Russlanddeutsche - Eine Erfolgsgeschichte?
27.04.2014 um 21:34Moin!
Eine Volksgruppe die sich in den letzten Jahrzehnten in Deutschland angesiedelt hat, sind die sog. Russlanddeutsche (Aussiedler). Bei dieser mittlerweile rund 3,2 Millionen Köpfe umfassenden Gruppierung(ohne die danach in D geborenen Kinder)[1] handelt es sich um Menschen, die historisch, Nachfahren von Deutschen sind, die mit verschiedensten Auswanderungswellen in den vergangenen Jahrhunderten nach Russland auswanderten[2]. Diese begannen um 1200 und setzten sich bis etwa 1725 fort. Katharina II war zu der Zeit an der Macht, als es in den kaiserlichen Höfen nur so von Deutschen wimmelte[3]. Sowohl Kaufleute - aus dem Stuttgarter Raum - die sich vornehmlich an der am schwarzen Meer niederließen (Schwarzmeerdeutsche)[4], als auch "normale" Handwerker und Bauern denen neben kostenlosen Ländereien, auch beispielsweise zinsfreie Darlehn gewährt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts keimten erste Anzeichen von Rassismus und Vorurteilen auf. Sowohl die Schwarzmeerdeutschen, die Wolgadeutschen als auch den Deutschen die sich in Sibirien und Kasachstan, in Städten und Dörfern mit Namen wie Engels, Offenbach oder Wittenberg zusammen schlossen, schlug immer mehr Neid in gegen - ihr Lebensstandard war zu diesem Zeitpunkt, im Durchschnitt, deutlich höher. Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges verschärfte sich die Situation nochmals und der "innere Feind" war geboren. Nach einer Reihe von Verfolgungen, Ermordungen(gerade unter Stalin) und Deportationen z.B. nach Kasachstan, Turkmenistan oder in die Ukraine, nutzen die meisten dieser Familien, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, die Möglichkeit wieder nach Deutschland umzusiedeln.
"Bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges hatten die Russlanddeutschen noch lebendige Beziehungen ins Reich gehabt. Ihre Pastoren wurden teilweise in Deutschland ausgebildet, sie selbst pflegten an der Wolga und anderswo ein eigenes geistiges Leben. Es waren schließlich selbstbewusste, zudem fromme Pioniere, Bauern, Handwerker, die die Zaren geholt hatten, keine Knechte. Eine kurze Blüte ihrer Kultur gewährte ihnen noch einmal die Russische Revolution. In den ersten Jahren förderten die Bolschewiki die nationalen Minderheiten, soweit sie politisch auf Kurs waren: Die Deutschen bekamen sogar ihre Wolgarepublik samt Hauptstadt, Zeitschriften, Theater."[5] (Auszug)
Heute gelten die Russlanddeutschen weitgehend als integriert. Anders als viele andere Minderheiten in Deutschland, ist ihr Hang zur Assimilation deutlich ausgeprägter. Der Bildungsgrad ist höher als der bundesdeutsche Durchschnitt, die Arbeitslosenquote gering. Die Kriminalität, gerade in den Ballungsgebieten wie in Braunschweig, Berlin oder Bremen allerdings relativ hoch. Der politische Gestaltungswille -trotz der zahlenmäßig relevanten Größe - sehr gering und unterschiedlich [6]
Wie steht ihr zu diesem Thema? Was sind eure Erfahrungen? Warum hört man in den Medien so wenig über diese ( meiner Meinung nach ) recht erfolgreiche Integration? Und wenn jemand russlanddeutsch ist: Wie seht ihr das? Wie schätzt ihr das ein?
Ich hoffe auf rege Diskussionen.
