21 Tote bei Loveparade

@voidol
hallo die Veranstalta gingen von 250000 Leuten aus aber man konnte nicht vorraus sehen dass es mehr als 1 millionen werden
P.S. ich bin seit 145 auf also sag ma nichts

@Tygo

Tygo schrieb:ein toter ist aus holland, weitere schwerverletzte von denen auf der pk die rede war kamen aus australien und china.

Das liegt daran, dass dies die Nachzügler sind, die am Nachmittag im Zugang zum Fest feststeckten. Diese hatten einen weiteren Anfahrtsweg und konnten wahrscheinlich nicht eher da sein.
Die aus der näheren Umgebung hatten eine einfachere Anfahrt und zumindest, die Leute die ich kenne, die dorthin gefahren sind, waren schon morgens/vormittags auf dem Gelände.

@eyecatcher
dass stimmt auch wieder

Es gab in Duisburg Personen, die mit ihrem Einspruch das Event in dieser Form hätten stoppen können.

Irgend jemand hat dieses Sicherheitskonzept schließlich abgenickt. Die Organisatoren haben die offensichtliche Todesfalle Tunnel nicht sehen wollen, weil sie die Dollarzeichen in den Augen hatten. Ein prestigegeiler OB hat sich mit aller Kraft gegen die Absage der LoPa in Duisburg gestemmt (es wäre jetzt natürlich an der Zeit zu erfahren, warum eine Absage überhaupt nicht, trotz vieler geäußerten Bedenken im Vorfeld, in Betracht gezogen wurde und wieso dies nicht geschehen ist).

Panik"experte" Michael Schreckenberg hat lieber in seinem Labor Computersimulationen gemacht (oder was auch immer) anstatt vor Ort das Nadelöhr Tunnel zu begutachten. Wie kann es sein, dass ich fast vom Stuhl falle wenn ich höre, dass einströmende und auf dem Rückweg befindliche Menschenmassen nicht getrennt wurden, dass es in dem ewig langen Tunnel keine gesperrte Spur für Rettungskräfte gab, dass in dem schlecht einsehbaren Tunnel keine Beobachter positioniert waren, die hätten melden können "Ihr müsst die Leute von den Eingängen weg und aus dem Tunnel raus kriegen und zwar JETZT!"? Wie kann das sein, dass das für mich wie eine Selbstverständlichkeit klingt, aber der Herr Experte scheinbar müde lächelnd alle Sicherheitsbedenken vom Tisch gewischt hat?! Den einzigen Job, der diesem Mann in Zukunft zugetraut werden sollte ist der der Klofrau! Zumindest nachdem er die Gefängnisstrafe abgesessen hat, die er wahrlich verdient hat! Sein "stichhaltiges Sicherheitskonzept" hat 19 Menschen getötet!

Wo in Bochum die Vernunft siegte und die Loveparade abgeblasen wurde, hat man in Duisburg die Katastrophe geschehen lassen. Hier wurden Entscheidungen von Menschen getroffen, die eventuelle Sicherheitsbedenken gegen was-auch-immer abgewogen habem.

Und diesmal lassen wir sie nicht so billig davon kommen!! Ein OB Adolf Sauerland kann sich nicht einfach hinstellen und behaupten, dass das Sicherheitskonzept gut gewesen sei während im Krankenhaus die nächsten vier Opfer gerade ihre letzten Atemzüge tun! Er kann sich nicht hinstellen und behaupten, dass die in todesangst um ihr Leben kletternden Menschen schuld an der Katastrophe waren, als sie schließlich nichtmehr festhalten konnten und in ihren Tod gestürzt sind! Hier tun sich menschliche Abgründe auf, dieser Mensch, dieses Monster ekelt mich an!

Die wussten genau, womit sie zu rechnen haben und sie haben es in Kauf genommen! Die Bochumer haben es auch gewusst und haben das richtige getan.

