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Die Botschaft hinter den Zahlen
04.11.2004 um 01:43Zahlen sind mehr als abstrakte Größen, mit denen wir die Welt berechnen können. Sie haben auch eine »Persönlichkeit«, die überall in unserem Leben ihre Spuren hinterlässt. Immer wenn Menschen versuchen, die Botschaft hinter den Zahlen zu erforschen, stoßen sie auf rätselhafte Zusammenhänge. Alles nur Zufall?
Dennoch: Jenseits des nüchternen Blicks, der nur ihre Größe berücksichtigt, gibt es auch heute noch einen anderen Umgang mit Zahlen – den qualitativen. Viele Menschen mögen bestimmte Zahlen lieber als andere. So empfinden offensichtlich viele eine Art Zuneigung zur Sieben oder zur Neun – denn diese Zahlen werden beim Lotto besonders oft angekreuzt. Manche verspüren auch Abneigung gegen bestimmte Zahlen, fürchten sich vor der Vier oder ängstigen sich an einem Dreizehnten.
Diese qualitative Betrachtung der Zahlen hat eine lange Tradition. Schon die Bibel misst zum Beispiel der Zahl Sieben eine besondere Bedeutung bei: Am siebten Tag ruhte Gott bei der Erschaffung der Welt. Sieben Todsünden gibt es und sieben Sakramente. Siebenmal umrundeten sieben Priester an sieben Tagen die Stadt Jericho, dann brachte der Ton von sieben Posaunen die Stadtmauern zum Einsturz. Im Alten Testament gilt die Sieben als Zahl der Fülle, sie symbolisiert eine von Gott gewollte Totalität, ist quasi durchdrungen von dieser göttlichen »Schwingung«.
Auch außerhalb der Bibel wird die Sieben auffällig oft gesichtet: Rom wurde auf sieben Hügeln gegründet, sieben Weltwunder zählten die Griechen. Deutsche Märchen kennen die Siebenmeilenstiefel, einen Wolf, der sieben Geißlein verspeisen will, und ein Schneewittchen, das von sieben Zwergen bedient wird. Heute noch sprechen wir vom siebten Sinn, wähnen uns im siebten Himmel und finden es passend, dass James Bond die Nummer 007 trägt. Selbst die Natur scheint die Sieben zu bevorzugen: Sieben Töne hat die Tonleiter, sieben Farben der Regenbogen, und in unserem Kurzzeitgedächtnis finden genau sieben Ziffern Platz.
Eine ähnliche Sonderstellung wie die Sieben scheint die Drei zu haben. Der deutsche Gelehrte Raimund Müller schrieb 1903, die Menschen hätten diese besondere Bedeutung der Dreiheit aus der Beobachtung der Natur abgeleitet: »Als die Menschen Wasser, Luft und Erde sahen, entwickelten sie die Idee der Existenz dreier Welten (Midgard, Asgard und Niflheim); sie erkannten drei Zustände (fest, flüssig und gasförmig); sie fanden drei Gruppen erschaffener Dinge (Mineralien, Pflanzen und Tiere) und entdeckten in den Pflanzen Wurzel, Stamm und Blüte und in der Frucht Schale, Fleisch und Kern.«
Ähnliche Gedanken finden sich auch in der mystischen Lehre des Judentums, der Kabbala. Sie ist eine äußerst komplexe Geheimlehre, die in letzter Zeit einen ungeahnten Aufschwung erfährt. Zu ihren prominentesten Anhängern gehören die Popsängerin Madonna, die Schauspielerin Penélope Cruz und Mick Jagger von den Stones. Die Kabbalisten versuchen unter anderem, mithilfe von Zahlen zusätzliche Bedeutungsebenen in biblischen Texten zu finden. Ihre Methode ist die Gematrie, die Umsetzung von Buchstaben in Zahlen.
Für diese Umsetzung eignet sich die hebräische Schrift ganz besonders, denn ihre Schriftzeichen sind – anders als unsere – immer zugleich auch Zahlzeichen. Die ersten neun Buchstaben des hebräischen Alphabets stehen für »1« bis »9«, die nächsten neun für »10« bis »90« und die letzten vier für »100« bis »400«. So wird das Wort »Gott« (Hebräisch: »Elohim«) mit den Buchstaben Aleph, Lamed, He, Jod und Mem geschrieben. Die Zahlenwerte dieser Buchstaben sind 1,30,5,10 und 4; für »Gott« ergibt sich somit der Wert 86.
Finden die Kabbalisten Wörter mit gleichen Zahlenwerten, so erkennen sie darin eine verborgene Verbindung. So haben »Wein« (yayin) und »Geheimnis« (sod) beide einen Wert von 70. Die Kabbalisten schließen daraus, dass mit dem Wein ein besonderes Mysterium verbunden sein muss – eine Verbindung, die sich auch in der christlichen Verwendung des Messweins zeigt...
