Sinn des Lebens ist es den Sinn zu finden?

@yask

yask schrieb am 27.09.2015:Folglich können wir den Sinn nie finden es gibt ihn garnicht. denn sonst könnte man den finden.

das hier könnte deine frage "beantworten" es ist von j. krishnamurti:

Es gibt eine Menge Leute, die Ihnen bereitwillig sagen werden, was der Sinn des Lebens ist.
Sie werden Ihnen erzählen, was in den heiligen Schriften steht. Einige schlaue Leute werden
auch immer wieder einen neuen Sinn des Lebens erfinden. Die politischen Gruppierungen
werden einen Sinn nennen, die religiösen einen anderen und so weiter. Was ist also der Sinn
des Lebens, wenn Sie verwirrt sind? Wenn ich verwirrt bin, stelle ich Ihnen diese Frage nach
dem Sinn des Lebens, weil ich hoffe, dass ich inmitten dieser Verwirrung eine Antwort
finden werde. Wie kann ich aber eine wahre Antwort finden, wenn ich verwirrt bin?
Verstehen Sie? Wenn ich verwirrt bin, kann ich nur eine Antwort erhalten, die ebenfalls
verwirrt ist. Wenn mein Geist verwirrt ist, verstört ist, wenn in ihm weder Schönheit noch
Stille ist, werde ich jede Antwort durch diesen Schleier der Verwirrung, Angst und Besorgnis
empfangen, und deshalb wird sie verfälscht sein. Es ist also nicht wichtig zu fragen: »Was ist
der Sinn des Lebens?«, sondern die innere Verwirrung aufzulösen. Es ist, als ob ein Blinder
fragt: »Was ist Licht?« Wenn ich ihm erzähle, was Licht ist, wird er aus seiner Blindheit,
seiner Dunkelheit heraus zuhören. Könnte er dagegen sehen, würde er niemals fragen, was
Licht ist. Dann ist es einfach da.
Und so werden Sie auch herausfinden, was der Sinn des Lebens ist, wenn Sie Ihre innere
Verwirrung klären können. Dann brauchen Sie nicht zu fragen, brauchen nicht danach zu
suchen, Sie müssen nur frei von allen Ursachen sein, die zur Verwirrung führen.

thomasneemann schrieb:Es ist also nicht wichtig zu fragen: »Was ist
der Sinn des Lebens?«, sondern die innere Verwirrung aufzulösen.

Und da gibt es, glaub ich, eine große Verwirrung über das 'Auflösen' der Verwirrungen, mit der sich gegenseitig in der modischen Spiritualitätsbewegung angesteckt/identifiziert wird. Was bedeutet es eigentlich, etwas (Psychisches) aufzulösen? Wie geht das? Gibt es darüber einen klaren Konsens oder nicht? Und was meinte Krishnamurti damit?

thomasneemann schrieb:Dann brauchen Sie nicht zu fragen, brauchen nicht danach zu
suchen, Sie müssen nur frei von allen Ursachen sein, die zur Verwirrung führen.

Geistorientierte "Lehrer" reden manchmal euphemistisch, um etwa einen schwierigen, abzuwehrenden, negativen Sachverhalt "schmackhaft" zu machen, aber das kann den Eindruck bewirken, es gehe um einen relativ einfachen gedanklichen Vorgang und das kann ja irgendwo nicht stimmen, weil Ursachen auch vergraben und vielzahlig sein können. Einige von ihnen sagen in etwa, dass sie sowohl "Wahrheit" mitteilen als auch Lüge.

postcrysis schrieb:Und da gibt es, glaub ich, eine große Verwirrung über das 'Auflösen' der Verwirrungen, mit der sich gegenseitig in der modischen Spiritualitätsbewegung angesteckt/identifiziert wird. Was bedeutet es eigentlich, etwas (Psychisches) aufzulösen? Wie geht das? Gibt es darüber einen klaren Konsens oder nicht? Und was meinte Krishnamurti damit?

das heir aus dem buch: das buch des lebens könnte eine antwort sein, ich vermute noch mehr mögliche antworten.


j.krishnamurti:

