Die Beifahrerin
02.06.2005 um 18:11An diesem Abend wollte ich es wissen. Mit ein paar Spaßpillen hatte ich mich selbst vorgeglüht. Die mussten natürlich mit Wodka runter, denn nur Klares ist Wahres. Und eine Bierfahne ist etwas für Landeier und Loser.
Obwohl - nichts gegen das flache Land. Da lag es es vor mir, und ich dachte nur: Need for speed!
Also orgelte ich meine Karre hoch, denn nur Fliegen ist schöner. Leider haben diese Landdiscos ja meist keinen Autobahnanschluß, und mit Tempo 160 auf einer ordinären Landstraße - das ist krass. Aber Geschwindigkeit ist eben schön, und wer schön sein will, muss leiden.
Ich hatte es mir hinter dem Lenkrad nett gemacht. Gegen ein Uhr war ich in zwei Läden gewesen, einer gähniger als der andere. Und die Mädels - zum Mönchwerden!
Doch so schnell ließ ich mich nicht ausbremsen. Cool bleiben, sagte ich mir. Und machte meine Karre wieder heiß, neuen Abenteuern entgegen. Die Boxen hatte ich bis zum Anschlag aufgerissen. Wenn in den Läden nur Lala-Mucke gespielt wurde, wollte ich mir wenigstens hinter dem Steuer die Dröhnung geben.
Da bemerkte ich plötzlich diese süße Kleine neben mir auf dem Beifahrersitz!
Älter als Achtzehn konnte sie nicht sein, und ich bin eigentlich gar nicht so für Frischfleisch. Aber andererseits zähle ich mich mit meinen Zweiundzwanzig noch nicht zu den Gruftis.
Sie sah gut aus: lange Beine, tolles Gesicht, gepiercter Bauchnabel. Alles perfekt. Mich störte nur, dass ich sie erst jetzt bemerkte. War ich echt so weggetreten, dass mir noch nicht mal auffiel, wenn eine Frau zu mir ins Auto stieg?
Sie lächelte mich jedenfalls viel versprechend an.
"Du bist ja obercool", sagte sie.
Ich erwiderte nichts. Was soll man darauf sagen? Vor allem, wenn man wirklich cool ist?
Aber die Schnecke ließ sich nicht beirren.
"Ich wette, du hast ganz schön getankt. Aber das merkt man dir nicht an. Bei solchen coolen Typen wie dir rafft man das nie. Erst dann, wenn es zu spät ist. Mein Freund war auch so ein Cooler. Genau wie du."
"Dein Freund?"
Ich hätte beinahe mein Bubblegum verschluckt.
"Ja, mein Freund. Aber er wird uns nicht stören. Wir sind allein in deiner Karre. Nur du und ich."
Sie legte mir ihre Hand aufs Knie, und plötzlich war ich nicht mehr cool.
"Ich wette, du kannst noch mehr aus der Karre rausholen", sagte sie.
"Darauf kannst du wetten!"
Ich trat das Gaspedal bis zum Bodenblech durch.
"Diese Strecke ist tückisch", sagte das Mädchen, und ihre Stimme klang plötzlich wie das Klirren von Eiswürfeln.
"Das hat mein Freund auch erst gemerkt, als es zu spät war. Ich war bei ihm im Wagen, übrigens."
Und dann bemerkte ich, dass sich ihre Finger auf meinem Knie in eine Skeletthand verwandelten. Gleichzeitig geriet die Mistkarre ins Schleudern. Und ich fiel in ein Meer aus Schmerzen.
Tödliche Raserei
(EB) In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es im Landkreis zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Ein PKW prallte gegen einen Baum. Der Fahrer (22) war allein im Auto. Er erlag noch am Unfallort seinen tödlichen Verletzungen. Die Polizei: unangepasste Geschwindigkeit, vermutlich kombiniert mit Alkohol.
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Was sagt ihr zu dieser geschichte?
Es ist nur eine erfundene Geschichte, aber dennoch hat sie mich zum dneken angeregt.
Obwohl - nichts gegen das flache Land. Da lag es es vor mir, und ich dachte nur: Need for speed!
Also orgelte ich meine Karre hoch, denn nur Fliegen ist schöner. Leider haben diese Landdiscos ja meist keinen Autobahnanschluß, und mit Tempo 160 auf einer ordinären Landstraße - das ist krass. Aber Geschwindigkeit ist eben schön, und wer schön sein will, muss leiden.
Ich hatte es mir hinter dem Lenkrad nett gemacht. Gegen ein Uhr war ich in zwei Läden gewesen, einer gähniger als der andere. Und die Mädels - zum Mönchwerden!
Doch so schnell ließ ich mich nicht ausbremsen. Cool bleiben, sagte ich mir. Und machte meine Karre wieder heiß, neuen Abenteuern entgegen. Die Boxen hatte ich bis zum Anschlag aufgerissen. Wenn in den Läden nur Lala-Mucke gespielt wurde, wollte ich mir wenigstens hinter dem Steuer die Dröhnung geben.
Da bemerkte ich plötzlich diese süße Kleine neben mir auf dem Beifahrersitz!
Älter als Achtzehn konnte sie nicht sein, und ich bin eigentlich gar nicht so für Frischfleisch. Aber andererseits zähle ich mich mit meinen Zweiundzwanzig noch nicht zu den Gruftis.
Sie sah gut aus: lange Beine, tolles Gesicht, gepiercter Bauchnabel. Alles perfekt. Mich störte nur, dass ich sie erst jetzt bemerkte. War ich echt so weggetreten, dass mir noch nicht mal auffiel, wenn eine Frau zu mir ins Auto stieg?
Sie lächelte mich jedenfalls viel versprechend an.
"Du bist ja obercool", sagte sie.
Ich erwiderte nichts. Was soll man darauf sagen? Vor allem, wenn man wirklich cool ist?
Aber die Schnecke ließ sich nicht beirren.
"Ich wette, du hast ganz schön getankt. Aber das merkt man dir nicht an. Bei solchen coolen Typen wie dir rafft man das nie. Erst dann, wenn es zu spät ist. Mein Freund war auch so ein Cooler. Genau wie du."
"Dein Freund?"
Ich hätte beinahe mein Bubblegum verschluckt.
"Ja, mein Freund. Aber er wird uns nicht stören. Wir sind allein in deiner Karre. Nur du und ich."
Sie legte mir ihre Hand aufs Knie, und plötzlich war ich nicht mehr cool.
"Ich wette, du kannst noch mehr aus der Karre rausholen", sagte sie.
"Darauf kannst du wetten!"
Ich trat das Gaspedal bis zum Bodenblech durch.
"Diese Strecke ist tückisch", sagte das Mädchen, und ihre Stimme klang plötzlich wie das Klirren von Eiswürfeln.
"Das hat mein Freund auch erst gemerkt, als es zu spät war. Ich war bei ihm im Wagen, übrigens."
Und dann bemerkte ich, dass sich ihre Finger auf meinem Knie in eine Skeletthand verwandelten. Gleichzeitig geriet die Mistkarre ins Schleudern. Und ich fiel in ein Meer aus Schmerzen.
Tödliche Raserei
(EB) In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es im Landkreis zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Ein PKW prallte gegen einen Baum. Der Fahrer (22) war allein im Auto. Er erlag noch am Unfallort seinen tödlichen Verletzungen. Die Polizei: unangepasste Geschwindigkeit, vermutlich kombiniert mit Alkohol.
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Was sagt ihr zu dieser geschichte?
Es ist nur eine erfundene Geschichte, aber dennoch hat sie mich zum dneken angeregt.