@lovegirl592 Du schreibst ja selbst davon, dass dies in der Regel nur Nachts stattfindet - also zu einer Zeit in der einerseits durch die Dunkelheit der optische Sinneskanal behindert ist und gleichzeitig auch die Gehirnaktivität am geringsten ist.
Auch wenn man sich tagsüber die Augen verbindet und dann zur sekundären Wahrnehmungsebene - dem Hören - wechselt, sind die Meisten erstaunt, was oder wie viel man doch hören kann, wenn man mal richtig hinhört.
Tagsüber fällt das aber den wenigstens auf, weil sie sich eben primär mit den Augen orientieren und ihre Ohren durch Musik und Kopfhörer zusätzlich noch blockieren.
Dass man dann Nachts erstaunt ist, wenn man mal genau in seine Umwelt hineinhört, wundert mich überhaupt nicht.
Nächster Punkt ist, dass uns Dunkelheit sowieso Angst macht. Selbst die abgebrütesten Menschen bekommen in einem plötzlich stockdusteren Raum herzrasen.
Dass man nun in dunkle Wälder, dunkle Räume oder generell die Dunkelheit so viel Mystik hineininterpretiert ist natürlich und historisch gewachsen.
Letzter Punkt ist die Phase geringe Gehirnaktivität.
Ganz egal wie sehr man gern an einem Glauben festhält, die Komplexität unserer Wahrnehmung, Sinne und die Verarbeitung der Informationen, die diese Sinne sammeln, ist ein unheimlich schwieriger Prozess, der gerade bei Müdigkeit hier und da zu Fehlinterpretationen führen kann.
Also zusätzlich zu dem Problem, dass wir mit unserer Umwelt kurzzeitig überfordert sind, wenn gewisse Sinne ausfallen, kommt noch das Problem, dass die Informationen, die wir trotzdem sammeln, auch noch teilweise fehlerhaft verarbeitet werden.
Manchmal werde ich auch leicht paranoid, wenn ich in der Nacht zu wenig Schlaf hatte und übermüdet in den Tag starte. Mein Gehirn schläft noch halb, meine Augen wollen nicht richtig offen bleiben... da kann ich, wenn ich ehrlich bin auch keine perfekte Wahrnehmung meiner Umwelt erwarten.