Ist es Schwarzarbeit?

Hallo zusammen,

lasst euch bitte folgenden Fall schildern:
Angenommen ein Unternehmer (Einzelfirma) meldete Insolvenz an, wodurch ziemlich viele Leute viel Geld verloren haben, da der Unternehmer hoch verschuldet war. Durch diese Insolvenz wurde nicht nur die Firma des Unternehmers ruiniert sondern weitere Existenzen zerstört. Dann wurde die insolvente Firma von der Frau des ehem. Unternehmers übernommen, wodurch die Schulden wieder weg waren. Der ehemalige Unternehmer ist nun nur noch der Ehemann, bekommt von der neuen Firma auch kein Gehalt ausbezahlt, da mit diesem ja die Schulden bezahlt werden müssten.
Nehmen wir an, dass dies vor gut 10 Jahren geschehen ist. Nun stellt man sich vor, dass der ehemalige Unternehmer genauso weiter gearbeitet hat wie vor der Insolvenz, nur nicht mehr angemeldet ist! Im Grunde leitet er das neue Unternehmen, trifft alle Entscheidungen, verhandelt mit der Industrie, arbeitet ganz normal im Betrieb mit, hat auch sein eigenes Büro nur unterschriftsberechtigt ist er nicht mehr! Und er bekommt kein Gehalt mehr, womit er seine Schulden tilgen müsste! Nun meine Frage: ist das Schwarzarbeit?

@königPRIAMOS
also theoretisch nicht......

Nicht nachhaltig auf Gewinn gerichtete Dienst- oder Werkleistungen, die von
Angehörigen,
aus Gefälligkeit,
im Wege der Nachbarschafts- oder
Selbsthilfe
erbracht werden, gelten nicht als Schwarzarbeit. Als nicht nachhaltig auf Gewinn gerichtet gilt insbesondere eine Tätigkeit, die gegen geringes Entgelt erbracht wird.

http://www.berlin.de/sen/arbeit/schwarzarbeit/schwarz/index.html (Archiv-Version vom 13.05.2012)

@Tussinelda
danke dir!

kann man da noch von Gefälligkeit reden, wenn im Grunde er das Unternehmen leitet?
Der hat sogar Visitenkarten wo "Geschäftsführung" drauf steht!

Nicht Nachhaltig?
Angehörigenhilfe?

Come on.

Das ist an den Haaren herbeigezogen.

königPRIAMOS schrieb:genauso weiter gearbeitet hat wie vor der Insolvenz, nur nicht mehr angemeldet ist! Im Grunde leitet er das neue Unternehmen, trifft alle Entscheidungen, verhandelt mit der Industrie, arbeitet ganz normal im Betrieb mit, hat auch sein eigenes Büro nur unterschriftsberechtigt ist er nicht mehr

Unentgeltliche Mitarbeit von Angehörigen ist zumindest schon mal Sozialversicherungsbetrug.
Und die Berufsgenossenschaft wird da auch mitreden wollen.

Vertäge unter Angehörigen sind ein tolles Thema.

@Josefvon...
das sehe ich auch so! Er bekommt nur kein Gehalt, damit er die Schulden nicht begleichen muss! Bei ihm galt nämlich noch das alte Konkursrecht (Haftbar bis ans Lebensende, nicht wie jetzt 7 Jahre)!

@königPRIAMOS
Es ist zwar keine Schwarzarbeit, da er dafür kein Gehalt bekommt, aber ich bin mir sicher, dass das Arbeiten ohne Anstellung im Betrieb unter vorsätzlichen Betrug fällt. Auch dass sein Name noch als Geschäftsführer auf den Visitenkarten steht ist Betrug.
Hast du das in deinem Umfeld mitbekommen oder bist du persönlich davon betroffen?

@königPRIAMOS

Ich würde sagen er machts richtig. Ist aber ne Grauzone! Wenn der Zoll seine Firma überprüfen würde und würde ihn in der Firma im Büro erwischen, dann würden sie 100% ein Verfahren einleiten.
Und im schlimmsten Fall würde sich dann auch seine Frau vor Gericht verantworten müssen.

