@Metanoia Metanoia schrieb: ....ein für alle Zeiten erledigtes Thema....
Für dich persönlich oder ganz allgemein?
Die Liebe in ihrer heute so oft dargebotenen Form, der Form der romantischen Liebe, ist nun mal ein Produkt der Epoche der Romantik. Bedingungslose, altruistische und lebenslange Liebe ist in dieser Logik vielleicht real, im echten Leben jedoch hinfällig. In früheren Zeiten wurden Partner nach gesellschaftlicher Stellung und Funktionalität gewählt, nicht zwingend nach ästhetischen und hedonistischen Punkten. Der Bauer brauchte eine Frau, die anpacken konnte, der bürgerliche Mann eine Frau zum repräsentieren nach außen usw.. Die Frau spielte in jedem Fall mit, solange die Versorgung gesichert war, "Liebe" war da nicht relevant. Und solange die Frau den Haushalt besorgt und Kinder gebiert und großzieht, war auch der Mann zufrieden.
Es war quasi eine ganz nüchterne Vereinbarung, um das Leben zu sichern und den gesellschaftlichen Normen zu genügen. Natürlich können auch echte Gefühle und Zuneigungen zu Beziehungen geführt haben, Voraussetzung war dies jedoch nicht.
Später wurde dann weit öfter der Partner erwählt, dem man sich auch verbunden fühlt, was früher ja zwangsläufig in einer Ehe endete. Da allerdings galt der gleiche Grundsatz wie in den Zeiten davor: Man trifft eine Vereinbarung und gibt das Versprechen, für den anderen einzustehen, egal was da kommen möge.
Ich weiß nicht, ob die Menschen bis vor ein paar Jahrzehnten einfach nüchterner (realistischer) an die Sache rangegangen sind oder ob sie einfach einen höheren Leidensdruck hatten. Jedenfalls war ihnen noch klar, dass sich eine Beziehung verändert und nicht alles so läuft, wie man es sich einstmals ausgemalt hatte. Wenn nicht beide Seiten darum wissen und sich damit anfreunden können, dass sich die Art der "Liebe" verändert hin zu einer tiefen freundschaftlichen Verbindung (im günstigen Fall
;) ) auf einer emotional vertraulichen Basis, so kann eine Beziehung nur zum Scheitern verurteilt sein.