Musik ohne Elektronik und Programme, von realen Menschen handgemacht, in diesem Fall von der Sängerin Rosalía und dem Gitarristen Raül Refree, man hört wie sie Luft holt, wie sie atmet, sogar wie sie schluckt (bei Minute 1:36), man spürt förmlich die Saiten der Gitarre:
"Um mich zu rufen, es war um 2 Uhr nachts, mein Bruder kam um mich zu rufen, wach auf, warum wachst du nicht auf, Brüderchen, unsere Mutter ist gestorben und von jetzt an sind wir alleine."
Das ist schon der vollständige Text, des Stückes. Nach dreieinhalb Minuten ist er gesungen und der Gitarrist spielt eine bittersüße Melodie, fast wie um die Erinnerung an ein Detail aus einem Bild längst vergangener Tage zurück zu holen und bald darauf stimmt die Sängerin in die Melodie ein. Dann endet das Lied, völlig abrupt, ohne einen eigentlichen Schluss, so wie der Tod das Leben beendet.
Großartige Kunst mit Tiefgang, das Stück ist aus dem ersten Album von Rosalía, Los Angeles, aus dem ich weiter oben bereits zwei Stücke verlinkt hatte. An dem Album kann man sich m.E. überhaupt nicht satt hören, hervorragende Musik, jedes einzelne der zwölf Stücke, ganz sicher eines der besten Pop-Alben der letzten, sagen wir 10 Jahre:
Nos Quedamos Solitos
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