Religionskritisches Theaterstück "Gólgata Picnic" sorgt für Empörung
22.01.2012 um 22:24Oder eine Sintflut schicken.
Das sittliche Empfinden wird verletzt und die Vertreter einer politischen Auffassung werden lächerlich gemacht. Die Sendung der Lysistrata ist auch das erste Fernsehspiel, indem eine Nacktszene zu sehen ist: der Busen von Romy Schneider."amüsier" solche Szenen rufen heute ja nicht mal mehr den Klerus auf die Barrikaden ^^
Doors schrieb:Oder eine Sintflut schicken.g*
Bus schrieb:Gute Einstellung, denn im Grunde geht es ja gegen instutitionelle Glaubensinhalte. Und da ist ja bekannterweise einiges für eigene Zwecke abgeändert und sogar aus dem offiziellen Kanon herausgenommen worden.
Allerdings unterstelle ich,
dass selbst Gott Freude an religionskritischen Theaterstücken hätte,
solange der Name des Herrn geehrt bliebe,
wie könnte ich mich da ausschließen ?.
25h.nox schrieb:Es scheint so, dass es auch ohne dies erledigen wird. Ascheinend ist das Erzbischofstum Hamburg bissl vernünftiger im Umgang mit dem Theaterstück: sie wollen sich anschliessend nach der Aufführung an einer Podiumsdiskussion beteiligen. Siehe weiter unten
sollen die piusbrüder doch klagen, spätestens wenn die vor gericht über die verderbnis durch das weltjudentum berichten hat sich die sache.
Das Erzbistum Hamburg hält sich bisher zurück. "Wir wollen versuchen, diese Produktion in angemessener Weise zu begleiten und entsprechend darauf zu reagieren", sagte der Sprecher des Erzbistums, Manfred Nielen, auf Anfrage. Konkret heißt das, man sucht nach einer geeigneten Person, die sich aus katholischer Sicht am Publikumsgespräch im Anschluss an die Aufführung beteiligt. Diesen Part übernimmt nun der Geistliche Rektor der Katholischen Akademie Hamburg, Jesuitenpater Hermann Breulmann, wie das Theater auf seiner Internetseite bekanntgab.http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/news/159914/index.html
occitania schrieb:In Italien gab es vor kurzem nen ähnlichen Fall wo durch eine Organisation 'Militia Christi' versucht wurde ein Theaterstück in Mailand vom Spielplan zu nehmen. Beispielgebend war das sie Unterstützung von neofaschistischen Organisationen bekamen.Ja, immer wieder sorgen solche Theateraufführungen für Aufregungen, anstatt dass diese Leute einfach der Aufführung fernbleiben würden. So wie ich ja schon weiter oben einmal schrieb.
In Toulouse ist vor nem ca. viertel Jahr ebenfalls eine Theateraufführung massiv durch christliche Fundamentalisten gestört worden.
Paka schrieb:Wurden Menschen oder Tiere für das Stück verletzt oder getötet? Wenn nein, dann verstehe ich die Empörung nicht.Nicht das ich wüsste.
Garcías Projekt stellt sich dar als berserkerhaft eigenwillige, wortreiche und körperbetonte Variation des Abendmahls. Große Themen wie menschliche Einsamkeit und Billigkonsumwahn sind dabei plakativ aufbereitet. Auf Tausenden von Hamburger-Brötchen, deren Geruch dem Publikum penetrant in die Nase steigt, veranstalten vier Männer und eine Frau ein Camping-Picknick. Sie trinken Whiskey, binden sich Gemüse um den Kopf, entkleiden sich, besprühen einander mit Farbe, vermengen ihre fast nackten Leiber unter Stöhnen zu orgiastischen Gebilden. Pausenlos schleudern sie in spanischer Sprache Sätze ins Publikum, deren Übersetzung als Obertitel zwar nachzulesen, aber in der Geschwindigkeit kaum aufnehmbar ist. Die Szenen erscheinen außerdem als großformatige Videoprojektion.
Die Frau trägt als Ganzkörpermaske den nackten Leib mit dem Lendentuch des Gekreuzigten. Auf der Leinwand schwebt sie zu dröhnendem Lärm in Form einer Fallschirmspringerin als gefallener Engel gen Erde. Jesus habe «Propaganda für die Perversion» gemacht, «Er schaffte es nicht, mit sich selbst in Frieden zu leben», «Nicht einmal ein Schokoladeneis wusste er zu genießen», «Er war ein AIDS-Messias» - mit solch betont provokanten Aussagen wüten die Darsteller. «Gott ist eine linguistische Finte», lautet ein anderer Satz. Nach gut eineinhalb Stunden verblüfft «Gólgota Picnic» mit einem Bruch. Überwältigend klangschön, zart und verinnerlicht gestaltet ein nackter Pianist (Marino Formenti) am Flügel Joseph Haydns «Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze».
sodawasser schrieb:Großartig, vielleicht gehe ich da auch mal hin.^^Du magst Hamburger und der Geruch von 1000-senden würde Dich also nicht abschrecken ;D