Oh nein, es wird nicht reichen, wenn nun der ein oder andere Rücktritt erfolgen wird. Diese Subjekte haben 19 Menschenleben auf dem Gewissen und 19 Familien, deren Leben ruiniert ist. Statt im Bürosessel nun mit einer fetten Pension auf der Couch sitzen zu müssen kann dafür nicht die Strafe sein. Diese Leute gehören in den Knast!

greenkeeper schrieb:Man sollte aus Fehlern lernen

Niemand kannte die Hillsborough-Katastrophe.
Jeder wusste, dass mehr als eine Million kommt.
Jeder kannte das Steinbruchgelände.
Jeder wusste, wie groß es ist.
Jeder kannte die Bestimmungen, wieviele Leute auf ein Areal dürfen.

Veranstalter und Ordnungsamt pokerten hoch. Der Einsatz waren die Besucher.

Mir fällt neben "alle Wiener auf den Westbahnhof, bitte!" nur mehr eines ein:
Fußball-WM-Finale, nur Stehplätze, freier Eintritt.

@voidol

voidol schrieb:Du warst noch nie in einer Menschenmenge.

Interessante Behauptung :D

voidol schrieb:Alle Videos zeigen, dass die Menschen am Ende des Tunnels unglaublich diszipliniert waren.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass bei solchen Großveranstaltungen alle so schnell wie möglich rein kommen wollen und überall gedrückt und gedrängelt wird.
Mir scheint du kennst Menschenmengen nur aus Videos.

@greenkeeper

greenkeeper schrieb:Hoffen wir es mal, auf der Pressekonferenz klang es jedenfalls so als wäre es das Ende der Love-Parade. Ich finde das schade. Man sollte aus Fehlern lernen und nich gleich alles hinschmeißen.

Die kommenden Forderungen der Hinterbliebenen und der Verletzten werden so immens sein, dass es zukünftig wohl kaum mehr möglich ist die Versicherungsprämien für derartige Großveranstaltungen tragen zu können, wenn man weiterhin kostenneutral für den Besucher sein möchte...

Über kurz oder lang mußte das mal passieren. Wir sind von solchen Ereignissen fast schon zu lange verschont geblieben.-statistisch gesehen.
Flugzeuge stürzen ja auch immer mal wieder ab. (bei Flugshows sogar in Menschenmengen)
In diesem Falle basiert es leider auf menschlichem Versagen.

Es ist auch erstaunlich, wie viele Otto-Normalos nun schon vorher gewußt haben, das es nicht gut gehen kann.
Kaum jemand macht sich ansonsten Gedanken um die Sicherheit bei einer von ihm besuchten Veranstaltung. Alle gehen davon aus das alles bestens organisiert ist. (Weil, sonst wäre es ja nicht erlaubt, ...oder so was.)
Wer von euch macht sich denn in einer neuen Disse schlau, wo die Notausgänge sind und prüft nach ob diese auch tatsächlich zu öffnen sind? Kein Mensch!
Man verläßt sich darauf das allen Vorschriften genüge getan wurde und tut das, wofür man gekommen ist. Feiern!

Vielleicht sensibelisiert dieses Ereignis die Menschen für eine Weile und sie informieren sich zuvor selbst über die Gefahrenschwerpunkte eines solchen Events.
Natürlich nicht allzu lange. Künftig geht man noch eher davon aus, das alles O.K. ist, weill man ja fest dran glaubt das alle Veranstalter etwas aus der Tragödie von Duisburg gelernt haben u. noch schärfer Kontrolliert werden.
Die meisten spazieren also auch künftig wieder wie die Lämmer zum Altar.
Warum sich selbst Sorgen machen? Dafür werden doch andere bezahlt. :-(
Wenn man noch jung ist, hält man sich eh für unsterblich.19 junge Menschen mußten nun feststellen das, das leider nicht so ist.

Ich glaube nicht das nun keine Loveparade mehr statt finden wird.
Wenn sich damit Geld verdienen läßt, dann findet sie statt!
Vielleicht setzt man 1 Jahr aus, vielleicht auch 2. Mit mehr rechne ich auf keinen Fall.

Die Bundesliga wird auch nicht abgesagt, wenn mal Fans in einem Stadion umkommen.

@voidol

voidol schrieb:Alle Videos zeigen, dass die Menschen am Ende des Tunnels unglaublich diszipliniert waren.

Nur der ausgeprägten Disziplin in Deutschland ist es zu verdanken dass es "nur" 19 Tote sind

Trapper schrieb:Ich glaube nicht das nun keine Loveparade mehr statt finden wird.

