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Sagen und Legenden aus Oberfranken

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Sagen und Legenden aus Oberfranken

08.01.2025 um 11:32
Legenden und Sagen aus Oberfranken: Tauche ein in die Welt der regionalen Folklore!

Mein Ziel ist es, aus der Region Franken, speziell aus Oberfranken Sagen und legenden hier zusammeln, die man vielleicht nicht im Internet findet.

Lass uns gemeinsam dafür durch die Zeit reisen und herausfinden, wie diese Geschichten entstanden sind, welche Botschaften sie uns noch heute mit auf den Weg geben und warum sie immer noch so viel Bedeutung haben. Sind diese Erscheinungen bzw Berichte zu beweisen oder ging die Phantasie mit den Leuten durch?

Ich werde täglich, min eine Geschichte hier hochladen bis mir die Mythen und Legenden der Region ausgehen :)

Hast du vielleicht auch schon eine Sage oder Geschichte aus Oberfranken gehört? Erzähl uns davon!



Oberfrankens, wo uralte Geschichten wie flüsternde Winde durch die Zeit getragen werden.
In diesem Thread erwartet dich:


  • Uralte Erzählungen: Bewahrt über die Jahrhunderte hinweg, von Generation zu Generation weitergegeben.

  • Übernatürliche Erscheinungen: Gespenstische Gestalten und rätselhafte Tiersichtungen.

  • Historische Ursprünge: Welche wahren Begebenheiten könnten sich hinter den mystischen Erzählungen verbergen?

  • Regionale Eigenheiten: Wie die Kultur Oberfrankens die Geschichten geformt haben.




Die Legendeder "Alten Wache"

Hier geht es um ein historisches Gebäude aus dem 17. Jahrhundert erbaut.

Laut der Geschichte meines Vaters war das so.

Es war einmal ein Wachmann, streng und unnachgiebig, der die Aufgabe hatte, die Tore der Stadt zu bewachen. Niemand kam hinein und niemand ging hinaus, ohne dass er es wusste. Mit eiserner Hand kontrollierte er, als sei er der Hüter über das Wohl der Stadt. Er lebte und atmete seine Pflicht und das in jeder Stunde, in jedem Atemzug.

Eines Tages, erlag der Wachmann einer schweren Krankheit. Gerade an dem Ort, den er immer mit so viel Stolz und eiserner Disziplin beschützte, starb er.

Man sagt, dass sein Geist als ruheloser Wächter immer noch über die Straßen von Coburg wacht. In der Dunkelheit der Nacht, wenn der Wind die Bäume biegen lässt und der Regen gegen die Fenster prasselt, kann man ihn noch hören.

Seine Schritte, das leise Knarren der alten Tür, das Rauschen eines fernen Befehls.

Ich erinnere mich auch noch an die Erzählung meines Großonkels,als er mal in den Wachturm war, das er seltsamen Geräuschen, knarren und Stöhnen vernommen hat. Ob das natürlich so war? ?? Keine Ahnung :)

Das Gefühl, nicht alleine zu sein, ein flimmerndes Licht, das für einen Moment in den Fenstern des alten Turm erscheint.
Besonders an stürmischen Nächten, wenn der Himmel sich verdunkelt und der Wind heult, soll man den Wachmann sehen.


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

08.01.2025 um 11:51
Zitat von locutuslocutus schrieb:Ich werde täglich, min eine Geschichte hier hochladen bis mir die Mythen und Legenden der Region ausgehen :)
@locutus
Wieviele solcher Geschichten hast du denn jetzt schon auf lager um hier täglich mindestens eine davon zu posten?


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

08.01.2025 um 11:52
@Dr.Edelfrosch

Ich habe etwa 25 dieser Sagen und Legenden aus den Umkreis zusammengetragen.


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

08.01.2025 um 12:01
Zitat von locutuslocutus schrieb:In der Dunkelheit der Nacht, wenn der Wind die Bäume biegen lässt und der Regen gegen die Fenster prasselt, kann man ihn noch hören.

Seine Schritte, das leise Knarren der alten Tür, das Rauschen eines fernen Befehls.
@locutus
Wenn der Wind wirklich so starkweht das sich die Bäume biegen und der Regen prasselt, dann hört man so einiges an Geräuschen.
Aber ob man bei dem dadurch verursachten Lärm ein leises Knarren oder gar Schritte raushören kann bezweifel ich doch sehr.
Das müssten dann schon sehr laute Schritte sein.


