Ich habe mich hier ein wenig reingelesen die letzten Tage und ich bin arg zwiegespalten, was DawnClaude's "Geschichte" betrifft.
- In allererster Linie glaube ich, dass es mehr gibt als nur Arbeit, Alltag, Stress und Medikamente.
- Ich tu mich jedoch arg schwer an Gott, Engel und dergleichen zu glauben.
- Der 3. Punkt ist, dass ich dennoch das Gefühl nicht loswerde, mir um den Gesundheitszustand des Threaderstellers Sorgen zu machen.
Aber mal der Reihe nach...
Das Leben besteht aus mehr als nur arbeiten und Geld verdienen. Schon immer, seitdem es Menschen und Herden gibt, erzählt man sich von unheimlichen Begebenheiten und Geistern, ja sogar von einer Welt jenseits der unseren.
Ich glaube nicht an Gott, doch ein Mann aus meinem Bekanntenkreis, einst Atheist, hat
etwas erlebt. Er wurde, wie er sagt, von "Papa" erhört und fortan beschützt er ihn. Seit dem Moment hat er nur noch positive Gedanken und keine Angst mehr. Stress ist für ihn ein Fremdwort. Er nennt ihn nie Gott, sondern immer "Papa". Er weiß das da jemand ist, der ihn beschützt und der ihn leitet, was sich beinahe jeden Tag durch kleine Wunder bemerkbar macht.
Er ist ebenfalls vollkommen normal, hat einen IQ von 160 und ist ein sportlicher Mensch, welcher auch Konsolengames mag. Ergo, ein ganz normaler junger Mann eben. Und dennoch wurde er mehr oder minder "heimgesucht", "erweckt" usw.
Ich machte mir anfangs auch Sorgen um seinen Geisteszustand. Doch er lebt sehr gut damit. Er hört keine Stimmen und würde niemals in Foren oder gar Tempeln und Kirchen mit anderen darüber reden wollen. Obwohl er anfangs den starken Drang verspürte andere bekehren zu wollen, allein deswegen, damit es ihnen besser geht.
Nun, bei mir beißt er auf Granit. Dann doch lieber Stress als so ein ... "Papa", welcher mir warme Gefühle und Glückseligkeit schenkt. Das ist einfach nicht meins und auch nicht mein Leben.
So, was hat nun
@Dawnclaude? Er hat ein Zwigespräch mit einem weiblichen Engel, welche ihm ab und an gar warme, prickelnde Gefühle beschert. Sie weiß extrem viel, hält sich nun aber zurück, weil es ihm anfangs auch zu viel wurde.
Meine erste, spontane Schlußfolgerung war, als ich all das las, dass er es selbst projeziert. Woher kommt aber das Wissen? Ich würde sagen das
Weltzeitgedächtnis, an welches all unsere Gehirne gekoppelt sind. Deswegen kann es schon einmal vorkommen, dass zwei Menschen aus unterschiedlichen Ländern auf dem Erdball die gleiche Idee haben.
Das Unterbewusstsein ist ein ganz großes Rätsel und es weiß imo, auch vor unserer Geburt, weitaus mehr als wir uns vorstellen können. Wir nutzen nur 30% unseres Gehirns und rätseln immer noch wie es nun funktioniert. Das Unterbewusstsein speichert enormes Wissen, aber es nimmt uns auch wichtige Aufgaben ab.
Fahren wir beispielsweise mit dem Fahrrad auf der Straße, hören wir Musik, grüßen Bekannte am Wegrand, achten auf rote Ampeln und Autos, dann denken wir garantiert nicht daran jetzt immer die Pedale durchzutreten. Das steuert unser Unterbewusstsein - und zwar blitzschnell. Genau wie DawnClaude's innere Monologe mit seinem "Engel".
Was ich hingegen interessant finde sind seine Astralreisen. Es wäre mir einmal beinahe gelungen, jedoch verhinderte mein Slip, welcher leider verrutschte, dass ich wieder mit physischen Widrigkeiten zu kämpfen hatte.
Ich würde als bisheriges Fazit sagen:Die Stimme/n in seinem Kopf kommen von seinem Unterbewusstsein, ausgelöst durch sein Interesse an all den Dingen. Seine Astralreisen machen mir deutlich das seine Verbindung zu dieser irdischen Welt nicht besonders stark ist. Soziale Kontakte fallen ihm schwer und sich in die Gesellschaft zu integrieren ebenfalls. Geht mir auch nicht anders, ehrlich gesagt.
Ist er nun etwas Besonderes? Mein Freund, welcher mit "Papa" in Verbindung steht, würde sagen, dass er eine Art sechsten Sinn entwickelt hat, welcher jedoch durch seinen Geltungsdrang negiert werden könnte. Er hätte sich zurück gezogen und zu verstehen versucht was all das zu bedeuten hat, um sich letztendlich selbst zu finden. Denn nehmen die Stimmen überhand, kann auch schon einmal die Psyche einen Knacks abbekommen und er landet dort, wo er niemals hin will: Im Medikamentensumpf.
Wichtig wäre, wenn er all das Erlebte abgekoppelt an das Übernatürliche betrachten würde. Also fernab von Geistern, Engeln und esotherischen Praktiken. Er muss seine innere Mitte finden, um sich letztendlich selbst zu befreien. Erst dann erkennt er, was Wirklichkeit und was nur Suggestion ist. Ist dies jedoch nicht mehr möglich, so muss er sich dringend (ärztliche) Hilfe suchen.