Der verschollene Partner

@franthecat

franthecat schrieb:Die schlimmste Zeit meines Lebens.

Nachvollziehbar! ... und wie hast du es dann erfahren, was wirklich los war?

Schwere Frage, die ich nicht so beantworten kann...
Die Entscheidung, ob ich bei meinem jetzigen Partner bleiben würde, oder zum alten zurückgehe hängt von zu vielen Faktoren ab:
- Wie war die Partnerschaft mit dem "Verschollenen"
- Wie ist die jetzige Partnerschaft
- Was war der Grund für das lange Verschwinden
- Wie hat sich der verschollene Partner verändert
- Wie hab ich mich verändert

Und wahrscheinlich noch viele weitere Aspekte.

Müsst ich mich jetzt ohne konkreten Fall entscheiden, würde ich wahrscheinlich mit meinem jetzigen Partner zusammenbleiben. Da ich eine neue Beziehung angefangen habe, bin ich wohl schon über den Verschollenen hinweggekommen...

Den damaligen Partner fragen, wo er war, was passiert ist. Ihn untersützen, je nachdem, wie schlimm seine Lage nun ist. Falls er sich nicht geändert hat- was ich nicht glaube nach zwei Jahren-dann könnte die Beziehung wieder funktioneren, vielleicht auch mit viel Mühe.

Wenn nicht, dann kann der damalige Partner nur akzeptieren, dass von mir nur die Unterstützung kommen würde, nicht aber wieder die Liebe, welche ich für ihn damals empfunden habe.

Aber so eine Situation wünsche ich mir vom ganzen Herzen NICHT. Eine sehr schwierige Frage, bei der ich sagen kann, dass meine "Was-Würdest-Du-Machen"- Theorie vorhin vielleicht nicht funktionieren würde..

Ich bin mir nicht mal sicher ob der verschollene Partner selber einen nach so einer langen zeit noch lieben würde.
Ich würde ihn natürlich auch erst nur unterstützen.trotzdem kann ich mir nicht vorstellen wie der verschollene Partner reagieren würde.
Eine schwierige Frage,das ist wiedermal eine der Fragen,die einem erstmal nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen...

BluePain schrieb:Ihn untersützen, je nachdem, wie schlimm seine Lage nun ist.

Hm - also ehrlich, wenn der bewußte Partner ohne ein Wort zwei Jahre oder länger freiwillig seinen eigenen Weg ohne mich einschlägt, dann wäre das für mich das sicherste Zeichen dafür, daß die ganze Beziehung für ihn nichts wert war. In dem Moment würde mich auch nicht interessieren, wie es ihm danach beim Wiederauftauchen ginge - ich bin mir nichtmal sicher, ob ich mir noch irgendeine fadenscheinige Erklärung anhören wollte!

@Thalassa
Es geht ja nicht darum das der Partner seinen eigenen weg einschlägt sondern das er zum Beispiel entführt wurde.

@Cäptn_blauhook

Na das ist ja wieder was ganz anderes ... dazu habe ich ja schon etwas geschrieben, auf den vorigen Seiten!

A) Wenn sie absichtlich abhaut war das ihr Pech
B) Unabsichtlich, Intuition entscheiden

@Cäptn_blauhook

Cäptn_blauhook schrieb:sondern das er zum Beispiel entführt wurde.

Wenn mein Partner entführt wurde, gehe ich doch keine neue Beziehung ein, solange ich nicht weiß, was mit ihm geschehen ist ...

Habe gelesen: 2. Weltkrieg. Ehepaar. Mann Soldat. Lange gewartet. Keine Nachricht mehr ... Für tot erklären lassen.

Zweite Heirat. 2 Kinder.

Eines Abends steht ein Mann vor der Tür. Ihr erster. Spätheimkehrer. Abgemagert. Ein Wrack.
Kinder gaffen. Frau ist hilflos. "Karl, du siehst..."

Der Mann wendet sich um. Er begreift sofort. "Ich will euch nicht stören. Lebewohl!" -
Jetzt hat er gar keine Heimat mehr.

