dynastia
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2008
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Liebe ohne Kompromisse?
21.08.2009 um 13:40Hierbei geht es nicht um Liebe zum Parnter, sondern zu einem Elternteil.
Meine Schwester macht mir Sorgen, wenn man es so nennen kann. Um die Situation
genauer zu beschreiben muss ich weiter ausholen.
Unsere Mutter hat uns, meine zwei Jahre jüngere Schwester und mich vor 20 Jahren
sozusagen von unserem Vater entführt. Sie ist Deutsche, er Amerikaner und sie lernten
sich drüben kennen, da sie mit ihrer Mutter (die in zweiter Ehe mit einem amerikanischen
Soldaten verheiratet war) dort lebte.
Lange Zeit kannte ich nur die Version, dass mein Vater sie betrogen und belogen hatte,
mit Drogen zu tun hatte und ein Nichtsnutz war. Ich war damals 5, als sie uns mitnahm,
also fragte ich nicht weiter nach und glaubte ihr, schließlich ist sie meine Mutter.
Nun hat sie sich in den darauffolgenden Jahren nicht wie eine Mutter benommen. Sie ist
von einem Alkoholiker zum nächsten gehüpft, hat uns immer wieder aus unserem Unfeld
gerissen (bei Schulwechsel Nr. 7 habe ich aufgehört zu zählen) und hat uns sozusagen
nur "ertragen".
Durch eine recht heikle Zeit mit ihrem zweiten Mann, ebenfalls schwerer Alkoholiker und
nicht abgeneigt sich "irgendwann auch mal an den Kindern zu vergreifen, wenn sie alt
genug sind" (er sagte es mir ins Gesicht als ich 12 war), gab sie meine Schwester zu
Pflegeeltern. Sie war damals 8 oder 9 und lebte ca. 3 Jahre dort.
Als sie sich endlich nach 6 Jahren von dem Kerl trennte und wir auszogen bettelte meine
Schwester wieder heimkommen zu dürfen und sie kam zurück. Davor, danach und auch in
der Zeit, in der ich sozusagen Einzelkind war, war die beliebteste Erziehungsmethode
meiner Mutter das Verprügeln.
Wir zogen nach nur drei Monaten durch halb Deutschland zu einem anderen Kerl, direkt in
sein Haus. Er mochte mich nicht, war meiner Mutter egal. Ich drufte keine Freunde
mit nach hause bringen und musste mich, sobald er das Haus betrat in meinem Zimmer
aufhalten. Wenn wir von der Schule heimkamen lagen im Flur die Butterbrote bereit, die
wir uns morgens machten, da alle Räume bis auf unsere Zimmer und Badezimmer abgeschlossen
wurden, wenn Mutter und Kerl das Haus verließen. Der Kerl verdiente kein Geld, bekam auch
nichts vom Amt, da er, wie er selbst sagte, wegen seiner vielen Hunde nicht arbeiten
konnte.
Nach vier Jahren oder so waren wir da dann endlich raus. Als ich 18 war zog ich ganz daheim
aus, meine Mutter zog mit Schwester wieder zu dem Kerl.
Ich hatte zu der Zeit einen eigentlich guten Kontakt zu meiner Mutter, nach allem, was
passiert war war sie schließlich immer noch meine Mutter.
Dann kam es Weihnachten 03 zum Höhepunkt. Ich besuche Mutter, Kerl rastet aus, weil er
mitbekommt, dass meine Mutter ihn vielleicht verlassen will, Kerl rennt mit irgendwelchen
Waffen durchs Haus und wir hocken im Zimmer meiner Schwester und rufen die Polizei.
Ich habe danach meine Mutter und meine Schwester bei mir in meiner 35 qm 1-Zimmer-Wohnung
aufgenommen, mit zwei Hunden. Dankbarkeit kam von meiner Mutter keine, wie ich später merkte,
als ich den großen Fehler began und wieder richtig mit ihr zusammenzog.
Wir drei in großer Wohnung, knapp 500 Eruo Miete im Monat, Mutter zieht nach sage und schreibe
1 Woche aus und zieht nach Hamburg zu ihrem neuen Kerl. Nimmt Sozialhilfe und Kindergeld
für meine Schwester und lässt mich, in der Ausbildung, mit der teuren Wohnung UND meiner
Schwester zurück.
Schwester zieht mit 18 aus, ich wusste nicht vohin, Fronten waren eh verhärtet. Und was mache
ich? Ich hab die Ausbildung fertig und ziehe nach Hamburg zu meiner Mutter...
Der zweite große Fehler. Es gab eine Situation, in der ich drohte Obdachlos zu werden, kein
Job, kein Geld, keine Wohnung, und sie machte sich nur Sorgen, dass ihr Hartz 4 um, was weiß ich,
30 Euro oder so gekürzt wird und meint "Dann melde dich eben Obdachlos".
Meine Schwester hat sie zu der Zeit beinahe ignoriert und sie komplett alleine im Westerwald
(wo sie nun seitdem wohnt) gelassen.
