Hallo zusammen,
vor rund zwei Wochen war ich auf Key West und habe dabei das East Martello Museum besucht, in welchem "Robert the Doll" ausgestellt ist.
Original anzeigen (0,2 MB)Original anzeigen (0,2 MB)Sobald ich das Museum verlassen hatte schlug unsere Urlaubsstimmung abrupt um. Mein Ehemann und ich zerstritten uns so stark, dass wir kurz davor waren den Urlaub abzubrechen. Nach ca. 24 Stunden normalisierte sich die Situation wieder halbwegs.
Am Abend vor unserer Abreise sortierte ich noch mal alle Fotos und sah mir dabei die Fotos von Robert nochmals an. Der nächste Tag wurde die Hölle: Eigentlich hatten wir als nächstes Ziel Miami Beach ausgewählt. Doch nachdem wir mit erheblicher Verzögerung in Miami angekommen sind, mussten wir feststellen, dass wir keinen Parkplatz finden konnten. Nach langer Suche fanden wir ein Parkhaus für 60 $ pro Tag. Im Hotel angekommen stellten wir fest, dass es unerträglich laut war und wir stornierten das Zimmer. Wir beschlossen nach Fort Lauderdale zu fahren um ein anderes Hotel in Strandnähe zu finden: Keine Chance. Alle Hotels waren ausgebucht. Zudem kam ein Sturm auf, der es unmöglich machte weitere Hotels abzuklappern. Also brachen wir den Urlaub ab und buchten einen Rückflug für den nächsten Tag welcher sich als extrem holperig erwies. Den Rest des Abends verbrachten wir mit der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit!
Nun stellt sich die Frage:
Ist es Robert gewesen, der uns verflucht hatte? Haben seine dämonischen Kräfte unseren Urlaub zerstört? Wird unsere Pechsträhne weitergehen? Kann eine Puppe wirklich dafür verantwortlich gemacht werden???
Ganz sicher
...nicht!!!! ;-)
Ich bin mir sicher, dass viele Leute, die an Übernatürliches glauben, diese Geschichte Robert in die Schuhe geschoben hätten. Vieles war aber auch im Voraus absehbar. Und auch wenn wir Robert nicht besucht hätten, wäre unser Urlaub nicht viel anderes verlaufen.
Was ist also dran, an den Geschichten um Robert?
Key West ist eine relativ kleine Insel. Entlang der Duval Street, welche die Insel von Norden nach Süden durchläuft, und in deren Nebenstraßen befinden sich zahlreiche alte Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert. Früher waren dies Wohnhäuser. Doch heute befinden sich darin hauptsächlich Hotels, Bars, Nachtclubs und Geschäfte. Wenn man über die Duval Street läuft, hat man den Eindruck, sich in der Westernstadt eines Freizeitparks zu befinden.
Original anzeigen (0,2 MB)Original anzeigen (0,2 MB)Viel mehr hat Key West nicht zu bieten. Strände sind kaum vorhanden. Fast alle Einwohner verdienen ihr Geld inzwischen mit dem Tourismus. Und da Key West nicht all zu viel zu bieten hat, werden auch die Leute immer kreativer um den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Auf Key West gibt es unzählige Ausstellungen, Museen und Aktivitäten die ich weitestgehend als Touristen-Nepp bezeichnen würde.
Original anzeigen (0,3 MB)So gibt es beispielsweise die "Key West Ghost-Tour" bei welcher einem die zahlreichen Geistergeschichten und -Legenden der Insel näher gebracht werden. Höhepunkt der Tour ist der nächtliche Besuch von Robert im East Martello Museum...
Original anzeigen (0,3 MB)Das East Martello Museum, welches als Geschichtsmuseum innerhalb eins alten Forts beworben wird, bietet jedoch leider relativ wenig Geschichte an. Diese befindet sich gerade mal auf geschätzten 200 qm. Der Rest besteht aus nicht wirklich interessanten aber dafür gruseligen Kunstgegenständen.
Original anzeigen (0,2 MB)Original anzeigen (0,2 MB)Einziger Höhepunkt: Robert the Doll
Und so ist es nicht wirklich verwunderlich, dass der Museumsshop entsprechende T-Shirts und sogar Robert-Puppen verkauft.
http://www.kwahs.org/visit/fort-east-martello/http://www.goestores.com/catalog.aspx?Merchant=keywestarthistoricalsociety&DeptID=247076 (Archiv-Version vom 05.05.2013)The Artist House - das Wohnhaus von Robert Eugene Otto - ist inzwischen ein Hotel, welches ebenfalls mit Robert the Doll wirbt.
http://www.artisthousekeywest.comOriginal anzeigen (0,2 MB)Zusammenfassend lässt sich sagen:
Wenn so viele Leute Geld mit Robert verdienen, dann liegt die Vermutung nahe dass die Geschichte um "Robert the Doll" zu Marketingzwecken aufgebauscht worden ist.
Ich gehe davon aus, dass Robert Eugene Otto eine gespaltene Persönlichkeit hatte und die zweite Persönlichkeit auf die Puppe projiziert hat. Ein solches Verhalten titt häufig bei missbrauchten oder gefolterten Kindern auf. (Irgendjemand äusserte diese Vermutung bereits in diesem Thread.) Im Laufe der Jahre wurde diese Geschichte nach dem Stille-Post-Prinzip weiter erzählt und so Stück für Stück erweitert.
Auch wenn ich die Story insgesamt sehr spannend finde und gerne einen Spielfilm darüber sehen würde, ist es wohl nicht mehr als eine Geister-Geschichte.
Belege für paranormale Aktivitäten existieren leider nicht nicht.