Da kommt der 2. Mann zur Tür herein. Er verstellt dem Nebenbuhler den Weg. "Ich bin der Hein. Kamerad, setz dich! Iss erst mal was!" Sie nehmen im Wohnzimmer Platz. "Ich hätte genausogut da draußen bleiben können im Krieg. Lass uns miteinander reden! Wir Kameraden müssen zusammenhalten!"
Er holt eine gute Flasche Wein aus dem Keller. Da lässt die Frau die beiden allein.

..."Die Lisbeth hat auf dich gewartet, Karl. Du warst immer in ihren Gedanken. Ich habe es immer gespürt. Ich bin nie ganz ihr Mann geworden..."

Dann geht er zur Frau. "Ich habe hier jetzt nichts mehr zu tun" sagt er und packt seine Sachen.

"Hein, nimmst du mir die Kinder fort?" fragt Lisbeth ängstlich.
"Die Kinder bleiben bei dir. - Das besprechen wir aber alles noch", sagt er und geht hinaus.

Der erste Mann war nach der Kriegsgefangenschaft auch moralisch degeneriert, so dass Lisbeth sich anfangs von ihm abgestoßen fühlte. Erst durch ihre geduldige, liebevolle Zuwendung wurde er wieder zum zivilisierten Menschen.

@Thalassa
Aber 2 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.

@Cäptn_blauhook

Naja, wir leben ja nun nicht in irgendeiner Bananenrepublik, wo Entführungen an der Tagesordnung sind, also wird man schon irgendwas in Erfahrung bringen können, was seinem Partner widerfahren ist und ob noch die Chance besteht, daß er lebt. Wenn ich mir Sorgen um meinen Partner in so einer Situation mache, dann könnte ich auch nach 10 Jahren, die er verschollen ist, keine neue Beziehung eingehen.
Wenn derjenige dann als vollkommen veränderter Mensch wieder auftaucht, man nicht mehr miteinander klarkommt und sich dann einvernehmlich trennt, ist das wieder etwas anderes!

Mein Mann hat 20 Jahre gelitten.

Die Frau ist einfach verschwunden.......bis heute! Sie ist am Bindarm operiert worden, er hat sie immer besucht und am Tag der Entlassung war sie weg......bis heute.

Ihn zu rede stellen. Fragen, wieso, weshalb, warum.
Aber nochmal ne Chance geben? Glaube nicht.

@ashlee

ashlee schrieb:Mein Mann hat 20 Jahre gelitten.

Das ist aber mehr als mysteriös - gab es keinerlei Spuren von ihr?

@ashlee

Ich habe mir gerade mal überlegt: Das wäre ja schon ein Fall für "XY-ungelöst" , oder?

fairy-tale schrieb:was würdet ihr tun?

Hm das ist wirklich schwierig .. Ich will es mir nicht vorstellen ehrlich gesagt, dennoch wenn einige Jahre vergangen sind und ich es verarbeitet habe und wieder einen neuen Partner habe .
Ich wūrde mir seine Geschichte anhören.
Ich denke aber, dass ich bei meinem aktuellen Partner bleiben wūrde.
Wenn man jemanden wirklich liebt, wūrde sie ja nicht vergehen

Jährlich werden in der BRD etwa 100.000 Menschen als vermisst gemeldet. Die meisten finden sich früher oder später wieder an. Allerdings bleiben rd. 3% dauerhaft und spurlos verschwunden.

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/spurlos-verschwunden-1.2035025

Eigentlich finde ich die Idee, einfach abzutauchen und irgendwo ganz neu anzufangen, garnichtmal so abwegig - allerdings halte ich es für total rücksichtslos, eventuelle Angehörige in so einer Ungewißheit zurück zu lassen!

@Thalassa

Thalassa schrieb:Das ist aber mehr als mysteriös - gab es keinerlei Spuren von ihr?

Sie ist weg. Nicht einmal die eigene Familie weiß etwas von ihrem Verbleib.