll, sei aus politikwissenschaftlicher Perspektive irrational, erläutert der Akademiker. "Janukowitsch und seine Verbündeten verloren dadurch all ihre Macht, große Teile ihres Reichtums und mussten aus der Ukraine fliehen."

Das "Maidan-Massaker" war der entscheidende Moment für den gewalttätigen Machtwechsel, ist sich der Politikwissenschaftler sicher. Der Sturz Janukowitschs habe dann auch zur Verschärfung des Konfliktes zwischen Russland und dem Westen und letztlich zum Bürgerkrieg im Donbass geführt. Deshalb sei eine genauere Auseinandersetzung mit den Ereignissen des 20. Februar in Kiew dringend nötig.

Mehr als sieben Monate lang wertete Katchanovski deshalb das gesammelte Material aus und kommt zu einem brisanten Ergebnis: Militante Maidankräfte waren massiv als Täter an den Morden vom 20. Februar in Kiew beteiligt. Sie initiierten das Blutbad mit Schüssen auf die Polizei und legten später auf die eigenen Leute an. Von mindestens zwölf Gebäuden in Hand der Maidanbewegung sei gefeuert worden.[3] Die neue Regierung habe die anschließenden Untersuchungen verfälscht und halte wichtige Beweise bis heute zurück, sagt der Forscher.


...


Die Fäden laufen beim Rechten Sektor zusammen



Für Katchanovski legen die Beweise nahe, dass "rechtsradikale Maidanelemente" das Massaker organisiert haben: Gefeuert wurde während des Tages konstant aus dem alten und neuen Hauptquartier[20] des Rechten Sektors (Gewerkschaftshaus und Hauptpost) sowie aus dem Quartier einer Spezialkampftruppe mit Kriegserfahrung (Musik-Konservatorium), die kurz zuvor unter Beteiligung des Rechten Sektors aufgestellt wurde.[21]

Besonders auffällig sei, dass der Rechte Sektor beim Scharfschützenmassaker nicht zu sehen war, betont Katchanovski. Die Truppe die sonst bei jeder Auseinandersetzung mit der Polizei an vorderster Front stand, war nun stundenlang untergetaucht.[22] Dies sein ein starker indirekter Beweis - frei nach Sherlock Holmes "der Hund, der nicht bellte", schreibt der Politikwissenschaftler.

Rechtsradikale waren bewaffnet

Dass die militanten Rechtsradikalen Schusswaffen hatten, steht fest.[23] Am Abend des 21. Februar drohte der Führer des Rechten Sektors, Dmitro Jarosch, mit einem bewaffneten Angriff auf die Präsidialadministration und Regierungsgebäude, wenn Janukowitsch nicht zurücktrete.

Zwei Nächte zuvor sahen Augenzeugen vom Maidan, dass organisierte und mit Gewehren bewaffnete Kampfgruppen aus der Westukraine ankamen und ins Konservatorium zogen, schreibt Katchanovski. Im Westteil des Landes waren gerade zahlreiche Jagdgeschäfte, Polizeistationen und Waffenlager anderer Sicherheitskräfte geplündert worden. Unter anderem seien dabei 59 Sturmgewehre (AKMS) und zwei Scharfschützengewehre (SWD) in den Besitz der Plünderer übergegangen.

Generalstaatsanwalt: Keine Hinweise auf Schützen vom Maidan

"Die Generalstaatsanwaltschaft und andere Regierungsstellen haben die Ermittlungen zum Massaker absichtlich verfälscht", betont Katchanovski gegenüber Telepolis. Die schleppenden und schlampigen Untersuchungen legten nahe, dass die Regierung die Täter deckt, weil diese zum Maidan gehören.

Bei einer Pressekonferenz am 19. November verkündete die Staatsanwaltschaft, dass sie nach ausgiebigen Untersuchungen keine Hinweise auf "Sniper" im Hotel Ukraina oder irgendeinem anderen Maidangebäude entdeckt hätte. Die Sonderpolizei Berkut habe fast alle Protestierenden mit Kalaschnikows und Jagdmunition getötet. Nun seien viele dieser Schützen in Russland untergetaucht, behaupten die neuen ukrainischen Machthaber.

Außer den Videos des kurzen Gegenangriffs einer Spezialeinheit kurz nach 9 Uhr am Oktoberpalast habe Generalstaatsanwalt Vitali Jarema jedoch keine Beweise für eine Täterschaft der Spezialeinheiten vorgelegt, kritisiert Katchanovski. Es sei nicht auszuschließen, dass auch die Polizei Maidankämpfer erschossen habe.[24] Doch die Ergebnisse der ballistischen und medizinischen Untersuchungen des Massakers wurden bis heute nicht veröffentlicht. Zudem verschwanden entscheidende Beweise, wie Projektile und Waffen unter den neuen Machthabern. Die Schüsse auf Polizisten wurden gar nicht erst untersucht, schreibt der kanadische Politikwissenschaftler.

