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Ein Leben ohne Liebe

29 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ein Leben Ohne Liebe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 14:11
Bin gerade über einen Artikel gestolpert.


Ein Leben ohne Liebe
"Urbane Wolfskinder" gibt es auch in unserer Gesellschaft

Jedes Kind kommt mit einer ganz eigenen Seele zur Welt, zart und zerbrechlich wie eine Seifenblase. Über unsere Zukunft entscheidet nicht nur die Geburtenrate, sondern vor allem, ob wir unseren Kindern vom ersten Tage an so viel Liebe, Schutz und Geborgenheit geben, ohne die sie sich nicht zu starken Menschen entwickeln können. In Deutschland jedoch leben immer mehr urbane "Wolfskinder", die zwar eine Familie und ein Dach über dem Kopf haben, seelisch aber regelrecht ausgehungert werden.

Sie haben nichts gemein mit den klassischen Wolfskindern Romulus und Remus, die ausgesetzt und von einer Wölfin ernährt wurden. Und doch sind die Folgen seelischer Vernachlässigung in unseren Städten zu einem Massenphänomen geworden. Verzweifelte Kinder und Jugendliche schreien uns ihre Vernachlässigung durch Gewalt ins Gesicht. Ihre seelischen Wunden sind ihnen schon früh anzusehen. Bemerken wollen wir diese innere Zerstörung aber erst dann, wenn solche Kinder in der Schule versagen, gewalttätig oder suchtkrank werden und in die Kriminalität abrutschen.


Emotionaler Tanz

"Kinder sind schon als Babys auf Beziehung angelegt. Das Gehirn braucht Beziehung", sagt der Klinikdirektor für Psychotherapie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters an der Polyklinik HH-Eppendorf, Peter Riedesser. "Wir wissen, dass es ganz früh schon zwischen den Pflegepersonen und dem Baby zu einem emotionalen Austausch kommt, zu einer Art von Tanz, so nennt es der Säuglingsforscher Daniel Stern. Es kann einen gelingenden Tanz, einen stimulierenden, kreativen Tanz geben, oder der Tanz kann entgleisen und es kann zu Misshandlung kommen, schlimmstenfalls. Oder der Tanz kann gestoppt werden, gar nicht beginnen. Dann kommt es zu emotionaler Vernachlässigung."



Schwerste "Untermutterung"

"Vernachlässigende Eltern greifen in die Hardware des Gehirns ein", so Peter Riedesser. "In einer sensiblen Phase der Gehirnreifung kommt es zu einem Mangel an Verschaltungen, die dann irreversibel sind. Ein Kleinkind, welches nicht erlebt, dass es sich in die Mutterfigur, in die Vaterfigur hineinversetzen kann, dass man sich kümmert, dass es schön ist, zu zweit zu sein, dass die Stufen der Nähe gut reguliert sind, und dass Baby und Kleinkind auch Hilfe bekommen, wenn es notwendig ist, solche Kinder können sich auch nicht selbst in andere hineinversetzen. Das sind dann die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die kein Gewissen haben. Sie sind nicht imstande zur teilnehmenden Identifikation mit anderen Menschen, können sich nicht in andere hineinversetzen." Der Experte erklärt, dass es "einen gravierenden Mangel an Bemutterung, schwerste Untermutterung oder Unterelterung" gebe, was dazu führe, "dass keine gute innere Mutter gespeichert ist als Batterie für schwierige Zeiten in der Erwachsenenwelt, so dass sich das Kind in kosmischer Einsamkeit fühlt". Solche Kinder fühlten sich isoliert, autistisch. Sie haben sich zurückgezogen und leben in einer inneren Welt, die auch nicht mehr durch andere Beziehungen aufgebrochen werden könne, so Riedesser.



Gute Frühbeziehungen fördern

Der Wissenschaftler ist der Überzeugung, dass "wir in unserer Gesellschaft zwei gegenläufige Bewegungen" haben: Zum einen gäbe es immer mehr Sensibilität für Kinder, für Kleinkinder, auch schon für Säuglinge, es existiere eine neue Väterlichkeit, ein hoher Wissensstandard bei immer mehr Eltern sowie Interesse in den Medien für Kinder und Babys. Im Gegenzug hätten wir jedoch "einen galoppierenden Fall sozialer Netze, wo eine Häufung von Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, psychischer Verwahrlosung und Sucht Risikokonstellationen ergeben, wo Netzwerke nicht mehr aufgebaut werden, oder schon zerfallen sind". Riedesser fordert: "Die Ökonomen müssen sich für gute Frühbeziehungen engagieren, um die Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft auch im politischen und ökonomischen Bereich zu sichern."

