@FlamingO Vielen Dank, dass Du mich/uns auf Pierre Bachelet aufmerksam gemacht hast. Er war mir ganz unbekannt, und so habe ich ihm bisschen hinterher gegoogelt und eine ganz gute Uebersetzung von LES CORONS gefunden. Sehr poetisch, sehr eindrücklich.
Im Norden, das waren die Bergarbeitersiedlungen.
Der Boden, das war die Kohle.
Der Himmel, das war der Horizont,
Die Männer, im Grunde Minenarbeiter.
Unsere Fenster wiesen auf ähnliche Fenster,
Und der Regen machte meinen Schulranzen nass,
Und, wenn mein Vater zurückkam, hatte er so blaue Augen,
Dass ich meinte den blauen Himmel zu sehen.
Ich lernte meine Lektionen, die Wange an seinem Arm.
Ich glaube, dass er stolz auf mich war.
Er war großzügig, wie die [Leute] vom Lande,
Und ich schulde ihm das, was ich bin.
Im Norden, das waren die Bergarbeitersiedlungen.
Der Boden, das war die Kohle.
Der Himmel, das war der Horizont,
Die Männer, im Grunde Minenarbeiter.
Und das war meine Kindheit, und sie war glücklich
Im Dampf der Waschkessel,
Und ich hatte Halden anstelle eines Gebirges,
Von deren Höhe aus sah ich die Landschaft.
Mein Vater war ein „Schwarzmaul“ wie es schon seine Väter waren
Meine Mutter hatte weiße Haare.
Sie waren von der Grube, wie wir von einem Lande sind,
Dank ihnen weiß ich, wer ich bin.
Im Norden, das waren die Bergarbeitersiedlungen.
Der Boden, das war die Kohle.
Der Himmel, das war der Horizont,
Die Männer, im Grunde Minenarbeiter.
Es gab am Rathaus am Kirmestag
Ein Lichtbild von Jean Jaures
Und jedes Glas Wein war ein rosa Diamant
auf dem Grunde der Staublunge.
Sie sprachen von '36 und den Schlagwetterexplosionen
Den Unfällen auf dem Boden des Loches.
Sie liebten ihren Beruf, wie wir ein Land lieben.
Mit ihnen [erst] habe ich begriffen:
Im Norden, das waren die Bergarbeitersiedlungen.
Der Boden, das war die Kohle.
Der Himmel, das war der Horizont,
Die Männer, im Grunde Minenarbeiter.