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König Arthur
05.06.2005 um 22:14Anhang: camelot.jpg (175, KB)
König Arthur
Er war der Sohn einer seltsamen Verbindung zwischen König Uther Pendragon und Ygerna, der Herzogin von Cornwall. Uther verliebte sich so leidenschaftlich in Ygerna, daß er Merlin den Zauberer dazu überredete, ihm die Gestalt des Herzogs zu geben. So hatte er Zugang zum Schloß Tintagel und ins Bett der Ygerna.
Uthers Leute töteten den Herzog, bevor Ygerna ihren Sohn zur Welt brachte, doch Merlin sagte dem Kind ein schreckliches Schicksal voraus. Demnach würden die Feinde ihn töten und dem Geschlecht der Pendragons ein Ende setzen.
Um diesem Schicksal zu entgehen, übergab Ygerna ihren neugeborenen Sohn dem Zauberer Merlin. Dieser gab ihn weiter an den edlen Ritter Sir Ector. Er taufte den Sohn auf den Namen Arthur und zog ihn zusammen mit seinem eigenen Sohn auf.
Sir Ector lehrte Arthur alle ritterlichen Künste und Tugenden, und aus dem Jungen wurde ein hübscher, blondhaariger Mann, der geschickt sein Schwert führte, sich aber fair und liebenswürdig seinen Vasallen und Knappen gegenüber benahm. England war mal wieder in einen der vielen Kriege verwickelt, und König Uther, der inzwischen alt und gebrechlich geworden war, mußte gegen eine Union von Königen aus dem Norden kämpfen. Er besiegte sie in der Schlacht von St. Albans, doch die Anstrengung war zu groß für ihn. Als er im Sterben lag, ließ er Merlin zu sich rufen und berief Arthur zu seinem Nachfolger.
König Uthers letzte Worte waren:
"Ich gebe ihm Gottes Segen und meinen eigenen und bitte ihn, für meine Seele zu beten und Anspruch auf die Krone zu erheben!"
Uthers Ritter hatten niemals von Arthur gehört, und lehnten es ab, einen unbekannten Jüngling als König anzuerkennen. Außerdem waren viele von ihnen selbst auf die Krone erpicht. Merlin trickste sie mit einem Schwert aus, das in einem großen Amboß stak. Darauf war in goldenen Lettern zu lesen: "Wer dieses Schwert herausziehen kann, ist der rechtmäßige König von Britannien."
Jeder dieser aufrührerischen Ritter tauchte bei dem Amboß auf und zog und zerrte an dem Schwert, und alle machten sich lustig, als auch ein schmächtiger Jüngling vortrat, um es zu probieren. Als Arthur das Schwert aus dem Amboß zog, schrien sie ärgerlich und waren überzeugt, daß es sich um ein verzaubertes Kind handelte. Bald liefen Gerüchte herum, daß der Jüngling von einer goldenen Welle an die Küste geworfen worden war. Als Arthur Anspruch auf die Krone erhob und sie alle zu einem großen Fest einlud, antworteten sie ihm, daß ihre "Geschenke aus kräftigen Schwerthieben zwischen Schultern und Nacken" bestünden.
Arthur nahm die Herausforderung an, da er Sir Ector und etliche treue Ritter gewinnen konnte. In mehreren Schlachten besiegte er die Rebellen und zeigte dabei eine solche Kraft und ein solches Können, daß sie ihre Knie vor ihm beugten.
In einer dieser Schlachten brach das Schwert, das er aus dem Amboß gezogen hatte, auseinander. Doch Merlin führte ihn an einen einsamen See. Aus ihm erschien eine Hand, die ein anderes Schwert hielt. Die Herrin des Sees sagte Arthur, daß er das Schwert behalten solle. Es hieß Excalibur und war eine Zauberwaffe, die Arthur in der Verteidigung seines Königreichs und bei der Niederschlagung der Heiden immer zu Siegen verhalf.