Geliebte Babys haben beste Chancen, selbstbewusste und mitfühlende Menschen zu werden: mit Visionen und Hoffnungen auf eine würdige Zukunft.


Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/92361/index.html


Was haltet ihr davon?

Ist es wirklich so wichtig eine gute Bindung während der Kindheit zu haben?

Was ist wenn man sie nicht hat?


Es gibt ein Lied, dass diese Situation an sich recht gut beschreibt, und auch wenn es keiner hören will, ich poste es mal trotzdem hier rein.


https://www.youtube.com/watch?v=0arCZEUOb7I


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 14:33
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:solche Kinder können sich auch nicht selbst in andere hineinversetzen. Das sind dann die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die kein Gewissen haben. Sie sind nicht imstande zur teilnehmenden Identifikation mit anderen Menschen, können sich nicht in andere hineinversetzen
ich kann die richtigkeit dieser aussage nur bestätigen ..... ich habe solche eltern..... es ist wirklich schlimm von der eigenen familie keine emotionen wie mitgefühl, verständnis, zuspruch, trost oder liebe bekommen zu können .... zum glück wuchs ich bei meinen großeltern auf und habe/hatte nur wenig kontakt zu meinen eltern, sie sind fremde für mich es gibt absolut keine bindung zwischen uns.
als kind war ich desshalb auch sehr zurückgezogen und schüchtern hatte aber später auch fasen von aufstand und revolte gegenüber den erwachsenen aber nun da ich selbst erwachsen bin, kann ich damit umgehen und habe mir mein selbstbewusstsein antrainiert so dass ich auf menschen zugehen kann ...... rückblickend bin ich froh das alles so gekommen ist wie ich es erlebte, es hat meine persönlichkeit geprägt und mich zu den menschen gemacht der ich heute bin.

es kommt immer auf die einstellung/persönlichkeit an ob man daran zerbricht oder daraus lernt und sein leben selbst in die hand nimmt :) .... nach dem motto jetzt erst recht !


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 14:36
@-Therion-
Geht mir auch so. Schwer, daß als Erwachsener wieder mit sich ins Reine zu bringen.


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 14:40
@DieRoteZora
@-Therion-
@Mindslaver

Ich denke auch das zu wenig Zuwendung, Aufmerksamkeit etc. dazu führen, das Kinder und Jugendliche von ihren Eltern entfremden.

Als jugendlicher oder als Kind kann man aber das alles noch nicht so gut einschätzen, und es ist schwerer sich das was man fühlt zu erklären.

Ich für meinen Teil hatte prächtige Eltern, obwohl das Verhältniss zu meinem Vater nicht immer das Beste war.
Aber ich war nie zurückhaltend oder Rebell... ich war einfach stinknormal... Nicht viel Selbstvertrauen aber auch nicht zu wenig...

Aber guter Thread @Mindslaver


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 14:41
@DieRoteZora

als kind auf alle fälle weil man sich für alles selbst die schuld gibt immer nach annerkennung sucht aber nie bekommt egal was man auch macht wie sehr man um die liebe der eltern kämpft es wird nicht beachtet ..... als kind kann man damit nicht umgehen und macht so manche dummheiten denkt sogar an selbstmord weil man sich nicht wertvoll/ geliebt fühlt ...... es war eine sher schwere zeit für mich ..... aber zum glück gab es ein paar menschen die zu mir hielten dadurch schöpfte ich kraft mich nicht unterkriegen zu lassen ...... wie gesagt auf die inner einstellung kommt es an .....


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 14:44
@-Therion-
Da hast du recht. Ich arbeite noch dran.


