...verflucht sein soll dieses ehemalige Gestüt, sagen einige. Die Geister mehrerer Verstorbener sollen dort ruhelos umherstreifen – das mag nun glauben, wer will. Aber auch für eher weniger paranomal angehauchte Besucher lohnt Haus Fühlingen allemal einen Ausflug.
In einem Waldstück unweit des Fühlinger Sees gelegen, ragt das Gemäuer in den Himmel auf und strahlt einen morbiden Charme aus. Während die der Neusser Landstraße zugewandte Fassade mit ihrer großzügig angelegten Freitreppe sehr eindrucksvoll und erhaben wirkt, sieht die Rückseite allerdings leider eher ernüchternd aus. Unkraut wuchert mannshoch und bedeckt zumindest im Sommer gnädig den herumliegenden Müll (hier befindet sich übrigens, fernab aller Friedhöfe, ein etwas dubioser Grabstein mit der Aufschrift „Heinrich Götz – Lehrer – 16.6.1900 – 7.10.1953″ – obwohl dieser Herr allem Anschein nach niemals hier gewohnt hat).
In den Innenräumen finden sich fast überall Haufen von Bauschutt und Gerümpel, an den Wänden prangt Graffiti. Obdachlose und Abhängige suchen hier immer wieder Unterkunft – es ist kein wohliger Ort.
Mehrere Menschen nahmen sich seitdem dort das Leben, der letzte an Ostern 2007.
Auch im Fühlinger See sind bereits einige Personen ertrunken.
Die Restaurierung des Anwesens soll voraussichtlich dieses jahr fertiggestellt sein und das melancholisch-verfallene Gemäuer in eine Anlage mit 32 Mietswohnungen verwandeln.