@BioGenEthiker An Grenzflächen dürfte es m.E. nicht unbedingt mangeln. Du sagst ja selbst, dass es Wassertröpfchen geben könnte, denkbar wären auch Koazervate oder etwas in der Richtung.
Das Problem ist aber vor allem, was passiert, wenn diese in tiefere Schichten gelangen, wo es dann ungemütlich wird. Und das geschieht nicht mal so sehr durch die Schwerkraft, sondern durch die Abwinde bzw. "Ab-Stürme". Auf dem Jupiter wird alles mit den Winden mitgerissen, die Geschwindigkeiten sind so extrem, dass ein aktives Entgegensteuern eigentlich nicht möglich erscheint. Der Temperaturausgleich zw. dem Inneren des Planeten und dem Äußeren ist hier der Motor, gewaltige Konvektionszellen bilden sich.
Ich sehe für Leben nur zwei Möglichkeiten:
1. Die oberflächlich erkennbaren Konvektionszellen reichen nicht sehr tief. Also bis zum Kern gehen sie wahrscheinlich wirklich nicht, zwar gibt es nirgendwo Phasengrenzen, aber die Corioliskraft dürfte dafür sorgen, dass es mehrere Schichten gibt. Aber vermutlich geht bereits die oberste Schicht tief genug, um komplexere Strukturen in der Tiefe zu zerstören.
2. Den Lebewesen gelingt es irgendwie, nicht mit in die Tiefe gerissen zu werden. Ein aktives Entgegensteuern erscheint aussichtslos. Denkbar wäre allenfalls, dass sie eine mit reinem Wasserstoff gefüllte Blase ausbilden, wodurch sie leichter wären als die Atmosphäre (bestehend aus Wasserstoff und Helium) und auf diese Weise immer oben "schwimmen" würden. Das ist auch ungefähr das, was Sagan mit "Schwebern" meinte.
Aber so ganz trivial ist die Aufgabe nicht: Erstens fragt man sich, wie die Urformen dieser Lebewesen ausgesehen haben könnten. Eine Wasserstoffblase ist schon etwas relativ Komplexes. Zweitens gestaltet es sich nicht so einfach, Wasserstoff von Helium (Edelgas) zu trennen. Auf jeden Fall ist ein hoher Energieaufwand nötig.
Und drittens könnten diese Lebewesen nur in den Abwindzonen existieren, da sie ja vertikalen und horizontalen Winden nichts entgegenzusetzen haben.
Viertens müssten sie natürlich aufpassen, durch ihr "Leichtgewicht" nicht immer höher zu treiben und irgendwann in den äußersten Bereichen der Atmosphäre zu platzen oder zu erfrieren.