Das, was ist, ist das Wirkliche. Zu
verstehen, was ist, erfordert eine enorme Auffassungsgabe, einen wendigen,
unvoreingenommenen Geist. Weil wir uns dem, was ist, nicht stellen wollen, erfinden wir
viele Fluchtmöglichkeiten und geben ihnen schöne Namen wie Ideal, Glaube oder Gott.
Doch nur wenn ich das Falsche als das Falsche sehen kann, ist mein Geist in der Lage, das
Wahre wahrzunehmen. Ein Geist, der in der Verwirrung des Falschen gefangen ist, kann nie
die Wahrheit finden. Deshalb muss ich erkennen und verstehen, was in meinen Beziehungen,
meinen Vorstellungen, in den Dingen um mich herum falsch ist, weil das Wahrnehmen der
Wahrheit das Verstehen des Falschen voraussetzt. Wenn die Ursachen der Unwissenheit
nicht beseitigt werden, ist Erleuchtung nicht möglich, und nach Erleuchtung zu streben,
wenn der Geist unerleuchtet ist, ist absolut inhaltsleer und bedeutungslos. Deshalb muss ich
anfangen, das Falsche in meinemVerhältnis zu Vorstellungen, Menschen und Dingen zu
sehen. Wenn der Geist das erkennt, was falsch ist, zeigt sich das, was wahr ist, und dann
erleben wir Ekstase, [wirkliches] Glück.

postcrysis schrieb:Geistorientierte "Lehrer" reden manchmal euphemistisch, um etwa einen schwierigen, abzuwehrenden, negativen Sachverhalt "schmackhaft" zu machen, aber das kann den Eindruck bewirken, es gehe um einen relativ einfachen gedanklichen Vorgang und das kann ja irgendwo nicht stimmen,

darin vermute ich die zögerliche verbreitung von diesem lebensstil (way of life), weil es erstmal mühsam ist. es bringt scheinbar nichts ein, scheinbar verliert man sogar vieles es scheint unattraktiv zu sein.

thomasneemann schrieb:darin vermute ich die zögerliche verbreitung von diesem lebensstil (way of life), weil es erstmal mühsam ist. es bringt scheinbar nichts ein, scheinbar verliert man sogar vieles es scheint unattraktiv zu sein.

Da gebe ich dir recht, aber es ist auch so, dass gar nicht mal so wenige Leute einfach abgestoßen davon sind, was die breite Masse aus "der" Spiritualität macht (mitunter gibt es da Kritiker aus den eigenen Reihen). Ist nicht nur meine Beobachtung (sondern auch die von ernsthaften Beteiligten), wenn diese Bewegung eher Egoismus und Abgestumpftheit erzeugt als erkennt und fallen lässt. Und das verbreitet sich viral. Da muss man vorwarnen und wenn nötig auch direkt werden.

postcrysis schrieb:Da muss man vorwarnen

ja, ich mag solche mahner wie h.p. dürr, j.krishnamurti, niko paech usw

sie sind unbequem, aber es gibt meiner meinung nach keine sinnvolle alternative

Der Sinn des Lebens... interessante Frage. Ich denke, es ist für mich als einzelner Mensch im Gegensatz zur Masse wichtig, mein Leben so zu leben, dass ich glücklich werde... dass ich dabei aber auch keinem anderen Individuum schade. Nicht mehr und nicht weniger.

Blödsinn im Uhrzeigersinn!

Der Sinn des Lebens besteht darin zu arbeiten, zu veralten und zu sterben!

thomasneemann schrieb am 23.04.2018:ja, ich mag solche mahner wie h.p. dürr, j.krishnamurti, niko paech usw
sie sind unbequem, aber es gibt meiner meinung nach keine sinnvolle alternative

Ja, sieht mau aus. Wenn man sich das mal "alles richtig anschaut", was sich in der Welt/in uns abspielt (was an sich schon ein unmögliches Unterfangen ist), sieht sehr vieles sowieso sehr kompliziert aus.

Gibt aber schon noch mehr Denker aus anderen "Berufsfeldern".

NordicStorm schrieb:sterben

Ob nach dem Tod nichts kommt, ist ja gar nicht mal so sicher, sieht nur verdammt nach finito aus.

@postcrysis
Ja, aus und finito. Wir wissen nicht, was kommt danach, somit gehe ich von Ende aus.

Der Sinn des Lebens ist es, herauszufinden wer man wirklich ist.

NordicStorm schrieb:@postcrysis
Ja, aus und finito. Wir wissen nicht, was kommt danach, somit gehe ich von Ende aus.