Arthur wurde bald der größte Krieger und Feldherr in Europa. Die Ritter, die erst gegen ihn gemeutert hatten, sonnten sich bald in seinem Ruhm. Unter seinem Kommando kämpften sie mit einer unschlagbaren Härte und einem ebensolchen Geist - erst in Britannien, wo sie sich einen Weg durch die eindringenden schottischen und irischen Horden schlugen, und später in Europa, wo sie Gallien eroberten.
Arthurs prächtiger Hof in Camelot zog jeden Ritter des Landes an, um sich dort in der Schlacht oder auf dem Turnier zu beweisen. Die stolzen jungen Männer traten auf dem Turnierplatz mit Lanze und Schwert gegeneinander an, doch akzeptierten sie Arthurs ritterliche Gesetze. Das heißt, sie schworen Arthur Lehenstreue, übernahmen das Christentum und die fairen Regeln der Schlacht.
Der alte Zauberer Merlin stand Arthur immer als Berater zur Seite, doch als der junge König an Macht und Stärke zunahm, achtete er nicht immer auf die Warnungen Merlins. So schlug er Merlins Ratschlag in den Wind, nicht Guinevere, die schönste Frau Britanniens zu heiraten. Arthurs bester Ritter und treuester Freund, Lancelot, liebte sie nämlich ebenfalls, und Merlin sah voraus, daß ein solches Dreieck unweigerlich zu einer Katastrophe führen würde. Doch Arthurs Verlangen nach Guinevere war so groß, daß er sie nicht seinem Freund überlassen konnte. Er beging die Hochzeit mit einem großen Zeremoniell.
Arthur war mehr bestürzt von Merlins Voraussage, daß ein am Maifeiertag geborener Mann ihn eines Tages umbringen würde. Er ordnete an, daß alle männlichen Kinder, die am ersten Mai geboren waren, nach Camelot gebracht werden sollten. Doch ihr Schiff ging unter, und nur ein Kind überlebte. Das war Mordred, Arthurs Neffe. Er wurde ans Meeresufer gespült und von einem guten Mann großgezogen, bis er ihn am Hof vorstellen konnte. Arthur empfing Mordred freundlich und ignorierte Merlins Warnungen, daß er der Verräter sei.
Unter Arthurs Herrschaft schien das Königreich in ein Goldenes Zeitalter einzutreten, und doch gab es etwas, das die Zufriedenheit des Volkes schmälerte. Es war der Verlust des Heiligen Grals, des Kelches, aus dem Christus bei seiner letzten Mahlzeit getrunken hatte. Joseph von Arimathaea hatte den Gral nach Britannien gebracht, doch nun war er schon seit Jahren nicht mehr gesehen worden. Bis der Gral nicht wieder gefunden wäre, könnte kein dauerhafter Friede und kein anhaltender Reichtum einkehren.
Doch der Gral konnte nur von Menschen entdeckt werden, die eine unbefleckte Seele und einen ebensolchen Geist hatten, und Arthur bezweifelte, daß irgendeiner seiner Ritter wirklich so edel sein könnte. Während er über diese Dinge nachdachte, erschien ein unbekannter Ritter, Prinz Galahad, am Hof. Galahad war ein besonders starker, anmutiger und schöner junger Mann, doch den anderen Rittern fiel auf, daß er keine Waffen trug und daß in der Scheide kein Schwert steckte.
Gerade als Galahad bei ihnen eingeführt wurde, brachte ein Schildknappe sonderbare Nachrichten. Demnach schwamm ein großer Stein auf dem Fluß unterhalb von Camelot, und in diesem Stein steckte ein Schwert mit einem glitzernden, juwelenbesetzten Heft. Darauf standen die Worte "Niemand soll mich an sich nehmen bis auf den einen, an dessen Seite ich wirklich hängen soll. Er wird der beste Ritter auf der ganzen Welt."
