Warum werden keine größeren Wohnungen zu günstigeren Preisen gebaut?

@Xyrnsystr

Dir ist aber schon klar, dass eine Wohnung nicht nur aus "Inhalt" besteht sondern auch sehr viele Schnittstellen nach Außen besitzt (Strom, Wasser, Heizung, TV, Telefon usw.) ? Du kannst nicht mal eben den Container anheben, aufnen laster setzen und woanders wieder absetzen.

das mit Strom, TV, Telefon kann man alles in ein Adapter tun. Ähnlich wie diese 24pol-Netzteilstecker
Und für Wasser und Heizung so ein Schlauchstöpsel. hab ich schon alles ausprobiert, geht einfach.

Ist ein Lager nicht gleich wieder teuer, oder was kostet so ein Lager in Berlin?

Xyrnsystr schrieb:Ist ein Lager nicht gleich wieder teuer, oder was kostet so ein Lager in Berlin?

Gegenfrage, was kostet ein Transport von einer Metropole in die andere? Was kostet der Stellplatz eines Ungetüm´s des Ausmasses, wie du es dir vorstellst? Was ist daran wirtschaftlicher?

@Xyrnsystr

Xyrnsystr schrieb:Meine Gedanken inzwischen sind dass man riesige Wohncontainer bauen soll. Auf der Baustelle gibt es diese Wohncontainer die auf Lastwagen passen. Die sollen aber 3 mal so breit sein und doppelt so lang, und die Höhe nochmal um 50 cm. Dann kann man gleich mit einem Kran die ganze Wohnung mit Einrichtungen transportieren.

Da zeigt, dass du zwar Fantasie hast, aber von Kränen keine Ahnung. Und noch viel weniger vom Transport mittels Kran.

Xyrnsystr schrieb:Ich würde das gerne alles umsetzen wenn ihr mir viel Geld gibt und wenn ihr diese Bauvorschriften abschafft. Ich beherrsche CAD

Aha, daher weht der Wind.

Es gibt übrigens schon jede Menge derartige Modelle, hab dir nur eines davon gesucht:

http://www.containme.de/ (Archiv-Version vom 15.07.2014)

Xyrnsystr schrieb:Computer, Drucker, Kapazitäten, Flatrates werden größer, schneller und günstiger. Warum funktioniert das nicht auch bei Wohnungen so? Größer bauen, konkurrenzieren, billiger machen ?

Keine Ahnung von Baukosten haben...und von sonst auch nichts
und nach billigen Wohnungen rufen. Das Schlaraffenland gibt es nur im Märchen.
Nur da ist alles gratis. Willkommen in der Realität.

wohnraum wäre ja auch in den großstädten hinreichend vorhanden, hätte man nicht in den letzten ca. 10 jahren massiv eben diesen immer mehr in gewerbe- und büroflächen umgewandelt. schönes beispiel hierfür ist z.b. die kölner innenstadt, wo sich in den erdgeschossen zeitweise ein handyladen neben dem anderen, eine dönerbude gegenüber der anderen, und in den obergeschossen büroraum en masse befindet, wo zuvor prächtige und auch noch bezahlbare wohnungen vorhanden waren. inzwischen steht davon das meiste leer, da die gewerbliche nachfrage weit hinter dem angebot zurückbleibt. treibende kraft dieser entwicklung war die freie verhandelbarkeit von gewerbemitverträgen im gegensatz zu den streng reglementierten wohnungsmietverträge. somit ließ sich zumindest in der anfangszeit ein gewaltiges renditeplus erzielen. leider kann zwar wohnraum in gewerbe umgewandelt werden, umgekehrt ist dies jedoch nur in wenigen einzelfällen möglich, da die vermieter dabei immer eine negative renditeaussicht vorhersehen. und neugebauter wohnraum ist eben seit ende des sozialen wohnungsbaus fast nur noch im luxussegment zu finden, für den normalverdiener zumeist unbezahlbar.
wohin die entwicklung führt, zeigt das beispiel london sehr schön, wo aufgrund der übertriebenen pachten sich kaum noch ein geschäft länger als einige monate hält, weil keiner mehr mehrere tausend pfund pro m² aufbringen kann. und gerade in zentraler innenstadtlage ist inzwischen fast aller wohnraum zu gewerbe umgewandelt. das arbeitende volk wohnt in den außenbezirken und zieht, weil auch diese aufgrund der wachsenden nachfrage immer teurer werden immer weiter vom zentrum und den dort befindlichen arbeitsplätzen weg. mehrere stunden! pendeln am tag sind für londoner inzwischen normal. zusätzlich wird dort, wo alte bausubstanz abgerissen wird, z.t. auch noch bestehende wohngebäude!, ein neues luxusapartmenthaus nach dem anderen hochgezogen und zu utopischen preisen in den markt gestellt. z.t. sind aber diese winzigen und eigentlich unbewohnbaren luxuszellen gar nicht zur bewohnung bestimmt, sondern sollen nur die ohnehin schon durch die gewollte wohnraumverknappung steigenden preise noch weiter nach oben katapultieren.
wenn man sich die lage in münchen, hamburg oder frankfurt anschaut, so sind wir auf dem besten weg dahin...
abhilfe wäre schon möglich, durch rückwidmung von geschäfts- zu wohnflächen, durch gesetze, die den bewussten preistreiberischen leerstand bestrafen und durch eine begrenzung des luxussegments zugungsten eines neuen sozialen wohnungsbaus beim neubau. dafür jedoch fehlt es in DE und EU an lobby, denn hier haben immer noch die immobilienspekulanten das szepter in der hand (hierbei nochmals schöne grüße an den "schlumpf mit dem herpes" bei bilfinger-berger!).

