Unendliche Gedanken

Ich bin hier beim Stöbern im Forum und in den Artikeln über etwas gestolpert, das mich selber betrifft und fast schon mein ganzes Leben bestimmt. In dem Artikel http://www.allmystery.de/artikel/mensch_gedanken.shtml ist ein Vorgang im Gehirm beschrieben der bei vielen vlt. ganz etwas normales ist, aber als Dauerzustand ein ganzes Leben, ich will nicht behaupten zerstören, aber beeinflussen kann.

Ich leide an einer angeborenen Stoffwechselstörung im Gehirn und kann deshalb ohne dass ich bestimmte Medikamente einnehme auf natürliche Weise nicht einschlafen, das Zeigt sich z.B. darin, dass ich den ganzen Tag lang schwehr körperlich arbeiten kann, so dass jeder andere warscheinlich totmüde und erschöpft relativ schnell einschlafen kann, ich aber nicht abschalten kann und ohne Hilfsmittel trotzdem nicht einschlafen kann.

Wenn ich mich am Abend zum Schlafen hinlege und körperlich total erschöpft bin muss ich Medikamente schlucken, dass auch der Kopf einschlafen kann. Im Kopf beginnt es dann nämlich zu rotieren und ich schweife von einem Gedanken zum Anderen, ohne einen Gedanken wirklich festhalten zu können. Alle möglichen Entspannungsübungen und sonst so gutgemeinten Ablenkungsratschläge funktionieren da nicht; wenn ich z.B. nochmal aufstehe und sagen wir 20 min. spazieren Gehe, verschiebt sich eben alles dann um diese 20 Minuten.

Der Mensch kann ohne Schlaf ca. 10-12 Tage überleben, danach wird es kritisch, ich hab das am eigenen Leib erfahren müssen, denn schon nach wenigen Tagen fängt der Körper an, Überlastungserscheinungen zu zeigen; Das Herz ist eines der ersten Organe das anfängt verrückt zu spielen, dann die Nieren und die Leber... ich bin schon einige Male mit multiplen Organversagen in die Klinik eingeliefert worden und gerade noch davongekommen.
Inzwischen bin ich zwar medikamentös sehr gut eingestellt, bin aber wegen einem sog. burn out Syndrom, das sich nicht mehr beheben lässt in Frühpension.

Ich kann mich so ca. 3-5 Stunden am Tag richtig gut konzentrieren (nicht an einem Stück) in der restlichen Zeit kann ich nur Sachen erledigen, die nicht so viel Aufmerksamkeit erfordern.

Mich würde wundern ob hier noch mehr User sind, die Erfahrungen mit soetwas haben.

Siehe vlt. auch An Nichts denken (ist ein ziemlich alter Treat, deshalb hab ich einen neue Diskussion begonnen)

Leider kann ich dir keine Informationen geben. Trotz allem wollte ich einfach nur schreiben das ich sehr erstaunt bin darüber, ich von so etwas noch nie gehört habe.

Ist eine sehr seltene Erkrankung, eine Stoffwechselstörung im Gehirn, wie schon gesagt, die bewirkt, dass kein Melatonin an den dafür vorgesehenen Andockstellen im Gehirn andocken kann, und somit den Schlaf verhindert.

@Engelbert

Engelbert schrieb:Mich würde wundern ob hier noch mehr User sind, die Erfahrungen mit soetwas haben.

Aus Deinem ersten Beitrag das Nichts Denken mit der Kugel erscheint mir Ähnlich wie das Schafe zählen , ... In meiner Jugendzeit bis zum Erwachsenenalter hatte ich ähnliche Probleme -
damals hatte ich mir eine Schafherde vorgestellt und versucht Durchzuzählen - irgendwann verliert man den überblick und wird verwirrt und damit auch Schlaftrunken-Müde .. ende und Schlafen
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Die sache mit dem Melatonin könnte auch eine andere Wirkweise haben -
Normalerweise Produziert die Zirpeldrüse Melatonin beim Schlafen in dunkelheit ,
nach Deiner nicht-Schlafbeschreibung müsste Melatonin fehlen - und was wäre dann die Wirkung ?
Vitamin B6 und B12 Unterstützen die Melatoninproduktion oder Melatonin Präparate (für Ältere Menschen) einehmen , denn das "Schlafhormon" ist auch für Heilung, Gesundheit und Fitness zuständig.
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Stoffwechselstörungen können / könnten dann aufgrung der Mangelerscheinung entstehen
(Mangelerscheinung war Irgendwann Auslöser) eine Andere Mangelerscheinung wäre eventuell Mineralienmangel .