Wer soll sie veranstalten?

Falls die jetzigen Veranstalter nicht sowieso langjährige Haftstrafen abbüßen, die organisieren sowas sicher nie wieder.

Noch sei unklar, wie viele Besucher insgesamt bei der Loveparade waren, sagte von Schmeling. Die bisher genannte Zahl von 1,4 Millionen könne er zunächst nicht bestätigen. Als einzige feststehende Zahl nannte er 105 000 Menschen, die in der Zeit von 9.00 bis 14.00 Uhr mit der Bahn nach Duisburg gekommen seien.

Die meisten Toten seien auf der westlichen Seite der Zugangsrampe gefunden worden. 16 Opfer seien bislang identifiziert, die Angehörigen seien informiert. Unter den Toten befanden sich demnach auch ein Niederländer, ein Australier, ein Italiener und ein Chinese.

Die Veranstalter wollten sich nicht dazu äußern, wie der Zugang durch den Tunnel zum Festgelände vor Beginn der Loveparade mit Blick auf die Sicherheit der Besucher bewertet worden war. Der Sprecher der Veranstalter Lopavent, Björn Köllen, verwies auf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Von Schmeling sagte, dass die Polizei vor dem Unglück eine zweite Zugangsrampe geöffnet habe, damit der Druck auf den ersten Zugang nachlassen könne. Teil des Sicherheitskonzeptes sei gewesen, den Zugang zum Tunnel zu regulieren. Das sei den ganzen Tag über durch die Polizei erfolgt. Der Zugang zum Gelände sei zu keinem Zeitpunkt gesperrt gewesen. Zum Zeitpunkt des Unfallgeschehens hat es nach Informationen von Schmeling durchaus noch Bewegungsmöglichkeiten auf der Rampe gegeben

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1019287

@Valentini

Darüber muss man sich einigen, sehe ich auch so. Hier sollten die Verantwortlichen in vollem Umfang zur Rechenschaft gezogen werden.

Allerdings sollte man solche Veranstaltungen in Zukunft dort statt finden lassen wo sie sich auch bewährt haben. Und es nich als Grund vorschieben generell Großveranstaltungen dieser Art zu untersagen. Halte ich für falsch. Aber am Ende stehen natürlich die anfallenden Kosten im Vordergrund. War ja in Berlin auch nich anders. :(

Gruß greenkeeper

voidol schrieb:Falls die jetzigen Veranstalter nicht sowieso langjährige Haftstrafen abbüßen, die organisieren sowas sicher nie wieder.

Zum einen ist da ein "falls" mit drin.
Ansonsten bekommt das Kind einfach einen neunen Namen.
Es wird Bürgerinitiativen und Unterschriftenaktionen für weitere lovparades geben.
Und ein neuer Veranstalter der sich die Kohle (unter Beachtung aller Gefahrenschwerpunkte) mitnehmen will, kann nicht so schwer zu finden sein.
Im schlimmsten Falle bekommt die Sache gerade durch die Todesopfer schon einen neuen Kultstatus bei den fans.
Na, ich hoffe allerdings das ich mit dieser Theorie voll daneben liege.

sicherlich haben wir hier noch nicht eine wichtigen Aspekt beleuchtet - wo waren die Toilettenhäuser vor und im Tunnel wenn man stundenlang warten muß und dann plötzlich sehr nötig "muß", ob nun "groß" oder "klein"!?

Also, wenn ich dann neben jemanden stehe der sein Geschäft (groß oder klein) erledigt, würde ich auch Panik bekommen und weglaufen wollen - und wenn ich nicht weglaufen kann?

... und jetzt mal im Ernst, wäre da nicht instinktiv der richtige Platz unter der Treppe gewesen? Sind die Leute deswegen noch oben "geflohen"?

http://www.derwesten.de/nachrichten/Experte-verteidigt-Sicherheitskonzept-id3280108.html (Archiv-Version vom 27.07.2010)

Der Panikforscher Michael Schreckenberg verteidigte derweil das Sicherheitskonzept, an dem er selbst beteiligt war. Der Tunnel, in dem es zur Massenpanik gekommen war, sei groß genug ausgelegt gewesen, sagte Schreckenberg im WDR-Fernsehen. Nach seinen Aussagen waren im Vorfeld der Loveaparade viele mögliche Notfälle durchgespielt worden. „Es gibt aber immer Menschen, die sich nicht an die Spielregeln halten“, meinte er.