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

08.01.2025 um 12:35
@Dr.Edelfrosch

Nun du kennst doch die blumige Sprache, die bei der Erzählung der Überlieferung anklang findet ;)




Die Weise Frau von Meeder


In Meeder (Landkreis Coburg ), stand rechts an der Straße vorn Ortseingang ein Kellerhaus. Es gehörte im 16.Jahrhundert einem Mann namens Hermann Kiesewetter.

In diesem Haus lebte eine Witwe mit ihrer Tochter. Die Frau war bekannt für Streitsucht und wurde von den Leuten im Dorf nicht gern gesehen.

Ihre Tochter Isbel jedoch war anders. Sie hatte ein zartes, weißes Gesicht und blonde Haare. Wegen ihrer Bescheidenheit und Sanftmut war sie im ganzen Dorf sehr beliebt und alle mochten sie.

Die Kinder der reichsten Bauern suchten oft Isbel auf, um mit ihr zu spielen. Wenn Butter gemacht wurde, durfte sie immer dabei sein und bekam ein Butterbrot, das die Bäuerin ihr vor ihren eigenen Kindern gab. Bei der Honigernter erhielt sie die erste Wabe, und im Sommer und Herbst bekam sie die ersten Früchte vom Baum.

Isbels Mutter jedoch war eine harte Frau, die ihre Tochter nicht sanft behandelte.

Deshalb hatte das kleine Mädchen das Mitgefühl aller guten Menschen im Dorf.

Eines Abends, nachdem ihre Mutter wegen zu wenig Flachs wütend war, musste Isbel wieder einmal schlechte Behandlung ertragen. Sie wurde früh ins Bett geschickt, und als sie gerade einschlief, wurde sie durch ein helles Licht in ihrem Zimmer geweckt.

Eine Frau in einem strahlen
weißen Kleid stand am Ofen, rieb ein Goldstück auf einem großen Stein und winkte Isbel freundlich zu. Isbel erschrak, weckte ihre Mutter, doch die schlief tief und bemerkte nichts. Die Frau winkte ein weiteres Mal und verschwand dann, zusammen mit dem Licht, das das Zimmer wieder in Dunkelheit hüllte.

Isbel war verwirrt und fragte sich, ob sie vielleicht nur geträumt hatte, bevor sie schließlich wieder einschlief. Am nächsten Morgen erzählte sie ihrer Mutter von der Erscheinung, aber sie dachte, es sei nur ein Traum.

In der folgenden Nacht erschien die das Wesen erneut und winkte wieder freundlich. Isbel stieß ängstlich ihre Mutter an, die diesmal aufwachte, einen Fluch ausstieß und die glänzende Erscheinung verschwinden sah. Sie entschloss sich, beim Pfarrer Rat zu holen. Der Pfarrer erklärte, dass Gott sowohl gute als auch böse Geister senden könne, um Menschen zu belohnen oder zu bestrafen. Da die Dame freundlich wirkte, sollte Isbel keine Angst haben, sondern ein Gebet sprechen und das glänzende Brusttuch der Dame berühren. Isbels Mutter freute sich über diese Deutung und erzählte es ihrer Tochter.

In der daruaffolgenden Nacht kam die Erscheinung erneut und sang ein beruhigendes Lied:

„Scheu mich nicht, du liebe Kleine, komm zu mir herbei,
denn aus meinem Busen strömt Segen für dich.
Scheu mich nicht, du liebe Kleine, komm zu mir,
denn du bist rein und gut, du bringst mir Erlösung.“


Diesmal stieß die Mutter Isbel unsanft an, und das Mädchen ging zitternd zu der Dame, um das silberne Brusttuch zu berühren. Als sie es anfasste, fiel das Tuch zu Boden, und die dame verschwand. Die Mutter schrie erschrocken auf, weil sie glaubte, ein schrecklicher Totenkopf hätte sie angestarrt. Als sie sich wieder beruhigten, fanden sie ein silbernes, mit Edelsteinen besetztes Tuch auf dem Boden. Durch den Verkauf des Tuchs bekam die Witwe viel Geld, und ihr Verhalten gegenüber ihrer Tochter änderte sich zum Besseren.

Sie stiftete eine rote Altardecke und Kanzelbekleidung für die Kirche.



Quelle Mündliche Erzählung


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

13.01.2025 um 17:50
super Idee, gerne weitermachen!


