@Grashek:
Es gibt ja, so gesehen, verschiedene Formen von Gedanken. Zum einen flüchtige, zum anderen solche, die man ganz bewußt "denkt".
Ein Beispiel:
Nehmen wir an, ich lese einen Text. Am Schluß habe ich dann den Sinn des Textes auf eine Weise verstanden, denke aber nicht wirklich bewußt über den Sinn nach.
("flüchtige" Gedanken)
Ich lese einen weiteren Text. Den Sinn des Textes habe ich wieder flüchtig am Schluß verstanden, mache mir aber bewußt Gedanken dazu. Z.B.: "Der Autor hat also an der und der Stelle das und das gemeint."
Damit meine ich, daß ich bewußt in Gedanken ganze Sätze forme, so, als würde ich reden.
("bewußte" Gedanken)
Ein anderes Beispiel:
Ich gehe eine Straße entlang. Neben mir ziehen Autos vorbei. Ich nehme wahr, daß Autos vorbeiziehen, mache mir aber nur flüchtig Gedanken darüber, z.B. wenn mir eine bestimmte Scheinwerferform besonders interessant vorkommt.
Ich gehe eine andere Straße entlang und nehme mir vor, jedes Auto, das mir entgegenkommt, ganz bewußt wahrzunehmen und die Autos innerlich zu kategorisieren. D.h., ah, da fährt ein Opel , ein Mercedes, ein Skoda usw. an mir vorbei.
Letzteres muß ich mir willentlich vornehmen.
D.h., um bewußt Gedanken zu formen, muß ich zunächst einen Willen dazu voraussetzen, zumindest in irgendeiner Form. Ein Tier könnte z.B. merken, daß es Hunger hat, und sich dann Gedanken machen, wie es an Futter kommt. Ich habe mal in einer Dokumentation ein Krokodil gesehen, das mit dem Schwanz gegen einen Baum schlug, um an einen Vogel, der auf dem Baum saß, zu gelangen. Das funktionierte, der Vogel plumpste herunter, und das Krokodil wartete unten, ich glaube sogar, mit geöffnetem Maul. Der Wille, etwas zu essen / fressen, spielte dabei dann eine Rolle.