Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

@knopper

Servicekräfte, die Soldaten der Schwarzarbeit. Die Branche bzw deren Mitarbeiter haben über Jahrzehnte durch die Schwarzarbeit ihre Gehaltsentwicklung torpediert.

Als Restaurantfachmann, als Fachkraft sieht es nochmal anders aus. Kellnerin, da muss man sich auch nix vor machen, ist kei Hexenwerk. Leichte Anlerntätigkeit, ja da ist man ersetzbar. Frag aber mal einen Koch, da steht und fällt das ganze Restaurant ggf mit einem Wechsel.

Im kleinen Kreise wird sowas nur sehr schwer funktionieren. Das bedingungslose Grundeinkommen könnte die Menschheit vor dem Ruin bewahren, aber die Globalisierung machts schwer, als Flaggschiff der Gier. Die Kette ist so nur so stark wie das schwächste Glied das Zugang zum internationalen Markt hat. Man muss die Lage global auf der Welt normalisieren.
Das bedingungslose Grundeinkommen wird ein Stützpfeiler der neuen Weltordnung sein, aber jetzt ist es noch zu früh.

Solange wir dieses Schuldgeldsystem haben, wird das mit dem Grundeinkommen nichts. Zudem sind 800 Euro zu wenig.

@Wallie

Da klingt mir zu viel Andreas Popp raus. Was ist denn dein Plan B?
Das BGE ist der scheinheilige Versucht, von einer Befreiung zu sprechen, jedoch schnürt es den großen Teil ein und beutet die arbeitende Schicht aus.

@Piorama
Es wird immer so getan, als ob AN prinzipiell alle loyal, ehrlich und fleißig sind.
Schön wärs, leider sieht die Realität anders aus.

Der Umgang mit Maschinen und Arbeitsmitteln ist oft schon sehr rustikal. Warum auch aufpassen, gehört einem ja nicht selber.

Wenn um 7.00 Uhr eine Tour gefahren werden soll, bekommt man 5 Minuten vorher einen Anruf, dass der AN nicht kommen kann, weil er sich nicht fühlt. OK, kann passieren, also fährt man die Tour selbst und verschiebt alle anderen Termine.
Manchmal wird auch gar nicht Bescheid gesagt und am nächsten Tag flattert einem ein Krankenschein auf den Tisch.
Nach dem 3. Vorfall fühle ich mich dann mal auch so gar nicht und mach mir so meine Gedanken.

Apropos Gedanken: da war doch mal ein AN so in Gedanken, dass er statt Diesel Super getankt hat.
Das war wirklich super!^^
Was ich damit sagen will: es gibt auf beiden Seiten Nieten.

Und Deine Aussage:

Piorama schrieb:Bin ich aber in nem größerem Unternehmen auf nem sicheren Posten,
dann brauch ich keine Menschlichkeit mehr vortäuschen

lässt auch tief blicken. Die Menschlichkeit sollte man niemals aus den Augen verlieren. Auf beiden Seiten nicht.

@knopper
Bei Deiner Einstellung hoffe ich inständig, dass niemals Familien von Dir als AG abhängig sind!

Irgend jemand muss dieses BGE auch verdienen oder wo soll das herkommen?
Ich hab immer den Eindruck, dass genau die, die sowieso nichts auf die Kette kriegen am lautesten danach schreien.
Kann mich natürlich auch täuschen.

Die einzigen, denen es zustehen würde, sind Rentner. Aber gesunde Menschen in arbeitsfähigem Alter sollten schon selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen.

@capspauldin
Es war wenigstens ein Versuch, mal eine Antwort zu bekommen. ;)

DiePandorra schrieb:Ich hab immer den Eindruck, dass genau die, die sowieso nichts auf die Kette kriegen am lautesten danach schreien.
Kann mich natürlich auch täuschen.

Dies ist genau der springende Punkt! Opportunisten, deren das Wohl des anderen nur zweitrangig am Herzen liegt.

