Caoilinn
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Geister vor Gericht
12.12.2009 um 03:35Nabend alle miteinander,
zur Zeit lese ich das Lexikon der Geister und da steht doch das eine oder andere Interessante drinnen, unter anderem der "Spuk von Cideville", der neben dem Mordfall an Jaqueline Poole vor Gericht verhandelt wurde.
Geister vor Gericht
Die besten Fälle hinsichtlichder UNtersuchung eines geisterfalls sind natürlich diejenigen, die ein Gericht bemüht haben oder eine Rolle beim Gerichtsentscheid gespielt haben. Wir haben heir diverse historische Fälle aus Grossbritannien, dann einen von Theodor Storm berichteten Fall, der allerdings in den Borderlands zwischen England und Schottland passiert ist, einen jüngeren, amerikanischen Fall und vor ammel den hervorragend dokumentierten Mordfall der Jaqueline Poole, der erst vor kurzem entschieden wurde.
Der Spuk von Cideville
"Der Spuk in einem Pfarrhaus im nordfranzösischen Städchten Cideville ist ganz besonders interessant, da er vor Gericht verhandelt wurde und wir eine Kopie der Gerichtsakten haben, die von Andrew Lang angefertigt wurden. Am 26.11.1850 wurde das Haus zum Mittelpunkt von typischen Spukphänomenen wie Klopfen, Hämmern und Steinewerfen. Möbelstücke wie Tische und Stühle verstellten sich von selbst. Der Spuk nahm solche Ausmaße an, dass die Kinder, zwei Jungen von 12 und 14 Jahren, ganz verschreckt waren und es niemand mehr in dem ohrenbetäubenden Lärm aushielt. Der Zwölfjährige behauptete, er würde von einem Gespenst verfolgt, das eine Bluse trug - was er auch vor Gericht aussagte. In einem Fall identifizierte der Junge den Schäfer Thorel als Gespenst - einen Mann, der sich für einen Zauberer ausgab und drohte, er könnte denen das Leben schwer machen, die ihn angriffen. Der betroffene Pfarrer, Abbé Tinel, gerit daraufhin in fürchterlichen Sttei mit dem Schäfer. Es kam zu einer Schlägerei und der Schäfer, der inzwischen seine Stelle verloren hatte, klagte den Abbé vor Gericht an. Nachdem 34 Zeugen verhört worden waren, fiel das Urteil am 4. Februar 1851 zu Gunsten des Abbé aus. Der Fall wurde zwar nicht wirklich gelöst, liess jedoch die Möglichkeit "übernatürlicher", d.h. paranormaler ursachen offen (Thurston 1953, 81-86, 199). Das ist ganz anders im Fall Resau. Robert de Saint-Victor, ein 23-jähriger Mann, war einer der Zeugen:
Vor einer Woche ging ich wieder in das Pfarrhaus und war ganz allein mit den Kindern und einer älteren Hausangestellten. Ich setze die beiden Jungen in je ein fenster in den Zimmern der oberen Etafe, bleib selbst draussen, aber so, das ich alle ihre Bewegungen beobachten konnte. Sie hatten sich ausserdem garnicht rühren können, ohne das Risiko einzugehen, hinauszufallen; und ich hörte dann raps (Schläge) in dem Zimmer, die so ähnlich klangen, als wenn sie von einem Hammer erzeugt wären. Ich ging hinauf ins Zimmer und sah einen der Kinderschreibtischeauf mich zukommen - ohne irgendeine sichtbare Kraft, die ihn schon; wie auch immer, ich sah nichts in dem Moment als es losging. Ich bin übverzeugt davon, das die Kinder nichts damit zu tun hatten, denn sie standen immer noch still an den Fenstern. Als ich eines tages mit dem Bürgermeister im Pfarrhaus war, hörte ich laute Schläge , wie sie nicht von den Kindern hätten erzeugt werden können.
Ein anderer Zeuge war der Marquis de Mirville. Er hielt eine Séance mit den Jungen ab. Der Klopfgeist beantwortete seine Fragen korrekt mit Klopfzeichen. (Thurston 1953, 84f)
Jaqueline Poole Chase
Der Mordfall Jackie Poole hätte 19 Jahre früher aufgeklärt werden können, wenn der Aussage des damals in England lebenden irischen Mediums Christine Holohan wer der Mörder sei, vor Gericht Wert beigemessen worden wäre. Dank zweier open minded Polizisten von Scotland Yard war es möglich, den Aussagen von Christine nachzugehen, als das Londoner Gericht Old Bailey Hunderte von unafgeklärten Mordfällen nach Jahren wieder aufrollte. Neuese gentechnikverfahren bestätigten die über 100 Informationen des Mediums und führten zur Verurteilung des Mörders.
Der Fall ist ausführlich von Guy Lyon Playfair und Montegue Keen dokumentiert und diskutiert worden. (Lyon Playfair und keen 2004; auch in Puhle 2005, 3, VIII.6)
(aus: Das Lexikon der Geister, Annekatrin Puhle)
http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/1507701.stm
http://www.tonyyouens.com/ruislip_murder.htm (Archiv-Version vom 02.11.2009) (zu Jackie Poole)
http://www.gespensterweb.de/Geister_Spuk/Poltergeist/p03/p03.htm (Geist von Cideville)
Und warum das alles nun ? Ganz einfach: wie ist es, glaubt ihr, man kann Geister vor Gericht stellen ?
zur Zeit lese ich das Lexikon der Geister und da steht doch das eine oder andere Interessante drinnen, unter anderem der "Spuk von Cideville", der neben dem Mordfall an Jaqueline Poole vor Gericht verhandelt wurde.
