@greenkeeperDas ist wirklich ein sehr interessantes Renaissance-Gemälde!
Das Bild zeigt eigentlich zwei Freunde, nämlich den Gesandten Jean de Dinteville und den Bischof von Lavaur und Gesandten George de Selve.
Jean de Dinteville hat das Bild bei Hans Hobein 1533 in Auftrag gegeben, als dieser in London war. Jean de Dinteville war damals 29 Jahr alt, sein Freund war erst 25 Jahre alt und trotzdem schon Bischof.
Auf dem Tisch und auf dem Bild sind eine ganze Menge Gegenstände realistisch wiedergegeben. Darunter sind auch mathematisch-physikalisch Geräte wie ein Quadrant, ein Torquetum und eine Sonnenuhr. Einen Globus kann man auch sehen. Das Kruzifix ist durch den Vorhang fast verdeckt.
Diese neuen Geräte und das fast verdeckte Kruzifix könnten ein neues Zeitalter anzeigen.
Aber im Vordergrund sieht man eben diese rätselhafte schwebende Form. Man erkennt einen riesigen Totenschädel. Gleichzeitig sieht man im Zwischenfach des Tisches eine Knickhalslaute. Bei dieser Laute ist eine Saite gesprungen. Das kann in dem hier eingestellten Bild nicht so gut erkennen.
Das alles sind sog. "Memento mori" . Die gesprungene Saite der Laute und der Totenschädel weisen auf die Vergänglichkeit des Lebens, auf die Vergänglichkeit aller irdischen Freuden und auch auf das Ende einer Freundschaft durch den Tod hin.
Das "Memento Mori" (Bedenke, dass Du sterblich bist) stammt aus dem Mittelalter und zeigt somit, dass zwar ein neues Zeitalter beginnt, aber das dieses nichts an der Vergänglichkeit des irdischen Seins ändern wird.