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

13.01.2025 um 19:21
Zitat von locutuslocutus schrieb am 08.01.2025:Ich werde täglich, min eine Geschichte hier hochladen bis mir die Mythen und Legenden der Region ausgehen :)
@locutus
Sind dir die Mythen und Legenden tatsächlich schon ausgegangen?


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

13.01.2025 um 19:23
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Sind dir die Mythen und Legenden tatsächlich schon ausgegangen?
Nö. Aber ich wollte jetzt erstmal warten, das auch andere mal was beisteuern bzw auch mal was Kommentiert wird.

Es kommt noch mehr mein guter :)


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

13.01.2025 um 20:04
Ist die Uhlbergskapelle nicht auch in Franken?


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

15.01.2025 um 10:35
[Die Schatzhöhle des Staffelbergs

Der Staffelberg bei Bad Staffelstein, ein markanter Tafelberg in Oberfranken, ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Wanderer, sondern auch Schauplatz einer alten Sage.
Man sagt, tief im Inneren des Berges soll eine Höhle liegen, gefüllt mit einem sagenhaften Schatz: Gold, Silber und Edelsteine in unvorstellbarer Menge.
Doch so leicht ist der Schatz nicht zu haben. Der Zugang zur Höhle wird von mächtigen Geistern bewacht, und nur ein Mensch mit reinem Herzen kann ihn betreten.

Wie so oft, versuchten zahlreiche Schatzsucher ihr Glück, angetrieben von Habgier und der Hoffnung auf Reichtum. Die Sage warnt jedoch: Wer den Schatz aus eigennützigen Motiven sucht, wird nicht nur scheitern, sondern von einem Fluch getroffen.

Einmal, so erzählt man, fand ein junger Schäfer aus der Gegend den Eingang zur Höhle. Er suchte Schutz vor einem Gewitter, das plötzlich über den Staffelberg zog, und stolperte dabei in das Versteck. In der Höhle erwartete ihn ein Anblick, der ihm den Atem raubte: funkelnde Edelsteine und Gold, so weit das Auge reichte. Doch bevor er etwas anrühren konnte, tauchte ein alter Mann mit langem, weißen Bart auf.

„Du darfst den Schatz mitnehmen“, sagte der Alte, „aber nur, wenn du versprichst, ihn mit den Armen und Bedürftigen zu teilen.“ Der Schäfer, der von Natur aus bescheiden war, wurde plötzlich unsicher. Der Gedanke an das Gold und die Möglichkeiten, die es ihm bieten könnte, ließ ihn schweigen. In diesem Moment fegte ein starker Wind durch die Höhle, und alles verschwand. Der Schäfer fand sich draußen wieder – allein auf dem Gipfel des Staffelbergs.

Seitdem erzählt man sich, dass die Höhle nur alle hundert Jahre für kurze Zeit erscheint und dass nur derjenige, der ohne Eigennutz handelt, den Schatz erlangen kann. Bis heute hat niemand die Höhle erneut gefunden, aber die Sage bleibt lebendig./td]



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Sagen und Legenden aus Oberfranken

15.01.2025 um 10:42
Der Geisterzug von Hirschaid

In den nebligen Nächten, wenn der Wind durch die Täler der Regnitz pfeift, erzählen sich die Menschen in Hirschaid von einem unheimlichen Geisterzug. Die Legende besagt, dass in längst vergangenen Zeiten ein schwer beladener Frachtzug auf der Strecke zwischen Bamberg und Nürnberg in der Nähe von Hirschaid entgleiste.
Die Waggons stürzten in die Regnitz, und viele Menschen kamen dabei ums Leben. Die Unfallstelle wurde bald aufgeräumt, doch etwas Mysteriöses blieb zurück.

Seither, so heißt es, taucht an manchen Nächten ein Geisterzug auf. Lautlose Räder rollen über die Schienen, während dichter Nebel die Szenerie verhüllt. Wer genauer hinschaut, erkennt die schemenhaften Umrisse eines alten Dampflokomotivführers, der starr aus seinem Fenster blickt. Der Zug, so sagen die Einheimischen, trägt die verlorenen Seelen derjenigen, die bei dem Unfall ums Leben kamen.

Besonders gruselig: Einige behaupten, dass der Zug pünktlich um Mitternacht am Bahnhof Hirschaid einfährt, bevor er wieder spurlos verschwindet. Es gibt Berichte von Menschen, die schwören, das Heulen einer alten Dampfpfeife gehört zu haben, obwohl dort längst keine Dampfloks mehr fahren. Andere erzählen von kaltem Wind, der plötzlich über den Bahnsteig wehte, obwohl die Nacht zuvor still und windlos war.