Zum Glück gibts noch einige Verrückte wie Meinereiner, die gewisse spirituelle Erfahrungen machen durften, die vorher teils sogar Atheisten waren, und Gewissheit darüber haben, dass der Tod lediglich eine weitere Transformation darstellt. Der Körper stirbt, keine Frage, doch der Geist wandert von Form zu Form weiter in andere Ebenen des Seins.

Von Form zu Form Lyrics (shaban & käptn peng)

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Im Thomasev. gibt's hierzu einen treffenden Vers:

(42): Jesus sagte: "Werdet Vorübergehende!"

42! Die Antwort auf den Sinn des Lebens. :D

Der Sinn des Lebens ist es sich keine Gedanken über den Sinn zu machen denn das lenkt einen nur vom eigentlichen Leben ab.

Kotknacker schrieb:Der Körper stirbt, keine Frage, doch der Geist wandert von Form zu Form weiter in andere Ebenen des Seins.

Glauben die Buddhisten und Andere. Der Geist wandert nicht, er ist schon immer da, wo er wahrnimmt. Alles Wahrnehmbare ist im Geist, damit ist er fix, nur in ihm sind die unzähligen Bewußtseinsebenen der einzelnen Teile. Der Geist ist die Hardware, frei nach Wilson (Der neue Prometheus). Das inkarnierte Individuum ist die gelebte Software und in ihm die geistige Steilvorlage. Darüber hinaus erkennt es andere Ebenen hin- u.wieder, lebt sie aber nicht, weil sie in diesem Leben nicht zu ihm gehören, aber dennoch Teil von ihm sind.

Der Sinn des Lebens ist die jeweilige inkarnierte Matrix, welche den Sinn bereitts vorgibt. Der liegt schon sehr weit vor unserer Geburt im komischen und irdischen Gedächtnis als Ursache vergraben

@KL21
Danke, ich habe den Geist noch nie als Hardware betrachtet, aber das was du sagst klingt einleuchtend. Ich Büchermessie, musste mir das erwähnte Buch direkt auf den Kindle ziehen. :D

Kotknacker schrieb:Ich Büchermessie, musste mir das erwähnte Buch direkt auf den Kindle ziehen.

Das ist ein echter Gewinn und macht Vieles plausibeler. Ich hab´s im Bücherregal und schaue öfter mal rein, wenn ich mit meinen evolutionären Schaltkreisen nicht klarkomme.:)

postcrysis schrieb:Gibt aber schon noch mehr Denker aus anderen "Berufsfeldern"

@postcrysis
da bin ich immer dran interessiert. habe mir neulich spinosa angehört. was sind deine "kandidaten"?

NordicStorm schrieb:Ja, aus und finito. Wir wissen nicht, was kommt danach, somit gehe ich von Ende aus.

Vielleicht stehst du, nachdem das Licht ausgeht, auch vor einem harmoniesüchtigen Herrenmenschen allmächtiger Art, der dir erstmal gepflegt im pathetischen Bariton eines intergalaktischen Staatsanwalts aufzählt, wann du ihm widersprüchlichen Scheusal nicht gehorcht hast. Man munkelt noch.

Oder der ist in Wirklichkeit ganz anders, so überväterlich bemutternd. Und so.
Oder es gibt ihn nicht. Oder oder oder.

Oder wir stehen dann vor einem Katapulk von postmodernen Hipster-Mystikern mit Minderwertigkeitskomplexen, welche dich im nächsten Leben als mmorpg-Pikachu wiedergebähren lassen. Natürlich alles seriös-vertraglich geregelt. Kein Schmu!
Erinnerungen werden mit dem MIM-Blitz-Dings gelöscht!

Oder deine Quanteninformationen werden teils in die Persönlichkeit eines Tieres miteinfließen. Wer weiß, wer weiß.

Oder wie ich sagen müsste oder könnte, vielleicht stehe ich dann vor den Toren von Walhalla...
Aber daran glaube ich nicht, ich finde nur die nordische Mythologie interessant.

Ansonsten bin ich nach wie vor der Meinung, aus und finito ohne zu wissen ob es so ist oder nicht.
Sollte danach noch was kommen, wäre es genial, wenn es nicht gerade die Hölle unter meinem Arsch wird.