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Wie interpretiert ihr folgendes Zitat von Edmund Husserl?

4 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Edmund Husserl Bescheidenheit Fragen Philosophie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1
5okrates Diskussionsleiter
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Wie interpretiert ihr folgendes Zitat von Edmund Husserl?

21.05.2016 um 23:26
"Ernste Beschäftigung mit großen Fragen lässt an sich Unbescheidenheit nicht aufkommen"


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apart ehemaliges Mitglied

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Wie interpretiert ihr folgendes Zitat von Edmund Husserl?

22.05.2016 um 01:07
Boaa kein plan, ich hatte paar überlegungen bevor ich es abschickte aber das muss mir einer mal vorsagen um zu wissen wo die Betonung liegt sry


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Wie interpretiert ihr folgendes Zitat von Edmund Husserl?

22.05.2016 um 06:46
Der Begriff 'Bescheidenheit' sollte bekannt sein, 'Unbescheidenheit' meint das Gegenteil und kann an und für sich etwa als Synonym für 'Maßlosigkeit' aufgefasst werden. Also substituieren wir mal fix 'Unbescheidenheit' durch 'Maßlosigkeit':

"Ernste Beschäftigung mit großen Fragen lässt an sich [Maßlosigkeit] nicht aufkommen"

Man kann es noch etwas weiter vereinfachen zu:

"Ernste Beschäftigung mit großen Fragen lässt [keine Maßlosigkeit] aufkommen"

Alternativ hätte man es auch zu Beginn schon umformulieren können:

"Ernste Beschäftigung mit großen Fragen [geht mit einer gewissen Bescheidenheit einher]"

Und ansonsten ist's immer sehr hilfreich, die Quelle solche Zitate und Aphorismen herauszufinden, d.h. in welchem Kontext diese fielen. Obiges Zitat stammt offenbar aus einem Brief von Husserl an Mach:
https://sdvigpress.org/dox/108020/108021.pdf

Dem Zitat voraus geht der Satz:

"Ich empfinde die Unvollkommenheit mei­ner Untersuchungen zu sehr, als daß ich geneigt sein könnte, ihnen einen übergroßen Wert beizumessen."

So langsam sollte hoffentlich etwas klarer werden, wie das Zitat zu interpretieren ist. ;)


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5okrates Diskussionsleiter
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Wie interpretiert ihr folgendes Zitat von Edmund Husserl?

22.05.2016 um 14:52
@Noumenon

Genau auf denselben Gedanken bin ich grade gekommen ...

Er meint wer sich ernsthaft mit großen Fragen auseinandersetzt, der wird nicht einfach von Gott sprechen,
sondern muss ganz exakt und genau die Gründe suchen die für oder gegen etwas sprechen ...

Wenn er dies ernsthaft tut, dann wird er sich am Riemen halten müssen ...

Das obige ist nur ein Beispiel, aber mit Maßlosigkeit ist wohl einfach gemeint, dass es vermessen wäre der
eigenen Erkenntniskraft zu große Einsicht zuschreiben zu wollen ...

Quasi die Welt direkt als Ganzes darzutun, wie sie der Vorstellungskraft des Menschen gar nicht fassbar ist,
sondern nur der eines Gottes, falls es ihn geben sollte ...

Passt zu Husserl, der ja nun wirklich nichts erreicht hat mit seiner Philosophie ...
Er musste ganz bescheiden bleiben, genauso bescheiden wie das Ergebnis seiner Phänomenologie :D

Allerdings kann man es sicherlich auch besser machen und die Philosophie neu etablieren,
man sollte dabei jedoch ebenso bescheiden bleiben wie es die Realität zulässt ...


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