Wahnvorstellungen nach Herzoperation

Ich möchte euch ein Erlebnis aus meiner Familie erzählen...

Mein Opa, 80 Jahre alt, ist noch super drauf und macht alles im Garten und ist Handwerklich begabt.Anfang letzten Jahres stellte sich heraus,dass er eine neue Herzklappe benötigen würde,die er dann auch bekam. Nach der Reha kam er wieder nach Hause,er muss seitdem ein Blutverdünner nehmen "Enalapril".

Zu Hause nun fing alles an...Erst sah er unmengen von Ratten im Wohnzimmer rumlaufen, und Nachts immer ein Mädchen in der Ecke sitzend...Es wurde so schlimm das er sogar ins LKH eingeliefert wurde. Das Medikament wurde mittlerweile abgesetzt doch die Wahrnvorstellungen gingen weiter..Er erzählte,dass er immer Stimmen hören würde und Hände aus den Wänden erscheinen die ihn locken wollen..Er blieb ca. 2 Wochen im LKH,das Medikament war abgesetzt und es ging wieder nach Hause,da es sich gebessert hatte. Doch zu Hause ging es wieder los..Kinderstimmen,das Mädchen in der Ecke..OHNE die Medikamente!Die Wahrnvorstellungen nahmen dann ab,er hat wieder den Blutverdünner verschrieben bekommen und nimmt diesen noch heute...Die Wahrnvorstellungen,..verschwunden.

Waren dies wirklich "nur" Wahrnvorstellungen oder steckt doch etwas mehr dahinter..?

Liebe Grüße

Hunterxx

@hunterxx

Also an dem Medikament scheint man es ja nicht festmachen zu können...!
Was ich mir vorstellen könnte: Das die Anästhäsie vielleicht deinen Opa so mitgenommen hat und er eventuell auch irgendwie Sauerstoffmangel hatte, dass es zu Schädigungen in einem Hirnareal gekommen ist.

Was aber dagegen spricht ist die Tatsache, dass die Wahnvorstellungen nun weg sind...

Hmmm....ansonsten bliebe mir nur das Alter als Erklärungsmöglichkeit.

*blubb*

vielleicht hat ihn diese ganze sache auch so dermassen mitgenommen, das er eine psychose durchmacht oder das medikament dafür verantwortlich ist und diese psychose ausgelöst hat.

@datrueffel

Eigendlich ist er noch sehr aufgeweckt und benimmt sich nicht wie ein 80 Jähriger..Und ungewöhnlich ist auch, finde ich, dass die Wahrnvorstelllungen verstärkt zu hause aufgetreten sind....Im LKH haben sie sich abgeschwächt,er hat dort aber keine beruhigungsmedikamente oder sonstiges bekommen..und zu Hause dann gings wieder los.

@chilichote

wie gesagt,das Medikament wurde abgesetzt in der Zwischenzeit und trotzdem traten die Wahrnvorstellungen auf.

@hunterxx
auslöser könnte es trotzdem gewesen sein. ansonsten würde ich eher vermuten, das die ganze sache mit der herzoperation ihn sehr mitgenommen hat und das dafür verantwortlich ist.

@hunterxx

Hast du mal die Nebenwirkungen des Medikamentes angesehen?
Eventuell steht da ja was drin, was weiterhelfen könnte.


Würde ich jetzt auch sagen, dass ihn eventuell die Herz-OP mitgenommen hat.
Habe zwar davon noch nicht wirklich was gehört. Aber könnte ich mir trotzdem vorstellen. Wenn er so aufgeweckt und quicklebendig ist, war er vielleicht auch noch nie so richtig krank? Also so mit Krankenhausaufenthalt usw.?

Eventuell hat ihn auch die Atmosphäre dort ein wenig das Gehirn verdreht.
Hm vielleicht lässt sich ja noch irgendwas herausfinden.


-----------------------------------------------------------------------------------------------------Wolverine is watching you!!!

hunterxx schrieb:Das Medikament wurde mittlerweile abgesetzt

DAS finde ich bedrohlicher als die ganze story
Er muss den Blutverdünner nehmen.... es wäre/ist Lebensbedrohlich ohne dieses Medikament...

@schnitzelolga

Da geb ich dir allerdings recht.
Ist aber nur bedrohlich für ihn, wenn sein Blut zu dickflüssig ist. Vielleicht hat sich das ja mittlerweile schon gelegt. Ich glaube nicht, dass ein Arzt einfach so das Medikament absetzt, das vielleicht lebensnotwendig ist.