Laut Schreckenberg hatten kurz vor dem Unglück mehrere Loveparade-Teilnehmer ein Gitter überrannt und waren eine Treppe hochgelaufen. Dabei seien einige gestürzt. „Im Sicherheitsplan war“, so Schreckenberger, „nicht vorgesehen, dass Menschen von oben herunterfallen.“

Es ist aber geschehen - und mündete in eine Tragödie

im Video (Link) auch ein Interview mit DJ Mike Litt

http://waz.slnws.net/player/waz2g/oA80oHc/480x274/swf

sicherlich wäre es nicht zu 19 toten gekommwen wenn die andere wege dort hin hätten!!

@UffTaTa

UffTaTa schrieb:Der Panikforscher Michael Schreckenberg verteidigte derweil das Sicherheitskonzept, an dem er selbst beteiligt war.....

Der sogenannte Panikforscher ist eigentlich Stauforscher, ein theoretischer Physiker, dessen Hauptgebiet Transport und Straßenverkehr ist (Quelle: Wikipedia). Die aufgeführte Studie zu Menschenmengen beschäftigt sich mit dem strukturellen Optimierungspotenzial von Schiffen für eine Evakuierung. Soviel zu seiner Kompetenz. Vielleicht ist er ja mit der Tochter des OB liiert, wer weiß. Er hielt es zwar für unmöglich, daß Menschen auf die Idee kommen, Treppen hochzuklettern ("Spielregeln nicht eingehalten"), wie die Ironie aber will, findet er in einem Bericht von 2006 die Simulation von Fußgängern spannend, weil: "Autos können sich normalerweise nur linear auf einer Strecke bewegen. Fußgänger gehen dagegen zwei oder - über Treppen - sogar dreidimensional durch den Raum."
http://www.wdr.de/themen/wissen/forschung/forscherland_nrw/schreckenberg/index.jhtml

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/eva-herman/sex-und-drogenorgie-loveparade-zahlreiche-tote-bei-sodom-und-gomorrha-in-duisburg.html (Archiv-Version vom 28.07.2010)

Sex- und Drogenorgie Loveparade: Zahlreiche Tote bei Sodom und Gomorrha in Duisburg
Eva Herman


Die Loveparade in Duisburg ist zu einem Sodom und Gomorrha mit katastrophalen Folgen geworden: Mindestens neunzehn Tote, über 340 Verletzte. Bei einer Massenpanik wurden die jungen Menschen zertrampelt, stürzten von meterhohen Gerüsten herunter, über die sie sich hatten retten wollen, sie fielen bewusstlos um und gingen in den wildgewordenen Massen unter. Zu Recht werden die Toten und Verletzten nun beklagt, eine derartiges Unglück hatte es noch nie zuvor gegeben. Der frischgebackene Bundespräsident Wulff stellte in einer eiligen Reaktion schon kurz darauf »bestürzt« fest, dass eine solche Katastrophe, die während eines friedlichen Festes fröhlicher junger Menschen aus vielen Ländern Tod, Leid und Schmerz verursacht, furchtbar sei. Friedliches Fest fröhlicher junger Leute? Wer die Loveparade kennt und wer der Berichterstattung am Samstagabend über mehrere Stunden im Fernsehen gefolgt ist, kommt allerdings zu einem völlig anderen Ergebnis:


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na, das hat ja kommen müssen. Die rechten Moralapostel wittern Morgenluft und fette Schlagzeilen

UffTaTa schrieb:„Im Sicherheitsplan war“, so Schreckenberger, „nicht vorgesehen, dass Menschen von oben herunterfallen.“

Das war also nicht vorgesehen? Na so was aber auch....
Wie rücksichtslos von denen, einfach da runter zu stürzen.
Unglaublich blöde Verteidigungsaussage!

Schreckenberg kann seinen Kopf auch nicht retten. Er lügt.

loveparade 2010

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