Kinder, Teenies und ihre Geschichten
29.11.2009 um 15:58Hallo werte Gemeinde,
heute an diesem wunderbaren Sonntag, ich bin krank aber das Wetter auch, wollen wir uns einmal dem Thema Geschichten erfinden und erzählen zuwenden.
Seit uralten Zeiten erfinden die Menschen Geschichten. Früher wurden die abends in der Höhle an der Feuerstelle gegrunzt ("Und dann kam ein totes Riesenmammut auf mich zu gerannt, das war bestimmt 5mal so hoch wie der Berg da hinten und ich habe es auf einen Baum zu getrieben und mit diesem erstochen"), dann so um die Anfänge der Bücherdrucke herum wurden diese Geschichten sogar gesammelt und als Märchenbücher heraus gegeben ("Und in dem Turm, da lebte eine Prinzessin, dessen Haar so lang war, dass Sie es bis zum Boden fallen lassen konnte um ihren Traumprinzen herauf zu ziehen") und heute, nun heute gibt es das Internet ("Ganz viele Lichter kamen auf mich zu und dann stiegen kleine Männchen aus dem Himmel herab und ich konnte mich nicht mehr bewegen.").
Geschichten erzählen ist wichtig. Früher war es eine spannende Unterhaltungsquelle für die ganze Familie. Was konnte man denn im Mittelalter nach Sonnenuntergang noch machen ausser sich um ein Feuerchen setzen und erzählen. Und auch heute, was wäre ein Campingurlaub ohne Gruselstories.
Nur neigen seit Anbeginn der Zeit auch Menschen dazu, ihre eigenen Geschichten zu glauben. Der Jäger, der das Riesenmammut gejagt hat, wird eine Woche später von einem Wollnashorn geplättet, weil er sich überschätzt. Der Bauer, der die Geschichte von dem hohen Turm mit der schönen Prinzessin erzählt kann dem Fürsten nicht zeigen wo der angebliche Turm steht und das Argument "Das hab ich doch nur für die Kinder erfunden" bringt ihn auch nur in den Kerker.
Ich hatte in der Grundschule ein Mädchen in der Klasse, die überall herum erzählte, sie habe zu Hause einen Delfin. So ca. bis zur 2ten Klasse hat man es ihr geglaubt, dann wechselte ihre Version zu "Ich habe ein Pferd." und sie blieb Klassenliebling. Ich schätze mal, sie hat sich später noch öfter durchs Leben gelogen, bis sie irgendwann stecken blieb wenn jemand dahinter kam. ("Soso, Frau Siebert, Sie haben also die letzten 3 Jahre eine Kanzlei geleitet. Wir konnten leider nirgendwo erfragen, welchen Studienabschluss Sie erreicht haben und von der Kanzlei fand sich auch keine Spur, Sie glauben doch nicht, dass wir Ihre Referenzen nicht prüfen.")
Und nun zurück zum eigentlichen Thema. Es ist völlig normal, wenn kleine Kinder Geschichten erzählen, es ist völlig normal, wenn erwachsene Menschen im Bereich Belletristik Geschichten erzählen. Doch ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich normal ist, wenn pubertierende Teenies ihre Geister- und Monstergeschichten wirklich glauben. Und das tun sie. Das hab ich früher auch getan, aber mich da irgendwie an den Haaren heraus gezogen und wieder mit beiden Beinen in die Realität gestellt. Was aber wird aus einem Mittzwanziger, der immer noch glaubt, mal überspitzt gesagt, in seinem Schrank wohne ein Monster? Ein paranoider, ängstlicher Mittzwanziger, der unter Umständen viel Geld verpulvert, um bei dubiosen Abzockern (die durchaus genau wissen, was sie da tun) Schutz gegen den Geist oder das Monster zu erwirken?
Ich möchte hier keine Diskussion entfachen ob es übernatürliches gibt. Doch ich behaupte, und das auch aus 5 Jahren Allmyerfahrung, dass 80% der Geister- und Monstergeschichten auf nichts als Vorstellungskraft und Fantasie beruhen.
Zur Diskussion: Wie seht ihr das mit den Geschichten und modernen Märchen. Würdet ihr heute noch auf Drachenjagd gehen, wenn ein Bauer erzählen würde, er wäre sich sicher, das Tier hätte seine Scheune nieder gebrannt? Wie haben sich die Geschichten verändert, haben sie es überhaupt je?
heute an diesem wunderbaren Sonntag, ich bin krank aber das Wetter auch, wollen wir uns einmal dem Thema Geschichten erfinden und erzählen zuwenden.