fravd schrieb: durch gesetze, die den bewussten preistreiberischen leerstand bestrafen

die holländische regelung zum häuserbesetzen wäre da schonmal nen anfang.
die räumen nicht so schnell und erst nach einem wirklichen intressenausgleich.

@fravd

In London war das noch nie anders.

In der BRD, also genaugenommen im Umland von München ziehen die Firmen langsam aber stetig weg. Im Gros. Die Arbeitskosten werden zu teuer, weil man schon einen ganz schönen Batzen mit einer Mieterhöhung stemmen muss. Da muss mindestens 300 - 400 Euro pro Monat mehr drin sein, wenn man eine Familie hat, oder man verliert Fachkräfte.

Aber billiger ist es für die Unternehmen, man siedelt um in´s benachbarte Ausland.

Nur auf Dauer kommt das dem Staat zu teuer, da er ja auch immer mehr HarzIV Empfängern die Wohnung zahlen muss, weil soviele Firmen abwandern. Mal sehen, wie weit sich das Preiskarussell noch dreht. Oder Hartz IV wird ganz oder teilweise abgeschafft, dann purzeln die Preise wieder in den Keller. Aber solange der Staat noch die Alimentierung von 7,5 Mio. Bürgern stemmt, ist noch Geld genug da. Von daher wird erstmal noch nicht´s geschehen, obwohl Wohnungen dringend benötigt werden, auch grössere.

Bauli schrieb:Aber billiger ist es für die Unternehmen, man siedelt um in´s benachbarte Ausland.

Nach Berlin also

@Casa_blanca
es werden nicht diese Standardkräne sein, sondern schon solche mit Verstärkung. sehen mehr wie ein Fahrstuhl als Plattform aus.


Es sollen einfach stackable Wohncontainers sein

Xyrnsystr schrieb:es werden nicht diese Standardkräne sein, sondern schon solche mit Verstärkung. sehen mehr wie ein Fahrstuhl als Plattform aus.

Es war auch nicht das Hochheben mittels Kran gemeint, sondern der Transport. Von Schwertransport haste keine Ahnung, nicht? Zufällig ist einer meiner Nachbarn selbstständig im Gewerbe Schwertransportbegleitung. Von daher weiß ich, mit welchem Aufwand derartige Transporte belastet sind. Da müssen schon mal Stromleitungen entfernt werden oder ähnliches.

Xyrnsystr schrieb:Es sollen einfach stackable Wohncontainers sein

Solche Modelle gibt es bereits zuhauf.

Gute Idee , aber leider gibt es keine Samariter unter den Geldleuten, außerdem warum soll man großen billigen Wohnraum vermieten, wenn man wegen dem Wohnungsmangel sowieso alles auch viel teurer los wird, der Markt bestimmt den Preis.

Xyrnsystr schrieb am 14.07.2014:Computer, Drucker, Kapazitäten, Flatrates werden größer, schneller und günstiger. Warum funktioniert das nicht auch bei Wohnungen so? Größer bauen, konkurrenzieren, billiger machen ?

Computer und tausend andere Sachen werden im Ausland hergestellt von Menschen die im Vergleich zu uns unglaublich wenig verdienen. Bei Wohnungen geht das nicht. Die müssen hier hergestellt werden. Auf Rechnung wirst Du keinen Handwerker mehr unter 35€/Stunde bekommen und oft sind es schon über 50.
Das muß sich dann rechnen, d.h, Du must jemanden finden, der die acht, zehn oder zwölf € für den Quadratmeter (je nach Ausstattung) dann auch bezahlt. Da sind eben Luxuswohnungen angesagt oder Läden. Dass Menschen mit bescheidenen Einkommen überhaupt noch bezahlbaren Wohnraum finden, liegt an einer immer größeren Subventionierung durch den Staat.
Wenn es irdgendwann damit mal vorbei sein sollte, haben wir wirklich ein Problem.
Man könnte natürlich auch billiger bauen, vor allem ohne Keller. Die Höllunder machen es vor. Aber solche Wohnungen will hier keiner haben. Ein Mentalitätsproblem.