@mothwomanHeute nicht, Schatz, ich habe in 14 Tagen grosse Wäsche.
Aber das Problem der "Ungleichheit der Lust" scheint weiter verbreitet, als ich dachte:
Wenn ein Partner wenig oder gar keine Lust auf Sex hat...
Unterschiede in der Lust auf Sex, der so genannten sexuellen Appetenz, stellen in Partnerschaften eher die Regel als die Ausnahme dar. Je nach Größe des Unterschiedes in der Lust zwischen den Partnern birgt dieses Ungleichgewicht ein hohes Potential zur Unzufriedenheit mit der Partnerschaft, denn die sexuellen Bedürfnisse eines Partners bleiben so möglicherweise chronisch untererfüllt. Therapeutische Hilfe wird von den betroffenen Partnern typischerweise nicht in Anspruch genommen.
Von allein verschlechtert sich die Situation im Laufe der Zeit jedoch eher als dass sie sich verbessert. Psychologen im Projekt Theratalk am Institut für Psychologie der Universität Göttingen (www.theratalk.de) entwickelten deshalb in mehrjähriger Arbeit eine neue Möglichkeit zur Selbsthilfe: Den Partnerschaftstest Mehr Lust, der eine Ergänzung zu dem bewährten Partnerschaftstest Sexuelle Wünsche darstellt. In Kombination stellen diese beiden Partnerschaftstests ein Instrument dar, mit dem auf einfache Art und Weise, ohne Einbeziehung eines Therapeuten, Möglichkeiten gefunden werden können, um wieder mehr Lust zu entwickeln und um mit bestehenden Unterschieden in der Lust besser umzugehen. Mit dem sehr ausführlichen Partnerschaftstest Mehr Lust können Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert werden, die von den Partnern einfach umgesetzt werden können. Thematisiert werden dabei beispielsweise typische Verhaltensweisen, die Lust machen oder verhindern können, sowie Körperpflege oder der Umgang mit charakteristischen lustfeindlichen Stressfaktoren.
Neue Studie zur Verbreitung des Problems
In einer begleitenden Studie wurde untersucht, wie häufig es in Partnerschaften ein Problem darstellt, wenn einer der Partner wenig oder gar keine Lust auf Sex hat, und wie gut es den Partnern gelingt, dieses Problem selbst zu lösen. An der Untersuchung nahmen 10372 Männer und Frauen teil, die sich im Mittel seit 10 Jahren in einer Partnerschaft befanden. Die Spannbreite reicht dabei von frisch verliebten Paaren bis zu Paaren, die bereits die goldene Hochzeit hinter sich haben.
Die Ergebnisse
•Für 65% der Männer und 54% der Frauen ist ungleich verteilte Lust auf Sex ein Problem, was in der folgenden Grafik dargestellt ist:
Ungleich Verteilte Lust auf Sex: 65% der Männer und 54% der Frauen empfinden es als Problem, dass einer der beiden Partner weniger Lust auf Sex hat als der andere.
•Den Partnern fällt es in der Regel schwer, mit diesem Problem umzugehen: 87% der Männer und Frauen, die ungleich verteilte Lust als Problem nennen, sind nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie in der Partnerschaft damit umgegangen wird.
•An diesen Zahlen zeigt sich, dass es kaum eine Rolle spielt, dass es häufiger Männer (75%) als Frauen (31%) sind, die mehr Lust auf Sex haben. Die Unzufriedenheit trifft beide Partner gleichmäßig.
Ungleich verteilte Lust auf Sex stellt nach den vorliegenden Ergebnissen ein sehr häufiges Problem in Partnerschaften dar. Mehr als jede zweite Partnerschaft ist betroffen, und das Problem kann von den Partnern ohne fremde Hilfe in den meisten Fällen nicht zufriedenstellend gelöst werden. Autor/Quelle: Theratalk
Und von sowas kommt sowas:
In einer im Projekt Theratalk am Institut für Psychologie der Universität Göttingen durchgeführten Studie wurde untersucht, wie häufig sexuelle Unzufriedenheit in der Partnerschaft als Grund für einen Seitensprung eine Rolle spielt. Befragt wurden 219 Männer und Frauen, die selbst untreu waren.Das Ergebnis:
76 Prozent der Männer und84 Prozent der Frauen gaben an, dass sexuelle Defizite in der eigenen Partnerschaft bei ihrem Seitensprung die Hauptrolle spielten.
Und dann noch das:
Viele Frauen sind mit ihrem Liebesleben unzufrieden
Viele Frauen wünschen sich eine bessere Liebesbeziehung. Dies ergab die Auswertung einer Internet-Umfrage des Informationszentrums für Sexualität und Gesundheit (ISG). Demnach ist nur jede vierte Frau (25,9 Prozent) mit ihrem Sexualleben zufrieden.
Internetumfrage bei Frauen
Bei rund 70 Prozent der Befragten entspricht die Lust auf sexuelle Aktivitäten nicht ihren Vorstellungen.
Zwei Drittel der Frauen (67,7 Prozent) geben an, dass sie nicht wüssten, ob ihr Partner mit ihrem erotischen Verhalten zufrieden sei. Über 82 Prozent würden gerne etwas in ihrem Sexualleben verändern. An der Befragung, die sich über einen Zeitraum von anderthalb Jahren erstreckte, haben sich 2.215 Frauen im Alter von 15 bis 90 Jahren beteiligt. Der Altersdurchschnitt lag bei 35,5 Jahren. Abgesehen von der Altersgruppe der unter 20-jährigen Frauen, die zur Hälfte mit ihrem Liebesleben zufrieden sind, scheint die sexuelle Unzufriedenheit nicht altersabhängig zu sein. So geben zum Beispiel 82,3 Prozent der 20 bis 29-Jährigen an, in ihrer sexuellen Beziehung einige Probleme zu haben. Bei den 50 bis 59-Jährigen sind es 86,5 Prozent.
Sexuelle Zufriedenheit in der Partnerschaft
"Die Ergebnisse sind zwar nicht repräsentativ, weil die Umfrage keine soziodemographischen Parameter berücksichtigt. Sie zeigen aber eine allgemeine Problematik auf, die das Liebesleben und damit die beiderseitige Zufriedenheit in der Partnerschaft bedrohen", sagt Dr. Michael Berner, Mitglied des ISG-Vorstands. Er verweist dabei besonders auf den Zusammenhang zwischen der sexuellen Zufriedenheit und dem Reden über das Thema. "Die Probleme der Frauen sind sehr unterschiedlich und reichen von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (34,1 Prozent) über Orgasmusschwierigkeiten (68,1 Prozent) bis hin zu Lustminderung durch negative Umfeldeinflüsse wie etwa Stress (70,5 Prozent). Eine mögliche Lösung setzt aber voraus, dass die Betroffenen offen darüber mit dem Partner oder einem Arzt sprechen, was in der Regel zu wenig oder gar nicht passiert."
Sprachlosigkeit von Männern und Frauen
Das Phänomen der Sprachlosigkeit angesichts sexueller Probleme ist auch bei Männern bekannt, die unter Erektionsstörungen leiden. Experten schätzen, dass deren Zahl in Deutschland bei zirka sechs Millionen liegt. Aber nur drei bis vier von zehn Betroffenen sprechen das Thema beim Partner oder beim Arzt offen an und können auf wirksame und risikoarme Behandlung hoffen.