Quelle Mündlich


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

15.01.2025 um 10:46
Der Fluch des Teufelsberges bei Bayreuth

In der Nähe von Bayreuth erhebt sich ein bewaldeter Hügel, der von den Einheimischen „Teufelsberg“ genannt wird. Die Geschichte, die sich um diesen Berg rankt, ist eine jener düsteren Legenden, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Vor vielen Jahrhunderten lebte ein mächtiger Fürst in der Region, der für seine Grausamkeit und seinen Stolz bekannt war. Er ließ sich von niemandem etwas sagen und zeigte keinerlei Gnade gegenüber denen, die ihm widersprachen. Unter seinen Untertanen war er gefürchtet und verachtet. Doch der Fürst hatte ein Geheimnis: Er hatte mit dem Teufel einen Pakt geschlossen.

In einer Zeit, als er sich von der Macht betört fühlte, traf der Fürst eine düstere Vereinbarung mit dem Teufel. Im Austausch für unermesslichen Reichtum und Macht sollte der Fürst seine Seele nach seinem Tod dem Teufel überlassen. Der Fürst, blind vor Gier und Überheblichkeit, willigte ein, ohne zu begreifen, welche Konsequenzen das für ihn und sein Land haben würde.

Doch als die Jahre vergingen und der Fürst immer mehr grausame Taten beging, wuchs auch der Zorn des Teufels. Eines Nachts, als der Fürst sich auf dem Teufelsberg aufhielt, erschien der Teufel höchstpersönlich. In einer feurigen Erscheinung forderte er, was ihm vertraglich zustand: die Seele des Fürsten. Doch der Fürst, nun reuig und von Angst gequält, bat um Gnade und versuchte, sich aus dem Pakt zu befreien. Der Teufel aber lachte nur und sprach: „Du hast deine Seele verloren, Fürst, und ich werde sie holen, wann immer ich will.“

In dem Moment, so heißt es, erhob sich der Berg selbst, und ein gewaltiger Sturm fegte über das Land. Der Fürst wurde auf dem Gipfel des Teufelsberges von einem grellen Blitz getroffen und verbrannt. Seitdem heißt es, dass der Teufel selbst in der Nähe des Berges wandelt und auf den nächsten Ungläubigen wartet, dessen Seele er fordern kann.

Der Teufelsberg ist heute ein Ort der Stille und des Schreckens. Viele behaupten, in der Dämmerung das Dröhnen eines Sturms zu hören und dunkle Gestalten zwischen den Bäumen zu sehen. Auch das gelegentliche Zischen von Blitzen, obwohl der Himmel klar ist, wird als ein weiteres Zeichen des Fluchs des Fürsten gedeutet.



Quelle: Mündlich


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

15.01.2025 um 10:53
Die Sage von der Alten Burg und dem verfluchten Schatz

Es erzählt sich, dass auf der Alten Burg bei Neustadt ein großer Schatz vergraben ist, der mit einem Fluch belegt wurde. Die Burg, die heute nur noch als Ruine existiert, war einst der Sitz eines mächtigen Rittergeschlechts, das sich auf die Verteidigung des Landes spezialisiert hatte. Doch der Legende nach soll der letzte Herr der Burg, ein rücksichtsloser und grausamer Ritter namens Götz von Neustadt, auf eine abenteuerliche Weise zu Wohlstand gekommen sein.

Es heißt, Götz habe einen alten Zauberer, der sich in den Wäldern von Neustadt versteckte, gefangen genommen und ihn gezwungen, ihm unermesslichen Reichtum zu verschaffen. Der Zauberer, der in Wirklichkeit ein mächtiger Magier war, erfüllte dem Ritter seinen Wunsch und verfluchte ihn dabei. „Solange du deinen Reichtum hortest und andere ausbeutest, wirst du niemals Frieden finden. Dein Schatz wird dir zum Verhängnis“, sprach der Zauberer, bevor er verschwand.

Götz, von Gier besessen, hörte auf den Fluch des Zauberers und ließ den Schatz in der Burg verstecken, wo nur er ihn finden konnte. Doch es kam, wie es kommen musste: Der Ritter wurde von seinen eigenen Soldaten verraten, die den Schatz entdecken wollten, und starb unter mysteriösen Umständen. Als sein Leichnam in den weiten Wäldern gefunden wurde, war auch der Schatz verschwunden, und niemand konnte ihn finden.