Wieder einmal versuchten die Ritter von Britannien in gegenseitiger Konkurrenz ein rätselhaftes Schwert zu befreien. Doch Galahad war der einzige, dem es gelang, das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Als er es in die Scheide steckte, sahen die anderen Ritter darin das Zeichen, daß sie sich nun auf die Suche nach dem heiligen Gral machen sollten.
Einhundertfünfzig der besten Männer Arthurs fühlten sich aufgerufen und verließen Camelot in einer Reiterschar. Ihre Waffen und Rüstungen glänzten, und die Farben ihrer Schilde und Banner leuchteten. Es starben viele von ihnen während der nächsten abenteuerlichen Zeit, andere mußten sehr leiden und kehrten nach Camelot zurück. Lancelot kam als gebrochener Mann zurück, denn er war kurz davor gestanden, den Gral zu sehen, da wurde er seinem Anblick entrissen. Er hatte seine eigene ritterliche Vollkommenheit befleckt, weil er heimlich die Königin Guinevere begehrte.
So blieben nur noch die Ritter Galahad, Bors und Percival übrig, die die Suche nach dem Gral fortsetzten. Nach schrecklichen Abenteuern fanden sie Joseph von Arimathaea, der sie zum heiligen Gral führte. Galahad überkam eine so große Freude, daß er betete, er möge zum Himmel auffahren dürfen. Und da kam eine Heerschar Engel aus dem Himmel und zogen diesen makellosen Ritter hinauf. Darüber geriet Percival in so großen Kummer, daß er als Eremit starb, und Bors kehrte nach Camelot zurück mit der Nachricht, daß die Suche beendet sei. Nun schien es, als könne das Goldene Zeitalter wirklich beginnen, doch Merlins todbringende Weissagung mußte noch erfüllt werden.
Mordred, der am ersten Mai geborene Ritter, warf ein Auge auf Arthurs Krone. Er zerstörte in verschwörerischer Weise die ritterliche Freundschaft zwischen Arthur und seinen Männern. Er streute Gerüchte über eine Beziehung zwischen Lancelot und Guinevere aus und überzeugte zwölf Ritter, Lancelot zu töten, damit die Ehre der Königin gerettet würde. Lancelot war Arthurs bester Freund und größte Stütze. Sein Tod würde die Brüdergemeinschaft auf Camelot auseinanderreißen, so daß es für Mordred leichter wäre, an die Krone heranzukommen.
Doch Lancelot erschlug alle zwölf Ritter in einem fürchterlichen Kampf, und auch Mordred hätte dran glauben müssen, wenn Arthur nicht unsicher geworden wäre. Er war eifersüchtig auf Lancelots Anziehungskraft, die er auf Guinevere ausübte, und glaubte dem Gerede von Mordred über eine illegitime Verbindung. In seiner Wut über ihre angebliche Untreue befahl er seinen Rittern Gaharis und Gareth, sie auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.
Eine klagende Volksmenge sah sie auf dem Weg zum Tod, doch als die Flammen ihr Gewand erreichten, sprang Lancelot hinzu, um sie zu retten. Er kämpfte sich durch die Wachen hindurch, tötete Gareth und Gaharis, riß Guinevere an sich und galoppierte mit ihr davon auf sein Schloß Freudenfeste.
Nun kam es zu blutigen Schlachten zwischen Arthurs Leuten und Lancelot, die das ganze Königreich erschütterten. Wer früher auf Camelot gemeinsam Feste gefeiert hatte, richtete nun das Schwert aufeinander. Das Schlachten ging weiter, bis der Papst Arthur den Befehl zum Frieden gab. Und er hätte wohl auch Frieden gemacht, wenn nicht Gawain, der Bruder von Gareth und Gaharis, Arthurs Eifersucht auf Lancelot aufs neue angefacht hätte.
Lancelot verließ Guinevere und floh in die Bretagne, doch Arthur verfolgte ihn mit einer starken Heerschar. Durch seine Abwesenheit war die Gelegenheit für Mordred günstig, sich der Krone zu bemächtigen. Er ließ verlautbaren, daß Arthur in einer Schlacht gestorben sei, und verlangte, daß Guinevere ihn heiraten solle.