Das ist mehr oder weniger die Kurzform. Kommen noch ein paar Härtefälle dazu, dass sie
zb. mein Kindergeld unterschlagen hat, als ich nichtmal mehr bei ihr wohnte, oder dass
sie mich bei allen schlecht macht, dass sie vor den Augen meines Freundes gesagt hat
ich soll seine Mutter ausnutzen und mich finanziell von ihr aushalten lassen. Ich könnte
ewig weiterschreiben.
Im Mai bin ich nun nach 20 Jahren zu meinem Vater geflogen und habe herausbekommen, dass so
ziemlich alles, was meine Mutter über früher und die Familie in den USA erzählt hat,
gelogen ist. Sie hat alles verkauft, was meinem Vater gehörte und Shecks geschrieben, die
nicht gedeckt waren und ist gegangen. Er ist zurückgeblieben mit einem Haufen Schulden und
seinen zwei verschwundenen Kindern.
Für mich hat sich alles zum Guten gewendet, seit drei Jahren lebe ich in entsprechender
Entfernung zu meiner Mutter und seit über einem Jahr habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr.
Ich kann, so schlimm es sich anhört, mit guten Gewissen sagen, dass ich sie hasse und
verachte.
Aber meine Schwester nicht. Sie ist sich alledem bewusst, was ihr angetan wurde, die Schläge,
die Strafen, die Bilder, die ein Kind niemals sehen soll und die sich so tief in die Seele
brennen, dass sie nie mehr verschwinden. Sie vertritt meine Meinung, dass das alles sehr, sehr
schlecht war und dass unsere Mutter nichtmal versucht hat eine gute Mutter zu sein, aber dennoch
ist sie in ihrer Nähe (die Mutter ist nach dem Scheitern der Hamburg-Beziehung, auch wieder ein
Alkohoiker, in den Westerwald gezogen). Sie besucht sie fast jeden Tag, sagt, dass sie sie
lieb hat und kam jetzt auf den absurden Gedanken unsere Mutter könnte zu früh sterben (sie
ist im Juli 50 geworden) und heult sich deswegen nachts die Augen aus.
Andererseits liebt sie unseren Vater abgöttisch, ohne ihm seit damals begegnet zu sein.
ICH kann die Liebe, die sie für meine Mutter empfindet nicht nachvollziehen und auch nicht
verstehen.
Meine Schwester macht mir Sorgen, wenn man es so nennen kann. Um die Situation
genauer zu beschreiben muss ich weiter ausholen.
Unsere Mutter hat uns, meine zwei Jahre jüngere Schwester und mich vor 20 Jahren
sozusagen von unserem Vater entführt. Sie ist Deutsche, er Amerikaner und sie lernten
sich drüben kennen, da sie mit ihrer Mutter (die in zweiter Ehe mit einem amerikanischen
Soldaten verheiratet war) dort lebte.
Lange Zeit kannte ich nur die Version, dass mein Vater sie betrogen und belogen hatte,
mit Drogen zu tun hatte und ein Nichtsnutz war. Ich war damals 5, als sie uns mitnahm,
also fragte ich nicht weiter nach und glaubte ihr, schließlich ist sie meine Mutter.
Nun hat sie sich in den darauffolgenden Jahren nicht wie eine Mutter benommen. Sie ist
von einem Alkoholiker zum nächsten gehüpft, hat uns immer wieder aus unserem Unfeld
gerissen (bei Schulwechsel Nr. 7 habe ich aufgehört zu zählen) und hat uns sozusagen
nur "ertragen".
Durch eine recht heikle Zeit mit ihrem zweiten Mann, ebenfalls schwerer Alkoholiker und
nicht abgeneigt sich "irgendwann auch mal an den Kindern zu vergreifen, wenn sie alt
genug sind" (er sagte es mir ins Gesicht als ich 12 war), gab sie meine Schwester zu
Pflegeeltern. Sie war damals 8 oder 9 und lebte ca. 3 Jahre dort.
Als sie sich endlich nach 6 Jahren von dem Kerl trennte und wir auszogen bettelte meine
Schwester wieder heimkommen zu dürfen und sie kam zurück. Davor, danach und auch in
der Zeit, in der ich sozusagen Einzelkind war, war die beliebteste Erziehungsmethode
meiner Mutter das Verprügeln.