Der Fluch jedoch blieb bestehen. Es heißt, dass der Schatz unter den Ruinen der Alten Burg aufbewahrt wird und darauf wartet, von einem mutigen, aber törichten Abenteurer entdeckt zu werden. Doch jeder, der es wagte, nach dem Schatz zu suchen, verschwand auf unerklärliche Weise. Einige behaupten, sie hätten die Schatten des Ritters in den Nächten durch den Wald schleichen sehen, wie er immer noch seinen Schatz bewachte, von Gier und Wut besessen.

Noch heute erzählen sich die Menschen in Neustadt bei Coburg die Geschichte von Götz von Neustadt und dem verfluchten Schatz. Die Ruine der Alten Burg ist ein Ort, den viele meiden, besonders in den dunklen Nächten. Einige sagen, dass der Schatz nicht nur aus Gold und Juwelen besteht, sondern auch ein dunkles Geheimnis in sich trägt, das denjenigen, der ihn findet, für immer verfluchen wird.


Quelle Mündlich


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Sagen und Legenden aus Oberfranken

15.01.2025 um 11:12
Die untoten Priester auf dem Oschenberg


Zwischen Weihnachten und Neujahr ging einst ein alter Bauer mit mir über den Berg.
Plötzlich blieb er stehen und fragte halblaut: “Hören Sie das Glöcklein läuten?” Da ich seine
große Erregung bemerkte, erwiderte

ich beruhigend: “Sie täuschen sich, es ist nur ein
seltsames Klingen im Sausen des Windes”. Aber der alte Mann schüttelte abwehrend den
Kopf und sagte: “Gewiss, aber es ist nicht der Wind allein, ich höre gut und weiß auch, was
mir das Glöcklein Schlimmes zu verkünden hat.” Auf meine Bitte erzählte mir der Alte noch
am Abend die Geschichte des Glöckleins; Doch waren es nur Bruchstücke, und ich fragte
deshalb bei den ältesten Leuten so lange, bis ich alles erfahren hatte. Der alte Mann aber
starb im darauffolgenden Jahr.

In grauer Vorzeit war der Oschenberg eine heidnische Kultstätte mit einem Tempel, der
Gottvater Wodan oder Odin geweiht war. In seiner Nähe lag der Heilige Hain, zu dem
unsere Vorfahren in großer Ehrfurcht wallten, um von dem heilkräftigen Wasser des
Weidenbrunnens zu trinken und die Segnungen der Priester zu empfangen. Doch sollte
auch dieser Tempel dem Schicksal alles Irdischen verfallen. Denn nach der Niederwerfung
der heidnischen Sachsen rückte das Heer Karl des Großen auch in den oberen Maingau

ein. Wohl gaben die drei Priester des Oschenberges, Balder, Hermut und Waldfried, ihren
Tempel nicht kampflos preis, verteidigten ihr Heiligtum mit dem Schwert, fielen aber im
Kampf. Bevor jedoch Balder verschied, rief er mit gewaltiger Stimme: “Wenn je unserem
heiligen Berg Christusglocken läuten, so läuten sie euch zum Fluche und zum Leid!”.
Die Priester wurden in der Nähe von St. Johannis begraben, damit die heimlichen
Anhänger des Wodanglauben den Oschenberg nicht mehr besuchen sollten. Aus den
erschlagenen Priestern machte freilich die Sage später drei Könige und heute spricht man
noch in St. Johannis von den drei Königsgräbern. Jedenfalls hingen in der ersten Zeit
besonders die alten Leute noch am Glauben der Väter und wanderten in den
Vollmondnächten zum Oschenberg empor. Dies suchten die Christen zu verhindern,

indem sie auf dem Oschenberg eine Holzkapelle errichteten und diese Kapelle St. Jobst weihten.
Das Glöcklein der Kapelle aber wurde von Allersdorfern als Totenglöcklein verwendet,
weshalb man es auch das Sorgenglöcklein nannte.
Am Lichmesstage des Jahres 1430 kamen jedoch die Hussiten und zerstörten die Kapelle.
Nur das Glöcklein leistete dem Feuer Widerstand und blieb daher erhalten. Nach dem Abzug
der Feinde verkaufte ein frommer Mann, dessen Haus und Gut von den Hussiten verschont