Als Arthur diese Nachricht vernahm, eilte er nach Britannien zurück und kämpfte in zwei großen Schlachten gegen Mordred. Die zweite Schlacht endete damit, daß Arthur und Mordred eine Unterredung aushandelten und sich zwischen ihren Armeen zu Friedensverhandlungen trafen.
Es schien bereits, als sei der Friede in Sicht, da schlängelte sich eine Schlange aus dem Gras und biß in den Fuß eines der Ritter, die hinter Arthur standen. Dieser schwang sein Schwert, um das Tier zu töten, doch die Ritter beider Seiten sahen darin das Zeichen, mit der Schlacht von vorn zu beginnen.
Sie kämpften so erbittert, daß am Morgen nur noch Mordred auf der einen Seite zwischen den Leichen seiner Leute stand und auf der anderen Seite Arthur, Lucan und Bedivere. Arthur rammte seinen Speer in Mordred, doch während er ihn durchbohrte, erhielt er selbst im gleichen Augenblick eine tödliche Wunde.
Als Arthurs Kräfte nachließen, befahl er Bedivere, sein Schwert Excalibur in den nahen See zu werfen. Als das Schwert auf die dunkle Wasseroberfläche auftraf, erschien eine Hand aus dem Wasser, ergriff Excalibur, schwang es dreimal und verschwand dann damit im See.
Bedivere brachte den sterbenden König ans Ufer des Wassers. Dort warteten bereits drei Klageweiber in einem schwarz überzogenen Boot auf ihn. Sie nahmen Arthur an Bord und segelten mit ihm auf die Insel Avalon. Dort liegt er, bis das britische Volk wieder seiner Hilfe bedarf.
Was denkt ihr?
Ist König Arthur nur ein wunderschönes Märchen,
oder steckt doch mehr Wahrheit als Erfindung dahinter?
MfG
Challenger
Je mehr ich weiss, desto mehr weiss ich das ich nichts weiss...
König Arthur
Er war der Sohn einer seltsamen Verbindung zwischen König Uther Pendragon und Ygerna, der Herzogin von Cornwall. Uther verliebte sich so leidenschaftlich in Ygerna, daß er Merlin den Zauberer dazu überredete, ihm die Gestalt des Herzogs zu geben. So hatte er Zugang zum Schloß Tintagel und ins Bett der Ygerna.
Uthers Leute töteten den Herzog, bevor Ygerna ihren Sohn zur Welt brachte, doch Merlin sagte dem Kind ein schreckliches Schicksal voraus. Demnach würden die Feinde ihn töten und dem Geschlecht der Pendragons ein Ende setzen.
Um diesem Schicksal zu entgehen, übergab Ygerna ihren neugeborenen Sohn dem Zauberer Merlin. Dieser gab ihn weiter an den edlen Ritter Sir Ector. Er taufte den Sohn auf den Namen Arthur und zog ihn zusammen mit seinem eigenen Sohn auf.
Sir Ector lehrte Arthur alle ritterlichen Künste und Tugenden, und aus dem Jungen wurde ein hübscher, blondhaariger Mann, der geschickt sein Schwert führte, sich aber fair und liebenswürdig seinen Vasallen und Knappen gegenüber benahm. England war mal wieder in einen der vielen Kriege verwickelt, und König Uther, der inzwischen alt und gebrechlich geworden war, mußte gegen eine Union von Königen aus dem Norden kämpfen. Er besiegte sie in der Schlacht von St. Albans, doch die Anstrengung war zu groß für ihn. Als er im Sterben lag, ließ er Merlin zu sich rufen und berief Arthur zu seinem Nachfolger.
König Uthers letzte Worte waren:
"Ich gebe ihm Gottes Segen und meinen eigenen und bitte ihn, für meine Seele zu beten und Anspruch auf die Krone zu erheben!"
