Roanoke

Habt ihr schon über die geschichte der Insel Roanoke gehört?

1585 landeten die ersten englischen Siedler auf Roanoke Island, einer Insel vor der amerikanischen Ostküste des heutigen North Carolinas. Hunger, Streit und Differenzen mit den Einheimischen Indianern zwangen einen Teil der Siedler dazu, nach England zurück zu kehren um Hilfe zu holen.
1587 landete eine zweite Gruppe Siedler aus England auf der Insel, angeführt von John White. Sie fanden keinen überlebenden Siedler mehr vor.
117 Männer und Frauen, darunter auch Whites hochschwangere Tochter Eleanor Dare mit ihrem Mann. „Virginia Dare“ war die erste Engländerin, die auf amerikanischen Boden geboren wurde.

Was macht Roanoke Island so interessant?
Es ist die „Lost Colony“! Als White nach England segelte um den Nachschub für die Siedler zu organisieren, wurde er durch den Krieg gegen die Spanier und ihre Armada aufgehalten. Erst 1590 erreichte White erneut Roanoke Island. Doch die Siedlung war leer. Es gab laut Aufzeichnungen auch keinerlei Anzeichen für einen Kampf. In einem Baum fand White das Wort „Croatoan“ eingeritzt. Gefunden wurden nur ein paar eilig vergrabene Kisten. Von den Siedlern fehlte jede Spur. Auch Tote wurden nicht gefunden.
Das Schicksal dieser „Lost Colony“ ist bis heute ungeklärt.
Im Laufe der Zeit haben sich viele Mythen und Legenden um diese Kolonie gebildet.

Was das Wort „Croatoan“ angeht, so glauben einige, es handelt sich um den Namen eines Indianerdorfes, wieder Andere sagen, es ist der Name einer Nachbarinsel.
Wo genau diese Siedlung gestanden hat, lässt sich nicht mehr genau rekonstruieren. Man geht davon aus, sie lag im nördlichen Bereich.

Am wahrscheinlöichsten ist wohl (nicht nur meiner Meinung nach), das sich die Siedler (zumindest teilweise) Indianerstämmen angeschlossen haben werden, als ihnen wohl langsam aber sicher die Vorräte ausgingen!

Theorien über den Verbleib der Kolonie

* 1709: Einheimische in der Gegend von Croatoan erinnern sich an weiße Vorfahren und haben eine Augenfarbe, die sonst unter Indianern nicht anzutreffen ist.

* um 1880: Der Forscher MacMillan trifft auf Indianer des Stammes der Pembrokes, die Englisch sprechen können und deutliche europäische Züge aufweisen.

* Heute wird angenommen, die ursprüngliche Gruppe Siedler sei getrennter Wege gegangen. Manche wurden von Einheimischen getötet, manche haben sich wohl verschiedenen Indianerstämmen angeschlossen. Warum sie dies taten und warum niemals persönliche Gegenstände oder Aufzeichnungen etc. gefunden wurden, bleibt bis heute unklar.

Wikipedia: Roanoke (Kolonie)

@jofe
jop das habe ich auch gelesen, aber das komische an der sache ist, das es damals keine anzeichen für ABSOLUT nichts gab.
das macht die sache so interresant

Oder sie wurden bei einem Überfall alle getötet, und die Frauen haben sie verschleppt etc.

sirsmokealot schrieb:keine anzeichen für ABSOLUT nichts gab.

Das trifft auf meinen Garten auch zu. Besonders interessant macht ihn das auch nicht.

@sirsmokealot
Muss ja auch nicht unbedingt was passiert sein, das Spuren hinterlässt (z.B. ein Indianerüberfall o.ä.)!

sirsmokealot schrieb:Doch die Siedlung war leer. Es gab laut Aufzeichnungen auch keinerlei Anzeichen für einen Kampf. In einem Baum fand White das Wort „Croatoan“ eingeritzt. Gefunden wurden nur ein paar eilig vergrabene Kisten. Von den Siedlern fehlte jede Spur. Auch Tote wurden nicht gefunden.

Als die Siedler merkten, das kein Nachschub kommt, haben sie ihr hab und gut zusammengepackt und sich auf die Suche nach "Hilfe" gemacht!
Hatten vielleicht vorher schon kontakt zu den einheimischen und sich mit ihnen angefreundet (meine Vermutung), und sich dann entschlossen sich diesen anzuschliessen, als die Lage immer aussichtsloser wurde!