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 14:54
@DieRoteZora


guter tipp von mir :

du darfst nicht den fehler machen dich als "opfer" zu sehen oder dich selbst bemittleiden
das wichtige daran ist die situation ANZUNEHMEN und zu AKZEPTIEREN so wie sie ist wenn du das geschafft hast kannst du es mit anderen augen betrachten ..... mit abstand sozusagen und dann ist es nur noch ein kleiner schritt die positiven aspekte heraus zu filtern wie zb unabhängigkeit, entscheidungsfreiheit usw. ..... du musst für dich entdecken das du keine eltern/familie brauchst um glücklich zu sein weil du als mensch eine wertvolle eigenständige persönlichkeit bist alleine durch die tatsache das es dich gibt :)

mir haben diese gedanken auf alle fälle geholfen und du schaffst das auch davon bin ich überzeugt ;)


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 14:56
@-Therion-
Dank dir.

Das ist der Plan :)


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 16:52
Ich denke, es ist sehr wichtig, eine gute, liebende Bindung zu beiden Elternteilen in seiner Kindheit zu haben. In der Kindheit werden immerhin die Verbindungen des Gehirns geformt und gestrickt. Auch abhängig davon, wieviel Liebe man erfährt. Erfährt man in seiner Kindheit zu wenig Liebe, so kann es im späteren Alter zu starken psychischen Schäden kommen.


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 17:12
Zitat von SubwaySubway schrieb:Erfährt man in seiner Kindheit zu wenig Liebe, so kann es im späteren Alter zu starken psychischen Schäden kommen.
So ein scheiß aber auch! o.O


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 17:22
@Mindslaver
Bist du dir mit der Aussage wirklich sicher? :>


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 17:56
Hallo zusammen!
Was einem Kind mit mangelnder elterlicher Liebe fehlt ist das Urvertrauen. Es lernt nicht, daß es einen Menschen (in dem Fall die Mutter) gibt, der man bis ins letzte Ende vertrauen kann.
Da das Kind dann schon nicht seinen Eltern vertrauen und trauen kann, wird es das (evtl) auch im Stadium des Erwachsenenalters nicht können.
Ich kann mich noch gut daran erinnern als ich als Kind so bei befreundeten Familien unterwegs war und gedacht habe: Irgendwas ist bei denen anders. Es ist wärmer, die Kinder wurden geachtet und umsorgt. Und einfach auch mal in den Arm genommen.
Zack war man daheim wars genau umgekehrt und ich hab mir früher echt mal gedacht: Was wollen die eigentlich mit Kindern.
Trotzdem sie mir Werte und Normen und auch Benimmregeln beigebracht haben und ich einen festen Stand im Leben habe. Das mit der Liebe zu Menschen hat nie funktioniert.
Gruß Eni


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 17:57
Zitat von EinfachnurichEinfachnurich schrieb:Was einem Kind mit mangelnder elterlicher Liebe fehlt ist das Urvertrauen. Es lernt nicht, daß es einen Menschen (in dem Fall die Mutter) gibt, der man bis ins letzte Ende vertrauen kann.
Da das Kind dann schon nicht seinen Eltern vertrauen und trauen kann, wird es das (evtl) auch im Stadium des Erwachsenenalters nicht können.
Zustimmung


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 17:59
@DieRoteZora
Ja, ich kenn mich aus ;) Hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, daß ich mir die zwischenmenschliche Liebe "abschminken" kann. Nun ist es nunmal so und ich bin trotzdem glücklich. Wenn auch auf eine Art die selten ein Mensch versteht.
Eni


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 18:01
@Einfachnurich
Das mit der Liebe tut mir trotzdem leid. Aber ich kann verstehen, daß man sich zurückzieht aus Angst, nochmal im Stich gelassen zu werden.

Zerstörtes Urvertrauen ist schon sehr schlimm.


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 18:03
@DieRoteZora
Da muß Dir nichts leid tun. Ich bin trotzdem glücklich und zufrieden. Und ja, auch verliebt, aber auf meine Weise.
Eni


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 18:07
@Mindslaver
Ja, informier dich mal ein wenig. Ist kein Scheiss :|
Sicherlich kann man psychisch krank werden, wenn man nie Liebe erfaehrt und immer nur gesagt bekommt, wie scheisse man nicht ist.


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 18:39
@meteora
Sowas haste zu hören gekriegt?


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 18:50
Ich nicht, aber ein alter Bekannter und der wurde dann sehr labil, psychischer Seite.


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Ein Leben ohne Liebe

13.04.2011 um 18:51
@Mindslaver
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:So ein scheiß aber auch! o.O
Wieso? Ist es dir in deiner Kindheit auch so ergangen?


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