@DiePandorra
Ich kann Dich als AG verstehen, bin auch einer. Ich kann das bestätigen, AN machen (oder eben nicht) viele Sachen, die privat ihnen nicht mal im Traum einfallen würden.

Diejenigen die BGE haben wollen...wollen gar nichts dafür machen...Sie wollen nicht mal AG werden um auch "unverdient" soviel "Kohle" haben.
Meine Erfahrung ist dass die AN nicht wissen wie die Finanzen sind und wer was zahlt und wieviel zahlt.
Top Forderung dieser Woche: "warum ist das Essen bei uns nicht umsonst? Es gibt Firmen die das anbieten, die interessieren sich für ihre MA". Sehr schön, da wird perfide soviel unterstellt dass ich Fassung bewahren musste (wie immer der AG muss gelassen und sachlich bleiben, der MA darf sich aufführen und Unterstellungen aussprechen).
Alle meine Vorschläge wurden dann abgelehnt (Weihnachtsgeld dafür verwenden, dass einer von uns im Turnus kocht etc.)...auch ich würde das mal wieder mit Gelabber blocken wo ich darauf hingewiesen habe dass der geldwerte Vorteil zu höheren Steuern für den AN führt.

DiePandorra schrieb:Aber gesunde Menschen in arbeitsfähigem Alter sollten schon selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen.

Das setzt aber vorraus, dass es genug Arbeitsplätze für alle gesunden Menschen im arbeitsfähigen Alter gibt, die ausreichend bezahlt werden dass man davon einen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Wallie schrieb:Zudem sind 800 Euro zu wenig.

Also eigentlich ist es ganz richtig, wenn das BGE auf einem niedrigen Niveau liegt. Es soll das Überleben sichern, nicht das bequeme Leben. Und, wie korrekt angemerkt wurde, irgendwer muss es jqa bezahlen.

@Taln.Reich

Dies sichert und regelt jedoch schon die aktuelle Grundsicherung. Das BGE wäre unnötig

Bekäme man die 800 Ocken auch, wenn man arbeiten ginge?

Ich meine, es schimpft sich ja "bedingungslos".

@Kältezeit
Das ist ja, was "Bedingungsloses Grundeinkommen" meint. Allerdings musst du bedenken, dass das Geld ja irgendwo herkommen muss, wahrscheinlich zum Teil auch von deinen Lohn. Ob du damit dann besser oder schlechter dastehen würdest, hinge von den Details ab.

Ich bin dagegen, bin kein Arbeitstier. :D

Schon Hartz 4 wird (zum Glück) an immer mehr Bedingungen geknüpft, warum wohl? Und das sind ja summa summarum auch grob 800 EUR...

DiePandorra schrieb:Die einzigen, denen es zustehen würde, sind Rentner. Aber gesunde Menschen in arbeitsfähigem Alter sollten schon selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen.

das ist richtig! Von daher finde ich dann die Forderung nach einem angemessenen Lohn auch für vernünftig! Wenn das mir ein AG nicht zahlen kann oder will, dann mach ich es eben nicht. Fertig!
Das müssten nur alle mal konsequent so durchziehen, dann hätte es einen staatlichen Mindestlohn erst gar nicht gebraucht.

Viele lassen sich leider immer noch ausbeuten, wie gesagt.

Edit: als angemessen halte ich, das jeder mit einem Vollzeitjob mind, 1100-1200 netto raus hat.

Für manche AG's aber meist schon zu viel.... "oh nein bloß nichts zahlen."

knopper schrieb:Edit: als angemessen halte ich, das jeder mit einem Vollzeitjob mind, 1100-1200 netto raus hat.

Für manche AG's aber meist schon zu viel.... "oh nein bloß nichts zahlen."