Seit uralten Zeiten erfinden die Menschen Geschichten. Früher wurden die abends in der Höhle an der Feuerstelle gegrunzt ("Und dann kam ein totes Riesenmammut auf mich zu gerannt, das war bestimmt 5mal so hoch wie der Berg da hinten und ich habe es auf einen Baum zu getrieben und mit diesem erstochen"), dann so um die Anfänge der Bücherdrucke herum wurden diese Geschichten sogar gesammelt und als Märchenbücher heraus gegeben ("Und in dem Turm, da lebte eine Prinzessin, dessen Haar so lang war, dass Sie es bis zum Boden fallen lassen konnte um ihren Traumprinzen herauf zu ziehen") und heute, nun heute gibt es das Internet ("Ganz viele Lichter kamen auf mich zu und dann stiegen kleine Männchen aus dem Himmel herab und ich konnte mich nicht mehr bewegen.").
Geschichten erzählen ist wichtig. Früher war es eine spannende Unterhaltungsquelle für die ganze Familie. Was konnte man denn im Mittelalter nach Sonnenuntergang noch machen ausser sich um ein Feuerchen setzen und erzählen. Und auch heute, was wäre ein Campingurlaub ohne Gruselstories.
Nur neigen seit Anbeginn der Zeit auch Menschen dazu, ihre eigenen Geschichten zu glauben. Der Jäger, der das Riesenmammut gejagt hat, wird eine Woche später von einem Wollnashorn geplättet, weil er sich überschätzt. Der Bauer, der die Geschichte von dem hohen Turm mit der schönen Prinzessin erzählt kann dem Fürsten nicht zeigen wo der angebliche Turm steht und das Argument "Das hab ich doch nur für die Kinder erfunden" bringt ihn auch nur in den Kerker.
Ich hatte in der Grundschule ein Mädchen in der Klasse, die überall herum erzählte, sie habe zu Hause einen Delfin. So ca. bis zur 2ten Klasse hat man es ihr geglaubt, dann wechselte ihre Version zu "Ich habe ein Pferd." und sie blieb Klassenliebling. Ich schätze mal, sie hat sich später noch öfter durchs Leben gelogen, bis sie irgendwann stecken blieb wenn jemand dahinter kam. ("Soso, Frau Siebert, Sie haben also die letzten 3 Jahre eine Kanzlei geleitet. Wir konnten leider nirgendwo erfragen, welchen Studienabschluss Sie erreicht haben und von der Kanzlei fand sich auch keine Spur, Sie glauben doch nicht, dass wir Ihre Referenzen nicht prüfen.")
Und nun zurück zum eigentlichen Thema. Es ist völlig normal, wenn kleine Kinder Geschichten erzählen, es ist völlig normal, wenn erwachsene Menschen im Bereich Belletristik Geschichten erzählen. Doch ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich normal ist, wenn pubertierende Teenies ihre Geister- und Monstergeschichten wirklich glauben. Und das tun sie. Das hab ich früher auch getan, aber mich da irgendwie an den Haaren heraus gezogen und wieder mit beiden Beinen in die Realität gestellt. Was aber wird aus einem Mittzwanziger, der immer noch glaubt, mal überspitzt gesagt, in seinem Schrank wohne ein Monster? Ein paranoider, ängstlicher Mittzwanziger, der unter Umständen viel Geld verpulvert, um bei dubiosen Abzockern (die durchaus genau wissen, was sie da tun) Schutz gegen den Geist oder das Monster zu erwirken?
Ich möchte hier keine Diskussion entfachen ob es übernatürliches gibt. Doch ich behaupte, und das auch aus 5 Jahren Allmyerfahrung, dass 80% der Geister- und Monstergeschichten auf nichts als Vorstellungskraft und Fantasie beruhen.
Zur Diskussion: Wie seht ihr das mit den Geschichten und modernen Märchen. Würdet ihr heute noch auf Drachenjagd gehen, wenn ein Bauer erzählen würde, er wäre sich sicher, das Tier hätte seine Scheune nieder gebrannt? Wie haben sich die Geschichten verändert, haben sie es überhaupt je?