Wolfsmädchen!
15.01.2010 um 13:31Über "Wolfskinder"
Als Wolfskinder oder wilde Kinder bezeichnet man Kinder, oft Findelkinder, die in jungen Jahren eine Zeit lang isoliert von Menschen aufwuchsen und sich deshalb in ihrem erlernten Verhalten von normal sozialisierten Kindern unterscheiden. Dabei sollen Wolfskinder in seltenen Fällen von Tieren adoptiert worden sein und bei ihnen gelebt haben, viele Berichte über solche Fälle werden jedoch von der Wissenschaft angezweifelt
Es gibt zahlreiche Geschichten und Legenden über Wolfskinder, jedoch konnte die Wissenschaft bisher nur einige wenige reale Fälle studieren. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts sind mindestens 53 wilde Kinder beschrieben worden.
Im 18. Jahrhundert prägte der schwedische Naturwissenschaftler Carl von Linné (1707–1778) den Terminus des homo ferus, des wilden Menschen, der sich wie ein Tier benahm, in der Regel auf allen Vieren lief, nicht sprechen konnte und stark behaart war. Als dieser Begriff geprägt wurde, wandelte sich auch die Einstellung gegenüber den wilden Menschen. Wollte z.B. der Mythos von der Gründung Roms mit der Aufzucht von Romulus und Remus durch eine Wölfin noch die wunderbare Herkunft der Helden unterstreichen, galten später wilde Kinder als Unheilsboten und als Objekte höfischer Schaulust, so verdanken sie seit der Aufklärung ihre Aufmerksamkeit einem gelehrten Publikum und einer neu entstehenden Öffentlichkeit für anthropologische und pädagogische Fragen. Dass der Mensch nur im Schoße der Gesellschaft den hervorragenden Platz finden kann, der ihm von der Natur zugedacht ist, und ohne Zivilisation eines der schwächsten und unverständigsten Tiere sei, war beispielsweise die Grundauffassung des Arztes und Pädagogen Jean Itard.
In der Sage und Belletristik werden viele Wolfskinder behandelt, denen diese Aufbringung zum Vorteil ausschlug. Jean-Jacques Rousseaus Konzept des „Edlen Wilden“ hat diese Vorstellung in Europa seit der Aufklärung bestärkt.
Bereits in der mythischen Vorgeschichte Roms werden Romulus und Remus von einer Wölfin gesäugt. Auch der Gründer des altpersischen Reiches, Kyros, soll von Wölfen aufgezogen worden sein. Auch Wolfdietrich, Protagonist des gleichnamigen mittelhochdeutschen Heldenepos' Wolfdietrich, verlebt Teile seiner Kindheit in der Obhut von Wölfen. Ähnliches wird von den slowakischen Recken Waligor und Wyrwidub berichtet.
Eine berühmte moderne literarische Figur ist der von Wölfen aufgezogene Mowgli aus dem Dschungelbuch (1894, 1895) von Rudyard Kipling. Tarzan von Edgar Rice Burroughs von 1912 ist eine bis heute sehr populär gewordene Version der literarischen Tradition des Helden, der bei den Tieren zu einem besseren Menschen wurde.
(mostly Wiki)
Als Wolfskinder oder wilde Kinder bezeichnet man Kinder, oft Findelkinder, die in jungen Jahren eine Zeit lang isoliert von Menschen aufwuchsen und sich deshalb in ihrem erlernten Verhalten von normal sozialisierten Kindern unterscheiden. Dabei sollen Wolfskinder in seltenen Fällen von Tieren adoptiert worden sein und bei ihnen gelebt haben, viele Berichte über solche Fälle werden jedoch von der Wissenschaft angezweifelt
Es gibt zahlreiche Geschichten und Legenden über Wolfskinder, jedoch konnte die Wissenschaft bisher nur einige wenige reale Fälle studieren. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts sind mindestens 53 wilde Kinder beschrieben worden.
Im 18. Jahrhundert prägte der schwedische Naturwissenschaftler Carl von Linné (1707–1778) den Terminus des homo ferus, des wilden Menschen, der sich wie ein Tier benahm, in der Regel auf allen Vieren lief, nicht sprechen konnte und stark behaart war. Als dieser Begriff geprägt wurde, wandelte sich auch die Einstellung gegenüber den wilden Menschen. Wollte z.B. der Mythos von der Gründung Roms mit der Aufzucht von Romulus und Remus durch eine Wölfin noch die wunderbare Herkunft der Helden unterstreichen, galten später wilde Kinder als Unheilsboten und als Objekte höfischer Schaulust, so verdanken sie seit der Aufklärung ihre Aufmerksamkeit einem gelehrten Publikum und einer neu entstehenden Öffentlichkeit für anthropologische und pädagogische Fragen. Dass der Mensch nur im Schoße der Gesellschaft den hervorragenden Platz finden kann, der ihm von der Natur zugedacht ist, und ohne Zivilisation eines der schwächsten und unverständigsten Tiere sei, war beispielsweise die Grundauffassung des Arztes und Pädagogen Jean Itard.
In der Sage und Belletristik werden viele Wolfskinder behandelt, denen diese Aufbringung zum Vorteil ausschlug. Jean-Jacques Rousseaus Konzept des „Edlen Wilden“ hat diese Vorstellung in Europa seit der Aufklärung bestärkt.
Bereits in der mythischen Vorgeschichte Roms werden Romulus und Remus von einer Wölfin gesäugt. Auch der Gründer des altpersischen Reiches, Kyros, soll von Wölfen aufgezogen worden sein. Auch Wolfdietrich, Protagonist des gleichnamigen mittelhochdeutschen Heldenepos' Wolfdietrich, verlebt Teile seiner Kindheit in der Obhut von Wölfen. Ähnliches wird von den slowakischen Recken Waligor und Wyrwidub berichtet.
Eine berühmte moderne literarische Figur ist der von Wölfen aufgezogene Mowgli aus dem Dschungelbuch (1894, 1895) von Rudyard Kipling. Tarzan von Edgar Rice Burroughs von 1912 ist eine bis heute sehr populär gewordene Version der literarischen Tradition des Helden, der bei den Tieren zu einem besseren Menschen wurde.
(mostly Wiki)