Bei einem Single ist das Brutto 20500€...ich habe meinen Rechner mal angeschmießen:
20500€
-87,67 Soli
-1594 ESt
-1916 RV
-307 AV
-1722 KV
-292 PV
14580 netto

Für den AG
+1916 RV
+307 RV
+1533 KV
+252PV
Gesamtsumme 24500

Jetzt schau mal bei den Abzügen...1700 Steuer pro Jahr...also reicht für ganze zwei Monate BGE...super.
Abgesehen davon ob es einen bösen AG gibt oder nicht, muss der MA immer die Personalkosten erwirtschaften, mindestens als Umsatz. Dann kommen vieles noch dazu wie Gebäudekosten und Strom, Berufsgenossenschaft, Handelskammerzwang und die Unternehmenssteuern.
Eine Firma (lassen wir mal das Gebashe auf die Kapitalisten kurz ruhen) muss zuerst ihre Kosten decken und in erster Linie Gewinn für Investitionen erwirtschaften.

Durch die Digitalisierung wird dem Staat überhaupt nichts anderes übrig bleiben, als ein BGE einzuführen. Es werden immer weniger Arbeitskräfte benötigt. Sie werden durch Computer und Maschinen ersetzt, die effizienter sind. Dieser Prozess nimmt exponentiell an Geschwindigkeit zu.
Die Folge wäre eine immense Arbeitslosigkeit. Die sozialen Sicherungssysteme würden zusammenbrechen. Ohne das BGE würden bürgerkriegsähnliche Zustände entstehen. Ob man Beführworter oder Gegner ist spielt bei diesem Szenario keine Rolle mehr, weil es notwendig wäre.

Abgesehen von arbeitsmoralischen Fragen, die stark durch unsere leistungsorientierte Leitkultur geprägt sind, wäre es ein riesiger Schritt in Richtung Menschenwürdes Leben. Durch die entstandene Freiheit des Individuums, das nun Zeit hat sich intellektuell zu bilden, wären politische Umbrüche möglich. Ob das gut ist, sei mal dahingestellt. Die Gesellschaft würde sich verändern. Menschliche Arbeit würde durch den Druck des BGE besser bezahlt werden uvm.

@Qualia

stichwort Industrie 4.0! Geistert ja nun in letzter Zeit vermehrt in den Medien.

Alles auch n wenig aufgebauscht wie ich finde. Warten wir ab ob es wirklich so schlimm kommt....
Also ich möchte meine Post bspw. immer noch von nem richtigen Briefträger haben und nicht von einem Roboter, der jederzeit, mit samt meiner Post, geklaut werden kann….

Geld gibt es nir gegen Leistung.
Wennn du damit nicht klarkommst ist es dein pesch.

Was meinst du wie das bspw. in der Gastronomie läuft? Prinzip jeder ist ersetzbar, ganz einfach! Neulich erst mit ner Bekannten gesprochen die als Kellnerin arbeitet.... ihr Chef versucht mit allen mitteln und Tricks den Mindestlohn zu umgehen.t

Toll, da haben wir natürlich auch die Mega Berufsgruppe ausgesucht.

Nix für ungut aber die meisten jobs die eine Ausbildung erfodern und nicht schnell angelernt werden können , die wirst du nicht durch Leute zum Mindestlohne ersetzen.

Vielleicht sollte man alles erstmal so transparent gestalten wie in Schweden. Gibt zwar ne riesen Neiddebatte wenn jeder sieht was der andere Verdient, aber man kann den Wissenvorsprung bzgl Gehälter auf Seiten der Arbeitgeber etwas neutralisieren.

@knopper

knopper schrieb:Alles auch n wenig aufgebauscht wie ich finde. Warten wir ab ob es wirklich so schlimm kommt....
Also ich möchte meine Post bspw. immer noch von nem richtigen Briefträger haben und nicht von einem Roboter, der jederzeit, mit samt meiner Post, geklaut werden kann…

Das möchte ich auch nicht, aber entscheiden können wir das nicht.
Den Postboten wird es wohl nicht so schnell treffen, dafür aber andere Arbeitsbereiche.... -> siehe Link https://www.welt.de/wissenschaft/article154474479/Welche-Jobs-und-Berufe-kuenftig-ueberfluessig-werden.html