Gutes nur "gut", wenn das Motiv "gut" ist?

Ist eine gute Tat nur dann wirklich gut, wenn ihre Motive gut sind? Ich sehe das nicht so.

Denn ich finde, es kommt auf das Ergebnis an. Wenn ich mit einer Frau, die ich gerade erst kennenlerne und von der ich mehr will, durch die Straßen flaniere und es kommt ein Obdachloser auf uns zu und ich gebe ihm 2 Euro, weil ich großzügig und menschlich vor der Frau dastehen will und nicht, weil ich mich der Obdachlose wirklich interessiert, dann schmälert das in meinen Augen nicht die gute Tat.

Am Ende ist doch nur wichtig, dass der Obdachlose etwas Geld bekommen hat und sich davon was zu essen kaufen kann. Warum ich das gemacht habe, ist völlig irrelevant.

Das ist nur ein Beispiel gewesen und in der Tat noch nicht passiert, jedenfalls bei mir. Aber ihr wisst hoffentlich damit, wie das gemeint ist.

Interessante sachlage. Du tust also Dritten gutes damit du Selber deinen Trieb befriedigen kannst.

@imprägniert Ich sagte ja, es ist nur ein Beispiel.

Aber würde es die Tat schmälern? Ich finde nicht. Am Ende ist nur wichtig, dass der Penner Geld hat. Warum "ich" das mache, spielt doch keine Rolle.

Aber natürlich schmälert es die Tat. Du tust es nicht dem Penner zuliebe sonder wegen deiner Ische an deiner Seite. Damit du die knattern kannst.

@imprägniert Aber der Penner hat doch das Geld. Ist doch egal, warum.

Hm, schwierig. Würde fast sagen, dass es bei deinem Beispiel keine allzu große Rolle spielt, da das Ergebnis dasselbe ist. Wenn man natürlich sonst Obdachlose bespuckt, etc, ist es natürlich keine tolle Sache. Aber das dürfte dann derjenigen Person, der man gerade das Geld gegeben hat, auch recht egal sein.

Wenn es um Aktivismus geht, ist es schon wieder etwas anderes. Wobei man da leichter die Mittel bemängeln kann - PETA, beispielsweise, die sich ja so sehr um Tiere schert und gleichzeitig auf die Menschenwürde von Frauen sch*t - um letztendlich nichts weiter zu erreichen, als dass sich einige VeganerInnen deshalb von PETA abwenden und ein paar Leute, vielleicht noch mit einem saftigen Burger in der einen Hand, dasitzen und sich fröhlich zu den Bildern einen von der Palme wedeln. Kurz gesagt: Nichts. :D

Der Penner hat das Geld nicht bekommen weil er in deinen Augen ein Penner ist, sonder weil du die Olle knallen willst. ;) Die negative Energie wird dich ein Leben lang verfolgen. ;)

Ist doch egal aus welchen Motiven man gutes tut.

Man tut es. Was ist daran weniger Wert?

Deine tatsächliche Absicht war ja nicht dem Penner etwas gutes zu tun indem du ihm Geld gibst, sondern vor der Frau gut da zu stehen.
Somit würde ich sagen, dass es in der Situation schon auf das Motiv ankommt.

motiv = beweggrund + vermutetes resultat

dein fall: olle knattern = geilheit + vielleicht lässt sie mich ran


penner helfen: penner geld geben = penner is ne arme sau + penner holt sich ne warme suppe



jo. genau dasselbe.

Eljero schrieb:Somit würde ich sagen, dass es in der Situation schon auf das Motiv ankommt

Warum?

Was ist eigentlich, wenn die Frau Obdachlose total widerlich findet (solche Leute findest du ja überall) und du dann durch die kleine Gabe total bei ihr verspielt hast? :D

In jedem Fall hat der Obdachlose ein bisschen mehr als vorher!

@-ripper-
Er tut es ja nur, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Folglich würde er es nicht tun, wenn seine Freundin nicht dabei wäre.

@Eljero

Was schmälert daran die gute Tat die doch geschehen ist? Es geht nicht darum ob er es getan hätte oder nicht sondern ob die Tat gut wahr auch wenn der Hintergrundgedanke ein anderer war.

@-ripper- Eben.

@-ripper-
Das es eine gute Tat ist steht außer Frage.
Jedoch war ja die Frage, ob diese gute Tat geschmälert wird durch das Motiv, durch welche diese erfolgt ist.
Das ist natürlich alles eine Frage des Betrachtungswinkels, aber meiner Meinung nach kommt es schon auf das Motiv bzw. die Absicht an, also ob ich dem Obdachlosen helfen will oder einfach nur vor jemandem Eindruck schinden möchte / gut da stehen will.

Kann eine Tat gut sein die ich nur aufgrund von eigens erhofften Vorteilen tätige?

@Eljero

Warum wird diese Tat geschmälert? Der Penner hat zwei Euro. Das was er wollte, er sieht diese Gabe als gute Tat, der Spender nicht, er hat andere Hintergründe. Und trotzdem ist am Ende jeder zufrieden.

Wenn ich beispielsweise sehe wie jemand verprügelt wird und ich kenne das Opfer nicht und es geht mir beispielsweise auch am Arsch vorbei, aber trotzdem eingreife weil mir gerade danach ist, ist es dann nicht auch eine gute Tat. Denn im Endeffekt tut man etwas gutes, und es wird nicht weniger Wert nur weil der Hintergrundgedanke ein anderer war.

Eine gute Tat kann man gar nicht schmälern, entweder man tut sie, oder man tut sie nicht. Wenn man sie tut, hat man jemand anderen geholfen.

GrandOldParty schrieb:Am Ende ist doch nur wichtig, dass der Obdachlose etwas Geld bekommen hat und sich davon was zu essen kaufen kann. Warum ich das gemacht habe, ist völlig irrelevant.

Sehe ich auch so. Und sehr viele Leute handeln oftmals nicht komplett ohne ,,Eigennutzen" wenn sie was Gutes tun.

Eine gute Tat kann man gar nicht schmälern, entweder man tut sie, oder man tut sie nicht. Wenn man sie tut, hat man jemand anderen geholfen.

die Tat wird in diesem Beispiel nur vollbracht um sich selbst zu helfen.