[1]http://www.fhvr-soz.bayern.de/fileadmin/user_upload/sozialverwaltung/wir_ueber_uns/studierende/seminare/seminararbeit_tietz.pdf
[2]http://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Russlanddeutschen
[3]http://de.m.wikipedia.org/wiki/Katharina_II._(Russland)
[4]http://www.hauptschule-aichach.de/Aussiedler.htm
[5]http://www.zeit.de/2006/42/Russlanddeutsche
[6]http://m.de.rbth.com/politik/2013/09/11/bundestagswahl_wenn_russlanddeutsche_waehlen_wuerden_25873.html
Eine Volksgruppe die sich in den letzten Jahrzehnten in Deutschland angesiedelt hat, sind die sog. Russlanddeutsche (Aussiedler). Bei dieser mittlerweile rund 3,2 Millionen Köpfe umfassenden Gruppierung(ohne die danach in D geborenen Kinder)[1] handelt es sich um Menschen, die historisch, Nachfahren von Deutschen sind, die mit verschiedensten Auswanderungswellen in den vergangenen Jahrhunderten nach Russland auswanderten[2]. Diese begannen um 1200 und setzten sich bis etwa 1725 fort. Katharina II war zu der Zeit an der Macht, als es in den kaiserlichen Höfen nur so von Deutschen wimmelte[3]. Sowohl Kaufleute - aus dem Stuttgarter Raum - die sich vornehmlich an der am schwarzen Meer niederließen (Schwarzmeerdeutsche)[4], als auch "normale" Handwerker und Bauern denen neben kostenlosen Ländereien, auch beispielsweise zinsfreie Darlehn gewährt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts keimten erste Anzeichen von Rassismus und Vorurteilen auf. Sowohl die Schwarzmeerdeutschen, die Wolgadeutschen als auch den Deutschen die sich in Sibirien und Kasachstan, in Städten und Dörfern mit Namen wie Engels, Offenbach oder Wittenberg zusammen schlossen, schlug immer mehr Neid in gegen - ihr Lebensstandard war zu diesem Zeitpunkt, im Durchschnitt, deutlich höher. Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges verschärfte sich die Situation nochmals und der "innere Feind" war geboren. Nach einer Reihe von Verfolgungen, Ermordungen(gerade unter Stalin) und Deportationen z.B. nach Kasachstan, Turkmenistan oder in die Ukraine, nutzen die meisten dieser Familien, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, die Möglichkeit wieder nach Deutschland umzusiedeln.
"Bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges hatten die Russlanddeutschen noch lebendige Beziehungen ins Reich gehabt. Ihre Pastoren wurden teilweise in Deutschland ausgebildet, sie selbst pflegten an der Wolga und anderswo ein eigenes geistiges Leben. Es waren schließlich selbstbewusste, zudem fromme Pioniere, Bauern, Handwerker, die die Zaren geholt hatten, keine Knechte. Eine kurze Blüte ihrer Kultur gewährte ihnen noch einmal die Russische Revolution. In den ersten Jahren förderten die Bolschewiki die nationalen Minderheiten, soweit sie politisch auf Kurs waren: Die Deutschen bekamen sogar ihre Wolgarepublik samt Hauptstadt, Zeitschriften, Theater."[5] (Auszug)
Heute gelten die Russlanddeutschen weitgehend als integriert. Anders als viele andere Minderheiten in Deutschland, ist ihr Hang zur Assimilation deutlich ausgeprägter. Der Bildungsgrad ist höher als der bundesdeutsche Durchschnitt, die Arbeitslosenquote gering. Die Kriminalität, gerade in den Ballungsgebieten wie in Braunschweig, Berlin oder Bremen allerdings relativ hoch. Der politische Gestaltungswille -trotz der zahlenmäßig relevanten Größe - sehr gering und unterschiedlich [6]
Wie steht ihr zu diesem Thema? Was sind eure Erfahrungen? Warum hört man in den Medien so wenig über diese ( meiner Meinung nach ) recht erfolgreiche Integration? Und wenn jemand russlanddeutsch ist: Wie seht ihr das? Wie schätzt ihr das ein?
Ich hoffe auf rege Diskussionen.
[1]http://www.fhvr-soz.bayern.de/fileadmin/user_upload/sozialverwaltung/wir_ueber_uns/studierende/seminare/seminararbeit_tietz.pdf
[2]http://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Russlanddeutschen
[3]http://de.m.wikipedia.org/wiki/Katharina_II._(Russland)
[4]http://www.hauptschule-aichach.de/Aussiedler.htm
[5]http://www.zeit.de/2006/42/Russlanddeutsche
[6]http://m.de.rbth.com/politik/2013/09/11/bundestagswahl_wenn_russlanddeutsche_waehlen_wuerden_25873.html