@Kc Mal ein einfaches Beispiel, wie Wechselkursänderungen sich auf die Binnen- und die Außenwirtschaft auswirken:
Situation:
Deutschland baut Autos zu Lohn- und Materialkosten von 50 Mark. Alle Arbeit und Rohstoffe kommen aus Deutschland. Die Autos gehen in den Export in die USA und werden dort für 100 Dollar verkauft. Der Wechselkurs ist 1 DM == 1 Dollar. Dementsprechend erzeugt jedes Auto einen Gewinn von 50 DM/$.
Angenommen, die DM wertet jetzt ab: plötzlich ist der Kurs 1 DM == 2 USD. An den Produktionskosten des Autos ändert sich nix, da alle Arbeiter und Zulieferer weiter in DM bezahlt werden, die Kosten betragen weiterhin 50 DM. Da die Autos weiterhin für 100 USD verkauft werden, erwirtschaften sie jetzt aber nach Verkauf einen Gewinn von 150 DM oder 75 USD.
In der Realität funktioniert das natürlich so einfach nicht: problematisch wird es aus mehreren Gründen:
1. Ein Teil der Vorleistungen wird importiert und in anderen Währungen bezahlt - dadurch werden diese von den Wechselkursänderungen nicht betroffen.
2. "Importierte Inflation": wenn das abwertende Land Konsumgüter usw. importiert, sinkt durch Abwertung die inländische Kaufkraft - in unserem Beispiel würde bspw. Kaffee plötzlich 10 DM statt 7 DM kosten, man hat Inflation importiert, bzw. muss die inländischen Löhne erhöhen.
3. UZP. Unter UZP versteht man die ungedeckte Zinsparität. Diese besagt, dass in allen Ländern mit offenem Zugang zum Kapitalmarkt gelten muss, dass das Verhältnis von inländischer und ausländischer Rendite 1 betragen muss: man darf keinen Profit erzielen können, indem man Geld umherschiebt. Wird eine Wechselkursänderung erwartet, so muss sich auch der Zins anpassen. Das führt dann zum Trilemma der Währungspolitik.