Massenmord erzwingt Machtwechsel

Die blutigen Ereignisse dieses Tages erscheinen irrational, der Tod von gut 50 Menschen völlig sinnlos. Doch aus einer rein instrumentellen Perspektive hatte das Massaker durchaus eine Funktion, meint Katchanovski: Es erzwang den Machtwechsel.

Der Massenmord führte der Welt vor Augen, zu welcher Unmenschlichkeit das damalige "Regime" angeblich in der Lage war. Janukowitsch verlor auch in seiner eigenen Partei jeglichen Rückhalt, die Polizei musste sich zurückziehen und Maidanführer übernahmen die Macht.

"Maximales Chaos"

"Erst die Sniper-Attacken vom 20. Februar brachten das alte Regime zum Einsturz", sagt auch der Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser gegenüber Telepolis. Er forscht seit vielen Jahren zum Thema inszenierter Terrorismus. Grundsätzlich passe ein Vorgehen, wie es Katchanovski für die Ukraine beschreibt, durchaus zur Taktik der verdeckten Kriegführung:


Durch den Terror wird aktiv Angst und Spannung produziert. Danach wird die Aktion im Sinne einer Operation unter falscher Flagge, dem politischen Gegner angehängt. Dadurch wird dieser diskreditiert. Danach werden die Spuren verwischt.

Die Akteure aller Konfliktparteien zu beschießen, schafft maximales Chaos und Verwirrung, erläutert der Wissenschaftler vom Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) in Basel. Mit dem Taksim-Massaker 1977 in der Türkei gebe es sogar ein historisches Vorbild. Katchanovski legt mit seiner Arbeit die "Lupe auf die richtige Stelle", sagt Ganser.

Genau wie das Blutbad von 1977 sind jedoch auch die Scharfschützenmorde von Kiew bislang unaufgeklärt. Die Beweise legen zwar nahe, dass dem Rechten Sektor eine Schlüsselrolle zufalle. Doch die Identität der Mörder und vor allem ihrer Hintermänner bleibt weiter unklar, kritisiert Ivan Katchanovski. Er fordert neue Ermittlungen und kritisiert westliche Regierungen. Von dort habe es bislang kaum Reaktionen gegeben.

"Jetzt muss geklärt werden, wer die Sniper waren", fordert auch Daniele Ganser. "Sonst können wir den Regierungssturz in der Ukraine 2014 nie verstehen."



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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

15.12.2014 um 12:32
Nun ist es ans Licht gekommen, warum unsere Kanzlerin so leidenschaftlich die Nazi-Ukraine unterstützt:
Anonymous – NSA wiretapping Germany: new facts (https://www.cyberguerrilla.org/blog/?p=21626)


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die Aktuelle Geschichte und Entwicklung in der Ukraine

15.12.2014 um 20:34
https://meta.tagesschau.de/id/93223/medwedjew-warnt-ukraine-vor-atom-experimenten

Medwedjew warnt Ukraine vor "Atom-Experimenten"
15. Dezember 2014 - 17:04 Uhr


Der russische Premier Medwedjew hat die Ukraine davor gewarnt, die Atomreaktoren des Landes mit US-amerikanischen statt mit russischen Brennstäben zu beladen. Das könne zu einer "ernsten Bedrohung" führen. Zudem drohte er mit Handelssanktionen.
| Artikel auf tagesschau.de
Bewertung:



http://www.neues-deutschland.de/artikel/955544.deutschland-und-frankreich-erhoehen-druck-auf-kiew.html

15.12.2014

Ausland
Deutschland und Frankreich erhöhen Druck auf Kiew
Entschiedene Reformschritte zur Abwendung des Staatsbankrotts und zur Stabilisierung der Wirtschaft gefordert / Kritik an einiseitiger Orientierung auf Rüstungsanstrengungen
Die Ukraine steckt viel Geld ins Militär. Der Krieg im Osten des Landes mache dies nötig, heißt es in Kiew. Merkel und Hollande erinnern Präsident Poroschenko an nötige Reformen.

