Na gut, da ich um die Einladung selbst gebeten habe, schreib ich jetzt mal ein paar Kleinigkeiten nieder, die mir spontan zum Thema einfallen.
Zunächst: bisher wurde in keinem uns bekannten Staat der Kommunismus verwirklicht.
Was auch immer die Sowjets, Nordkorea oder sonstwer praktiziert haben oder noch praktizieren - Kommunismus ist das nicht.
Der Begriff "Kommunismus" wird abgeleitet von dem Begriff "Kommune", wobei es sich um eine Gemeinde handelt, eine überschaubare Anzahl von "Teilnehmern" einer Einheit. Auf der Basis solcher kleinen Einheiten, z.B. Dorfgemeinschaften oder Kleinstädten, funktioniert die Organisation des ganzen.
In den oben genannten Beispielen von angeblich kommunistischen Staaten sehen wir aber überall das Gegenteil, nämlich Zentralisation. Eine Hauptstadt, eine Regierung und oft genug eine einzige Person bestimmt und entscheidet alles. Das ist Diktatur, Totalitarismus, aber kein Kommunismus.
Würden alle Entscheidungen tatsächlich, wie im K. vorgesehen, auf kommunaler Ebene getroffen, so würde sich der echte Kommunismus als das demokratischste System überhaupt erweisen. Eine übergeordnete Koordination, z.B. damit nicht im ganzen Land nur Schrauben der gleichen Grösse produziert und ausschließlich Karotten angebaut würden, kann und muss dennoch stattfinden, damit möglichst sämtliche Bedürfnisse gedeckt werden und keine Versorgungslücken entstehen sowie Preise nicht einbrechen.
Ich glaube nicht, dass der Kommunismus eine totale Gleichmacherei erfordert, oder einen Arbeiter- und Bauernstaat.
Es könnte, soweit ich das überschauen kann, nicht zu einem Lobbyismus kommen, der die Demokratie gefährdet, wie wir es aktuell in unserem Kapitalismus erleben. Lobbies müssen vdrtreten werden, aber es darf nicht dazu kommen, dass die Vertreter der Lobbies die Politik diktieren.
Ich glaube noch nicht mal, dass der Kommunismus wirklich ein Gegenteil des Kapitalismus ist oder dass man sich zwischen beiden entscheiden muss.
Ich glaube eher, dass ein gesunder Kapitalismus, der ein Land zu Reichtum gebracht hat, sich
natürlich udn logisch zu einem Kommunismus evolutioniert.
Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem uns die Arbeit ausgeht, und wir alle haben daran mitgewirkt und darauf hingearbeitet, dass es dazu kommen möge, das wollen wir so.
Überlegen wir doch mal vernünftig - WILL irgendein Mensch 8 Stunden am Tag an einem Fließband stehen oder an einer Blechpresse?
Wenn stattdessen eine Maschine, ein Roboter oder ein Computer eine Arbeit übernehmen kann, dann soll das gesehenen. Aber - dann werden Menschen nicht mehr als Arbeitskräfte in der Produktion gebraucht, und dan diesem Punkt müssen wir uns ernsthaft fragen, WEM das Geld gehört, dass erwirtschaftet wird, indem man eine menschliche Arbeitkraft durch einen Automaten ersetzt.
In gewisser Weise ist es die Wirtschaft ihrem Staat schuldig, Steuern zu produzieren, also Arbeitskräfte, deren Gehälter versteuert werden.
Eine weitere Frage, die sich hier ergibt, ist, WER das Produkt kaufen soll - und auf den Kauf ist der Hersteller und unser auf Steuern basierendes Staatsfinanzsystem angewiesen - wenn nicht mehr genügend Menschen als Arbeitskräfte diese Kaufkraft erlangen können.
Ich glaube, dass man das Thema eines modernen Kommunismus in Deutschland oder einem anderen entwickelten Land nicht mehr ohne das Thema des bedingungslosen Grundeinkommens diskutieren kann.
Wollen wir Kaufkraft erhalten, um unser Wirtschaftssystem zu erhalten, dann müssen wir die Menschen mit Geld ausstatten.
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