geblieben war, sein Anwesen und baute von dem Erlös die Kapelle wieder auf und vertraute
ihr das Glöcklein an. Er selbst lebte fortan als Einsiedler jahrelang auf dem Oschenberg in
einer einfachen Holzhütte.
Doch auch diese Kapelle stand nur verhältnismässig kurze Zeit. An ihrer Stelle wurde von
Markgraf Friedrich IV. in den Jahren 1507 bis 1510 ein Minoritenkloster erbaut, das sich
aber nicht einmal zwei Jahrzehnte hielt. Denn nachdem Markgraf Georg im Jahre 1528 auch
in der Markgrafenschaft Bayreuth die Reformation durchführte, wurde das Kloster St. Jobst
säkularisiert (1529) , Kirchengeräte und Messgewänder wurden verkauft. Als die Mönche von
dannen zogen, läutete das Glöcklein zum Abschied. Einsam hing es in der Folgezeit im
verlassenen Kloster, selten nur bewegte es der Wind. Wenn es aber läutete, nahm nach der
Sage in Allersdorf eine Seele Abschied vom Leben.

An einem Abend des Jahres 1553 ging der Landwirt Johann Horn von Allersdorf über den
Oschenberg. Er hatte sich verspätet, schritt daher zügig aufwärts und setzte sich dann bei
dem Kloster zu kurzer Rast. Dichte Nebel zogen von Bayreuth den Berg empor und huschten
durch das verlassene Kloster.


Da teilte der Wind die Nebelmassen und Johann Horn sieht eine Volksmenge heranziehen.
Langsam und lautlos bewegt er sich nach oben. An allen Gliedern zitternd starrt Johannes auf
dieses Bild. Wie der Zug oben anlangt, stellen sie dicht vor Johannes drei Särge nieder, denen
sogleich drei heidnische Priester entstiegen. Sieben Männer bringen einen Altar mit der
Opferflamme und bald strebt ein feiner Rauch auf und zieht über das Kloster hinweg. Nun
aber verkündet der älteste Priester: “Heil uns, die Götter haben unser Flehen erhört: zerfallen
ist die Kapelle, bald wird auch das Kloster mit dem Kirchlein in Staub zerfallen!”
Da erschreckt er Johannes und spricht zu ihm: “ Und du mußt sterben!” Voll Entsetzen stürzt
Johannes davon, sucht Zuflucht im Kirchlein und ergreift in der Verzweiflung den
Glockenstrang. Gar schaurig klingen die Glockentöne durch die finstere Nacht. Mit Bangen
vernehmen sie die Bewohner von Allersdorf. Doch eilen einige beherzte Männer zum
Kirchlein und finden dort Johannes bewusstlos vor dem Altar.
Als Johannes am anderen Morgen zu sich kam, schaute noch Entsetzen aus seinen Augen.
Eine innere Unruhe trieb ihn aus dem Haus und ruhelos irrte er fortan durch Fluren und
Wälder. Da traf er einst mit einer Abteilung fremden Kriegsvolks zusammen. Es waren
Truppen der Bundesstände, also Feinde des Markgrafen Albrecht, die von Hof kamen und nun
Bayreuth belagern sollten. Sie ergriffen Johannes, damit er sie nach Bayreuth führe. Als aber
Johannes mit den Feinden durch einen Wald kam, riss er sich los, floh zum Oschenberg und

läutete das Glöcklein, um seine Allersdorfer vor den Feinden zu warnen. Doch die Feinde
waren ihn gefolgt und als sie ihn nicht fanden, legten sie Feuer in das Kloster. Bald schlugen
die Flammen hoch empor. Da erschien oben am Dachfenster eine Gestalt: Johannes Horn! Er
rief um Hilfe, aber die Feinde verspotteten ihn: “Leuchte uns nur, damit wir den Weg nicht
verfehlen!” Darüber erfasst namenloser Zorn seine Seele und über die Flammen hinweg
dringen die Worte: “Fluch und abermals Fluch über euch, ihr Mordbrenner! Ich will euch

das Sorgenglöcklein läuten zum Leide und zum Tode!” Mit beiden Händen erfasste er den
Glockenstrang, dann ertönte die Glocke das letzte Mal. Entsetzen ergriff alle Umstehenden,
zumal zu gleicher Zeit die Mauern einstürzten und Johannes begruben.
Seitdem verkündet das Glöcklein auf dem Oschenberg allen nur Leid, die es vernehmen. Nach
der Sage kann der Fluch erst dann gelöst werden, wenn das deutsche Volk in Einigkeit
erstarkt, deutsches Wesen und deutsche Art voll entfaltet, ehrt und pflegt.


Quelle Bayreuther Land 1828


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