Alles was mitkonnte wurde mitgenommen, was nicht wichtig war evtl. in den Kisten vergraben (weiss man was darin war?)!

Und das Wort „Croatoan“ angeht, kann wirklich ein Dorf oder eine andere Insel gemeint gewesen sein!
Aber das wird man wohl nie herausfinden!

Nur sind halt die Beweise ...

jofe schrieb:* 1709: Einheimische in der Gegend von Croatoan erinnern sich an weiße Vorfahren und haben eine Augenfarbe, die sonst unter Indianern nicht anzutreffen ist.

* um 1880: Der Forscher MacMillan trifft auf Indianer des Stammes der Pembrokes, die Englisch sprechen können und deutliche europäische Züge aufweisen.

... soweit vorhanden, als das man von einem Zusammenschluss der Siedler und den Einheimischen ausgehen kann!

So zumindest meine Meinung zum Thema!

@DerFremde

DerFremde schrieb:Oder sie wurden bei einem Überfall alle getötet, und die Frauen haben sie verschleppt etc.

Aber ob die Einheimischen die Leichen beseitigt hätten??
Irgendwas hätte man doch sicher finden müssen, was zumindest einen Überfall vermuten liesse!

sirsmokealot schrieb:Auch Tote wurden nicht gefunden.

sirsmokealot schrieb:Es gab laut Aufzeichnungen auch keinerlei Anzeichen für einen Kampf.

@jofe

Naja also das glaub ich dann auch nicht. Vielleicht kam aber auch ein Schiff vorbei, und die Siedler haben beschlossen, die Siedlung zu verlassen. Es gibt viele Möglichkeiten.

@DerFremde
Nur sind wir, wie in den meisten Threads, auf die gegebenen Informationen angewiesen!
Und die Sagen halt "Keine Spuren, keine Toten"!

Das die Siedler die Siedlung verlassen haben, stellt auch niemand in abrede!
Nur was mit ihnen geschah, ist "mysteriös"!

Wenn sie an Bord eines anderen Schiffes gegangen wären, wären sie oder zumindest Berichte darüber doch irgendwo aufgetaucht!

Auch wäre es wohl bekannt gewesen wenn ein Schiff (Expedition), in Zeiten wo sie wahrscheinlcih an amerikanischen Küsten noch recht selten schipperten, dort Unterwegs gewesen wäre!

Die Fahrten/Routen wurden und werden doch schriftlich festgehalten!

@jofe

Es muss nicht unbedingt sein, das derartige Berichte die vielen Jahrhunderte überlebt haben. Im 16 Jhd gab es bereits ein ausgeprägtes Handelsnetz zwischen Europa und Amerika. Vielleicht kam eines Tages ein Handels- oder Kriegsschiff vorbei welches die Siedler zurück nach Europa zurück bringen wollte, welches wiederum durch irgendwelche umstände Unterging, sodass es keine Dokumente mehr erhalten sind. Es gibt massenhaft möglichkeiten, das macht es auch unmöglich, herauszufinden, was mit den Siedlern passiert ist.

hab noch mehr infos gefunden:

1937 wurde in North Carolina eine Reihe von Steinen gefunden, die das Rätsel um Roanoke Island aufklären sollten. Ein Reisender fand angeblich den ersten Stein in einem Sumpfgebiet; dies war der Auftakt einer Serie von 40 Stein-Funden bis Ende 1939. In die Steine hatte Eleanor Dare (Tochter von John White, Mutter von Virginia Dare) angeblich ihre Geschichte eingemeißelt; sie erzählt ihrem Vater auf diese Weise von der Flucht ins Landesinnere nach einem Indianerangriff. Auf den letzten Steinen berichtet ein unbekannter Verfasser schließlich ihren Tod 1599.