Die Strafen in solchen Fällen sind auch recht hoch. Was aber noch ärgerlich ist das dann meist alles "durchgeleuchtet" wird. Angefangen von der Buchhaltung bis hin zur Befragung von Nachbarn,Geschäftspartnern usw.

Am sichersten wäre es wenn seine Frau ihn einstellt mit einem Gehalt unter der Pfändungsgrenze.
Was er dann wirklich für Einnahmen hat, sind nicht so leicht nachzuweisen ;-)
Somit kann er sich Frei in der Firma bewegen und auch Geschäfte tätigen ohne Angst zu haben.

@königPRIAMOS
Was ist Deine Intention?
Möchtest Du jemanden anschwärzen? Oder einen Dammbruch verhindern?

@HEISENBERG
Hast recht, wenn mal alles Wasserdicht machen will.

@HEISENBERG
Ja, das wär dann bei der Frau mindestens Beihilfe zum Betrug, allerdings ist auch das Anstellen unterhalb der Pfändungsgrenze nicht so leicht. Und anderweitig erhaltenes Entgelt für die Arbeit würde ja dann auch wieder unter Schwarzarbeit fallen. ich bin mir recht sicher, dass der Gesetzgeber und „Vater Staat“ sich nicht so leicht austricksen lassen.

@Josefvon...
meine Intention, würde einfach Rache sagen - dieser Mann hat schon so viele Leute betrogen! Und dass seine Frau dann auch dran ist, ist mir ebenfalls klar!

@königPRIAMOS
Darf ich mal fragen, von was der Herr offiziell lebt? Von der Ehefrau? Offiziell Hausmann und mit der Frau mitversichert oder wie???

Aniara schrieb:Und anderweitig erhaltenes Entgelt für die Arbeit würde ja dann auch wieder unter Schwarzarbeit fallen

Das habe ich nicht gemeint. Seine Frau verdient ja dann offiziell das große Geld. Und ich nehme an wenn die beiden Ehepartner sind dann macht das kein Unterschied...dann kauft halt die Frau offiziell den Benz für ihren Mann ;-)

@DeepThought
er ist der Ehemann, mehr nicht - offiziell lebt er von seiner Frau und ist auch mit jener Familienversichert ;-) inoffiziell nimmt er sich schon aus der Firma was er braucht, werden wohl ca. 7000 Euro im Monat sein!

@HEISENBERG
Achso, klar, dann würde der Hauptverdienst über die Frau laufen, das dürfte dann recht wasserdicht sein.

@königPRIAMOS
Du weißt nicht, ob er da irgendwelche Belege unterschreibt bei seinen Privatentnahmen. Darf er ja offiziell nicht, oder?

königPRIAMOS schrieb:inoffiziell nimmt er sich schon aus der Firma was er braucht, werden wohl ca. 7000 Euro im Monat sein!

Damit könnte man ja super die Schulden tilgen, aber irgendwie müssen ja auch die ganzen BMWs finanziert werden… *Kopf schüttel*

königPRIAMOS schrieb: inoffiziell nimmt er sich schon aus der Firma was er braucht, werden wohl ca. 7000 Euro im Monat sein

Das ist aber schon ne heftige Vermutung. Du kannst ihn natürlich beim Zoll mal anschwärzen aber die werden dann auch Beweise von dir wollen.
Und sogar wenn sie seine Firma überprüfen, wird es schwer dort Beweise zu finden. Wenn die Firma viele Bargeschäfte hat dann ist es sowieso fast Unmöglich da was nachzuweisen.

Ist man in Deutschland nicht verpflichtet, nichts unversucht zu lassen um seine Schulden zu tilgen?
Jahrelange Tätigkeit als Hausmann und hobbymässig noch Vollzeit in der Firma der Frau gratis mitzuarbeiten sieht mir nicht so aus.

königPRIAMOS schrieb:inoffiziell nimmt er sich schon aus der Firma was er braucht, werden wohl ca. 7000 Euro im Monat sein!

Das wird dann aber unter Privatentnahme der Ehefrau gebucht, also keineswegs illegal, solange sie es unterschreibt

Ich würde ja gern mal wissen, welche Rechtsform die Unternehmung hat