Wir zogen nach nur drei Monaten durch halb Deutschland zu einem anderen Kerl, direkt in
sein Haus. Er mochte mich nicht, war meiner Mutter egal. Ich drufte keine Freunde
mit nach hause bringen und musste mich, sobald er das Haus betrat in meinem Zimmer
aufhalten. Wenn wir von der Schule heimkamen lagen im Flur die Butterbrote bereit, die
wir uns morgens machten, da alle Räume bis auf unsere Zimmer und Badezimmer abgeschlossen
wurden, wenn Mutter und Kerl das Haus verließen. Der Kerl verdiente kein Geld, bekam auch
nichts vom Amt, da er, wie er selbst sagte, wegen seiner vielen Hunde nicht arbeiten
konnte.
Nach vier Jahren oder so waren wir da dann endlich raus. Als ich 18 war zog ich ganz daheim
aus, meine Mutter zog mit Schwester wieder zu dem Kerl.
Ich hatte zu der Zeit einen eigentlich guten Kontakt zu meiner Mutter, nach allem, was
passiert war war sie schließlich immer noch meine Mutter.
Dann kam es Weihnachten 03 zum Höhepunkt. Ich besuche Mutter, Kerl rastet aus, weil er
mitbekommt, dass meine Mutter ihn vielleicht verlassen will, Kerl rennt mit irgendwelchen
Waffen durchs Haus und wir hocken im Zimmer meiner Schwester und rufen die Polizei.
Ich habe danach meine Mutter und meine Schwester bei mir in meiner 35 qm 1-Zimmer-Wohnung
aufgenommen, mit zwei Hunden. Dankbarkeit kam von meiner Mutter keine, wie ich später merkte,
als ich den großen Fehler began und wieder richtig mit ihr zusammenzog.
Wir drei in großer Wohnung, knapp 500 Eruo Miete im Monat, Mutter zieht nach sage und schreibe
1 Woche aus und zieht nach Hamburg zu ihrem neuen Kerl. Nimmt Sozialhilfe und Kindergeld
für meine Schwester und lässt mich, in der Ausbildung, mit der teuren Wohnung UND meiner
Schwester zurück.
Schwester zieht mit 18 aus, ich wusste nicht vohin, Fronten waren eh verhärtet. Und was mache
ich? Ich hab die Ausbildung fertig und ziehe nach Hamburg zu meiner Mutter...
Der zweite große Fehler. Es gab eine Situation, in der ich drohte Obdachlos zu werden, kein
Job, kein Geld, keine Wohnung, und sie machte sich nur Sorgen, dass ihr Hartz 4 um, was weiß ich,
30 Euro oder so gekürzt wird und meint "Dann melde dich eben Obdachlos".
Meine Schwester hat sie zu der Zeit beinahe ignoriert und sie komplett alleine im Westerwald
(wo sie nun seitdem wohnt) gelassen.
Das ist mehr oder weniger die Kurzform. Kommen noch ein paar Härtefälle dazu, dass sie
zb. mein Kindergeld unterschlagen hat, als ich nichtmal mehr bei ihr wohnte, oder dass
sie mich bei allen schlecht macht, dass sie vor den Augen meines Freundes gesagt hat
ich soll seine Mutter ausnutzen und mich finanziell von ihr aushalten lassen. Ich könnte
ewig weiterschreiben.
Im Mai bin ich nun nach 20 Jahren zu meinem Vater geflogen und habe herausbekommen, dass so
ziemlich alles, was meine Mutter über früher und die Familie in den USA erzählt hat,
gelogen ist. Sie hat alles verkauft, was meinem Vater gehörte und Shecks geschrieben, die
nicht gedeckt waren und ist gegangen. Er ist zurückgeblieben mit einem Haufen Schulden und
seinen zwei verschwundenen Kindern.
Für mich hat sich alles zum Guten gewendet, seit drei Jahren lebe ich in entsprechender
Entfernung zu meiner Mutter und seit über einem Jahr habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr.
Ich kann, so schlimm es sich anhört, mit guten Gewissen sagen, dass ich sie hasse und
verachte.
Aber meine Schwester nicht. Sie ist sich alledem bewusst, was ihr angetan wurde, die Schläge,
die Strafen, die Bilder, die ein Kind niemals sehen soll und die sich so tief in die Seele
brennen, dass sie nie mehr verschwinden. Sie vertritt meine Meinung, dass das alles sehr, sehr
schlecht war und dass unsere Mutter nichtmal versucht hat eine gute Mutter zu sein, aber dennoch
ist sie in ihrer Nähe (die Mutter ist nach dem Scheitern der Hamburg-Beziehung, auch wieder ein
Alkohoiker, in den Westerwald gezogen). Sie besucht sie fast jeden Tag, sagt, dass sie sie
lieb hat und kam jetzt auf den absurden Gedanken unsere Mutter könnte zu früh sterben (sie
ist im Juli 50 geworden) und heult sich deswegen nachts die Augen aus.
Andererseits liebt sie unseren Vater abgöttisch, ohne ihm seit damals begegnet zu sein.
ICH kann die Liebe, die sie für meine Mutter empfindet nicht nachvollziehen und auch nicht
verstehen.