Uthers Ritter hatten niemals von Arthur gehört, und lehnten es ab, einen unbekannten Jüngling als König anzuerkennen. Außerdem waren viele von ihnen selbst auf die Krone erpicht. Merlin trickste sie mit einem Schwert aus, das in einem großen Amboß stak. Darauf war in goldenen Lettern zu lesen: "Wer dieses Schwert herausziehen kann, ist der rechtmäßige König von Britannien."
Jeder dieser aufrührerischen Ritter tauchte bei dem Amboß auf und zog und zerrte an dem Schwert, und alle machten sich lustig, als auch ein schmächtiger Jüngling vortrat, um es zu probieren. Als Arthur das Schwert aus dem Amboß zog, schrien sie ärgerlich und waren überzeugt, daß es sich um ein verzaubertes Kind handelte. Bald liefen Gerüchte herum, daß der Jüngling von einer goldenen Welle an die Küste geworfen worden war. Als Arthur Anspruch auf die Krone erhob und sie alle zu einem großen Fest einlud, antworteten sie ihm, daß ihre "Geschenke aus kräftigen Schwerthieben zwischen Schultern und Nacken" bestünden.
Arthur nahm die Herausforderung an, da er Sir Ector und etliche treue Ritter gewinnen konnte. In mehreren Schlachten besiegte er die Rebellen und zeigte dabei eine solche Kraft und ein solches Können, daß sie ihre Knie vor ihm beugten.
In einer dieser Schlachten brach das Schwert, das er aus dem Amboß gezogen hatte, auseinander. Doch Merlin führte ihn an einen einsamen See. Aus ihm erschien eine Hand, die ein anderes Schwert hielt. Die Herrin des Sees sagte Arthur, daß er das Schwert behalten solle. Es hieß Excalibur und war eine Zauberwaffe, die Arthur in der Verteidigung seines Königreichs und bei der Niederschlagung der Heiden immer zu Siegen verhalf.
Arthur wurde bald der größte Krieger und Feldherr in Europa. Die Ritter, die erst gegen ihn gemeutert hatten, sonnten sich bald in seinem Ruhm. Unter seinem Kommando kämpften sie mit einer unschlagbaren Härte und einem ebensolchen Geist - erst in Britannien, wo sie sich einen Weg durch die eindringenden schottischen und irischen Horden schlugen, und später in Europa, wo sie Gallien eroberten.
Arthurs prächtiger Hof in Camelot zog jeden Ritter des Landes an, um sich dort in der Schlacht oder auf dem Turnier zu beweisen. Die stolzen jungen Männer traten auf dem Turnierplatz mit Lanze und Schwert gegeneinander an, doch akzeptierten sie Arthurs ritterliche Gesetze. Das heißt, sie schworen Arthur Lehenstreue, übernahmen das Christentum und die fairen Regeln der Schlacht.
Der alte Zauberer Merlin stand Arthur immer als Berater zur Seite, doch als der junge König an Macht und Stärke zunahm, achtete er nicht immer auf die Warnungen Merlins. So schlug er Merlins Ratschlag in den Wind, nicht Guinevere, die schönste Frau Britanniens zu heiraten. Arthurs bester Ritter und treuester Freund, Lancelot, liebte sie nämlich ebenfalls, und Merlin sah voraus, daß ein solches Dreieck unweigerlich zu einer Katastrophe führen würde. Doch Arthurs Verlangen nach Guinevere war so groß, daß er sie nicht seinem Freund überlassen konnte. Er beging die Hochzeit mit einem großen Zeremoniell.
Arthur war mehr bestürzt von Merlins Voraussage, daß ein am Maifeiertag geborener Mann ihn eines Tages umbringen würde. Er ordnete an, daß alle männlichen Kinder, die am ersten Mai geboren waren, nach Camelot gebracht werden sollten. Doch ihr Schiff ging unter, und nur ein Kind überlebte. Das war Mordred, Arthurs Neffe. Er wurde ans Meeresufer gespült und von einem guten Mann großgezogen, bis er ihn am Hof vorstellen konnte. Arthur empfing Mordred freundlich und ignorierte Merlins Warnungen, daß er der Verräter sei.