Engelbert schrieb:Der Mensch kann ohne Schlaf ca. 10-12 Tage überleben, danach wird es kritisch, ich hab das am eigenen Leib erfahren müssen

Den Menschen zeig mir mal, der es 10-12 Tage ohne Schlaf aushält. Heiliger Vater, was sind manche Menschen der Realität entsprungen.

@EL

EL schrieb:Stoffwechselstörungen können / könnten dann aufgrung der Mangelerscheinung entstehen ...

Es ist genau umgekehrt, was bei mir der Fall ist, ist dass durch eine angeborenen Stoffwechselstörung das Melatonin nicht oder viel zu wenig aufgenommen wird und ich deshalb nicht einschlafen kann.

@martialis

martialis schrieb:Den Menschen zeig mir mal, der es 10-12 Tage ohne Schlaf aushält. Heiliger Vater, was sind manche Menschen der Realität entsprungen.

10-12 Tage sind das Maximun wenn jemand davor wirklich topfit und ganz gesund ist, der Durchschnittsmensch zeigt die ersten organischen probleme schon nach ca. 2 Tagen, danach gehts dann immer schneller. Es gibt immer mehr junge Leute die diesen Zustand gewollt in Kauf nehmen wenn sie Drogen wie Speed und dergleichen schlucken, um längere Partys feiern zu können. Die gesundheitlichen Probleme die sich für sie dann ergeben resultieren zum größten Teil aus dem künstlich herbeigeführtn Schlafentzug.

Und ein spezialisierter Arzt konnte dir nicht mehr raten als Medikamente?

@Engelbert

Ist das sowas hier? Wikipedia: Tödliche familiäre Schlaflosigkeit

hi @Aldaris
was du hier gefunden hast ist die "extremste" Form dieser Krankheit, woran ich leide ist eine angeborene Rezeptoren Fehlfunktion im Gehirn.

@Engelbert
Ich denke mal es gibt hier viele User mit Stoffwechselstörungen im Gehirn, Leute mit den gleichen
Symptomen wie du sie hast wirst du hier aber wahrscheinlich nicht finden. Hast du schonmal die ganzen 12 Tage ausgetestet, oder was war dein bisheriger Rekord?

@kadosch
ich wills nicht darauf anlegen oder eien Rekord aufstellen, ich lieg bei meiner derzeitigen körperlichen Verfassung warscheinlich am 3. Tag irgendwann auf der Intensivstation.

Eigentlich wollte ich ja über ganz was anderes diskutieren, und zwar über das Problem das viele haben: das oft endlose Grübeln das eiunem vom Einschlafen abhält. Hat irgendwer damit längere Erfahrungen und kann vielleicht einen Weg aus diesr Grübelfalle anbieten.

@Engelbert
Versuch es mal mit Atem-Meditation.
http://www.buddhabuddha.info/2009/11/atemmeditation.html
Wenn es richtig läuft denkst du nicht mehr aktiv dabei, außerdem macht es müde.

Hmm...interessantes Thema. Weiss nicht ob ich irgendwelce Stoffwechselstörungen im Gehirn habe. Allerdings habe ich die selben Probleme wie du. Ich beneide manchmal die Menschen die total erschöpft nach hause kommen und direkt einschlafen können.
Und wenn ich mich zum schlafen hinlege fang ich auch andauernd an zu grübeln undzwar alles mögliche. Möchte es abstellen aber es geht nicht und so vergehen die Stunden im Bett, bis ich dann doch irgendwann einschlafe und völlig erschöpft am nächsten morgen in den Tag starte. Ich denke mal ich habe irgendeine Schlafstörung. Und sorry das ich dir leider nicht helfen kann. Aber verstehe dich sehr gut und glaube das es sehr viele betrifft.

Dieses Rotieren kenne ich. Ein Gedanke jagt den Nächsten und das Ergebnis ist ich kann mich stundenlang im Bett rumdrehen.

Was mir hilft ist sowie ich das bemerke aufstehen, lesen, pc, oder ne schnelle runde ums Haus und danach nochmal probieren mich hinzulegen.

