@smile1 Bist du dir sicher, dass in dem Bericht von einem Teufelsklavier die Rede war?
Mittelalter und Klavier passen nämlich nicht ganz so zusammen…Das Klavier ist eines der jüngsten Tasteninstrumente und wurde erst im 17. Jht. erfunden…Vorläufer waren Orgel, Monochord und Hackbrett.
Im frühen Mittelalter stand die Kirche Musikinstrumenten, die überwiegend weltlicher Lust dienten, ziemlich misstrauisch gegenüber. Es gab u.a. folgende Instrumente: Pfeife, Fidel, Leier und eine primitive Orgel, so eine Art Verbindung aus Panflöte und Dudelsack. In "Deutschland" hauptsächlich das Horn, die Harfe (Rotte) und die Schwegel (Swegale, ein Blasrohr). Außerdem die Pfeife (lateinisch: pipa) und die Fidel (lateinisch: fidicula, von fides: Saite).
Während die Zisterzienser Glocken- und Orgelklang verschmähten, haben ihn andere Mönche und Weltleute umso mehr gepflegt. Glocke und Orgel sind die seelenvollsten Erfindungen des Mittelalters. Sie erschallten bei jedem Anlass, nicht bloß bei kirchlichen Festlichkeiten, sondern auch bei freudigen und traurigen Ereignissen der Gesellschaft. Deshalb denke ich war mit 'Teufelsklavier' auch keine Orgel gemeint.
Erst sehr viel später, nämlich im 18. Jahrhundert wurden Glasinstrumente erfunden.
Allerdings beschäftigten sich schon Physiker im MA mit dem Klang von Gläsern.
In der 'Theoria musicae' von Gafori ist ein Stich abgebildet, der Pythagoras zeigt, wie er mit Stöckchen auf mit einer Flüssigkeit gefüllte Gläser schlägt. Nun, ich bin kein Physiker und weiß nicht, ob sich daraus eventuell ein Musikinstrument entwickeln konnte…Wenn dem aber so sei, dann lehnte es die Kirche sicherlich als Teufelsinstrument ab..
Sind deine Erinnerungen an den Bericht denn wirklich so vage? Schade….hätte mich auch interessiert, von welchem Instrument die Rede war.