KicherErbse schrieb am 02.06.2013:http://hang-klang.de/infos.html (Archiv-Version vom 31.10.2014) hier gibt es eine Testvariante via PC.
Ein Hang zu besitzen heißt leider noch nicht unbedingt, es auch spielen zu können. Dies ist eines der bedauerlichen Beispiele, wo jemand versucht, das Instrument zu präsentieren ohne es spielen zu können. Der Mensch, der die Aufnahmen gemacht hat, schlägt es viel zu hart und unsensibel an. Ein typischer Anfängerfehler. Das Foto zeigt ein Integrales Hang und das klingt sensibel gespielt deutlich anders als in diesem Online-Tool. Irgendwie kräuselt sich mir da das Trommelfell, wenn ich das höre.
behind_eyes schrieb am 01.06.2013:Ist denn mal ein Hang genau untersucht wurden ?
Der amerikanische Akustiker Thomas D. Rossing, Autor von Standardwerken über die Akustischen Grundlagen von Musikinstrumenten hat zusammen mit verschiedenen Kollegen auch das Hang untersucht. Was übers Internet zugänglich ist, findet ihr hier:
http://www.hangblog.org/autor-thomas-d-rossing/ (Archiv-Version vom 28.03.2016)behind_eyes schrieb am 01.06.2013:Haben die tatsächlich ein Patent drauf ?
Die PANArt hat ein Patent auf das Material angemeldet, das für das Hang verwendet wird. Es ist ein Feinblech, dass bis zu einem bestimmten Dichtebereich eingelagerter Eisennitridnadeln nitriert wird. Das Patent umfasst die Verwendung von Blechen innerhalb dieses Dichtebereichs für den Bau von Musikinstrumenten. Es wurde für die Europäische Union vor wenigen Tagen erteilt. Die Erteilung in den USA steht nach abgeschlossener Prüfung unmittelbar bevor. Hier ist ein Link zum Patent:
http://patentscope.wipo.int/search/de/WO2010145695Außerdem hat die PANArt den Namen Hang als eingetragene Marke schützen lassen.
Lamm schrieb am 01.06.2013:Denke schon das Sie es sich Patentiert lassen haben.
Meine aber zu wissen, das auch in anderen Ländern Hang's hergestellt werden. China, Indien u.s.w.
In China und Indien werden keine Hangs gebaut. Es gibt aber in verschiedenen anderen Länder Instrumente, die vom Hang inspiriert sind und eine Alternative sein wollen. Die Qualität dieser Instrument ist allerdings sehr unterschiedlich und keins von ihnen setzt alle physikalischen Parameter, die für den Hangklang wichtig sind, vollständig um.
Die Instrumentenbauer der PANArt haben schon im Vorfeld des Hang zwei maßgebliche Erfindungen gemacht, die dann auch das Hang charakterisiert haben. Zum einen ist es das oben schon erwähnte Material, Pang genannt. Auf der Suche nach einer besseren Alternative zum Spundfass als Rohmaterial für den Bau von Steelpans begannen sie 1995 mit tiefgezogenen und anschließend nitrierten (gehärteten) Stahlblechrohformen zu arbeiten. In der Auseinandersetzung mit dieser neuen Rohform entwickelten Sie in den darauffolgenden Jahren ein neues Einstimmverfahren, das mit einer neuen Geometrie der Steelpan-Klangfelder verbunden war. Diese beiden Erfindungen und die langjährige Erfahrung mit dem Bau und der Einstimmung von Instrumenten aus Pang-Blech bildeten die Voraussetzung für die Erfindung des Hang, bei dem sie die Eignung ihres Materials für das Spiel mit den Händen entdeckten. Dies führte sie weg von der Steelpan und zur vollständigen Konzentration auf ihr neues Instrument Hang.
Die existierenden Alternativ-Instrumente sind sehr oft Produkte von Steelpanbauern, die ihre Methoden auf eine neue Instrumentenform anwenden. Sie bauen also nicht auf den für das Hang konstitutiven PANArt-Entwicklungen auf, sondern übernehmen im Wesentlichen nur die Form. Das führt zu erkannbar unterschiedlichen Resultaten bei Klang und Spielbarkeit. Es ist daher heute wichtig zu wissen, dass ein Instrument, das aussieht wie ein Hang, nicht unbedingt auch ein Hang ist (teilweise wird versucht, das Hang im Aussehen möglichst genau zu kopieren).