Manchmal wenns ganz schlimm ist und auch das vorherige nicht hilft, dann versuche ich diese Gedanken wie einen Film im Kino zu betrachten. Ist er schlecht verlasse ich ihn und sehe mir einen anderen an, solange bis ich einen finde der in Ordnung ist. Das heißt einen Gedanken der schön ist. Leider bin ich meißt schon eingeschlafen bis es soweit ist. :)

Engelbert schrieb:Wenn ich mich am Abend zum Schlafen hinlege und körperlich total erschöpft bin muss ich Medikamente schlucken, dass auch der Kopf einschlafen kann. Im Kopf beginnt es dann nämlich zu rotieren und ich schweife von einem Gedanken zum Anderen, ohne einen Gedanken wirklich festhalten zu können.

Eine direkte Erkrankung habe ich mir noch nicht nachweisen lassen, aber ich kenne zumindest die Situation, wenn man keinen festen Tag-Nacht-Rhythmus besitzt bzw. dauernd rotiert und man in einer Woche in der eigentlich Nacht schläft und 14 Tage später die ganze Nacht wach ist und dafür Tagsüber schläft.
Was mir persönlich ganz gut hilft, ist diese körperliche Erschöpfung noch weiter zu steigern, so dass ich einfach den Körper dazu zwinge zu Schlafen bzw. schlafen zu müssen.
Dazu habe ich neben dem Bett zwei Hanteln liegen, mit denen ich mich einfach so lange körperlich ermüde bis ich einfach gar nicht mehr kann und wenn ich mich dann hinlege, bin ich meist auch schon nach wenigen Minuten weg.

@Engelbert

Engelbert schrieb:Frühpension.

Bedeutet? Du erhältst ohne eine berufliche Tätigkeit auszuüben Geld. Wie viel Geld, von welchem Amt beziehst du es?

@BlackFlame
...

BlackFlame schrieb:diese körperliche Erschöpfung noch weiter zu steigern, so dass ich einfach den Körper dazu zwinge zu Schlafen bzw. schlafen zu müssen

Körperliche Erschöpfung kann auch nur bis zu einem gewissen Punkt helfen, aber es gibt auch den Begriff: zu müde zum Enschlafen, das heißt, man kann zu erschöpft sein um einschlafen zu können, da hilft im "Normalfall" eine Tasse Kaffee. Das klingt paradox, ist aber wissenschaftlich erwiesen. Ich versuch es mal so zu erklären: der Menschliche Körper hat eine gewisse Selbstschutzfunktion, ist man so müde, dass selbst der Blutdruck stark absinkt wehrt sich der Körper gegen das Einschlafen, weil sich im Schlaf der Blutdruck noch mehr absenkt und das könnte gefährlich für die Gesund heit sein, und der Körper kämpft dann gegen das Einschlafen an. Trinkt man dann eine Tasse Kaffe, steigt der Blutdruck wieder; ist er dann wieder hoch genug um einzuschlafen, kann man in der Regel auch einschlafen.

@Tilfred
...

Tilfred schrieb:dann versuche ich diese Gedanken wie einen Film im Kino zu betrachten. Ist er schlecht verlasse ich ihn und sehe mir einen anderen an, solange bis ich einen finde der in Ordnung ist.

Auch diese Idee finde ich gut, wenn es klappt. Weil bei mir das Melatonin nicht andocken kann habe ich eben auch ziemliche Konzentrationsprobleme, wenn ich versuche einen Gedankengang festzuhalten klappt das meisst nur recht kurz, dann geht wieder alles durcheinander.
@Dr.Precht
Dies ist auch der Grund, warum ich in Frühpension bin, was ich übrigens niemandem in meinem Alter (45 Jahre) wünsche; viel lieber würde ich so wie früher arbeiten, aber meine Konzentrationsfähigkeit reicht am Tag eben nur für ein paar Stunden.

Dr.Precht schrieb:Wie viel Geld, von welchem Amt beziehst du es?

Ich kann einigermassen Leben davon, ich bekomme von der PVA die Mindestpension die sich aus meinen Beitragsjahren ergiebt, das ist ein bischen weniger als ein Drittel von dem was ich vorher verdient habe.
Man wird bescheidener und zufriedener mit der Zeit.