Die Presse stürzte sich auf diese Funde, musste jedoch bereits 1940 alles widerrufen, als der groß angelegte Schwindel von einem Reporter aufgedeckt wurde. Trotzdem werden Teile der auf den Steinen überlieferten Legende noch heute gerne in den USA erzählt. Das Bild von der mit ihrem Baby durch die amerikanische Wildnis flüchtenden Eleanor gehört noch heute zur amerikanischen Folklore.

und noch ne gute seite mit 5 theorien(Englisch)

Am plausibelsten ist es, dass die Siedler entweder entführt wurden (als Feinde oder als Sklaven) oder keinen Bock mehr hatten, an dem unwirtlichen Ort, abgeschnitten von der Zivilisation zu leben und sich Indianerstämmen angeschlossen haben oder einfach auf gut Glück los gezogen sind.

Schwere Sachen nimmt man dabei möglichst nicht mit, das Vergraben von Vorräten und wertvolleren Gegenständen war gängige Praxis, die Dinge zu schützen, die man nicht mitnehmen konnte, die man aber vielleicht einmal nachholen oder bei einer Rückkehr wieder haben wollte.

So ohne weitere Infos kann man nicht mehr dazu sagen.

Eine mögliche Erklärung wäre, dass die Kolonisten sich in alle Winde zerstreuten und sich Indianerstämmen der Gegend angeschlossen haben.
Um 1780 trafen Scouts im heutigen North Carolina auf Indianer, die europäische Gesichtszüge hatten und in deren Sprache sehr viele englische BEgriffe waren, obwohl sie noch nie Kontakt zu Engländern hatten.
Seit 2005 gibt es das LostColony DNA Project, mit dessen Hilfe umfangreiche DNA Tests bei den Native American und heute noch lokalisierbaren Verwandten der Roanoke Kolonisten durchgeführt werden.
Auf das Ergebnis wird noch gewartet.

naja die sache wird evt von zwei seiten betrachtet

@Kc
woher willst du wissen das der ort unwirtschaftlich war?
oder das in den kisten wervolle sachen oder vorräte waren?
mfg

und da es die erste englische kolonie war galaube ich fast nicht das sie einfach so verlassen wurde!

@sirsmokealot
Man wird wohl kaum Kisten mit Erde oder Abfall extra vergraben haben ;)

sirsmokealot schrieb:und da es die erste englische kolonie war galaube ich fast nicht das sie einfach so verlassen wurde!

Weshalb nicht? Die Leute haben sich fern von Zivilisation befunden, England war weit, weit weg, das Versorgungsschiff kam nicht (aufgrund des Krieges), um sie herum nur Wildnis, ein unerforschtes Festland mit ,,wilden Menschen", die Leute werden sich sicherlich noch eine Reihe gruseligerer Bewohner hinzugedacht haben...


Da liegt die Vermutung nahe, dass die Leute sich lieber Indianerstämmen angeschlossen haben oder auf gut Glück auf das Festland gewechselt und dort los gezogen sind.
Das gab jedenfalls weit mehr her, als nur die Insel.

@Kc
Ich glaube zumindestens einige haben sich den Algonquin angeschlossen, andere sind vielleicht in der Wildnis gestorben und man wird ihre Überreste niemals mehr finden.
Ich bin sehr gespannt darauf, was das DNA Projekt ergibt. Es gibt zumindestens noch Angehörige von Eleanore Dare, die Tochter des Gouveneurs von Roanoke, John White. Eleanores Tochter Virginia war das erste englische Kind, das in Amerika geboren wurde. Falls Eleanore oder Virginia überlebt haben und tatsächlich bei den Algonquin weitergelebt haben, dann ist ihre DNA auch heute noch nachzuweisen.

hat einer den film gesehen? Der sturm des jahrhunderts?
dort geht es auch um roanoke

@sirsmokealot

Man sollte nicht unbedingt Fernseh- oder Kinofilme als Quellen nehmen.

Als Denkanstoß, vielleicht, zur Unterhaltung auch, aber davon abgesehen bringt das meist nicht viel weiter.
Filme sollen Geld einbringen, daher wird häufig versucht, die Story interessanter zu gestalten und manchmal sehr viel ausgeschmückt.

@Kc
na na den film hab ich nicht gesehen , wenn man nach roanoke googelt kommt es irgendwann dabei mir raus

quelle:
http://wiki.stephen-king.de/index.php/Roanoke_Island

@sirsmokealot
Ist ja auch kein Wunder, da King (genau wie andere Schriftsteller) auch schon mal "Sagen" seiner Heimat in die Geschichten mit einbaut!