Unter Arthurs Herrschaft schien das Königreich in ein Goldenes Zeitalter einzutreten, und doch gab es etwas, das die Zufriedenheit des Volkes schmälerte. Es war der Verlust des Heiligen Grals, des Kelches, aus dem Christus bei seiner letzten Mahlzeit getrunken hatte. Joseph von Arimathaea hatte den Gral nach Britannien gebracht, doch nun war er schon seit Jahren nicht mehr gesehen worden. Bis der Gral nicht wieder gefunden wäre, könnte kein dauerhafter Friede und kein anhaltender Reichtum einkehren.
Doch der Gral konnte nur von Menschen entdeckt werden, die eine unbefleckte Seele und einen ebensolchen Geist hatten, und Arthur bezweifelte, daß irgendeiner seiner Ritter wirklich so edel sein könnte. Während er über diese Dinge nachdachte, erschien ein unbekannter Ritter, Prinz Galahad, am Hof. Galahad war ein besonders starker, anmutiger und schöner junger Mann, doch den anderen Rittern fiel auf, daß er keine Waffen trug und daß in der Scheide kein Schwert steckte.
Gerade als Galahad bei ihnen eingeführt wurde, brachte ein Schildknappe sonderbare Nachrichten. Demnach schwamm ein großer Stein auf dem Fluß unterhalb von Camelot, und in diesem Stein steckte ein Schwert mit einem glitzernden, juwelenbesetzten Heft. Darauf standen die Worte "Niemand soll mich an sich nehmen bis auf den einen, an dessen Seite ich wirklich hängen soll. Er wird der beste Ritter auf der ganzen Welt."
Wieder einmal versuchten die Ritter von Britannien in gegenseitiger Konkurrenz ein rätselhaftes Schwert zu befreien. Doch Galahad war der einzige, dem es gelang, das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Als er es in die Scheide steckte, sahen die anderen Ritter darin das Zeichen, daß sie sich nun auf die Suche nach dem heiligen Gral machen sollten.
Einhundertfünfzig der besten Männer Arthurs fühlten sich aufgerufen und verließen Camelot in einer Reiterschar. Ihre Waffen und Rüstungen glänzten, und die Farben ihrer Schilde und Banner leuchteten. Es starben viele von ihnen während der nächsten abenteuerlichen Zeit, andere mußten sehr leiden und kehrten nach Camelot zurück. Lancelot kam als gebrochener Mann zurück, denn er war kurz davor gestanden, den Gral zu sehen, da wurde er seinem Anblick entrissen. Er hatte seine eigene ritterliche Vollkommenheit befleckt, weil er heimlich die Königin Guinevere begehrte.
So blieben nur noch die Ritter Galahad, Bors und Percival übrig, die die Suche nach dem Gral fortsetzten. Nach schrecklichen Abenteuern fanden sie Joseph von Arimathaea, der sie zum heiligen Gral führte. Galahad überkam eine so große Freude, daß er betete, er möge zum Himmel auffahren dürfen. Und da kam eine Heerschar Engel aus dem Himmel und zogen diesen makellosen Ritter hinauf. Darüber geriet Percival in so großen Kummer, daß er als Eremit starb, und Bors kehrte nach Camelot zurück mit der Nachricht, daß die Suche beendet sei. Nun schien es, als könne das Goldene Zeitalter wirklich beginnen, doch Merlins todbringende Weissagung mußte noch erfüllt werden.
Mordred, der am ersten Mai geborene Ritter, warf ein Auge auf Arthurs Krone. Er zerstörte in verschwörerischer Weise die ritterliche Freundschaft zwischen Arthur und seinen Männern. Er streute Gerüchte über eine Beziehung zwischen Lancelot und Guinevere aus und überzeugte zwölf Ritter, Lancelot zu töten, damit die Ehre der Königin gerettet würde. Lancelot war Arthurs bester Freund und größte Stütze. Sein Tod würde die Brüdergemeinschaft auf Camelot auseinanderreißen, so daß es für Mordred leichter wäre, an die Krone heranzukommen.