-----------------------------------------------------------------------------------------------------Wolverine is watching you!!!

@Tobspeed

In den Nebenwirkungen steht nicht drin, dass es zu Wahnvorstellungen kommen kann.

@schnitzelolga

Das Medikament wurde nur kurzzeitig abgesetzt und sie haben ihm dafür eine Kochsalzlösung mit einem Asperinähnlichem Zusatz gespritzt,denn asperin ist ja auch ein Blutverdünner nur die "harmlosere" Variante.

Nach einer Herzklappen Op, muss der Patient ein Lebenlang solche Blutverdünner nehmen, wenn es eine Herzschwäche gibt:

Vorbeugung, Medikamente
...

Ein sterblichkeits-senkender Effekt wurde bislang vor allem für Acetylsalicylsäure (=Aspirin) nachgewiesen. Weiters wurde eine deutliche Prognoseverbesserung für medikamentöse Blutfett-Senker beschrieben.

Bei speziellen Situationen (schlechte Herzleistung, Vorhofflimmern, ..) kommt es zum Einsatz von blutverdünnenden Medikamenten....

Blutverdünnung - Antikoagulation

Patienten müssen teilweise eine Blutverdünnung (=Antikoagulation) lebenslang durchführen. Dadurch wird die Bildung von Blutgerinnseln verhindert, die Schlaganfall oder andere schwerwiegenden Komplikationen durch Blutgerinnsel verhindern sollen. Blutverdünnende Medikamente beeinflussen sehr die Lebensqualität. Das Beachten der regelmäßigen Einnahme, Laborkontrollen und Risiko von Blutung bzw. Blutgerinnseln beeinträchtigen die Lebensqualität....

Quelle:www.herz.at

Ah sorry, hab dein Post zu spät gesehen

Ich wünsch ihm aber alles gute deinem Grossvater.

Ich muss dazu sagen, das bei meinem Vater nichts der gleichen war mit Wahnvorstellungen etc.
Aber vielleicht ist das von Patient zu Patient anders....
Es kann die Angst gewesen sein.

Hab selber mal im Krankenhaus gearbeitet...
Es kommt oft bei "alten" Menschen vor, dass sie nach einer OP, vor allem die lange dauern, total verwirrt sind... Die Umgebung, der Tagesablauf, dass alles ist ja in nem KH total anders. Und wenn Menschen plötzlich von ihrer gewohnten umgebung herausgerissen werden.. ist das normal.

lg ami

Mit Morphuim sollten die Wahnvorstellungen wegeblasen werden! :D

Als mein opa damals im krankenhaus war hat er auch irgndwelche medikamente bekommen, immer wenn wir ihn besucht haben meinte er dann pst nicht so laut "die" hören alles, wer die sind wissen wir bis heute nicht (mittlerweile ist er auch gestorben)
aber es war schon ziemlich krass was er da alles von sich gegeben hat
Medikamente können wir klich viel ausmachen, vielleicht waren es bei deinem opa noch nachwirkungen oder sonst was?

Die Herz-OP war aber schon lange vorbei...er war ein Monat ca. schon in der Reha und als er dann zu Hause war fing es erst langsam an....!

und in der reha hat er sowas nie gesehen? nur zuhause??

@vampirekiss

Ja nur zu Hause...das ist ja das komische

Hmm bei uns war das nämlich nur so lange, als er die medikamente bekommen hat, sobald die abgesetzt wurden, war ruhe.

vielleicht sehen schwer kranke ja irgendwas, was wir als "normale" nicht sehen können? ich weiß nicht, is schon komisch dass das nur zuhause so ist..

@Topic
Enalapril ist kein "Blutverdünner", sondern ein ACE-Hemmer.


@Amicellii

Amicellii schrieb:Es kommt oft bei "alten" Menschen vor, dass sie nach einer OP, vor allem die lange dauern, total verwirrt sind...

Richtig, ich habe die Story auch gleich mit dem "Durchgangssyndrom" assoziiert.

Right, so sehe ich das genauso!

@hunterxx
>>Ja nur zu Hause...das ist ja das komische<<

Vielleicht war er im Krankenhaus zu sehr von Reizen überflutet, und erst als er Zuhause war und etwas zur Ruhe kam, kamen die "Wahnvorstellungen". Nur so 'ne Idee ...