Diese Instrumente werden meist Handpans genannt (ein Gattungsbegriff, der 2007 von einem der ersten Hersteller vorgeschlagen wurde, weil "Hang" als Marke nicht für den Gebrauch als Gattungsbezeichnung zur Verfügung stand). Die Hangbauer Felix Rohner und Sabina Schärer sind mit dieser Bezeichnung nicht glücklich, weil sie doch nur die Praxis der Steelpanbauer widerspiegelt, ihre Methoden auf die neue Instrumentenform anzuwenden. Sie möchten daher das Hang nicht unter dem Oberbegriff Handpan subsummiert wissen, sondern weisen daraufhin, dass ihre Neuentwicklungen einerseits und der Charakter des Instruments (typischerweise für das individuelle Spiel in einem ruhigen Raum gedacht, der es ermöglicht in Ruhe hinzuhorchen, während das Steelpan für das kollektive, exstatische Spiel in der Steelband gedacht ist) das Hang doch gerade gegenüber dem Pan (der Kurzfrom für Steelpan in Trinidad und Tobago, der Heimat des Instruments) abgrenzt. Das Hang auch Pan zu nennen, würde gerade diese Unterschiede begrifflich verwischen. In der englischen Wikipedia gibt einen Artikel zum Begriff Handpan:
Wikipedia: HandpanDieSache schrieb am 31.05.2013:Zudem denke ich dass man das Hang nicht einfach "nur" als Instrument sehen sollte, denke da steckt noch ne viel tiefere Philosophie dahinter was ein Hang gespielt bewirkt, glaub das geht eher Richtung Klang-Schale...also etwas was Körper, Geist und Seele ansprechen soll, so Richtung meditaive Wirkung...
Es gibt öfter solche Hinweise auf Meditation. Ich würde dies allerdings viel allgemeiner fassen. Welche "Philosophie" der einzelne Spieler mit dem Hang verbindet, ist schon recht individuell. Mancher dreht da für meinen Geschmack auch etwas zu sehr ab und projiziert Dinge ins Hang hinein.
Mir ist ein Begriff sehr wichtig, den die Hangbauer vor einigen Jahren in die Diskussion eingebracht haben: Horchen, Hinhorchen. Das Hang ist ein "Horchgerät". Es ist kein Instrument zum Performen, zum Produzieren. Der erste Schritt in der Begegnung mit dem Instrument ist das aufmerksame Hinhorchen. Es ist ja auch etwas, was viele Leute über den Erstkontakt mit dem Hang berichten. Allerdings gibt es da erstmal eine sehr starke unmittelbare Wirkung und Faszination, die einen auch benebeln kann. Wenn ich als Hangspieler mein Instrument habe, ist es meiner Ansicht nach wichtig, auch etwas nüchtern zu bleiben, nicht fasziniert den Sirenengesängen nachzustolpern. In einem ruhigen Raum und ohne äußeren Druck gilt es hinzuhorchen, was das Hang zurückgibt, wenn ich es anrege. Dieser Impuls, der da zurückkommt ist sehr komplex. In einem neuen Buch, dass die Hangbauer in wenigen Tagen veröffentlichen werden (und ich das Privileg hatte schon vorab zu lesen) unterscheiden sie sieben physikalische Quellen, die im Zusammenwirken zum Hangklang und zur Wirkung des Hangklangs beitragen. Diesem komplexen Klangereignis gilt es nachzulauschen. Die eigenen Hände reagieren darauf, und so entsteht eine Interaktion zwischen mir und dem Hang. Im Laufe der Jahre hat das Hang mich dazu gebracht, völlig auf jegliche Planung und vorgefasste Gestatlgungsabsicht zu verzichten und mich diesem freien Prozess anzuvertrauen. Dies erfordert aber auch geeignete Rahmenbedingungen. Soetwas kann ich nicht auf einer Bühne vor hunderten Zuhöreren, in einem Tonsstudio mit dem Anspruch eine CD zu produzieren oder als Mitglied einer Band. Ich achte daher sehr darauf, wo und wann ich das Hang spiele. In den meisten Fällen spiele ich es nur für mich alleine, gelegentlich im kleinen Kreise weniger Menschen. Wichtig ist mir, dass ich die Kontrolle über die Situation habe, damit der Freiraum gesichert ist, den ich für das Hangspiel brauche.