Doch Lancelot erschlug alle zwölf Ritter in einem fürchterlichen Kampf, und auch Mordred hätte dran glauben müssen, wenn Arthur nicht unsicher geworden wäre. Er war eifersüchtig auf Lancelots Anziehungskraft, die er auf Guinevere ausübte, und glaubte dem Gerede von Mordred über eine illegitime Verbindung. In seiner Wut über ihre angebliche Untreue befahl er seinen Rittern Gaharis und Gareth, sie auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.
Eine klagende Volksmenge sah sie auf dem Weg zum Tod, doch als die Flammen ihr Gewand erreichten, sprang Lancelot hinzu, um sie zu retten. Er kämpfte sich durch die Wachen hindurch, tötete Gareth und Gaharis, riß Guinevere an sich und galoppierte mit ihr davon auf sein Schloß Freudenfeste.
Nun kam es zu blutigen Schlachten zwischen Arthurs Leuten und Lancelot, die das ganze Königreich erschütterten. Wer früher auf Camelot gemeinsam Feste gefeiert hatte, richtete nun das Schwert aufeinander. Das Schlachten ging weiter, bis der Papst Arthur den Befehl zum Frieden gab. Und er hätte wohl auch Frieden gemacht, wenn nicht Gawain, der Bruder von Gareth und Gaharis, Arthurs Eifersucht auf Lancelot aufs neue angefacht hätte.
Lancelot verließ Guinevere und floh in die Bretagne, doch Arthur verfolgte ihn mit einer starken Heerschar. Durch seine Abwesenheit war die Gelegenheit für Mordred günstig, sich der Krone zu bemächtigen. Er ließ verlautbaren, daß Arthur in einer Schlacht gestorben sei, und verlangte, daß Guinevere ihn heiraten solle.
Als Arthur diese Nachricht vernahm, eilte er nach Britannien zurück und kämpfte in zwei großen Schlachten gegen Mordred. Die zweite Schlacht endete damit, daß Arthur und Mordred eine Unterredung aushandelten und sich zwischen ihren Armeen zu Friedensverhandlungen trafen.
Es schien bereits, als sei der Friede in Sicht, da schlängelte sich eine Schlange aus dem Gras und biß in den Fuß eines der Ritter, die hinter Arthur standen. Dieser schwang sein Schwert, um das Tier zu töten, doch die Ritter beider Seiten sahen darin das Zeichen, mit der Schlacht von vorn zu beginnen.
Sie kämpften so erbittert, daß am Morgen nur noch Mordred auf der einen Seite zwischen den Leichen seiner Leute stand und auf der anderen Seite Arthur, Lucan und Bedivere. Arthur rammte seinen Speer in Mordred, doch während er ihn durchbohrte, erhielt er selbst im gleichen Augenblick eine tödliche Wunde.
Als Arthurs Kräfte nachließen, befahl er Bedivere, sein Schwert Excalibur in den nahen See zu werfen. Als das Schwert auf die dunkle Wasseroberfläche auftraf, erschien eine Hand aus dem Wasser, ergriff Excalibur, schwang es dreimal und verschwand dann damit im See.
Bedivere brachte den sterbenden König ans Ufer des Wassers. Dort warteten bereits drei Klageweiber in einem schwarz überzogenen Boot auf ihn. Sie nahmen Arthur an Bord und segelten mit ihm auf die Insel Avalon. Dort liegt er, bis das britische Volk wieder seiner Hilfe bedarf.
Was denkt ihr?
Ist König Arthur nur ein wunderschönes Märchen,
oder steckt doch mehr Wahrheit als Erfindung dahinter?
MfG
Challenger
Je mehr ich weiss, desto mehr weiss ich das ich nichts weiss...