Geister vor Gericht
Die besten Fälle hinsichtlichder UNtersuchung eines geisterfalls sind natürlich diejenigen, die ein Gericht bemüht haben oder eine Rolle beim Gerichtsentscheid gespielt haben. Wir haben heir diverse historische Fälle aus Grossbritannien, dann einen von Theodor Storm berichteten Fall, der allerdings in den Borderlands zwischen England und Schottland passiert ist, einen jüngeren, amerikanischen Fall und vor ammel den hervorragend dokumentierten Mordfall der Jaqueline Poole, der erst vor kurzem entschieden wurde.
Der Spuk von Cideville
"Der Spuk in einem Pfarrhaus im nordfranzösischen Städchten Cideville ist ganz besonders interessant, da er vor Gericht verhandelt wurde und wir eine Kopie der Gerichtsakten haben, die von Andrew Lang angefertigt wurden. Am 26.11.1850 wurde das Haus zum Mittelpunkt von typischen Spukphänomenen wie Klopfen, Hämmern und Steinewerfen. Möbelstücke wie Tische und Stühle verstellten sich von selbst. Der Spuk nahm solche Ausmaße an, dass die Kinder, zwei Jungen von 12 und 14 Jahren, ganz verschreckt waren und es niemand mehr in dem ohrenbetäubenden Lärm aushielt. Der Zwölfjährige behauptete, er würde von einem Gespenst verfolgt, das eine Bluse trug - was er auch vor Gericht aussagte. In einem Fall identifizierte der Junge den Schäfer Thorel als Gespenst - einen Mann, der sich für einen Zauberer ausgab und drohte, er könnte denen das Leben schwer machen, die ihn angriffen. Der betroffene Pfarrer, Abbé Tinel, gerit daraufhin in fürchterlichen Sttei mit dem Schäfer. Es kam zu einer Schlägerei und der Schäfer, der inzwischen seine Stelle verloren hatte, klagte den Abbé vor Gericht an. Nachdem 34 Zeugen verhört worden waren, fiel das Urteil am 4. Februar 1851 zu Gunsten des Abbé aus. Der Fall wurde zwar nicht wirklich gelöst, liess jedoch die Möglichkeit "übernatürlicher", d.h. paranormaler ursachen offen (Thurston 1953, 81-86, 199). Das ist ganz anders im Fall Resau. Robert de Saint-Victor, ein 23-jähriger Mann, war einer der Zeugen:
Vor einer Woche ging ich wieder in das Pfarrhaus und war ganz allein mit den Kindern und einer älteren Hausangestellten. Ich setze die beiden Jungen in je ein fenster in den Zimmern der oberen Etafe, bleib selbst draussen, aber so, das ich alle ihre Bewegungen beobachten konnte. Sie hatten sich ausserdem garnicht rühren können, ohne das Risiko einzugehen, hinauszufallen; und ich hörte dann raps (Schläge) in dem Zimmer, die so ähnlich klangen, als wenn sie von einem Hammer erzeugt wären. Ich ging hinauf ins Zimmer und sah einen der Kinderschreibtischeauf mich zukommen - ohne irgendeine sichtbare Kraft, die ihn schon; wie auch immer, ich sah nichts in dem Moment als es losging. Ich bin übverzeugt davon, das die Kinder nichts damit zu tun hatten, denn sie standen immer noch still an den Fenstern. Als ich eines tages mit dem Bürgermeister im Pfarrhaus war, hörte ich laute Schläge , wie sie nicht von den Kindern hätten erzeugt werden können.
Ein anderer Zeuge war der Marquis de Mirville. Er hielt eine Séance mit den Jungen ab. Der Klopfgeist beantwortete seine Fragen korrekt mit Klopfzeichen. (Thurston 1953, 84f)
Jaqueline Poole Chase
Der Mordfall Jackie Poole hätte 19 Jahre früher aufgeklärt werden können, wenn der Aussage des damals in England lebenden irischen Mediums Christine Holohan wer der Mörder sei, vor Gericht Wert beigemessen worden wäre. Dank zweier open minded Polizisten von Scotland Yard war es möglich, den Aussagen von Christine nachzugehen, als das Londoner Gericht Old Bailey Hunderte von unafgeklärten Mordfällen nach Jahren wieder aufrollte. Neuese gentechnikverfahren bestätigten die über 100 Informationen des Mediums und führten zur Verurteilung des Mörders.
Der Fall ist ausführlich von Guy Lyon Playfair und Montegue Keen dokumentiert und diskutiert worden. (Lyon Playfair und keen 2004; auch in Puhle 2005, 3, VIII.6)
(aus: Das Lexikon der Geister, Annekatrin Puhle)
http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/1507701.stm
http://www.tonyyouens.com/ruislip_murder.htm (Archiv-Version vom 02.11.2009) (zu Jackie Poole)
Und warum das alles nun ? Ganz einfach: wie ist es, glaubt ihr, man kann Geister vor Gericht stellen ?