@alphawal "Gewalt" oder Destruktion ist ein gutes Stichwort - wo fängt Gewalt an? Erst bei Einsatz von Körper/ Materie im Sinne von Schlägen oder ähnlichem, oder bei absichtlichen Bedrohungen?
Oder gibt es schon vorher eine Gewalt, die uns weniger bewusst ist?
Und was hat Gewalt mit dem Bewusstsein zu tun?
Ich werd jetzt einfach mal drauflos schreiben, was mir dazu einfällt, ich hoffe, es wird nicht all zu wirr...
;) "Du bist ..."
Vielleicht seht Ihr das genauso, vielleicht anders, würde mich mal interessieren, weil ich bisher überhaupt nur mit einem einzigen Menschen hierüber geredet hab.
Jeder Mensch ist vollständig, ganz, enthält alle Eigenschaften, alle Polaritäten usw.. Aber nur ein Anteil von diesem
Alles äussert, entfaltet oder manifestiert er, und diesen Anteil nennen wir seine Persönlichkeit. Und wiederum nur ein Teil davon ist für die Mitmenschen erkennbar, das ist abhängig z.B. von Resonanz, Projektion, eben der individuellen Wahrnehmung, die man als Mitmensch von jemandem hat.
Und aus dieser starkt eingeschränkten Sicht, aufgrund dieses unvollständigen Bildes, sagen wir über einen Menschen "Du bist xxx", und nageln ihn sozusagen auf die Eigenschaften fest, die wir sehen oder ihm andichten. Wir negieren seine Ganzheit und stellen unsere verzerrte Wahrnehmung über die Wahrheit.
Das ist emotionaler Krieg, das ist Gewalt.
Sog statt Druck
Wenn ich will, dass jemand etwas tut, kann ich Druck auf ihn ausüben, z.B. auch durch Gewalt, Drohungen, Entzug von Ressourcen etc. Derjenige wird dann vermutlich tun, was ich will, aber er wird es ohne Kreativität und ohne Motivation tun, ohne den Wunsch, es gut zu machen, sondern einzig mit dem Ziel, dass ich zufrieden bin und den Druck auf ihn nicht weiter ausübe bzw. dass die Bedrohung endet.
Das Potential an Kreativität, Motivation, Ehrgeiz usw., das in jedem Menschen steckt, wird bei dieser Person dabei aber nicht eröffnet.
Wenn ich anstelle von Druck aber Sog erzeuge, also die Situation so gestalte, dass der andere das auch will, was ich will, dann habe ich nicht nur einen Sklaven, der mir mit einem kleinen Anteil seiner Arbeitskraft hilft, sondern einen kooperativen Partner, der sich richtig reinhängt.
Ich finde, das macht deutlich, dass man mit Gewalt bei anderen Menschen weniger erreicht als ohne.
Gewalt gegen irgendwas oder irgendwen anzuwenden heisst für mich, das man sich nicht mit dem Objekt verbunden fühlt, sondern aus einem Getrenntheitsbewusstsein heraus agiert.
Wenn mir klar ist, dass alles im Aussen eine Auskehrung dessen ist, was in mir ist, dass also mein Inneres das Aussen bedingt, dann erübrigt sich für mich der Gedanke daran, Gewalt gegen einen Teil des Aussen anzuwenden. Ich kann das ganze viel wirkungsvoller in mir bearbeiten und gestalten.