Hallo
@HammelbeinSehe interessantes Thema. Ich muss dazu mal etwas weiter ausholen
Was du fotografiert hast, dürfte ein Kobold (Wicht) sein. In meiner Kindheit haben wir diese Wesen oft gesehen. d.h. ich nicht, aber mein Cousin regelmäßig. Er wohnte mit seinen Eltern nahe einem Gewässer, wo er als Kind oft angelte - in den Sommerferien oft auch in der Nacht. Ich war manchmal dabei und habe dann miterlebt, wenn er zu schreien begann. Ich selbst habe leider nie etwas gesehen und das "Ding" (der Wicht) war wohl auch blitzschnell wieder weg, nachdem man ihn entdeckt hatte. Jedenfalls sah man den Wicht nie länger als einen kurzen Augenblick lang. So als wenn er einem nur erschrecken wollte, wie eben ein kleiner boshafter Gnom aus so manchem Märchen. Bei meinem Cousin hatte er jedenfalls damit Erfolg.
Ich hatte mal heimlich Vaters Fotoapparat entführt und ein paar Fotos geschossen, aber da war absolut nichts zu sehen. Der einzige Erfolg der Fotos war, dass mir ein paar Wochen später die Ohren lang gezogen worden sind. Denn Vater entdeckte natürlich die Fotos, die nicht von ihm geschossen worden sind. Damals sind die Fotos ja noch zur Entwicklung gegeben worden.
Was die Sache für mich so interessant macht, ist die Frage nach dem Warum. Warum sehen manche Menschen solche meist bösartig auftretenden Wesen, und andere nicht? Ich muss noch dazu sagen, dass mein Cousin deren Aussehen genau beschreiben konnte, es war also etwas mehr als auf deinen Fotos. Aber dafür hast du immerhin ein Foto, was uns nie gelungen ist.
Um zur Sache zu kommen, denke ich, es ist reine Psychologie, ob man solch ein Wesen sieht. Der Vater meines Cousins arbeitete auswärts und kam nur am WE nach Hause. Die Mutter meines Cousins hatte die Angewohnheit, bei jedem Fehlverhalten meines Cousins eine Strichliste mit Vermerk zu führen.
Wenn der Vater am WE dann die Tür reinkam, fing mein Cousin schon zu zittern an. Denn sofort nach der Begrüßung, oft noch in der offenen Haustür, wurde ihm von seiner Frau, laut gestikulierend, die Strichliste vorgelegt. Dann zog der Vater seinen Gürtel aus der Hose, legte den bösen Jungen über den Tisch und er bekam, ja nach Anzahl der Striche auf der Liste, die Wucht (also Schläge).
So waren die Wochenenden fast alle, denn irgendwas hatten wir immer angestellt, und das landete dann auf der Liste der sehr ordentlichen und korrekten Frau, die seine Mutter war. Dass davon etwas zurückbleibt, und in die Albträume eines Kindes einzieht, dürfte nachvollziehbar sein ... und irgendwann projektiert sich das Traumhafte als Schemen - oder (wie bei meinem Cousin) - klar und deutlich in der Realität: Man sieht es wirklich.
@Hammelbein jetzt eine wichtige Frage:
Hattest du in der Kindheit vielleicht auch Erlebnisse, die so traumatisierend nachklingen, dass dir auch als Erwachsener noch der Wicht erscheint? Schräg ist natürlich, dass du es auf Foto eingefangen hast. Was aber natürlich auch begründet, dass es in der Rubrik "Mystery" und nicht in "Psychologie" gepostet worden ist. Sehr richtig gewählt, auch wenn es nur von den wenigsten Lesern geteilt und verstanden werden wird.
Über die Zusammenhänge kann man sich übrigens hier schlau machen, wenn man mag. Ich habe das mal ganz bewusst offen gehalten und nach Google allgemein verlinkt.
https://www.google.com/search?q=traumata+kindheit+HalluzinationIch hatte mich seinerzeit auch mal schlau gemacht, bin aber auch nicht weit gekommen. Internet gabs noch lange nicht, und Bücher zum Thema waren auch selten. Ein Wicht soll z.B. bevorzugt am Rand einer Wetterzone auftauchen, d.h. immer wenn das Klima sich zum Negativen hin ändert, taucht der Wicht auf bzw. umgekehrt. Das scheint irgendwie zusammenzuhängen. In der Tat war es auch oft so, wenn Cousin so eine Erscheinung hatte, konnten wir Angel und Zubehör einpacken und uns auf den Heimweg machen, denn dann zog ein Gewitter auf. Das Wetter wurde dann genau so unleidlich wie auch der Wicht.
Warum ich das alles schreibe, obwohl es kaum jemand lesen wird, weil die Rubrik so schlecht besucht ist? Mein Cousin leidet auch heute noch unter seinen Kindheitserlebnissen. Er geht z.B. im Dunkeln nicht allein auf den Dachboden, und hat auf Friedhöfen oft Angst, vor allem in der Dämmerung.
@Hammelbein, wie sieht es bei dir aus, in dieser Richtung? Gibt es da Gemeinsamkeiten, über die wir reden können?