Credendo Vides
Dennoch: Jenseits des nüchternen Blicks, der nur ihre Größe berücksichtigt, gibt es auch heute noch einen anderen Umgang mit Zahlen – den qualitativen. Viele Menschen mögen bestimmte Zahlen lieber als andere. So empfinden offensichtlich viele eine Art Zuneigung zur Sieben oder zur Neun – denn diese Zahlen werden beim Lotto besonders oft angekreuzt. Manche verspüren auch Abneigung gegen bestimmte Zahlen, fürchten sich vor der Vier oder ängstigen sich an einem Dreizehnten.
Diese qualitative Betrachtung der Zahlen hat eine lange Tradition. Schon die Bibel misst zum Beispiel der Zahl Sieben eine besondere Bedeutung bei: Am siebten Tag ruhte Gott bei der Erschaffung der Welt. Sieben Todsünden gibt es und sieben Sakramente. Siebenmal umrundeten sieben Priester an sieben Tagen die Stadt Jericho, dann brachte der Ton von sieben Posaunen die Stadtmauern zum Einsturz. Im Alten Testament gilt die Sieben als Zahl der Fülle, sie symbolisiert eine von Gott gewollte Totalität, ist quasi durchdrungen von dieser göttlichen »Schwingung«.
Auch außerhalb der Bibel wird die Sieben auffällig oft gesichtet: Rom wurde auf sieben Hügeln gegründet, sieben Weltwunder zählten die Griechen. Deutsche Märchen kennen die Siebenmeilenstiefel, einen Wolf, der sieben Geißlein verspeisen will, und ein Schneewittchen, das von sieben Zwergen bedient wird. Heute noch sprechen wir vom siebten Sinn, wähnen uns im siebten Himmel und finden es passend, dass James Bond die Nummer 007 trägt. Selbst die Natur scheint die Sieben zu bevorzugen: Sieben Töne hat die Tonleiter, sieben Farben der Regenbogen, und in unserem Kurzzeitgedächtnis finden genau sieben Ziffern Platz.
Eine ähnliche Sonderstellung wie die Sieben scheint die Drei zu haben. Der deutsche Gelehrte Raimund Müller schrieb 1903, die Menschen hätten diese besondere Bedeutung der Dreiheit aus der Beobachtung der Natur abgeleitet: »Als die Menschen Wasser, Luft und Erde sahen, entwickelten sie die Idee der Existenz dreier Welten (Midgard, Asgard und Niflheim); sie erkannten drei Zustände (fest, flüssig und gasförmig); sie fanden drei Gruppen erschaffener Dinge (Mineralien, Pflanzen und Tiere) und entdeckten in den Pflanzen Wurzel, Stamm und Blüte und in der Frucht Schale, Fleisch und Kern.«
Ähnliche Gedanken finden sich auch in der mystischen Lehre des Judentums, der Kabbala. Sie ist eine äußerst komplexe Geheimlehre, die in letzter Zeit einen ungeahnten Aufschwung erfährt. Zu ihren prominentesten Anhängern gehören die Popsängerin Madonna, die Schauspielerin Penélope Cruz und Mick Jagger von den Stones. Die Kabbalisten versuchen unter anderem, mithilfe von Zahlen zusätzliche Bedeutungsebenen in biblischen Texten zu finden. Ihre Methode ist die Gematrie, die Umsetzung von Buchstaben in Zahlen.
Für diese Umsetzung eignet sich die hebräische Schrift ganz besonders, denn ihre Schriftzeichen sind – anders als unsere – immer zugleich auch Zahlzeichen. Die ersten neun Buchstaben des hebräischen Alphabets stehen für »1« bis »9«, die nächsten neun für »10« bis »90« und die letzten vier für »100« bis »400«. So wird das Wort »Gott« (Hebräisch: »Elohim«) mit den Buchstaben Aleph, Lamed, He, Jod und Mem geschrieben. Die Zahlenwerte dieser Buchstaben sind 1,30,5,10 und 4; für »Gott« ergibt sich somit der Wert 86.
Finden die Kabbalisten Wörter mit gleichen Zahlenwerten, so erkennen sie darin eine verborgene Verbindung. So haben »Wein« (yayin) und »Geheimnis« (sod) beide einen Wert von 70. Die Kabbalisten schließen daraus, dass mit dem Wein ein besonderes Mysterium verbunden sein muss – eine Verbindung, die sich auch in der christlichen Verwendung des Messweins zeigt...
Credendo Vides