Präsident Petro Proschenko am 6. Dezember bei einem Truppenbesuch in der der Ostukraine.
Foto: dpa/EPA/Mikhail Palinchak
Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident François Hollande haben die rasche Umsetzung von Reformen in der Ukraine angemahnt. Nur so könne sich die Wirtschaft des vom Staatsbankrott bedrohten Landes erholen und die erforderliche internationale Finanzhilfe erbracht werden, betonten beide nach Angaben des Bundespresseamts in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert von der Ex-Sowjetrepublik härtere und schnellere Reformen, die die Regierung in Kiew aber auf die lange Bank schiebt.
Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew kündigte in einem Zeitungsbeitrag das über Jahrhunderte gewachsene »familiäre Verhältnis« zur Ukraine auf. »Wir werden die Wirtschaft der Ukraine nicht mehr stützen. Das ist unvorteilhaft für uns. Und ehrlich gesagt, haben wir es satt«, schrieb er. Wenn die Ukraine europäisch sein wolle, müsse sie lernen, Rechnungen wie im Westen zu bezahlen. Medwedew warnte die Ukraine vor »riskanten Experimenten« mit ihren veralteten Atomanlagen. Sollte die prowestliche Führung in Kiew die Reaktorblöcke künftig mit US-amerikanischen statt mit russischen Brennstäben beladen, könnte dies zu einer »ernsten Bedrohung« führen, schrieb er in einem Beitrag für die Zeitung »Nesawissimaja Gaseta«.
Zwei Tage vor dem Besuch von Präsident Poroschenko in Polen forderten in Warschau 22 Nichtregierungsorganisationen mehr Unterstützung für die Ukraine. In einem Appell an die Regierung hieß es, die bisherige Hilfe sei angesichts von etwa 800 000 Binnenflüchtlingen zu wenig.
Die Vereinten Nationen zeichneten ein düsteres Bild der Situation im Krisengebiet Donbass. Dort seien alle fundamentalen Menschenrechte bedroht, sagte UN-Hochkommissar Prinz Said Raad al-Hussein am Montag in Genf. Mit dem Wintereinbruch wachse im Osten der Ukraine das Elend der Bevölkerung, vor allem für Kinder und Alte sei die Lage schlimm.
Die mehr als fünf Millionen Bewohner der Unruheregion leiden laut UN unter einem Zusammenbruch des Rechtsstaats. Auch die Wirtschaft liege am Boden. Viele Schulen und Kliniken seien geschlossen. Seit April sind mindestens 1,1 Millionen Menschen aus dem Krisengebiet geflüchtet, entweder ins Landesinnere der Ex-Sowjetrepublik oder in Nachbarstaaten - davon die meisten nach Russland.
Bei Gefechten zwischen Regierungseinheiten und prorussischen Separatisten im Osten der Ostukraine kamen laut Vereinten Nationen seit April mehr als 4700 Menschen ums Leben. Die prowestliche Führung in Kiew hatte im April eine »Anti-Terror-Offensive« gegen die Aufständischen gestartet. Für die Zuspitzung der Lage machen die Vereinten Nationen zwar in erster Linie die Aufständischen verantwortlich. Vorwürfe erheben die UN aber auch gegen Einheiten, die an der Seite der ukrainischen Armee im Einsatz sind. Vor allem Freiwilligenkorps werden demnach willkürliche Verhaftungen und Misshandlungen zur Last gelegt.
Seit einer Woche gilt in der Region eine Waffenruhe. Seither habe es zwar keine Toten mehr gegeben, sagte Poroschenko in dem Telefonat mit Merkel und Hollande am Sonntagabend. Allerdings werde die Waffenruhe immer wieder verletzt. Er hoffe weiter auf einen umfassenden Waffenstillstand.
Bei einem Treffen mit Offizieren in Kiew räumte Poroschenko am Sonntag ein, das Militär nutze die Feuerpause auch zur Verstärkung seiner Stellungen. »Nur eine starke Armee garantiert Frieden.« Kritiker werfen Poroschenko vor, angesichts leerer Staatskassen zu sehr auf Rüstung und zu wenig auf eine Modernisierung der Behörden zu setzen.
Der IWF forderte, die Gaspreise in dem Land sollten bereits vom 1. Januar 2015 an und damit deutlich früher als geplant um weitere 40 Prozent steigen, wie die Kiewer Zeitung »Serkalo Nedeli« aus einem internen IWF-Bericht zitierte. Darin wird für den kommenden Juli eine weitere Anhebung empfohlen, um das marode Budget zu konsolidieren.
Bereits seit der jüngsten Teuerung im Mai können viele Ukrainer die Rechnung für Heizung und Warmwasser nicht zahlen und sind auf Staatshilfen angewiesen. Nach dem Machtwechsel im Februar hat die Ukraine rund 8,2 Milliarden US-Dollar an Finanzhilfen erhalten. Der IWF stellte Kiew zusätzliche 17 Milliarden US-Dollar in Aussicht.
Lawrow nennt US-Gesetz zu Waffenlieferungen an Ukraine »feindlichen Akt«
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat inzwischen ein vom US-Kongress bestätigtes Gesetz zu Waffenlieferungen an die Ukraine und neuen Strafmaßnahmen gegen Russland als »feindlichen Akt« gebrandmarkt. In einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur Interfax sagte Lawrow am Montag, es gehe dabei um den »irrsinnigen Wunsch«, Russland für alle erdenklichen und vorstellbaren Verstöße zu bestrafen. Jetzt habe US-Präsident Barack Obama die Wahl, ob er das Gesetz unterzeichne oder nicht.
Der US-Senat hatte am Samstagabend einstimmig den »Ukraine Freedom Support Act« gebilligt. Das Gesetz macht den Weg frei für die Lieferung sogenannter tödlicher US-Militärausrüstung für den Kampf gegen die prorussischen Rebellen in der Ostukraine. Die Entscheidung hierüber liegt letztendlich bei Obama, der auch sein Veto einlegen kann. Bislang hat er lediglich die Lieferung nicht-tödlicher Militärhilfe genehmigt.
Der US-Kongress hatte das neue Gesetz am Donnerstagabend verabschiedet, aus formalen Gründen musste es danach vom US-Senat erneut bestätigt werden. Obama wird darin außerdem aufgefordert, schärfere Sanktionen unter anderem gegen den russischen Rüstungssektor zu verhängen. Abgeordnete des ukrainischen Parlaments hatten das Gesetz als »historische Entscheidung« bezeichnet, während Russland die USA vor Konsequenzen warnte. Agenturen/nd
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UKRAINE-KRISE
UN-Bericht: Menschenrechtslage in Ostukraine prekär
Die anhaltende Gewalt im Osten der Ukraine bedroht praktisch alle grundlegenden Menschenrechte. Das ist das Fazit eines jetzt vorgelegten Berichtes der UN-Menschenrechtskommission.

