Es ist schon ein Unterschied, ob ich zufällig beim Spaziergang sehe, dass sich eine Frau hinter einem Fenster auszieht. Egal, ob ich hinsehe oder nicht. Problematisch wird die Sache erst, wenn ich entweder jeden Tag vor ihrem fenster darauf warte, oder aber gezielt nach Fenstern suche, hinter denen sich Frauen ausziehen.
@kiki1962Betrachtet man die Mediengeschichte seit der Erfindung des Buchdrucks, so wird man feststellen, dass Anbieter auf das Interesse ihrer Kunden reagieren. Aus dem Fernsehen glotzt es nur so doof heraus, wie es hinein guckt.
Wenn ich zwei TV-Formate zeitgleich versende, beispielsweise eine politische Reportage über die Situation von Hartz-IV-Empfängern und eine Pseudo-Doku über irgendeinen Skandal-Prominenten, dann bin ich sicher, dass das letztere Format eine deutlich höhere Quote - und damit mehr Werbeeinnahmen, bringt. Auch und erst recht unter den Objekten der erstgenannten Sendung, die sich eher für die "Leiden" der Promis interessieren als für ihre eigenen. Arme Paris Hilton, kann sich nicht mal eine Unterhose leisten. Die holt sich noch was an der Blase, das arme Ding!
Das ist bedauerlich, ist aber so.
Dass ein Unternehmen, in diesem Falle ein Medienunternehmen, an die (primitiven) Unterhaltungsinteressen seiner potenziellen Kundschaft appelliert, weil sich damit Geld verdienen lässt, wussten schon die Jünger Gutenbergs, denn auf seiner Bibel blieb der "Medienschaffende" sitzen, Skandalflugzettel, die über Kriege und Katastrophen, im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Möglichkeiten quasi über Sex and Crime, berichteten, waren deutlich erfolgreicher. Blut, Schweiss und Sperma hat die Menschheit eben immer schon deutlich mehr interessiert als Güte, Geist und Humanismus.