Vor allem für Kinder und ältere Menschen habe sich die Lage mit Einbruch des Winters nochmals deutlich verschlimmert, warnt der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Prinz Said Raad al-Hussein. Laut dem in Genf vorgelegten UN-Bericht leiden mehr als fünf Millionen Bewohner der Ostukraine unter dem Zusammenbruch des Rechtsstaats, anhaltender Gewalt sowie der Schließung von Schulen, Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen. Durch die anhaltende Gewalt und den faktischen Kollaps des Rechtsstaats seien praktisch alle fundamentalen Menschenrechte bedroht. Die wirtschaftliche Lage sei zudem prekär.
DIE REDAKTION EMPFIEHLT

Verzweiflung verdrängt Illusionen in Donezk
Die Menschen im ostukrainischen Industrierevier Donbass sind arbeitslos und hungrig. Immer weniger glauben den Versprechen der prorussischen Separatisten. Aber auch der Regierung in Kiew trauen sie nicht. (11.12.2014)


Ukraine: Tod trotz Feuerpause

Die Vereinten Nationen fordern die ukrainische Regierung auf, die Einhaltung von Menschenrechten und den Erhalt der grundlegenden sozialen Infrastruktur im Osten des Landes zu garantieren. Sie kritisieren Ankündigungen der Regierung in Kiew, in den von Rebellen kontrollierten Gebieten ab 2015 keine Renten und Sozialleistungen mehr auszahlen.
Für die Zuspitzung der Lage machen die UN vor allem bewaffnete Gruppen verantwortlich. Diese hätten, anders als die ukrainische Regierung, die Kernpunkte des in Minsk vereinbarten Friedensabkommens nicht eingehalten. Zudem werde die Krise durch die Lieferung schwerer und moderner Waffen und den Einsatz ausländischer Kämpfer aus Russland angeheizt.
Aber auch die ukrainische Armee agiert laut UN-Experten oftmals außerhalb des Erlaubten. Immer wieder missachteten demnach ukrainische Sicherheitskräfte beim Kampf gegen die Rebellen im Osten des Landes die Menschenrechte.
Durch die Kämpfe zwischen prorussischen Rebellen und der ukrainischen Armee sind nach neuen UN-Schätzungen seit Mitte April mehr als 4700 Menschen ums Leben gekommen, mehr als jeder Vierte davon seit Beginn eines Anfang September in Minsk vereinbarten Waffenstillstands. Mehr als 10.300 Menschen wurden demnach verletzt.
qu/rb (dpa, epd)


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